Erneut die Eberstammer herrschen

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Ausgabe Nummer 21 - Tsa 1021 BF

Erneut die Eberstammer herrschen

Im vierten Teil der Kosch-Chronik werden die Ereignisse vom Ende der Magierkriege bis zur Thronbesteigung unseres guten Fürsten Blasius geschildert.

Erst jetzt kehrte Ruhe im Koschlande ein. „Fleißig wie die Ferdoker“ (so ein ländliches Sprichwort) war man allerorten, daß das Land gedieh, auch ohne einen Fürsten – wenngleich die Ferdoker Gräfin Nïam V. gewiß hofft, der Kaiser werde sie in den Reichs-Fürstenstand erheben, und die gräflichen Herren von Wengenholm und Schetzeneck ebenso kühne Träume hegten.

Besonders letzterer fühlt sich stärker denn je: Flüchtlinge aus dem ganzen Kosch machten Koschtal für kurze Zeit zur größten Stadt der Provinz – bis zu jenem schicksalhaften Praioslauf des Jahres 322, an dem zur Mittagsstunde der gewaltiger Schatten eines Lindwurms die Sonne verdunkelte. Im Feuerodem des Drachen Greing Scharfzahn nahm Koschtals Glück ein jähes Ende. Damit endet die kurze Blütezeit der Stadt, die von nun an nie mehr als tausend Einwohner haben sollte. Der grausige Lindwurm aber hauste in einer Klamm der Koschberge und forderte dann und wann Gold oder eine Jungfrau als Tribut, schließlich gar die Tochter des Grafen. Als dieser sie ihm verweigerte, brannte Koschtal ein zweites Mal, und Vater und Tochter vergingen in den Flammen.

Die Angbarer Bürger indes fürchten, daß ihre Stadt – die seit jeher allein dem Reich und der Bergfreiheit untertan war – nun, da die Zwerge ohne einen König und die Garether Kaiser schwach waren – zum Spielball der Grafen werde. Darob versicherten sich die gewitzten Städter der Hilfe des Reichsrates Bosper vom Eberstamm, der von Kaiser Eslam wiederum die Grafschaft See zugesprochen bekam, und gelobten, seine Ansprüche auf den Fürstenthron zu unterstützen. Bosper erreichte sein Ziel nicht ganz, sein Sohn Bernfred aber erhielt im Jahre 311 v. Hal von Kaiser Alrik die Fürstenwürde. Der neue Herr der Provinz hielt das Versprechen, das sein Vater gab: Angbar, die Reichs-Stadt, ist seither zugleich Fürstensitz und Provinzhauptstadt – da mochten die Ferdoker noch so zetern und toben. Zum Ausgleich, das versprach der Fürst der alten Hafenstadt, wolle er dafür sein Hof-Gericht stets in Ferdok abhalten. Dies geschah zum ersten Male an den Iden des Praios im darauffolgenden Jahr, und siehe: Wiewohl sich die Gassen und Schenken der Stadt mit allerhand fremden Volk aus der Gefolgschaft der Adeligen füllten und Handwerker und Krämer manchen Silberling verdienten, mußten die Ferdoker doch am Ende in den Beutel langen: denn die edlen Herrschaften hatten 47 Ochsen, 114 Schweine, 203 Hühner und etliches mehr verspeist, und weil sie doch des Fürsten geladene Gäste waren, konnte man ihnen schwerlich auferlegen, dafür in Neunickeln und Talern zu zahlen… So kommt es, daß das Fürstliche Hof-Gericht seitdem allenfalls ein einziges Mal in einem Dutzend Götterläufe abgehalten wird.

