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Version vom 14. Juli 2019, 17:06 Uhr
Praios | Rondra | Efferd | Travia | Boron | Hesinde | Firun | Tsa | Phex | Peraine | Ingerimm | Rahja |
Travia - Göttin des Heimes und des wärmenden Herdfeuers, Mutter der Ehe, Familie und der Gastfreundschaft
eimat, Herdfeuer, Friedfertigkeit, Familie, Kochkunst, Gastfreundschaft – kaum eine Gottheit steht dem Koscher in ihrer Lehre so nahe wie Travia. Einzig der Name Ingerimms, dem Schmied des Koscherlandes, mag noch enger mit unserer Heimat verknüpft sein. So ist es kein Wunder, dass Ingerimm und Travia bei vielen Koschern als Ehepaar gelten – als wachender Vater und behütende Mutter unserer Heimat. Zwar kennt die offizielle Glaubenslehre die Zwölfe einzig als Geschwister, doch bleibt der Widerspruch der hiesigen Traviageweihten in der Regel leise – unterstreicht der Gedanke an ein elterliches Götterpaar doch die Nähe der Götter zu den Gläubigen auf anschauliche weise. Ja, manche Geweihten fördern diese Sicht in ihren Predigten sogar.
Die Lehre Travias scheint den Koschern schon von klein auf im Blut zu liegen, so dass die Priester nur selten mahnende oder bekehrende Worte erheben müssen. Häufig werden kleinere Verfehlungen gegen Anstand und Sitte schon von der eigenen Großmutter zurechtgewiesen. Ein übriges verrichtet das Brauchtum – zu dem gemeinsame Familienfeste ebenso wie kleine Gesten zu Ehren Travias gehören.
Schon bei der Errichtung eines neuen Heimes wird zur Gewähr von Gemütlichkeit und Gastlichkeit stets ein Stück Buchenholz eingebaut. Ähnliches gilt für einen neuen Ofen, dessen erstes gebackenes Brot den Gänsen verfüttert wird. Auch die Fertigstellung des Hauses gilt erst als besiegelt, wenn das Herdfeuer der Travia gesegnet wird. In kaum einem Haus fehlt eine geschnitzte oder gemalte Gans und sei es nur als eingekerbtes Zeichen der Göttin am Rahmen der Eingangstür. Vor allem die Wirtshäuser drücken häufig ihre (vermeintliche) Frömmigkeit durch besonders hübsche Statuen in den Ecken der Schankstube aus – wobei jedoch eine besonders prunkvolle Wildgans nicht unbedingt einen untrüglichen Rückschluss auf die Qualität der Taverne zulässt. Dennoch ist es angeraten sich beim Eintritt in die Gute (Schank)Stube kurz vor dem Traviawinkel zu verneigen, wenn man bei Wirt und Mitgästen nicht als ungehobelt dastehen will.
Ein wahrhaft traviagefälliges Gasthaus erkennt man besser an einem möglichst aktuellen Siegel des Braugreven am Tresen und daran, dass die Wirtsleute im Winter und Sturm eine Kerze als Wegweiser für Verirrte ins Fenster stellen.
Naturgemäß finden sich traviagefällige Riten vor allem bei Hochzeitsfeiern (dem Traviabund) wieder. In vielen Gegenden des Kosch tritt der Werbende in seinem schönsten Gewand und mit einem (oft Fingerhutgeschmückten) Krug voll Bier vor das Haus der Eltern seiner Holden. Es folgen meist regionaltypische Bräuche: im Garnelhaunschen etwa, muss er nun seine Liebe offenbaren und die Vorzüge der Angebeteten, ebenso wie seine aufzählen, häufig in Versform oder als Gesang. Wenn Vater und Mutter nun einen Schluck aus dem Krug nehmen, gilt das als ihre Zustimmung – und die (meist spätestens jetzt vor dem Haus versammelte) Menge bezeugt die Verlobung mit lautem Jubel.
Im Vorfeld (oft am Vorabend) einer Eheschließung finden sich die Familienmitglieder und Freunde von Braut und Bräutigam beim Rabbatzabend zusammen. Ihre Gaben sollen dem jungen Paar nicht nur als Aussteuer dienen, sondern anhand ihres Wertes wird auch bestimmt, welcher Name in die Ehe getragen wird (weshalb dieser Brauch auch Namenswiegen genannt wird). Diese Entscheidung liegt häufig bei der örtlichen Traviageweihten, wobei diese nicht nur dem materiellen Wert oder die Menge der Geschenke Bedeutung zumisst – sondern auch der inniglichen Zuneigung der Schenkenden zum Brautpaar. Vielleicht ein Grund, warum man bei dynastisch wichtigen Hochzeiten in Händler- oder Adelskreisen lieber Phex-, Praios- oder Rondrageweihten diese wichtige Entscheidung überlässt.
