Geschichte Metenars: Unterschied zwischen den Versionen
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In [[Daskat]] sollte fürderhin ein von Ferdok eingesetzter Vogt über das Lehen [[Metenar]] (zwergisch für „Tal der Felsen“) regieren. Das inzwischen als loyal angesehene [[Rhôndur]] sollte den rebellischen Daskatern als „Aufpasser“ dienen, und wurde ebenfalls der neuen Vogtei unterstellt. Nach anfänglichen, stets vergeblichen Versuchen der [[Schwertbrüder von Rhôndur]] und [[Ritter von Kystral]] ihren dekadenten Brüdern Manieren beizubringen, wurde diese Aufgabe schnell vergessen, und beide Orte lebten wie früher nahezu unbehelligt nebeneinander. | In [[Daskat]] sollte fürderhin ein von Ferdok eingesetzter Vogt über das Lehen [[Metenar]] (zwergisch für „Tal der Felsen“) regieren. Das inzwischen als loyal angesehene [[Rhôndur]] sollte den rebellischen Daskatern als „Aufpasser“ dienen, und wurde ebenfalls der neuen Vogtei unterstellt. Nach anfänglichen, stets vergeblichen Versuchen der [[Schwertbrüder von Rhôndur]] und [[Ritter von Kystral]] ihren dekadenten Brüdern Manieren beizubringen, wurde diese Aufgabe schnell vergessen, und beide Orte lebten wie früher nahezu unbehelligt nebeneinander. | ||
Während man sich in Rhôndur der Verehrung [[Rondra]]s und dem Ritterlichen widmete, schwang sich Daskat zu neuer, letzter Blüte auf. An der Ägide der meist unfähigen Vögte lag dies allerdings nicht, wie schon bei [[Bercus der Wilde|Bercus]] handelte es sich meist um Nachkommen ferdoker Adelshäuser, die so ihren spätgeborenen Sprösslingen ein sicheres Auskommen sichern wollten. Die Redewendung „kluge Kaiser – tumbe Vögte“ war in aller Munde. Dieser Umstand, der von den Basalthändlern zunächst als willkommener Glücksfall gefeiert und unterstützt wurde, erwies sich bald als schwere Bürde. | Während man sich in Rhôndur der Verehrung [[Rondra]]s und dem Ritterlichen widmete, schwang sich Daskat zu neuer, letzter Blüte auf. An der Ägide der meist unfähigen Vögte lag dies allerdings nicht, wie schon bei [[Bercus der Wilde|Bercus]] handelte es sich meist um Nachkommen ferdoker Adelshäuser, die so ihren spätgeborenen Sprösslingen ein sicheres Auskommen sichern wollten. Die Redewendung „kluge Kaiser – tumbe Vögte“ war in aller Munde. Dieser Umstand, der von den Basalthändlern zunächst als willkommener Glücksfall gefeiert und unterstützt wurde, erwies sich bald als schwere Bürde. | ||
Vom Götterlaufe 119 BF an zogen immer wieder die Drachenschiffe der [[Thorwaler]] den [[Der Große Fluss|Großen Fluss]] hinauf, um sich in ihrem neu entdeckten Beutegebiet gütlich zu tun. Daskat war als goldträchtiges Sklaventreibernest eines der verlockensten Opfer am Ufer des Stromes, und so fanden sich die Handelsfamilien ein ums andere mal geplündert wieder. Man entschied sich dazu für teures Gold unzählige Söldner aus allerlei Ländern anzuheuern, die ihr Tagwerk auch zuverlässig verrichteten. Zwar war man nun von den Nordmannen verschont, doch bald schon erwiesen sich die Kinder [[ | Vom Götterlaufe 119 BF an zogen immer wieder die Drachenschiffe der [[Thorwaler]] den [[Der Große Fluss|Großen Fluss]] hinauf, um sich in ihrem neu entdeckten Beutegebiet gütlich zu tun. Daskat war als goldträchtiges Sklaventreibernest eines der verlockensten Opfer am Ufer des Stromes, und so fanden sich die Handelsfamilien ein ums andere mal geplündert wieder. Man entschied sich dazu für teures