Bernfred folgte sein Sohn Halmdahl, den man noch heute den größten Recken nach dem Heiligen Baduar heißt. Unzählige Lieder und Geschichten erzählen von den Abenteuern des „Keilers von Kosch“, wie der den Dotz in voller Rüstung bestieg, von seinem Geschick im ritterlichen Lanzengang und dem sagenumworbenen Kampf gegen den Lindwurm Greing, an dessen Stätte er die trutzige Bergfeste Fürstenhort errichten ließ. Als Halmdahl jedoch seinen 60 Götterlauf auf Deren verleben durfte, da überließ er Krone und Zepter Hardubrandt, dem ältesten seiner Söhne. Er selber aber trat in den Tempel der Rondra ein, wo er als einfacher Geweihter lebte und schließlich sein Leben aushauchte. Hardubrandt war ein tapferer Recke und in vielen Dingen ganz seines Vater Ebenbild, doch war ihm nicht dessen Glück zu eigen. Manch einer will wissen, daß ihn Rondra selbst verfluchte, weil er einst in jugendlichem Ungestüm spöttisch von ihr sprach. Ohne Knappen und Knechte zog er schließlich auf eine Queste – und ward niemals mehr mehr gesehen.

Seinem Bruder Vitus, oder Vittel, ist die Verbesserung der Beziehung zu den neuen, erzwergischen Herrn der alten Tunnel in den Koscher Bergen zu verdanken, und auch mit den Angroschim des Hügelvolks und der Amboßtunnel verstand er sich wohl. Trotz seiner Größe von nahezu 10 Spann fühlte sich der Hüne auf dem Fürstenhorter Basaltthron dem kleinen Volk stärker verbunden als irgendein Herrscher seit den Tagen Graf Broderic. Unter seiner Ägide wird nicht nur das Angbarer Schanz- und Sappeurregiment aufgestellt, auch daß die Koscher gleich den Zwergen den Tag des Aufbruchs feiern, ist ihm und seiner Freundschaft mit deren König Nimrasch zu danken. Mehr als ein von Vittel als Vogt oder Greve eingesetzter Angroscho waltet noch bis in die Zeit der Thronfolgekriege seines Amtes.

Erbe wurde sein Neffe Angfold, den er nach Zwergenart an Kindes statt annahm, da er Zeit seines Lebens nicht heiratete. Dies erregte den Unmut vieler Barone, obzwar es unter den Koschern wie im Zwergenvolke nicht unüblich ist, und einige, die von jeher widerspenstig gewesen waren, empörten sich unter Führung des Junkers Grantel vom Pflögbaume. Als der neue Fürst auf dem Weg von Fürstenhort nach Angbar durch eine Schlucht ritt, fielen die aufrührerischen Edle über die Gesellschaft her. In höchster Not flüchtete sich Angfold, nur von seinen Greven und einigen Dienern begleitet, in eine schmale Klamm, wo er sich bereit machte, sein Leben den schändlichen Verrätern so teuer als möglich zu verkaufen. Einzig das rechtzeitige Eintreffen des Grafen Lemgurd von Schetzeneck, dessen zahlreiche Gefolgschaft mit den entmutigten Verschwörern leichtes Spiel hatte, rettete den Fürsten aus Todesnot. Noch auf der Wallstatt versicherte der Graf den fürstlichen Herrn seiner Liebe und Treue und ward von diesem an Ort und Stelle zum Wehrmeister des Landes erhoben. Seither aber hat jeder Fürst bei seinem Amtsantritt in der fürderhin „Schwertschlucht“ geheißenen Klamm von seinen Vasallen die Huldigung gefordert.