Auch im Adel ist dieser Brauch üblich, wobei hier gewöhnlicherweise beide Ehepartner ihren Geburtsnamen weiterführen. Beim Rabbatzabend wird demnach nur über den Namen der Kinder entschieden. Die andernorts in Mode gekommenen Doppelnamen werden nur gewählt, wenn gleichrangige Häuser ihre Verbundenheit oder Erbansprüche zum Ausdruck bringen wollen. Eine Sitte, die dem Erbgreven ein Dorn im Auge ist, und die er verstärkt einzudämmen sucht.
Auf diese Art haben sich wohlhabende und ehrbare Familien über die Wirren der Jahre bis in die heutige Zeit gehalten ohne auszusterben, während manch entehrter Name schnell erlosch. Es soll aber auch seltene Fälle gegeben haben, bei denen sich zwei Familien nach einem solchen Fest böse verstritten.
Noch vielfältigere Traditionen finden sich unter den eigentlichen Hochzeitszeremonien. Sie mögen sich von Dorf zu Dorf, von Zunft zu Zunft, bisweilen gar von Sippe zu Sippe unterscheiden. Oft entstehen durch Vermischung der Bräuche von Braut und Bräutigam gar ganz neue und eigene Überlieferungen, so dass nahezu jeder Traviabund ebenso einzigartig ist wie das Paar selbst. Vielerorts trägt man (übrigens selbst im Hinterkosch) Glut aus den Herdfeuern der beteiligten Familien zusammen und lässt daraus das neue Herdfeuer der Jungvermählten entstehen. Häufig wird auch ein Silbertaler als Opfer an Ingerimm vergraben, weil sich dadurch der Wohlstand vermehren soll. Weit verbreitet ist auch die Sitte den traditionellen Jünglings- und Jungfernkranz aus weißem Traviakraut gegen einen Ehekranz aus Buchen- oder Lindenblättern oder eine hübsch bestickte Haube zu tauschen (daher das Sprichwort: „Unter die Haube kommen“). Wie auch immer die Zeremonie aussehen mag, der Abend findet stets im Kreis der Familie, Freunde und Nachbarn auf zünftige Art mit gutem Bier, Braten, Musik und Tanz seinen Ausklang.
Einer anderen koscher Tradition, die sowohl Peraine- als auch Traviagefällig zu nennen ist, sind die an vielen Landstraßen stehenden Fürstenbirnen und -äpfel. Regelrechte Alleen von Obstbäumen, welche die Fürsten des Kosch pflanzen ließen, damit sich Wanderer in ihrem Schatten rasten und sich an den Früchten laben können. Doch wehe, wer diese Gabe missbraucht und mehr Früchte pflückt als sein Hunger ihm gebietet - dem soll Travias Zorn verfolgen.
