Hinterhalt im Borrewald - Ferdoker Garde stößt hinzu

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Irgendwo im Borrewald, Firun 1047 BF

Der Anführer der Hämmer von Ârxozim, besprach gerade etwas mit Barthalm, währenddessen Baerwin die Schäden an den Wagen begutachtete. In diesem Moment hörte er lautes Hufgetrappel, welches den Boden erbeben ließ und verwirrt blickte er zum Horizont. „Noch ein Angriff?“ Dort erkannte er einige grün-schwarze Banner, darunter auch Eines mit einem löwenhäuptigen, roten Ross. Dann stürmten eine große Zahl an schwerbewaffneten und gerüsteten Berittene heran. „Für Rondra und den Fürsten!“, hallte es aus zahlreichen Kehlen, so dass er furchtsam sofort wieder in die Wagenburg flüchtete. „Sind das weitere Angreifer?“, knurrte Arnulf und zückte erneut seine blutige Langaxt. „Nein Bursche, das sind die Amazonen der Kaiserin und mit Ihr unsere geschätzte Wehrmeisterin.“, meinte Tharnax, von der Reaktion der Brüder, belustigt. Dann waren die Reiter bereits heran und zügelten ihre stolzen Schlachtrösser im letzten Moment. „Seid so gut von Hartsteig und macht Meldung für mich“, krächzte Barthalm, „Meine Stimme ist gerade etwas dünn.“

Also lief der junge Baerwin wieder nach vorne und nahm den Helm ab. Vor einer prächtig gerüsteten Ritterin mit dem eisernen Schild des koscher Wehrmeisters stoppte er. „Melde gehorsamst Frau Wehrmeisterin, wir hatten Feindkontakt mit dem Borrewaldbund, konnten aber stand halten und die Vorräte verteidigen.“ Irritiert blickte die Frau auf ihn herab und stieg dann ab. „Bei Rondras Klinge, hier sieht es ja aus wie auf dem Schönbunder Grün.“ Sie trat näher und nahm seinen Kopf vorsichtig zwischen die Finger ihrer Panzerhandschuhe. „Ihr seht ja fürchterlich aus. Geht es euch gut? Irgendwelche Schmerzen?“ Irritiert blickte Baerwin die jetzt so mütterliche Wehrmeisterin an, doch dann wurde ihm klar, dass er wohl gerade einen grauenhaften Anblick mit all dem Schweiß, Blut und Dreck im Gesicht abgab. Angesichts der ganzen hohen Damen innerhalb der Ferdoker Garde, lief Baerwin rot wie eine Tomate an. Baron Halmar hatte sich derweil ebenfalls aus dem Sattel geschwungen und eilte erschrocken zu seinem Gefolgsmann von Rohenforsten. „Lasst euch erstmal versorgen und verarzten, sonst kippt ihr ja noch aus den Schuhen“, meinte die Wehrmeisterin zu Baerwin, dann fiel ihr Arnulf auf. Mit schnellem Schritt war Sie bei ihm und rief erschrocken „Junge, wie bei der guten Göttin siehst du denn aus?“ Wenn Baerwin aussah, wie jemand, der gerade aus einer Garether Unterstadtkneipe geworfen wurde, dann sah sein Bruder aus wie ein wahnsinniger Schlachter. Sowohl seine Axt, als auch sein Gesicht, sein Helm und sein Oberkörper waren von einer ordentlichen Menge Blut verschmiert, wenn auch augenscheinlich nicht sein Eigenes. „Alles Gut Herrin Alvide, ich fühl mich prima“, meinte Arnulf gut gelaunt.

Fassungslos blickte Sie ihn an, dann befahl Sie einer Reiterin, dem Knappen Wasser und ein Tuch zur Reinigung zu bringen. Anschließend ging ein stechender Blick zu Barthalm von Rohenforsten. „Barthalm, erklär dich! Warum bei allen guten Götter siehst du, dein Knappe und die Garde meines Sohnes aus, als hättet ihr gerade in der Wildermark gekämpft? Ihr solltet doch nur einen Vorratstransport ins Lager bringen.“ Barthalm schüttelte den Kopf. “Ich weiß auch nicht was in die gefahren ist. Ursprünglich hat die Bande wohl Alphak von Steinklos zusammengestellt. Außerdem haben die Angreifer mehrere Male den Schlachtruf, “Für den Bärenstieg!”, gerufen. Es scheint so, als hätte Ritter Ardan noch einige Leute im Borrewald in der Hinterhand. Seine Streitkraft scheint größer zu sein, als wir es vermutet haben. Dennoch schienen wir nicht sein eigentliches Ziel gewesen zu sein.”

