Rohalssteger Spießbürger
Geschichte
Die Rohalssteger Spießbürger sind das Aufgebot der Stadt Rohalssteg im Kriegs- und Wehrfall. Ausgehoben werden sie schon seit Jahrhunderten nicht mehr durch den Fürsten, sondern durch den örtlichen Baron. Aus der Tradition als provinzherrlicher Stadt heraus stellt der Baron auch heute noch das Aufgebot zur Verfügung, wenn die Sicherheit des Kosch bedroht ist oder der Koscher Fürst ein Aufgebot entsendet. Damit sind die Rohalssteger Spießbürger kampferfahrener als das Aufgebot der Rohalssteger Landwehr, von denen sich die Spießbürger immer noch distanzieren.
Die Spießbürger haben eine lange Tradition in der Stadt, wurden sie doch schon kurz nach Verleihung der Stadtrechte gegründet und seitdem immer unter Waffen gehalten. Die Spießgesellen haben in ihrer Vergangenheit durch die häufigen Fehden innerhalb der Baronie schon einige Verteidigungseinsätze gehabt, wenn einer der Adeligen glaubte, die Stadt für sich beanspruchen zu können oder sie einnehmen zu wollen. Bisher konnten die Spießgesellen jegliche Bedrohung abwehren, doch einer richtigen Belagerung eines großen Heeres mussten sie sich bisher noch nicht entgegenstellen und auch noch nicht in größere Schlachten oder Kriege ziehen. Dort würden sie vermutlich ihre wahre Feuertaufe erleben.
Der Dienst bei den Spießbürgern wird unter den Bürgern der Stadt als eine ehrenvolle Aufgabe gesehen und es gibt nur wenige Bürger, die sich regelmäßig von dem acht Wochen dauernden Wehrdienst freikaufen. Doch auch wenn die Gildenmeister und Kaufmannsfamilien immer stolz auf ihre Zeit bei den Spießbürgern verweisen setzen sich diese im Normalfall zum größten Teil aus den Gesellen und anderen einfachen Bürgern der Stadt zusammen von denen manche den größten Nutzen ihrer Dienstzeit bei den Spießbürgern im gemeinsamen Feierabendbier sehen. Intensiver pflegt man bei den Spießbürgern indes die Abneigung gegen die Landwehr - schließlich war und ist man ja Bürger und kein einfacher Landtrampel!
Und doch gibt es einen Teil der Spießbürger, für den diese Abgrenzung seit einiger Zeit nicht mehr gilt: der seit einigen Jahren präsente Musikzug der Pikeniere. Der Musikzug wurde auf Initiative des Hofkapellmeisters 1022 BF ins Leben gerufen und kombiniert klassische Blasinstrumente, Trommeln und zwergische Sackpfeifen, Tuben und Carnyx-Kriegshörner. Nachdem ursprünglich nur Pikeniere Teil des Musikzuges waren, kamen im Lauf der Jahre auf Anfrage auch Musikanten von außerhalb der Stadt zum Musikzug. Dieser kommt bei Festen ebenso zum Einsatz wie auch wenn die Pikeniere und die Landwehr marschieren, im Feld werden sie zur Demoralisierung eingesetzt, verbreiten die Kriegshörner, Sackpfeiffen und Trommeln doch auch gar gruselig anzuhörende Musik.
Anfangs noch belächelt und teils gar verspottet, ist der Musikzug mittlerweile ein gern gesehener Anblick, wenn die Spießbürger und die Landwehr zu ihren Übungen im Sommer und Winter marschieren, auch spielt der Musikzug mittlerweile im Rahmen des Rohalssteger Schützenfestes und anderer Volksfeste auf.
Struktur
Die Rohalssteger Spießbürger unterstehen nominell dem Stadtvogt beziehungsweise dem Baron. In der Praxis stehen sie seit ihrer ersten Erhebung mit nur wenigen Ausnahmen ständig unter Waffen und werden von einem Hauptmann geführt. Sie sind in mehrere Haufen unterteilt, die jeweils von einem Weibel geführt werden. In der Regel stehen maximal fünf Haufen unter Waffen, in Ausnahmefällen können weitere Haufen ausgehoben werden.