Aus der Historie
Es ist bemerkenswert, dass die Koscher wohl schon seit frühesten Tagen im Sinne Travias lebten – schon immer scheinen Heim, Familie, gutes Essen und Gemütlichkeit als einige der wichtigsten Lebensziele gegolten zu haben. Hierbei deckte sich auf wundersame weise der Traviaglaube mit den traditionellen Werten des Hügelvolkes, das die menschlichen Siedler (vom anfänglichen Zwist auf der Wergenburg abgesehen) jeher gastlich aufnahm. Friedenskaiser Arn, Hochkönig Angbarosch und Graf Broderic von Ferdok, der als Kind von Zwergen aus bitterer Not gerettet wurde, gelten heute als Väter des 752 v.BF geschlossenen und bis heute geltenden Friedens – doch waren es vor allem die Siedler und Zwerge selbst, die diesen Vertrag mit Leben erfüllten. Aus dem Austausch von Brauchtum und Wissen entstand eine gemeinsame Koscher Lebensart und aus guter Nachbarschaft wurde allmählich Freundschaft, die 524 v. BF schließlich in den koscher „Bund auf Ewig“ mündete. In jenen frühen Tagen wurde auch die Saat für eine tief verwurzelnde Verehrung Travias gelegt. Schon damals entstanden erste Tempel – und so mancher Ort, wie etwa Trallik oder Fünfbrunnen, geht auf die Gründung durch Geweihte der Gütigen zurück. Während dieser Zeit begab sich auch die rührende Legende vom Hadertal, in dem sich die Bewohner einer alten Hügelzwergensiedlung mit unweit siedelnden Menschen stritten, bis schließlich ein Kampf entbrannte und die ersten zwei Blutstropfen von Zwerg und Mensch auf den Boden fielen. Ingerimm zürnte den Friedensstörern und ließ die Häuser in beiden Orten in einem großen Beben vergehen. Alles was verschont blieb war das glimmende Herdfeuer im Kamin einer einsamen Kate in der Mitte beider Dörfer. Erst jetzt öffneten sich die Augen der Streitenden und sie errichteten rings um dieses Herdfeuer eine neue gemeinsame Siedlung in dem sie seither in Frieden miteinander leben: das noch heute vor den Toren Angbars liegende Heimthal. Auch wenn der Mütterlichen vor allem im einfachen Volk innigliche Verehrung galt, hielten stets auch viele Adelige die Tugenden Travias hoch. Nicht zuletzt gilt das Fürstenhaus selbst traditionell als recht traviafromm. So verfügte etwa Fürst Angfold vom Eberstamm im Jahr 798 BF, dass der zehnte Teil des Brückenzolls dem nächstgelegenen Traviatempel zufließen solle. In der Folge gründeten sich an manchen Brücken neue Häuser der Heiligen Mutter – die auf diese Weise zugleich darauf achten konnten, dass kaum heimatloses und unfrommes Streunervolk in den Kosch einzuwandern vermochte. Auf Fürst Idamil sollen die ersten Alleen aus Apfel- oder Birnbäumen zurückgehen, die noch immer wichtige Landwege säumen, und an welchen der Wanderer seinen Hunger stillen kann. Ein gastlicher Brauch, den auch unser Fürst Blasius in hohen Ehren hielt und neu belebt hatte. Die jüngste Tempelgründung erfolgte im Anschluss an das Wüten des Alagrimm in Angbar. In der niedergebrannten Ruine des einstigen Efferdtempels ließen sich noch am Abend der Schlacht Geweihte aus Heimthal und fernerer Orte nieder um den obdachlosen und Not leidenden Opfern des Flammenaars beizustehen. Seither entsteht an diesem Ort nach und nach ein neuer Traviatempel. Feiertage
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Broderic, der Sohn des Präfekten von Vadocia, wird von Zwergen im Ambossgebirge vor einem Steinschlag gerettet. So entstehen erste freundschaftliche Bande zwischen beiden Völkern, die sich zuvor aus dem Weg gegangen waren.
Hochkönig Angbarosch legt die Landstreitigkeiten mit den Menschen vertraglich bei. Beginn guter Nachbarschaft zwischen Mensch und Zwerg.
In den Dunklen Zeiten rücken die Siedler im Kampf gegen die Gefahren der Umwelt näher zusammen. Orte wie Trallik und Fünfbrunnen werden von Traviageweihten gegründet.
Im Hadertal vor Angbars Toren entbrennt ein Streit zwischen Zwergen und Menschen. Ingerimm zürnt den Streithähnen und zerstört ihre Häuser in einem Beben. Einzig ein Herdfeuer bleibt unversehrt. Hügelzwerge und Menschen errichten gemeinsam im Umfeld dieses Herdfeuers eine neue Siedlung namens Heimthal.
Die Zwerge und Menschen des Kosch schließen an der Wergenburg den Bund auf Ewig und geloben sich fortan in Freundschaft gegen alle Gefahr beiszustehen.
Die Heilige Vieska von Wengenholm rettet Verirrte in den Bergen uns Stiftet das Kloster zur inniglichen Einkehr bei Trottweiher am Greifenpass.
Infolge einer Verfügung des Fürsten Angfold gründen sich an vielen Brücken des Kosch Traviatempel, die seither darüber wachen, dass kein unfrommes Streunervolk ins Land einwandert.
Fürst Idamil soll zu dieser Zeit die erste Apfelallee gepflanzt haben um der Göttin Peraine für die Genesung seines Sohnes Alphak zu danken - und hat so gleichzeitig einen traviagefälligen Brauch begründet.