Gold unzählige Söldner aus allerlei Ländern anzuheuern, die ihr Tagwerk auch zuverlässig verrichteten. Zwar war man nun von den Nordmannen verschont, doch bald schon erwiesen sich die Kinder [[Kor]]s als mindestens ebenbürtige Plage für die Stadt. Als die Dynastien den Kriegern ihren Sold verweigerten, da die Bedrohung durch die Thorwaler beendet war, ergriff die Söldnerin [[Padriâca]] mit Unterstützung ihrer Kumpane kurzerhand die Macht und nannte sich fortan Vögtin von Metenar. Erst während der gewaltigen Flut von 162 BF wurde ihrer, von purer Goldgier geprägten, Usurpation ein Ende gesetzt. Nach einem weiteren ihrer unzähligen Saufgelage war sie mit ihren Kumpanen in der erst 65 Jahre zuvor als Zeichen der Unabhängigkeit errichteten [[Bastion Bodrin]] vor den Mauern der Stadt eingeschlafen, und bemerkte zu spät, wie die Festung langsam in den Fluten des reißenden Stromes versank. Als das Wasser in sein neues Bett zurückgekehrt war, ragte nur noch der Bergfried aus dem Morast – der die Söldnerin mitsamt ihrem Gefolge unter sich begrub. | ||
Dem nun folgenden Versuch [[Edror Einhand|Edrors]] Daskat mit eiserner Hand zu altem Glanz aufzurichten sollte nach anfänglichen Erfolgen kein Glück mehr beschieden sein. Spätestens das Sklavereiverbot durch Kaiser [[wikav:Gerbald I. von Gareth|Gerbald I.]] im Jahre 183 BF besiegelte den völligen Niedergang Daskats. Die Sklaven wurden als neue Siedler in das [[wikav:Bornland|Bornland]] gebracht, die Steinbruchbesitzer aber waren sich zu fein, um die Knochenarbeit selbst zu verrichten oder teure Arbeiter einzustellen. Seither lagen die einst so gewinnbringenden Basaltbrüche brach. Die Dynastien beschränkten sich fürderhin darauf von den jahrelang angesparten Reserven zu leben, und widmeten sich finstereren Geschäften. Es ist ein offenes Geheimnis, dass selbst die Vögte diversen Flusspiraten Schutz und Unterstützung gewährten, wenn diese im Gegenzug Teile ihrer Beute abgaben. Ein heimlicher Pakt, der allerdings nie nachgewiesen wurde, den Daskatern aber für die nächsten Jahre den gewohnten Lebenstil garantierte. | Dem nun folgenden Versuch [[Edror Einhand|Edrors]] Daskat mit eiserner Hand zu altem Glanz aufzurichten sollte nach anfänglichen Erfolgen kein Glück mehr beschieden sein. Spätestens das Sklavereiverbot durch Kaiser [[wikav:Gerbald I. von Gareth|Gerbald I.]] im Jahre 183 BF besiegelte den völligen Niedergang Daskats. Die Sklaven wurden als neue Siedler in das [[wikav:Bornland|Bornland]] gebracht, die Steinbruchbesitzer aber waren sich zu fein, um die Knochenarbeit selbst zu verrichten oder teure Arbeiter einzustellen. Seither lagen die einst so gewinnbringenden Basaltbrüche brach. Die Dynastien beschränkten sich fürderhin darauf von den jahrelang angesparten Reserven zu leben, und widmeten sich finstereren Geschäften. Es ist ein offenes Geheimnis, dass selbst die Vögte diversen Flusspiraten Schutz und Unterstützung gewährten, wenn diese im Gegenzug Teile ihrer Beute abgaben. Ein heimlicher Pakt, der allerdings nie nachgewiesen wurde, den Daskatern aber für die nächsten Jahre den gewohnten Lebenstil garantierte. | ||
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Version vom 3. Juli 2022, 17:04 Uhr
Aus grauen Vorzeiten (vor 54 BF)
Die Götterläufe frühester Geschichte liegen auch in Metenar im Dunkel Satinavs verborgen, so dass vieles einzig aus den alten Legenden der Angroschim entnommen werden kann.