Niemals mehr sollten sich zu Angfolds ähnlicher Aufruhr erheben, auch wenn die Stimmen nicht verstummen wollten, die den Schetzenecker als den wahren Herrn der Provinz benannten. Im Jahr 211 trat Ontho die Herrschaft an, der sich schon bald den Beinamen „mit dem leeren Säckel“ verdiente. Drei Kriegszüge (gegen die Albenhuser Gräfin, den mächtigen Baron von Nardesfels, und gar seinen eigenen Vasallen, den Herrn zum Schetzeneck) sowie zahlreiche kleinere Fehden sorgten dafür, daß oft genug gähnende Leere in den fürstlichen Truhen herrschte. Dennoch ging’s den Bäuerlein und Bürgern nicht schlechter deshalb – nicht einmal verlangt der Herrscher einen hören Zehnt, lieber verpfändete er sein eigen Hab und Gut, um seine Krieger auszuzahlen. Den Winter des Götterlaufs 180 verbrachte er gar in einer einsamen Almhütte hoch in den Koschbergen, wo ihn Hirten versteckten, nachdem der Nordmärker Herzog seiner Gräfin zur Hilfe kam und Söldlinge über den Greifenpaß sandte, die den Fürsten aus seinem Heerlager vertrieben und das Land besetzt hielten. Dem Erzwergen Gilim, der mit den Seinen die alten Hallen von Koshim in Besitz genommen hatte, versprach Ontho, nicht dem Hügelkönig Nimrasch mit Waffen und Kriegern zu helfen, worauf jener ihm die Axt Eisendahl zum Geschenk machte (fortan Axt von Angbar geheißen). Die Nordmärker vertrieb er schließlich mit einer Streitmacht aus Menschen und Zwergen und erschlug ihren Herzog mit eigener Hand, starb aber doch zwei Monde hernach an einer Wunde, die er in der Schlacht erhielt

Anglinde („die Grimme“, wie man sie bald nannte) seine einzige Tochter, war dagegen herrisch und hartherzig gegenüber ihrem Volk, wie es ihr Vater nur seine Feinde spüren ließ. Als nach zwei schlechten Ernten im Herbst 175 eine Hungersnot in Angbar ausbrach, ließ sie heimlich alles Korn der Hauptstadt in die Zitadelle bringen und hielt die Tore fest geschlossen, während das Volk draußen darbt. Doch vergaßen die Bürger nie, wie viele von ihnen in jenen Wintermonden elendiglich zu Grunde gehen. Drei Götterläufe hernach – gerade, als die Fürstin einen Strauß mit dem alten Landgrafen Greifax von Gratenfels zu beginnen gedachte – war auf wundersame Weise kein Metall mehr in den Angbarer Minen zu finden. Die Schlote rauchten nicht mehr, verstummt war der vertraute Klang von Hammer auf Amboß, keine Steuergroschen füllten die fürstlichen Truhen, so daß der Krieghaufen der Herrscherin mit einem Mal ohne Sold und Waffen dastand. Selbst die Ritter wollen keine Gefolgschaft mehr leisten für die Fürstin, die ihnen die Erträge ihrer Güter abgepreßt hatte, sondern huldigten dem Cron-Printz Idamil, der – im Bunde mit seiner Muhme, der Schwertschwester Angunde – seine eigene Mutter ergreifen und in den Kerker werfen ließ. Dies jedoch sollte die einzige Großtat des neuen Fürsten bleiben. Da staunte mancher, als der „Fischerfürst“, wie sie ihn bald nannten, kund tat, er wolle sich fortan ausschließlich dem Angeln widmen, und, statt sich um Lehnsangelegenheiten und Rechtsprechung zu sorgen, lieber in einem Boot mit Netz und Rute auf Beutefang zu gehen – doch bescherte ebendies dem Kosch lange Jahre von Frieden und Wohlstand. Der Seneschalk Lorinox, Sohn des Lormox, verstand sich wohl auf die Staatskunst und regierte voll Umsicht und Weisheit. Fürst Idamil dankte es dem Zwergen von Herzen und benannte ihm zu Ehren seine Tochter Lorinai, die nach ihm den Thron bestieg.

Weiterhin versah der getreue Lorinox die Amtsgeschäfte, alldieweil die junge Fürstin sich den rondrianischen Tugenden hinzugeben pflegte und die Ferdoker Garde zu neuem Ruhm führte. Gerade in der Blüte ihrer Kriegerzeit aber unterlag sie in der Garether Tjoste dem Grafen Markward v. Streitzig, schlug sich beim Sturz aus dem Sattel unverhofft den Schädel auf und ging in die Gefilde der Göttin ein, noch bevor sie ihr fünfundzwangzigstes Jahr auf Deren wandelte. Der wack‘re Lorinax (doch nicht dieser allein) grämte sich schwer, war er doch der jungen Fürstin ein ebenso guter Freund wie zuvor ihrem Vater. Verbittert wandte er der Welt der Kurzlebigen den Rücken zu, so daß Lorinais Bruder Alphak auf den treuen Berater verzichten mußte.