Noch am Abend der Schlacht von Angbar lassen sich Traviageweihte in der ausgebrannten Ruine des Efferdtempels nieder um den Opfern des Kampfes beizustehen. Gründung des neuen Traviatempels von Angbar. |
Wichtige regionale Heilige
Im gesamten Kosch wird Vieska von Wengenholm (558-642 BF) als Heilige anerkannt. Gemeinsam mit ihrem treuen Hund Born rettete sie so manchen Verirrten der Berge vor dem Tod in Eis und Fels. Sie stiftete das Kloster zur inniglichen Einkehr am Greifenpass, das ihr Andenken bewahrt und die Nachfahren Borns bis in unsere Tage heranzüchtet. Auch der Himmlischen Familie sind einige Tempel geweiht. Die Bäcker verehrten zudem die Heilige Dythlind, die im brennenden Bosparan ums Leben gekommen sein soll.
So manch weitere Legende von wundersamen Rettungen Verirrter oder in Elend geratener wird seit Generationen weitererzählt und der Nachwelt bewahrt. Einige der darin vorkommenden Personen gelten in ihren jeweiligen Tälern und Dörfern als Heilige. In Storchsklausen etwa betet so mancher zum erst vor wenigen Jahren verstorbenen Traubart, der sich nach dem Orkzug um die Waisen kümmerte.
Heilige Artefakte
Erwähnenswert ist hier der Tralliker Humpen, der im dortigen Tempel verwahrt wird und sich anlässlich des Tralliker Sängerwettstreites mit bestem Bier füllt. Auch heißt es, dass wer daraus getrunken, nimmer ohne Freunde sei und ein ganzes Jahr keinen Hunger leiden müsse etwa, oder diejenigen alsbald heiraten würden, die nachher aufstoßen müssten.
Die Traviakirche scheint darüber hinaus im Kosch nicht über verbürgte Artefakte und Schätze zu verfügen, auch wenn der Volksmund so manche Erzählung über „ewige Eintöpfe“ und „immervolle Bierfässer“ der Travia zuschreibt.
Heilige Orte
Der Yarbocsee in der Baronie Bragahn gilt den Südferdokern als wichtiges Heiligtum der Mütterlichen. Wenn an jedem Herbst die gen Süden ziehenden Wildgänse auf dem See landen, versucht die Geweihte von Bragahn aus ihrem Flug und der Anzahl Schlüsse für das kommende Jahr zu ziehen.
Irgendwo in den Koschbergen soll eine Höhle zu finden sein, in der Born, der heilige Hund Vieskas bei seiner letzten Rettung starb. Die Heilige Vieska selbst soll ein Jahr in dieser Höhle gelebt und ihr Inneres mit der Lebensgeschichte ihres treuen Gefährten bemalt haben. Wo diese Höhle liegt, weiß keiner mehr – doch wer sie findet und in ihr übernachtet habe ein glückliches Familienleben vor sich. Ähnliches soll ein, unter anderem mit Fingerhut bewachsenes, Blumenfeld in der Nähe von Pirkensee im Uztrutzschen bewirken. Allerdings nur, wenn es einem im Traviabund vereinten Paar gelingt quer über die Wiese zu laufen ohne auch nur eine der Blumen zu knicken.
Das moorbrücksche Dorf Donken soll auf einem Buchenwald errichtet worden sein, der im Sumpf versank – aber bis heute den Donkenern den Schutz Travias vor den Gefahren des Moores gewährt. Vergleichbar ist der Kranz aus Buchen, der den Ort Wildreigen in den Ambossbergen umgibt, und der die Häuser vor der Zerstörung beim jüngsten Erdbeben bewahrt haben soll. Hier wird deutlich welch hohe Bedeutung den heiligen Blumen und Bäumen beigemessen wird. In vielen Dörfern finden sich Hochzeitswiesen, -buchen oder –linden, auf bzw. bei denen sich die Hochzeitsfeiern im Dorfkreis abspielen. Oft handelt es sich um stattliche Exemplare, die schon seit vielen Generationen im Mittelpunkt der Festlichkeiten standen und selbst so manche Geschichte erzählen können. Fast jedes Dorf kennt eigene Legenden, die sich um heilige Linden und Buchen, Herbergen, Opferbilder und Gedenksteine ranken. Dem Leser sei empfohlen einfach die Dorfältesten oder Wirtsleute zu fragen, die häufig nur zu gerne die entsprechende Mär in fesselnden Worten zu erzählen wissen.
