Dohlenfelder Thronfolgestreit - Missverständnisse: Unterschied zwischen den Versionen

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|Titel=Missverständnisse
|Reihe=Dohlenfelder Thronfolgestreit
|Teil=59
|Datum=28.1.1033
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Rondrastein}}, {{Briefspieler|Benutzer:Geron}}, {{Briefspieler|Benutzer:Reichskammerrichter}}
|Logo=Wappen Herzogtum Nordmarken.svg
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|Zusammenfassung=Es kommt fast zu einem verhängnisvollen Missverständniss.
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[[Briefspieltext mit::Balinor von den Silberfällen|Balinor]] schaute den Söldnerführer unbewegt an. Sie wirkten zwar recht kampferprobt, aber sie hatten offensichtlich keine Ahnung. Meistens war es doch von großem Vorteil, dass Außer- und Hinterkoscher sich nicht mit der Koscher Heraldik auskannten. Als er antwortete hatte seine Stimme einen festen Klang: „Mein Name ist Balinor von den Silberfällen und ich bin Ritter im Gefolge seiner Hochgeboren Erlan von Sindelsaum.“ Die weitere Aufzählung der Titel ersparte sich Balinor. „Ihr seid in der Überzahl und habt auch noch feige aus dem Hinterhalt agiert, daher gehen wir auf euer Angebot ein und übergeben euch Waffen und Pferde, wir werden dann nach Dohlenhorst zurückkehren.“
[[Hauptdarsteller ist::Balinor von den Silberfällen|Balinor]] schaute den Söldnerführer unbewegt an. Sie wirkten zwar recht kampferprobt, aber sie hatten offensichtlich keine Ahnung. Meistens war es doch von großem Vorteil, dass Außer- und Hinterkoscher sich nicht mit der Koscher Heraldik auskannten. Als er antwortete hatte seine Stimme einen festen Klang: „Mein Name ist Balinor von den Silberfällen und ich bin Ritter im Gefolge seiner Hochgeboren Erlan von Sindelsaum.“ Die weitere Aufzählung der Titel ersparte sich Balinor. „Ihr seid in der Überzahl und habt auch noch feige aus dem Hinterhalt agiert, daher gehen wir auf euer Angebot ein und übergeben euch Waffen und Pferde, wir werden dann nach Dohlenhorst zurückkehren.“
Balinor lag noch viel mehr auf den Lippen, doch er verkniff sich weitere Sprüche. Das Gesicht des Condottieres merkte er sich aber ganz genau.<br/>
Balinor lag noch viel mehr auf den Lippen, doch er verkniff sich weitere Sprüche. Das Gesicht des Condottieres merkte er sich aber ganz genau.<br/>
Auf sein Zeichen hin stiegen die Reiter von ihren Pferden ab. Manche von ihnen recht widerwillig. Sie waren gut ausgerüstet, allerdings auch nicht für eine Schlacht vorbereitet. Der Verlust der Pferde war der bitterste, aber die Waffen würde man gut ersetzten können. Nun zählte erstmal, dass sie hier lebend raus kamen.
Auf sein Zeichen hin stiegen die Reiter von ihren Pferden ab. Manche von ihnen recht widerwillig. Sie waren gut ausgerüstet, allerdings auch nicht für eine Schlacht vorbereitet. Der Verlust der Pferde war der bitterste, aber die Waffen würde man gut ersetzten können. Nun zählte erstmal, dass sie hier lebend raus kamen.
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„Ihr, Wohlgeboren, und jede weitere Person von Stand, die hier anwesend ist. Werde ich als meine Gefangene betrachten, bis ein Lösegeld gezahlt wurde, wie es mein Recht als Ritter ist. Ihr werdet so behandelt, wie es einem Ritter zusteht, solange ihr euch in meiner Obhut befindet. Darauf habt ihr mein Wort!“<br/>
„Ihr, Wohlgeboren, und jede weitere Person von Stand, die hier anwesend ist. Werde ich als meine Gefangene betrachten, bis ein Lösegeld gezahlt wurde, wie es mein Recht als Ritter ist. Ihr werdet so behandelt, wie es einem Ritter zusteht, solange ihr euch in meiner Obhut befindet. Darauf habt ihr mein Wort!“<br/>
Dartan straffte seine Schulter und richtete sich zur vollen Größe – an die zwei Schritt mochte er wohl messen – auf.<br/>  
Dartan straffte seine Schulter und richtete sich zur vollen Größe – an die zwei Schritt mochte er wohl messen – auf.<br/>  
Balinor konnte in den Augen seines ritterlichen Gegners keinerlei List oder Hinterhältigkeit erkennen. Der Condottiere würde sein Wort halten und ihn während einer möglichen Gefangenschaft seinem Stand entsprechend behandeln. Dies war, nach der Heimlichtuerei Balinors keine Selbstverständlichkeit mehr, schließlich hatte er sich ja als Söldnerführer ohne Wappen ausgegeben und ein Angebot, auf das er sein Ehrenwort gegeben hatte, gemacht ohne seinen Namen zu nennen, wie es der Höflichkeit und Sitte entsprach. Wie würde Balinor entscheiden?  
Balinor konnte in den Augen seines ritterlichen Gegners keinerlei List oder Hinterhältigkeit erkennen. Der Condottiere würde sein Wort halten und ihn während einer möglichen Gefangenschaft seinem Stand entsprechend behandeln. Dies war, nach der Heimlichtuerei Balinors keine Selbstverständlichkeit mehr, schließlich hatte er sich ja als Söldnerführer ohne Wappen ausgegeben und ein Angebot, auf das er sein Ehrenwort gegeben hatte, gemacht ohne seinen Namen zu nennen, wie es der Höflichkeit und Sitte entsprach. Wie würde Balinor entscheiden?
 
