Ein Raub der Flammen

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Ausgabe Nummer 82 - Phex 1047 BF

Ein Raub der Flammen

Dorffest endet tödlich – war Magie im Spiel?

RIECKDORF/BRN. ZWISCHENWASSER, Travia 1047 BF. Fürchterliche Kunde erreichte uns – mit einiger Verspätung – aus der kleinen Ortschaft Rieckdorf, gelegen am Angbarer See in der Baronie Zwischenwasser, wo ein junger Bursche Opfer eines verhängnisvollen Flammenwesens wurde.

Es war der Abend des 3. Travia, die Praiosscheibe war bereits untergegangen und das Dorffest in vollem Gange. Die Ernte war gut ausgefallen und alle deshalb froh und ausgelassen. Von sämtlichen Gehöften der Umgebung waren die Leute gekommen, Mann und Frau sprachen eifrig dem Biere zu. Ein Barde spielte auf, und vor allem die jungen Burschen und Mädels tanzten ausgelassen. Niemand sah, woher sie kam … aber es war eine junge Frau unter den Tanzenden, eine wahre Schönheit mit auffallend orange-roten Haaren. Sie tanzte wie keine andere, und bald schon wurde sie umringt von den jungen Burschen, die alle tanzen mochten mit dieser rahjagesegneten Maid.

Dem jungen Firutin Follenbart, einem gutaussehenden strammen Bursche von 18 Jahren, gelang es, die Gunst der Fremden zu gewinnen, und sie tanzten miteinander. Immer wilder und heißer wurde ihr Tanz. Heißer im wahren Sinne des Wortes, denn von dem Paar ging bald eine spürbare Hitze aus, sodass die anderen Abstand nahmen. Und die junge Frau begann alsbald selbst von Flammen umzüngelt zu werden, aber sie lachte nur glücklich. Firutin selbst hatte schreckgeweitete Augen und schrie vor Schmerz, konnte sich jedoch nicht aus dem Tanze lösen. Einige versuchten, die beiden voneinander zu lösen, doch man konnte sie nicht greifen, zu groß war die Hitze. Der Tanz endete schrecklich. Die Dörfler mussten zusehen, wie Firutin bei lebendigem Leibe verbrannte, während die Frau selbst zu Flammen wurde. Das Letzte, was die Rieckendorfer sahen, zumindest diejenigen, die nicht vor Angst in den nahen Angbarer See gesprungen waren, war eine gleißende Feuerlohe, und noch als diese verging, so sagen manche, sei das Lachen des Flammenmädchens zu hören gewesen. Nur ein schwarzer Fleck auf dem Tanzboden kündet noch von Firutin Follenbart und der Fremden.

Mitglieder des ehrenwerten Ordens der Rohalswächter sind aufgebrochen, um diese Vorkommnisse zu untersuchen. Die Schriftleitung des KOSCH-KURIER hofft jedoch, dass sich solch Vorkommnis in unseren Landen nicht wiederholen möge!

Helmbrecht Jolen