Wichtige Tempel
Es wäre ein müßiges Unterfangen alle der über den gesamten Kosch verstreuten Häuser der Göttin aufzählen zu wollen. Zumal sich so manches auf den ersten Blick als einfache Herberge gibt oder derart klein und bescheiden am Wegesrand steht, dass es sich scheinbar nur den Augen der Notleidenden offenbaren möchte. Mancher kleine Tempel findet sich auch in entlegenen Dörfern und hat schon verirrte Wanderer vor dem Hunger gerettet. Weil eine Betrachtung aller Tempel also unmöglich wäre, seien hier einzig jene erwähnt, deren Bedeutung in Größe und Einfluss den Durchschnitt übersteigen. In unseren Tagen erregt ausgerechnet der jüngste aller heiligen Stätten besonderes Aufsehen. In den Tagen der größten Not, nachdem der Alagrimm große Teile der Reichsstadt in Flammen aufgehen ließ, kamen Geweihte aus vielen Orten nach Angbar um zu helfen. Längst ist die in der Ruine des einstigen Efferdtempels eingerichtete Unterkunft kein Provisorium mehr – und wandelt sich nach und nach zu einem festen Tempel der Travia. Da die Geweihten die gewährten Spenden noch immer eher für die Unterstützung des Wiederaufbaus zerstörter Wohnhäuser oder warme Speisen für verarmte und zunftlose Opfer und Waisen, als für den Ausbau des eigenen Tempels verwenden, geht der Bau nur sehr langsam voran. Nach wie vor überspannt das Haus ein grob gezimmertes Behelfsdach, noch immer befindet sich der Traviaschrein zwischen Szenen zu Ehren Efferds auf rußgeschwärzten Wänden. Ein Großteil der Angbarer Geweihten kam aus dem nahegelegenen Tempel von Heimthal, der auch unter den Stadtbürgern stets großes Ansehen genoss – und bis heute Ziel so mancher kleinen Wallfahrt ist. Die Kultstätte wird nicht zuletzt für das gute Bier gerühmt, das allerdings nur als Gegenleistung für einen Tag Mitarbeit im Dienst des Tempels an die Pilger ausgeschenkt wird, was den Tempel zu einem der schönsten im Land werden ließ. Sein Dach ist wie alle Häuser Heimthals nach hügelzwergenart mit Gras gedeckt, die holzvertäfelten Räumlichkeiten im Inneren sind, ähnlich wie das nahe gelegene Waisenhaus, an Gemütlichkeit kaum zu überbieten. Es mag an alldem gelegen haben, dass die doch so traviagläubigen Angbarer bis vor kurzem noch keinen eigenen Tempel in den eigenen Mauern hatten. Ähnliche Bedeutung, auch als Ausbildungsstätte für Novizen, genießt das Haus zu Koschtal. Hier richtete vor gut hundert Jahren ein zwergisches Ehepaar in einem bauchigen Turm der Stadtbefestigung, der liebevoll „der Dicke“ genannt wird, einen Tempel der Travia ein. Bis heute ist der Einfluss von Mütterchen Burescha und Väterchen Brogumir auf den gastlichen Ort und den Umkreis ungebrochen. Im Reigen der Dreischwestertempel von Gôrmel findet sich neben dem Tsa- und Perainetempel auch einer der Mutter Travia. Die dortigen Geweihten kümmern sich nicht zuletzt darum, dass auch weniger zahlungskräftigen Pilgern und Kurgästen eine göttergefällige Beherbergung und Speisung zuteil wird. In letzter Zeit haben die Gôrmeler Schwestern eine kleine Ansiedlung alter und gebrechlicher Geweihter, darunter auch welcher anderer Geschwister der Zwölfe, gestiftet – in der die Bewohner ihre letzten Jahre gemeinsam verleben. Diese alten und weisen Priester kommen aus aller Herren Länder und haben viel zu erzählen. Nicht wenige der kleinen Tempel finden sich am Wegesrand bedeutsamer Wegstrecken, wo sie frommen Pilgern und armen Wanderern Obdach und Speise bieten. Zu diesen mag man die Häuser zu Drift, Salmingen oder Lacuna zählen – vor allem letzterer Ort gilt unter den