Zweifelsfrei ist, dass es eben jene Kinder Angroschs es waren, die zuerst die Lande zwischen Kosch und Großem Fluss besiedelten. Die wohl älteste der alten Sagen der metenarer Zwerge handelt vom finsteren Drachen Serpor, der seinen Hort in den Bergen des heutigen kargen Landes besessen haben soll. Seit Jahr und Tag tyrannisierte er schon die Bingen des jungen Königreiches Okosch, so sehr, dass sich einige der tapfersten Krieger dieses Volkes aufmachten um den Drachen an seinem Horte zu stellen. Ein blutiger Kampf entbrannte, doch erst durch den Beistand des ehrwürdigen Trolls Barlatz, der von den Zwergen zuvor von einer Not errettet worden war, gelang es den finsteren Drachen in einen Bergsee zu stürzen, in dem er, und sein Schatz, heute noch liegen sollen. Jener See trägt bis heute seinen Namen, auch wenn die Zunge der Menschen aus dem Serpor-See inzwischen den Sperbersee machte. Seit jenen Tagen halten die Nachfahren jener Krieger in den Hallen von Walling Wacht – auf dass nie mehr ein Drache die Bingen des Kosch bedrohe. Der legendenumwobene Troll Barlatz aber wird noch immer von den Zwergen geehrt, so dass auch heute das Trolleck (sein angeblicher Wohnsitz) und die Troll-Barlatz-Wälder (von denen der Traschforst ein Teil ist) rings umher von seinen Taten künden. Wann die Menschen ihre ersten Schritte auf dem Grund der heutigen Baronie taten, ist ungeklärt. Zwar künden verwitterte daskater Tafeln auf Bosparano davon, dass jener Ort bereits vor Ferdok von Admiral Sanin gegründet wurde, doch sind die Daskater nie als sonderlich glaubwürdig angesehen worden. Realistischer scheint es da schon, dass Daskat die aus Bosparan flüchtende Gemahlin von Bender-Horas beherbergte. Zumindest trug die Residenz der Stadtoberen bis in späteste Zeiten stets ihren Namen – Arkenida. Als Daskat 63 Jahre danach erstmals stichhaltig nachweisbar in einer der Steuerlisten zur Lex Imperia erwähnt wird, scheint es bereits eine, durch die ergiebigen Basaltsteinbrüche aufblühende Siedlung zu sein. Rhôndurs weitaus stichhaltigeren Wurzeln liegen in den Dunklen Zeiten nach der Ersten Dämonenschlacht. Unruhe, Wirrnis und Chaos herrschte allerorten – insbesondere das gebeutelte garetische Land versank in der Finsternis. So brachen diverse Garetier im Gefolge einiger Rondrageweihter gen Westen auf, um am Fuße der Koschberge eine Zuflucht vor allen Bedrohungen zu gründen. Die dortigen Zwerge (vermutlich Hügelzwerge aus Kewarn) nahmen die Flüchtlinge gastfrei auf, und halfen ihnen, auf einem kleinen Felsplateau eine kleine Bastion zu errichten. Jede der zwölf Familien verpflichtete sich auch künftig ihren Teil zur Verteidigung und Instandhaltung der wehrhaften Mauern zu leisten, und im Gegenzug als Bürger der Stadt ihre Geschicke zu lenken. Der Ursprung der heutigen Rhôndurer Turmherren. Unterdessen wuchs Daskat zu einer reichen Stadt heran. Die Angst der Ersten Dämonenschlacht steckte auch im fernen bosparanischen Kernland noch in den Knochen, und so war die Nachfrage nach (wie man kurz zuvor entdeckte) antimagischem Koschbasalt groß. Während sich beim Abbau in den Steinbrüchen vor der Stadt und beim Verladen auf die Schiffe unzählige Sklaven zu Tode schufteten, wurden die Steinbruchbesitzer und Basalthändler Daskats immer wohlhabender. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit, prunkvolle Bauten, rauschende Gelage und maßlose Orgien prägten diese Tage ebenso wie grausame Sklaventreiberei und fehlende Götterfürchtigkeit. Daskat konnte sich in seiner unbeschreiblichen Dekadenz gut mit den Handelspartnern im fernen Lande am Yaquir messen. Als man sich bei der Gründung der Baronie Koschtal kurzerhand von eventuellen Machtansprüchen Koschtals freikaufte, schien die Ära der Glückseligkeit nicht enden zu wollen. Auch das schwer erreichbare und von der Außenwelt kaum wahrgenommene Dörflein Rhôndur blieb frei. Selbst