[[Kategorie:Abenteuer]]

Aktuelle Version vom 20. Januar 2020, 18:49 Uhr


 20px|link=[[Kategorie:|Missverständnisse]]
Texte der Hauptreihe:
K28. Sieg
K95. Kajax
K118. Rückzug!
K121. Im Kosch
K122. Frieden!
K123. Epilog
28. Pra 1033 BF
Missverständnisse
Ein Hinterhalt


Kapitel 59

In Gefangenschaft


Balinor schaute den Söldnerführer unbewegt an. Sie wirkten zwar recht kampferprobt, aber sie hatten offensichtlich keine Ahnung. Meistens war es doch von großem Vorteil, dass Außer- und Hinterkoscher sich nicht mit der Koscher Heraldik auskannten. Als er antwortete hatte seine Stimme einen festen Klang: „Mein Name ist Balinor von den Silberfällen und ich bin Ritter im Gefolge seiner Hochgeboren Erlan von Sindelsaum.“ Die weitere Aufzählung der Titel ersparte sich Balinor. „Ihr seid in der Überzahl und habt auch noch feige aus dem Hinterhalt agiert, daher gehen wir auf euer Angebot ein und übergeben euch Waffen und Pferde, wir werden dann nach Dohlenhorst zurückkehren.“ Balinor lag noch viel mehr auf den Lippen, doch er verkniff sich weitere Sprüche. Das Gesicht des Condottieres merkte er sich aber ganz genau.
Auf sein Zeichen hin stiegen die Reiter von ihren Pferden ab. Manche von ihnen recht widerwillig. Sie waren gut ausgerüstet, allerdings auch nicht für eine Schlacht vorbereitet. Der Verlust der Pferde war der bitterste, aber die Waffen würde man gut ersetzten können. Nun zählte erstmal, dass sie hier lebend raus kamen.
Die Gesichtszüge des Condottiere waren kalt – eiskalt. Die Hand des Umhang tragenden Mannes, mit der er seine Zügel hielt ballte sich. Der Condottiere und der Reiter tauschten kurz einen Blick aus, bevor Dartan zu sprechen begann. Seine Stimme war kalt, aber immer noch mit einem Funken Höflichkeit, der allerdings nicht bis in seine Augen drang. Musste er diese ‚Ritter’ doch tatsächlich eine Lehrstunde in Kriegsführung geben… und so was nannte sich ‚Ritter’.
„Punkto primo: Wohlgeboren, ihr solltet besser auf euch und eure Männer acht geben, wenn ihr euch in einer Gegend bewegt, von der ihr mit großer Wahrscheinlichkeit wisst, dass sich dort Feinde aufhalten. Ein Hinterhalt war es nicht, sonst hätte ich euch und die euren sofort niedermachen lassen, wie es vielfach in Albernia geschehen ist, was man so hört.“
Er machte eine kurze Pause um das Gesagte wirken zulassen.
„Punkto secundo: Ihr habt mich zum einen dadurch beleidigt, dass ihr mich feige nanntet und zum anderen, dass ihr euch als schlichte Söldner ausgabt, der ihr nicht seid, in dem ihr mir nicht euren Namen nanntet.“