Treidlern fast schon als „unangenehm gastfreundlich“. Auch das bereits erwähnte Kloster zur inniglichen Einkehr am Greifenpass zählt zu diesen Wegherbergen, ebenso wie die Tempel an einigen der wichtigsten Brücken unserer Provinz. Diese „Brückentempel“ gehen auf einen Erlass Fürst Angfolds zurück und erhalten noch immer einen Zehnt des Brückenzolls. Im Gegenzug achten sie darauf, dass arbeitsscheue Landstreicher auf den Koscher Straßen eine Seltenheit bleiben, indem sie ihnen gegen Arbeit eine Unterkunft bieten. Derlei Häuser finden sich etwa in Auersbrück, Thûrbrück, Tarnelfurt und Rakulbruck. In letzterem Brückentempel haben sich Mitglieder des Badilakaner-Ordens niedergelassen, einem Bettelorden, der wider Armut und Laster streitet. Die dortigen Ordensmitglieder liegen im traditionellen Widerstreit mit dem örtlichen Rahjatempel. Die Rakulbrucker kümmern sich in letzter Zeit verstärkt um die Flüchtlinge aus den östlichen Provinzen – und sind daher auch häufig im nahen Ferdok anzutreffen. Auch im recht entlegenen uztrutzer Örtchen Fünfbrunnen finden sich einige wenige Anhänger des Heiligen Badilak. Ursprünglich während der Kaiserlosen Zeit auf den Grundmauern eines Tempels aus den Dunklen Zeiten errichtet, als viele Schetzenecker unter den Fehden selbsternannter Barone zu leiden hatten, behütet die dortige Niederlassung heute vornehmlich arbeitsunfähige Mägde und Knechte, deren Herren nicht das Geld haben ihnen das Gnadenbrot zu gewähren. Um den Reigen der regional bedeutsamen Tempel abzuschließen, seien noch die Häuser in Bragahn, dem wichtigsten Tempel der Baronie am Ufer des Yarbocsees, und Donken genannt, wo so mancher Verirrte im unheimlichen Moorbrücker Sumpf Rettung fand. Der einstmals große Tempel zu Trallik ist nun der göttlichen Schwester Peraine geweiht und Teil des dortigen Therbûnitenspitals. Der einstige Brückentempel in Moorbrück ist mittlerweile verwaist. |
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Bedeutende Geweihte
Die rotblonde Äbtissin Perdita ( 984 BF in Trottweiher) des Klosters zur inniglichen Einkehr am Greifenpass ist als recht resolut bekannt, wenn es darum geht die traviagefällige Ruhe in ihrer Herberge zu wahren. Erst vor einigen Jahren verwies sie die Ingerimmgeweihte Ingrimiane Lohsack mit ihren Anhängern aus ihren Hallen, weil sie des Nachts lauten Gesang und Paukenschlag zu Ehren Ingerimms anstimmten. So erging es schon manchem, der seine Mitbewohner im Schlafsaal belästigte oder sich nur als Pilger ausgab um sich ein billiges Obdach zu erschwindeln. Betrunkene aber, landen gleich im Hundehaus. Im Koscherland gab es schon einige Traviageweihte aus dem Hügelvolk. Mütterchen Burescha und Väterchen Brogumir ( 820 bzw. 818 in Grunsbirn) jedoch mögen die bekanntesten von ihnen sein. Vor gut hundert Jahren herrschte der finstere Porquid über unsere Heimat und seine Schergen hatten das Land fest im Griff. Die Menschen litten unter zahlreichen Fehden während der Zeit der Hundert selbsternannten Kaiser. Die Barone pressten das letzte Korn aus ihren Untertanen, doch viele Felder blieben unbestellt während ihre Kinder in sinnlosen Schlachten fielen. In Koschtal verfielen die Häuser und finsteres Söldnergesindel strich durch die Gassen. In diesen Tagen trat das Zwergenpaar mutig vor Baron Grantel Goldmund von Koschtal mit ihrer Bitte einen Tempel der Travia zur Linderung der Not errichten zu dürfen. Der Scherge Porquids aber verbot ihnen auch nur einen Balken oder Stein auf seinem Grund für einen Tempelbau zu setzen. Da zogen die