Dennoch machte der neue Fürst sich mit Mut und Verstand ans Werk und regierte mit glücklicher Hand, ganz wie sein kaiserlicher Herr, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verband. Doch der Kaiser starb, und auch sein Sohn mußte allzu früh Golgaris Schwingen rauschen hören, was dem ganzen Reiche viel Unglück bringen sollte. Denn Mächtigen wollten sich nicht einig werden, wer ihm nachfolgen sollte, und bald schon wandte sich einer wider den anderen und wollte den Thron für sich gewinnen.

Zunächst gelang es dem alten Alphak, dem treuen Vasallen, den Kosch aus den Wirren der Thronkriege herauszuhalten, bis ihn eines schicksalshaften Praioslaufs die Edlen des Landes auf die Unterstützung eines Zugs auf Gareth drängten, den der Landgraf Wulfhas von Gratenfels zu tun gedenkt. Schweren Herzens nur ließ Alphak die jungen Rittsleute ziehen – doch ward das Heer zurückgeschlagen. Allein durch das Heldenopfer des Kronprinzen Berndrich vermochte zuwenigst ein Teil der Rückzug hinter die sicheren Mauern von Ferdok zu fliehen. Zu spät erreichte der Entsatz aus Angbar das Schlachtfeld. In seiner Trauer zeihte Alphak den Grafen Porquid von Ferdok, schuld am Tod des Prinzen zu tragen. Voll Schwermut geleitete er den Leichnam seines Sohnes heim nach Fürstenhort und versammelte dort die Mitglieder seines Hauses, jemand anderen zum Nachfolger zu küren. Graf Porquid aber, der mit dem Fürsten ohnedies im argen lag, nahm die verblieben Söldlinge des Gratenfelser Heeres in seinen Dienst, kündigte den Lehnseid auf und machte sich daran, Angbar einzunehmen. Ein Heer, das ihm des Fürsten Sohn Answart hastig entgegenführte, schlug er beim Weiler Kargen in Rohalssteg, dann schlossen seine Söldlinge die Feste der Eberstamms ein. Lange hielten die Mauern und Krieger Fürstenhorts dem Feinde stand, bis Verrat und Magie dem Feind die Tore öffneten. Das Saustechen, wie die Söldlinge im Hohn spotteten, bedeutete den Tod für alle, die Eberstamm hießen oder ihnen treu waren. Berauscht vom Sieg, ließ sich Porquid gar zum Kaiser proklamieren, doch sollte ihm ein ähnliches Schurkenstück nie mehr gelingen und sein blutiges Regiment auf den Kosch beschränkt bleiben.

Unter den wenigen, die mit dem Leben entrannen, war jedoch Prinz Holdwin, des Glücklosen Alphaks jüngster Sohn ein Knabe noch. Viele Götterläufe vergingen, bis er als Ritter in der Armee des Throngewinners Perval zurückkehrt und von diesem seinem rechtmäßigen Titel wieder erhielt. Vieles aber lag im Argen in dem Land, über das er zu herschen bestimmt war: die entscheidenden Schlacht der Erbfolgekriege ward in der Zwergenpforte geschlagen, und auch die siegreiche Armee legt wahrhaft kein traviagefälliges Benehmen an den Tag. Banden von Söldnern, Deserteuren, gewöhnlichen Räuber und solche, die sich „Versorgungskompanien“ nannten, aber keinen Deut besser benahmen, durchstreiften das Land.

Während Wengenholm von den Wirren weitesgehend verschont geblieben war, hatten im Schetzeneck seltsame Gestalten – einige von Stande gleich dem Waffenmeister des letzten Grafen, andere gewiß nicht edel wie der ehemalige Henker von Koschtal und eine albernische Wegelagererin – eigene Herrschaften errichtet. So eifrig sie sich gegenseitig bekriegen, taten sie einen Schwur, sich fortan jedem gemeinsamen in Einigkeit zu widersetzen. Noch zu Kaiser Retos Zeiten sollte der neu eingesetzte Graf Helkor am Zusammenhalt und Eigensinn seiner Untergebenen verzweifeln, bevor er sich schließlich gramgebeugt auf Burg Götterzahn zurückzog.

