Auersbrücker Fehde - Dem Ruf des Fürsten zu folgen
◅ | Dem Ruf des Fürsten zu folgen |
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Von der eigenen Mutter zu den Waffen gerufen | ▻ |
Schloss Rohalssteg, Boron 1047 BF
“Soviel also dazu, dass wir uns vorerst raushalten. Aber was wollen wir machen, wenn der Fürst ruft? Hesine, wir müssen die teilnehmenden Truppen einberufen. Ich werde natürlich meine eigene Lanze mitnehmen, dazu Aedin und Raulbrin mit ihren Waffenknechten. Daneben beabsichtige ich, einen Schützenzug und die Sappeure der Landwehr sowie zwei Haufen der Pikeniere mitzunehmen. Dazu eine Rotte der Grünen Eber und die Eisenwänste - gerade im Herbst und Winter will ich für meine Leute die beste Verpflegung, die wir im Feld kriegen können. Oh, und der Musikzug soll mitkommen. Erstelle bitte die Schreiben für die Hauptleute, die grünen Eber und die Eisenwänste. Heerschau ist für den 20. Boron angesetzt, wir sollten bis Ende des Hesinde dort eintreffen, ab Firun soll die eigentliche Belagerung beginnen. Wir müssen die Truppen winterfest ausstatten, wenn die eigentliche Belagerung erst im Firun beginnen wird. Um unsere wackeren Soldatinnen und Soldaten ein wenig milder zu stimmen, werden wir sie mit einer kleinen Feier hier in Rohalssteg verabschieden - wir wollen ja den Marsch nicht gleich in schlechter Stimmung beginnen. Das wird eh hart genug werden. Die Anreise wird vermutlich acht, eventuell auch neun Tage dauern, je nachdem, wie wir vorwärts kommen und wie das Wetter im Boron ist. Damit wir zum geplanten Zeitpunkt eintreffen, werden wir am 01. Hesinde aufbrechen.”, grübelte Baduar, nachdem er das Schreiben der Wehrmeisterin gelesen hatte.
“Heerschau und Belagerung im Winter, dann sollten wir beim Tross gucken, dass wir einen guten Feldscher mitnehmen und Kräuter und Salben gegen Erfrierungen… aber das wird der Medicus schon machen. Wir sollten ihn allerdings darauf hinweisen. Ich setze die Schriftstücke gleich auf, damit wir schnell mit den Vorbereitungen beginnen können. Wer übernimmt eigentlich die Kosten? Ich höre Perdita jetzt schon lamentieren.”, gab Hesine zu bedenken.
Baduar seufzte, lächelte dabei aber schelmisch. “Ja, die gute Perdita dreht jeden Kreuzer zwei- bis dreimal um, bevor sie ihn widerwillig und unter Zähneknirschen ausgibt. Aber genau dafür ist sie ja auch da - wie ein Drache über die Schatulle zu wachen. Ich sag es mal so: der Fürst ruft, der Fürst bezahlt. Natürlich folgen wir dem Aufruf des Fürsten und stehen an seiner Seite bzw. an der Seite der Wehrmeisterin. Aber genauso ist die Schatulle des Fürsten dann für die Ausgaben zuständig.”
“Das wird Perdita freuen. Ich will nur hoffen, dass wir uns nicht sämtliche Finger und Zehen abfrieren. Der Musikzug täte sich schwer so ohne Finger…”
“Und nicht nur die. Die Hauptleute sollen die Truppen explizit darauf hinweisen, warme Wäsche und wenn möglich zusätzliche Decken und anderes Winterzeug mitzunehmen. Wer ohne Handschuhe, Mützen, warme Strümpfe etc. auftaucht, kann was erleben. Zur Not müssen wir mit den Kaufleuten und Handwerkern nochmal eine Runde sprechen und sehen, was wir noch brauchen. Ich sehe jedenfalls nicht ein, dass unsere Leute sich da oben im Wengenholmschen den Allerwertesten abfrieren. Ein Gutes hat die Sache: Mitte Travia war Brauwende, wir können also zumindest das gute Untergärige mitnehmen. Also, hurtig, Hesine - setz die Schreiben auf. Ich werde derweil mal sehen, ob ich von meiner Schwester mehr erfahren kann - soweit ich weiß, sind auch die Hausritter des Fürsten vor Ort, neben einigen anderen bekannten Gesichtern. Wir könnten auch den Sindelsaumern schreiben - die haben fast die gleiche Anreise, macht vielleicht Sinn, den Weg gemeinsam zu reisen.”