Geweihten kurzerhand in einen leerstehenden Turm der Stadtbefestigung ein und versorgten von dort die Hungernden mit hügelzwergischer Kost und erbauenden Predigten. Die Koschtaler besannen sich auf den hohen Wert eines behaglichen Heims und begannen ihre Häuser wieder herzurichten und mit Blumen zu schmücken. Als der Baron sah, wie seine Stadt erblühte, konnte selbst er nicht anders als die Geweihten gewähren zu lassen – und es heißt er sei als traviafrommer Mann gestorben. Seither hat das Zwergenpaar so manche Hilfe geleistet und Generationen zum Traviabund geführt – kein Wunder, dass sie im Koschtaler Land schon fast legendenhaftes Ansehen genießen. Mutter Herdane Haubinger ( 961 BF in Angbar) erwarb sich hohe Achtung, als sie sich mit ihrem Gemahl Traubart in Storchsklausen als einfache Laiin um die Waisen des Orkzuges kümmerte. Nachdem sie die Kinder großgezogen hatten und ihr Gemahl vor einigen Jahren verstarb, kehrte sie in den Schoß ihrer Heimatstadt Angbar zurück. Dies mag ein Fingerzeig Travias gewesen sein, denn so war die gute Seele rechtzeitig vor Ort, nachdem der Alagrimm die halbe Stadt verwüstete und viele Bürger ihr Heim verloren. Sie begann noch am Abend nach der Schlacht in den verkohlten Resten des Efferdtempels eine Herberge zu errichten – und immer mehr Helfer und Geweihte strömten herbei um sie darin zu unterstützen. Diese federführende Rolle führte schließlich dazu, dass ihr der Tempelvater von Heimthal endlich – im hohen Alter von 66 Jahren – die Weihe spendete und ihr zugleich die Leitung des neuen Angbarer Tempels übertrug. Beim eben erwähnten Tempelvater von Heimthal handelt es sich um den alten Hannusch Sirbensack, der einer alten Wirtsfamilie entstammt und sich nicht zuletzt dadurch bleibende Verdienste erwarb, dass er das Heimthaler Bier zu einer Perle der koscher Braukunst werden ließ. Zum Bedauern der Gläubigen achtet Vater Hannusch jedoch streng darauf, dass es nur nach getaner Arbeit in Dienste Travias, und alleine innerhalb des Tempels selbst ausgeschenkt und getrunken wird. Das zum Tempel gehörende Waisenhaus wird von Mutter Algrid Lindgrün geleitet, die vor allem als Erzählerin wunderschöner Märchen bekannt ist. Aus Albumin drang die Kunde, dass der Geweihte Angrich Rübfolder seinen bescheidenen Holztempel zu einer kleinen Tempelburg zum Schutz vor dem allgegenwärtigen Gesindel, den Gefahren aus dem Finsterkamm und vor allem dem Menschenfresser Goro ausgebaut hatte. Leider ohne letztlichen Erfolg - man fand seinen Leichnam ans Tor genagelt vor. Im Ferdoker Land genießen unter anderem Ulfried Ulmentreu aus Rakulbruck und Abarga die Milde aus Bragahn überregionales Ansehen. Unvergessen bleibt uns auch Erma von Sighelms Halm, die inzwischen verstorbene Tante von Baron Kordan von der Geistmark, welche vor allem in Adelskreisen so manche Ehe gestiftet hat. |
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Bedeutende Personen
Lebende Mitglieder
Familie: Mitglied: |
Iralda Mechtessa von Bodrin (992 BF) Meisterin der Ernte Baronin zu Drakfold (seit 1029 BF) |
Mitglied: |
Herdane Haubinger (961 BF) Fürsprecherin der Armen, Travia-Hochgeweihte |
Wappen: Mitglied: |
Berngundis (971 BF) tatkräftige Weidenerin und ehemalige Hofgeweihte des Fürsten |
Wappen: Mitglied: |
Elida aus Gôrmel (984 BF) Tsageweihte von Gôrmel, Geburtshelferin |
Wappen: Mitglied: |
Ulfried Ulmentreu (Ende 10. Jhd. BF) beliebter Traviageweihter Vater zu Rakulbruck (seit unbekannt) |
Mitglied: |
Brogumir Braubäumler (818 BF) beliebter Traviageweihter Tempelvorsteher zu Koschtal (seit Ende 1. Jts. BF) |