Alvide unterbrach ihren alten Waffenkameraden “Das hatte ich schon gehört. Aus irgendeinem Grund wollten sie den Auersbrückern auflauern. Vermutlich um sie für die Schlacht von Ilmenheide zu bestrafen.” “Wer weiß.” antwortete Barthalm. “Ein Alrik aus dem Wengenholm hat es aber geschafft, den Großteil der Bande davon zu überzeugen, uns anzugreifen, weil wir angeblich eine große Soldzahlung dabei hatten. Enno Haubenschreier hat uns noch gewarnt. Wir haben uns dann natürlich zur Wehr gesetzt, aber ohne die Zwerge wäre es jetzt aus mit uns.”

“Zur Wehr gesetzt”, echote Halmar und ließ den Blick über das Schlachtfeld gleiten. Die Zahl der Gefallenen konnte er auf den ersten Blick gar nicht erfassen, aber die Zahl war nicht gerade klein. “Warum bei allen guten Göttern habt ihr die Wagen nicht einfach aufgegeben? Die Güter kann man ersetzen, euch aber keinesfalls.” Barthalm sah seinen Herrn überrascht an. “Habt Dank junger Herr. Aber ich war der Meinung, dass dieser Transport niemals dem Feind in die Hände fallen durfte. Des Weiteren waren alle Anwesenden aus freien Stücken hier. Schließlich sind sie stolze Mitglieder der Sindelsaumer Garde.” Nun meldete sich der Bergvogt zu Wort. “Außerdem transportiert ihr hier Belagerungsequipment in der Form eines Onagers, wie mir euer Geschützmeister gesagt hat. Das sollte dem Feind gleich zweimal nicht in die Hände fallen. Auch wenn ich bezweifle, dass sie es nutzen könnten.” Tharnax war daneben getreten und half dem noch immer sitzenden Barthalm aufzustehen. Die beiden einäugigen Veteranen nahmen Haltung an.

“Was sind eure Befehle Wehrmeisterin?”

Alvide musste fast lachen, unterdrückte den ersten Instinkt aber erst einmal. Stattdessen wandte sie ihren Kopf und rief: "Hauptfrau von Garnelhaun, lasst eure Reiterinnen bitte ausschwärmen und seht, ob ihr noch weitere Reste dieser Halunken zusammen treiben könnt. Die Räuber sind vermutlich längst über alle Berge, aber vielleicht finden wir ja doch noch eine Spur.”

“Jawohl”, war die einzige Antwort Goswines, bevor sie Befehle an ihre Truppe ausgab und die Lanzerinnen ausschwärmten. Alvide meinte zu ihrem Sohn "Halmar, lass deine Reiter die Toten einsammeln und lade sie auf einen der Wagen. Räuber oder nicht, aber sie sollen nicht hier im Wald den Wölfen zum Fraß dienen.” Halmar nickte und machte sich auf den Weg, um den Befehl seiner Mutter umzusetzen.

Dann wandte sich die Wehrmeisterin nun wieder Barthalm und Tharnax zu. Hinter den beiden Veteranen standen, wer von den Kämpfern der letzten Nacht noch stehen konnte. “Ihr alle habt hier letzte Nacht große Tapferkeit und Kampfesmut bewiesen. Ich werde dem Fürsten von eurem Heldenmut selbst unterrichten. Bis dahin seid versichert, dass es mich mit großem Stolz erfüllt, so entschiedene Streiter in den Kampf führen zu dürfen”, dann gab Alvide erst Barthalm und Tharnax die Hand und schüttelte dann die Hand eines jeden Streiters. Stets fand sie einige lobende und persönliche Worte.

Gegen Mittag, nachdem die müden Knochen der Streiter ein wenig Ruhe gehabt hatten ging es dann an den Rückweg in das Heerlager am Bärenstieg.