Die Dämonen von Krieg, Hunger und Seuchen hatten dem Kosch die Blüte seiner Ritterschaft und mehr denn Viertel seiner Bevölkerung geraubt. So mag es nicht verwundern, daß sich die Koscher nach Frieden sehnten, und auch die Edlen des Landes wenig Lust auf neue Fehden verspürten und selbst im Schetzeneckschen bald die Wirren ein Ende haben sollten. Etliche Veschörerbarone ließ der Fürst gefangensetzten, nicht wenigen aber gelang es, sich in die neue Zeit hinüberzuretten. Um des Friedens Willen wurden sie als gesiegelte und beglaubigte Herren ihrer Länderein anerkannt – nachdem sie freilich dem Fürsten den Vasalleneid leisteten.

Herr Holdwin aber regierte klug und glücklich und vermochte es gar, von seinem alten Feldherrn Perval noch auf dessen Sterbebett eingedenk der Kämpfe, die sie gemeinsam fochten, ein Dokument zu erlangen, daß die Koscher auf zwanzig Jahre von neuen Steuern für die Reichskasse frei sprach – und das erwies sich wahrhaft schlau während der Regentschaft der gierigen Zwillingskaiser. Einzig Ferdok konnte sich nicht so glücklich schätzen – mit dem Aussterben des alten Grafenhauses fiel das Lehen in die Hände gieriger Garether Verwalter, die es in der Kaiser Namen regelrecht ausgeplünderten (und manchen Dukaten ins eigene Säckel wirtschafteten). Nicht einmal die Barone von Nadoret gebärdeten sich besser, als ihnen das Amt übertragen war, wollten sie doch recht eifrig erscheinen (denn insgeheim erhofften sich den Grafenreif ).

Dem „Erneuer“ folgte Berndrich, den mancher – doch das ist nicht wohl nach den Bräuchen – als den „Zweiten“ zählt (denn Alphaks Sohn bestieg nimmer den Thron). Er einte die beiden Linien des Hauses Eberstamm wieder, als er seine tobrische Base zur Frau nahm, nach der er die neue Residenz zu Angbar Thalessia hieß. Ein genaues Ebenbild des neuen Schlosses ließ andenruferns des Angbarer Sees errichten, das machte er seiner Schwester Praiodane und ihrem Gatten, dem Grafen von Falkenhag, zur Hochzeitsgabe.

Im Jahre 2 Hal war Fürst Berndrich einer der ersten, die dem Heerruf des Kaisers nach Maraskan folgen. Doch blieb der späte Wunsch nach Waffenruhm unerfüllt: Eines Tages wurde der koscher Fürst tot im Heerlager gefunden, allem Anschein nach jedoch nicht von tückischer Feindeshand, sondern den üblen Ausdünstungen des maraskanischen Urwaldes gefällt. Manch aber munkelte, daß er in Wahrheit mit Gifte gemeuchelt ward – dies aber ward nimmer bewiesen …


392 v. H.

Kloster zur Inniglichen Einkehr, Ruh’ & Rast der Pilger am Greifenpaß, Stift der Schwester Vieska von Wengenholm, Unserer göttlichen Mutter Travia zur Ehr“ gegründet.


388 v. H.

Auf dem Allaventurischen Konvent der Magiergilden der Ordo Custodum in Nomine Rohale als Orden der Rechten Hand anerkannt (einige Jünger Narehals treten den Grauen Stäben von Perricum bei).


325 v. H.

Reichsrat Bosper vom Eberstamm wird zum Grafen vom Angbarer See erhoben.


322 v. H.

Greing Scharfzahn läßt Koschtal brennen.


320 v. H.

Der Bund des Wahren Glaubens bezieht die Abtei Leuwensteyn.


271 v. H.