Der Söldnerführer gab kein mündliches Kommando an seine Männer, das Heben des Arms genügte. Um seine Männer dazu zu bewegen ihre Armbrüste in Anschlag zu nehmen. „Für diese Beleidigungen verlange ich Satisfaktion, wie sie mir als Ritter zu steht! Aber nicht hier und nicht heute, dafür werden wir einen anderen Ort und eine andere Zeit wählen.“
Dartans Stimme war immer kälter und leiser geworden. Wie es schien, war die Großmütigkeit des Söldnerführers verflogen.
„Unter den Umständen, wie sie zu Zeit vorliegen, ziehe ich mein Angebot zurück! Hättet ihr ehrenhaft gehandelt, wie dies einem Ritter würdig ist, in dem ihr mir euren Namen genannt hättet, bevor ihr mir diese Infamität eines Angebots, oder wie auch immer ihr so was nennt, gemacht habt. Wären ihr und eure Männer dementsprechend behandelt worden!“
Dartan schaute in die Runde der feindlichen Reiter und erhob die Stimme, so dass ihn alle Männer des feindlichen Haufens hören konnten.
„Ich gewähre jedem Gemeinen freien Abzug, wie ich es in meinem Angebot gesagt hatte, ohne Waffen, ohne Pferde und damit ihr nicht so viel zu tragen habt, lasst ihr auch eure Rüstungen hier lassen!“
Der Condottiere machte wieder eine rhetorische Pause und musterte einen jeden der Anwesenden.
„Die Personen von Stand aber, die hier anwesend sind mögen sich zu erkennen geben. Es sei denn, sie wollen weiter ihr Gesicht verlieren, in dem sie sich wie Gemeine davon schleichen.“
Die Miene des Söldnerführers war ernst und hart, hier ließ er nicht mit sich verhandeln. Wer sich so unehrenhaft verhielt, der musste mit den Konsequenzen rechnen und seien diese auch nur, dass der Ruf in den Nordmarken dahin war.
„Ich baue darauf, dass weitere Personen von Stand, die sich in diesem Haufen befinden, nicht ganz so ehrvergessen sind und sich zu erkennen geben, wie es die Ehre verlangt.“
Der Condottiere war abgestiegen und hatte sich direkt vor Balinor gestellt.
„Ihr, Wohlgeboren, und jede weitere Person von Stand, die hier anwesend ist. Werde ich als meine Gefangene betrachten, bis ein Lösegeld gezahlt wurde, wie es mein Recht als Ritter ist. Ihr werdet so behandelt, wie es einem Ritter zusteht, solange ihr euch in meiner Obhut befindet. Darauf habt ihr mein Wort!“
Dartan straffte seine Schulter und richtete sich zur vollen Größe – an die zwei Schritt mochte er wohl messen – auf.
Balinor konnte in den Augen seines ritterlichen Gegners keinerlei List oder Hinterhältigkeit erkennen. Der Condottiere würde sein Wort halten und ihn während einer möglichen Gefangenschaft seinem Stand entsprechend behandeln. Dies war, nach der Heimlichtuerei Balinors keine Selbstverständlichkeit mehr, schließlich hatte er sich ja als Söldnerführer ohne Wappen ausgegeben und ein Angebot, auf das er sein Ehrenwort gegeben hatte, gemacht ohne seinen Namen zu nennen, wie es der Höflichkeit und Sitte entsprach. Wie würde Balinor entscheiden?