Mitglied: |
Burescha Goldsteiger (820 BF) beliebte Traviageweihte Tempelvorsteherin zu Koschtal (seit Ende 1. Jts. BF) |
Mitglied: |
Pergral Sternhagel (862 BF) hügelzwergischer Traviageweihter |
Mitglied: |
Curlin Braubäumler (879 BF) allem kulinarischen zugeneigter Traviageweihter |
Wappen: Mitglied: |
Elsbeth von Rhôndur (940 BF) Seelsorgerin des Barons |
Verstorbene Mitglieder
Familie: Mitglied: |
Vieska von Wengenholm (558 BF-642 BF) Traviaheilige |
Familie: Mitglied: |
Firuna von Sindelsaum (1020 BF-Bor 1041 BF) jung verstorbene Travia-Geweihte |
Wappen: Mitglied: |
Abarga die Milde (939 BF-1044 BF) hochrespektierte Geweihte und "Mutter der Kinder" Mutter zu Bragahn (970 BF bis 1044 BF) |
Mitglied: |
Peregrimm Braubäumler (31 vBF-5. Jhd. BF) erster zwergischer Traviageweihter Aventuriens |
Familie: Mitglied: |
Erma von Sighelms Halm (947 BF-1023 BF) tüchtige Traviageweihte |
Mitglied: |
Traubart Haubinger (959 BF-17. Phe 1023 BF) genießt lokal große Verehrung |
Wappen: Mitglied: |
Traviadan Durenklos (10. Jhd. BF-1032 BF) feierfreudig Tempelvorsteher zu Moorbrück (unbekannt bis 1032 BF) |
Mitglied: |
Angrich Rübfolder (unbekannt-1032 BF) Geweihter im Lande von Gesetzlosen Vater zu Albumin (unbekannt bis 1032 BF) |
Chronik
Briefspieltexte
Als Hauptakteur(e)
1029 BF
Glaube im Kosch — Teil IX: Mutter Travia Auf dem Zwölfergang Kosch-Kurier 42, Tsa 1029 BF / Autor(en): Blauendorn |
1021 BF
Travias Dank im Kosch Großvater schickt Gesandte Kosch-Kurier 20, Eff 1021 BF |
1018 BF
Die Badilikaner-Stube Ein fürwahr heiliges Wirtshaus zu Fünfbrunnen im Uztrutzschen - Schänken des Kosch Kosch-Kurier 12, Fir 1018 BF |
Als Nebenakteur(e)
1047 BF
Neuigkeiten aus der Hauptstadt Angbar im Winter Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt |
1044 BF
Lieblingssalami Noch im Kosch müssen sich die Gefährten der ersten Queste stellen. Zeit: Tra 1044 BF / Autor(en): Nale |
(Un-)Glücklich verheiratet (Teil 11) Im Sarindelwald erfüllt sich auch noch der dritte Teil der Queste. Zeit: Ron 1044 BF / Autor(en): Nale |
(Un-)Glücklich verheiratet (Teil 13) Nachdem die Gefahr abgewendet werden konnte, ist nun Zeit zum Feiern... Zeit: Ron 1044 BF / Autor(en): Nale |
1041 BF
Die Stunde der Wahrheit Anghild von Entensteg wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert Zeit: Hes 1041 BF unbekannte Zeit / Autor(en): Geron, Kunar |
1025 BF
Fürst: Paligan „ein geselliger Kerl“ Blasius vom Eberstamm über den Angbarer Kochwettbewerb Kosch-Kurier 32, 1025 BF |
Erwähnungen
1047 BF
Die Bragahner Brüder Aus der Koscher Geschichte Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt |
Angbar hat die Wahl Acht Bewerber für das Amt des Reichsvogts Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt |
Neuigkeiten aus den Grafschaften Der Kosch im Winter Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt, Geron |
Ein unsteter Hochgeweihter Was plant Schwertbruder Hagen von Salmingen-Sturmfels? Kosch-Kurier 82, Phe 1047 BF / Autor(en): Reichskammerrichter |
Ein Bündnis und ein langer Schatten Zwerge rüsten sich für kommende Gefahren - Aus den stollen Kosch-Kurier 82, Tsa 1047 BF / Autor(en): RekkiThorkarson, Rigolosch |
Aug um Auge, Salm um Salm Helmgar Balkenschleifer erhält mit seinem Schwiegervater einen besonderen Auftrag vom Haus Treublatt. Zeit: 12. Fir 1047 BF / Autor(en): Rigolosch |
Quellen
Offizielles
- Die Flusslande S. 97
Inoffizielles
- Kosch-Kurier 42 Seiten 12-16, Auf dem Zwölfergang - Glaube im Kosch - Teil IX: Mutter Travia