Plötzliche Gerüchte über sagenhafte Goldvorkommen im Kosch lassen in den Bergen innert kürzester Zeit zahlreiche neue Dörfer enstehen, die mangels Funden ebenso schnell wieder aufgegeben werden. Einige gierige Goldsucher graben in zwergischen Minengründen und holen sich eine blutige Nase. Einzig in Goldklamm wird schließlich mühselig Mondsilber abgebaut.


237 v. H.

Aufstellung des Angbarer Schanz- und Sappeur-Regimentes


Die Fürsten vom Eberstamm (II)

311 – 297 Bernfred

297 – 259 Halmdahl der Keiler

259 – 241 Hardubrandt

241 – 217 Vitus (Vittel)

217 – 191 Angfold

191 – 178 Ontho

178 – 173 Anglinde die Grimme

173 – 130 Idamil der Fischer

130 – 121 Lorinai

121 – 78 Alphak der Glücklose


189 v. H.

Erfolgloser Kriegszug Onthos gegen den Baron von Nardesfeld.


180 – 178 v. H.

Nordmärkische Truppen halten einige Baronien im Grenzgebiet besetzt. Fürst Ontho vertreib sie letzendlich – und fällt.

Die Mär erzählt, daß sich die stolze Herzogin der Nordmarken nach der verlorenen Schlacht dem siegreichen Fürsten auf Gnade oder Ungnade auslieferte, er aber sie nach Travia Gebot in seinem Zelt empfing. Von ihrer Anmut und Würde der holden Frau gerührt, ließ der kriegerische Ontho sie ziehen …


178 – 176 v. H.

Baronsfehde in Bragahn


175 v. H.

Hungersnot, v. a. in Angbar.


161 v. H

Bornlandreise Fürst Idamils.


126 v. H. Fürstin Lorinai und Baron Umme Becherfeind erschlagen den „Stannizer Schrecken.“


91 v. H.

Beginn der Erbfolgekriege im Reich


89 v. H.

Die Mehringer ergreifen in Metenar die Macht.


79 v. H.

Der Angriff eines Almadaner Reiterheers unter Pellice von Ragath scheitert an der Standfestigkeit der koscher Truppen


79 v. H.

Erbprinz Berndrik fällt bei Zug des Gratenfelser Grafen gegen Gareth


78 v. H.

Saustechen zu Fürstenhort. Ursupation des Grafen Porquid von Ferdok


60 v. H.

Ausrufung der Bergfreiheit Koschim.


59 v. H.

Kaiser Perval belehnt seinen Gefolgsmann Holdwin vom Eberstamm mit der Fürstenwürde.


36 v. H. Sebeliya-Prozession nach Gareth: Ferdoker bitten die kaiserlichen Zwillinge um Schonung.


Die Fürsten vom Eberstamm (III)

55 – 28 Holdwin

28 – 2 Berndrich

2 – Blasius


13 v. H.

Mit der Reichsgrundreform wird die Mark Wengenholm zur Grafschaft.


8 v. H.

Fertigstellung der Reichsstraße 3. Auf Geheiß des Vinansamter Barons Ferk vom Pflögbaume wird Flachwasser in Steinbrücken umbenannt.

Zu Drabenburg verpflichten sich im „Schwur der Sechs zur Praiosstund“ die Verschörerbarone der Grafschaft Schetzeneck zum gegenseitigen Beistand – auch und gerade gegen ihren Grafen.


2 n Hal

Fürst Berndrich stirbt vor Tuzak, sein Sohn Blasius besteigt den Thron.


Der letzte Teil dieser mit Hilfe der Gelehrten des Angbarer Hesindetempels erstellten Chronik unserer Provinz wird allein den Geschehnissen der Regierungszeit Seiner Durchlaucht Blasius gewidmet sein und damit die Geschichtsschreibung bis an die Gegenwart heranführen.


Irdischer Hinweis: Dieser Kosch-Kurier-Artikel bildete die Grundlage für die Wiki-Artikel Grafenzeit, Angbarer Zitadellenfürsten, Der falsche Fürst und Angbarer Schlossfürsten.