Ein Teil der Spießbürger ist in normalen Zeiten als Mauerwache tätig und bewacht Stadttore und Mauern rund um die Uhr. Ein anderer Teil sorgt innerhalb der Stadtmauern für Recht und Ordnung, hierzu gehört auch die Aufgabe der Nachtwache in der Stadt und ein kleines Kontingent, dass neben den Rohalssteger Gardisten aus der Tradition heraus für die Bewachung des Schlosses zuständig ist. Tatsächlich führt dies immer wieder mal zu kleineren Reibereien zwischen den Gardisten und den Spießbürgern, die sich jedoch meist beim Feierabendbier schon wieder gelegt haben.
Das Zeughaus befindet sich in einem Nebengebäude des Schlosses in der Oberstadt, hier lagert der größte Teil der Ausrüstung. Das Gebäude dient auch als Wache, die im Keller sogar einige Zellen aufweist. Auch der Musikzug übt in der Regel dort im Pikeniersaal.
Ausrüstung
Die Spießbürger waren ursprünglich mit Partisanen ausgestattet, seit 1010 BF führen sie als Hauptwaffe Piken. Für ihre Alltagsaufgaben als Stadt- und Mauerwache führen sie allerdings Hellebarden. Als Seitenwaffe sind sie mit Kurzschwertern ausgestattet. Auch wenn die Spießbürger offiziell keine Fernkampfwaffen führen, sind viele auch Mitglied der städtischen Rohalssteger Schützengilde und damit auch im Gebrauch der Armbrust gut bewandert.
Die Rüstung der Spießgesellen besteht aus einem langärmligen Gambeson, dazu ein Küraß, Arm- und Beinschienen sowie Sturmhauben. Die Ausrüstung ist von mittlerer bis guter Qualität und profitiert vom hohen Stand des Schmiedehandwerkes im Kosch. Die Spießgesellen widmen der Pflege der Ausrüstung viel Zeit und Aufwand, damit diese stets in gutem Zustand ist. Spötter nennen sie daher bisweilen auch "Rohalssteger Polierbürger".
Der erweiterte Musikzug umfasst mittlerweile neben dem Dirigenten zwei Marschglockenspielen (Lyra), 6x Querflöten, 4x Sackpfeiffen, 2x Tuba, 4x Schalmeien, 3x Marschtrommel, 1x große Trommel; im Feldeinsatz sechs Kriegshörner (Carnyx), sechs Sackpfeiffen, vier Trommler, zwei große Trommeln und vier Schmährufer, je nach Lied auch "Gesang".
Disziplin und Loyalität
Die Disziplin der Spießgesellen ist ganz ordentlich, für viele der Bürger ist es ein wichtiger Teil ihrer bürgerlichen Privilegien. Die Kampfstärke allerdings dürfte eher zwischen unerfahren und erfahren liegen, da die Spießgesellen außer kleineren Fehden und äußerst seltenen Stadtbelagerungen nur selten in großen Kämpfen stehen. Ihre Loyalität gilt dem Stadtherrn und obwohl letzterer schon seit Jahrhunderten in Personalunion auch der örtliche Baron ist, haben sich die Spießbürger bislang aus allen Auseinandersetzungen außerhalb der Stadtmauern herausgehalten - wozu gibt es schließlich die Garde...
Farben und Banner
Die Spießbürger tragen Wappenröcke in Blau mit einem weißen Einhorn, ergänzt mit grünen Hosen, dazu schwarze Barette und einfache blaue Umhänge mit weißem Einhorn. Außenstehende neigen dazu, sie mit Gardisten zu verwechseln, umgekehrt gilt allerdings das Gleiche.
Das Friedensbanner der Spießbürger wird traditionell im Zeughaus aufbewahrt und präsentiert, während das Kriegsbanner stattdessen im Schloss Rohalssteg verwahrt wird.
Bedeutende Personen
Chronik
1. Pra 1042 BF:
Rowena Wertheimer wird Hauptfrau der Rohalssteger Spießbürger.
Teilnahme an Schlachten und Feldzügen
Briefspieltexte
Erwähnungen
1047 BF
Dem Ruf des Fürsten zu folgen Der Baron von Rohalssteg bespricht den Aufruf des Fürsten Zeit: 17. Bor 1047 BF / Autor(en): Baduar |