die jährlichen Fluten des Großen Flusses wussten die Daskater zu bändigen. Was in frühen Tagen noch Opfer an Efferd vermochten, wurde zunehmend durch mächtige Dämme und Flutungsvorrichtungen erreicht. Als im Jahr 13 v.BF. eine gewaltige Flutkatastrophe die Stadt dennoch fast zerstörte, nahm man dies nicht etwa als Zeichen von Efferds Unmut, sondern als Beweis dafür, dass man sich vor allem auf die eigenen Stärken verlassen könne. So erschien es den daskater Bürgern nur recht und billig, dass sie 1 v.BF. dem Ruf zum Zug gegen Bosparan jegliche Waffenhilfe versagten. Ja, es heißt sogar, dass die reichsten Familien die Heere Hela-Horas‘ im Kampf gegen die Garether mit gutem Gold unterstützen. In Rhôndur dagegen lebte ein greiser Schwertbruder namens Cârian zurückgezogen in seinem Tempel und wollte den Ruf seiner Göttin nicht vernehmen. Einzig die Götter vollzogen eine Wende, Gareth besiegte die kaiserlichen Truppen, und aus den Ruinen des Alten Reiche Bosparans stieg das Neue Reich Rauls des Großen empor. Das unloyale Daskat verlor ebenso wie das untätige Rhôndur bei der Neugliederung des jungen Reiches seine Eigenständigkeit. Während Daskat ausgerechnet den als ärmlich verachteten Koschtalern unterstellt wurde, wurde das rondrafürchtige Rhôndur dem ritterlichen Fürsten des Kosch selbst zugesprochen. Nach dem Selbstmorde des verbitterten Schwertbruders fügten sich dessen Nachfolger dem Ratschluss, und bemühten sich um Wiedergutmachung für ihren Fehler bei der Göttin Rondra selbst, wie beim Fürsten Baduar vom Eberstamm und seinen Nachkommen – ja wurden gar zu einigen seiner engsten Getreuen. Die Schwertscheide des Heiligen Baduar, wird noch immer im dortigen Tempel verwahrt. Unter anderem wurde die Burg Flusswacht von den Spenden der Rhôndurer (allerdings auf dem Grund der Herren der Salzmark - der heutigen Baronie Rohalssteg) errichtet, auf dass die fürstliche Mark fürderhin einen wackeren Vorposten am Ufer des Großen Flusses besäße. Die Basalthändlerdynastien von Daskat wollten sich jedoch nicht in ihr Schicksal fügen. Nach Jahren des Streites, und der sturen Verweigerung jeglichen Tributs, zogen schließlich die daskater Bürger aufgebracht vor die Mauern Koschtals und verprügelten die dortigen Truppen des Barons derart gehörig, dass die alte Fürstin Garethia vom Eberstamm um des lieben Friedens willen den Daskatern eine Lossagung von Koschtal gestattete. |
ca. 2100 v.BF. Sage von Serpor und Barlatz Gründung von Walling 867 v.BF. Angebliche Gründung Daskat ca. 507 v.BF. Angeblich Prinzessin Arkenida in Daskat 565 v.BF. Rondrageweihte aus Garetien gründen Rhôndur 444 v.BF. Erste erhaltene Erwähnung von Daskat 111 v.BF. Gründung der Baronie Koschtal, Metenar bleibt zunächst frei 13 v.BF. Flut – Daskat ohne Hilfe 0 BF Metenarer beteiligen sich nicht am Zug der Garetier wider Bosparan 1 BF Daskat wird der Baronie Koschtal unterstellt 29 BF Burg Flusswacht errichtet |
Die Vogtei Metenar (54 - 243 BF)
In Daskat sollte fürderhin ein von Ferdok eingesetzter Vogt über das Lehen Metenar (zwergisch für „Tal der Felsen“) regieren. Das inzwischen als loyal angesehene Rhôndur sollte den rebellischen Daskatern als „Aufpasser“ dienen, und wurde ebenfalls der neuen Vogtei unterstellt. Nach anfänglichen, stets vergeblichen Versuchen der Schwertbrüder von Rhôndur und Ritter von Kystral ihren dekadenten Brüdern Manieren beizubringen, wurde diese Aufgabe schnell vergessen, und beide Orte lebten wie früher nahezu unbehelligt nebeneinander. Während man sich in Rhôndur der Verehrung Rondras und dem Ritterlichen widmete, schwang sich Daskat zu neuer, letzter Blüte auf. An der Ägide der meist unfähigen Vögte lag dies allerdings nicht, wie schon bei Bercus handelte es sich meist um Nachkommen ferdoker Adelshäuser, die so ihren spätgeborenen Sprösslingen ein sicheres Auskommen sichern wollten. Die Redewendung „kluge Kaiser – tumbe Vögte“ war in aller Munde. Dieser Umstand, der von den Basalthändlern zunächst als willkommener Glücksfall gefeiert und unterstützt wurde, erwies sich bald als schwere Bürde. Vom Götterlaufe 119 BF an zogen immer wieder die Drachenschiffe der Thorwaler den Großen Fluss hinauf, um sich in ihrem neu entdeckten Beutegebiet gütlich zu tun. Daskat war als goldträchtiges Sklaventreibernest eines der verlockensten Opfer am Ufer des Stromes, und so fanden sich die Handelsfamilien ein ums andere mal geplündert wieder. Man entschied sich dazu für teures Gold unzählige Söldner aus allerlei Ländern anzuheuern, die ihr Tagwerk auch zuverlässig verrichteten. Zwar war man nun von den Nordmannen verschont, doch bald schon erwiesen sich die Kinder Kors als mindestens ebenbürtige Plage für die Stadt. Als die Dynastien den Kriegern ihren Sold verweigerten, da die Bedrohung durch die Thorwaler beendet war, ergriff die Söldnerin Padriâca mit Unterstützung ihrer Kumpane kurzerhand die Macht und nannte sich fortan Vögtin von Metenar. Erst während der gewaltigen Flut von 162 BF wurde ihrer, von purer Goldgier geprägten, Usurpation ein Ende gesetzt. Nach einem weiteren ihrer unzähligen Saufgelage war sie mit ihren Kumpanen in der erst 65 Jahre zuvor als Zeichen der Unabhängigkeit errichteten Bastion Bodrin vor den Mauern der Stadt eingeschlafen, und bemerkte zu spät, wie die Festung langsam in den Fluten des reißenden Stromes versank. Als das Wasser in sein neues Bett zurückgekehrt war, ragte nur noch der Bergfried aus dem Morast – der die Söldnerin mitsamt ihrem Gefolge unter sich begrub. Dem nun folgenden Versuch Edrors Daskat mit eiserner Hand zu altem Glanz aufzurichten sollte nach anfänglichen Erfolgen kein Glück mehr beschieden sein. Spätestens das Sklavereiverbot durch Kaiser Gerbald I. im Jahre 183 BF besiegelte den völligen Niedergang Daskats. Die Sklaven wurden als neue Siedler in das Bornland gebracht, die Steinbruchbesitzer aber waren sich zu fein, um die Knochenarbeit selbst zu verrichten oder teure Arbeiter einzustellen. Seither lagen die einst so gewinnbringenden Basaltbrüche brach. Die Dynastien beschränkten sich fürderhin darauf von den jahrelang angesparten Reserven zu leben, und widmeten sich finstereren Geschäften. Es ist ein offenes Geheimnis, dass selbst die Vögte diversen Flusspiraten Schutz und Unterstützung gewährten, wenn diese im Gegenzug Teile ihrer Beute abgaben. Ein heimlicher Pakt, der allerdings nie nachgewiesen wurde, den Daskatern aber für die nächsten Jahre den gewohnten Lebenstil garantierte. |
54 BF „Koschtaler Keilerei“ Gründung der Vogtei Methænar Die Vögte von Metenar (I)
119 bis 133 BF Thorwaler Tyrannei 135 BF Machtergreifung der Söldnerin Padriâca 162 BF Untergang der Bastion Bodrin (167 BF Lex Zwergia) 183 BF Sklavereiverbot besiegelt den Daskats Niedergang Die Vögte von Metenar (II) - die „Daskater Bande“
243 BF Lossagung von Ferdok |
Die Freivogtei Metenar (243 - 414 BF)
Ein weiterer kluger Zug gelang dem gewitzten Vogt Arngrimm Grauenstein, der zur rechten Zeit die benachbarte Baronin Hamvide von Koschtal bei der Abspaltung Schetzenecks von der Grafschaft Ferdok unterstützte. Als diese 243 BF schließlich zur neuen Gräfin erhoben wurde, rief er sich kurzerhand zum „Freivogt“ aus. Faktisch bedeutete dies die Unabhängigkeit vom ferdoker Grafen und die Erblichkeit des Titels. Das Geschlecht der Grauensteins erwies sich, obwohl sie bisweilen recht streng und eigennützig regierten, als Glücksfall für Metenar. Nicht nur, dass das ewige Gezänk unter den Händlerdynastien ein Ende fand, wie schon Arngrimm, so schien allen Grauensteins PHEx auch sonst zumeist hold zu sein, so dass man sich von der Piraterie abwendete und zu alten Händlertugenden zurückfand, indem man nun die Landwirtschaft im daskater Hinterland ausbaute. Als Gewinn erweis sich unter anderem der Bau des Grevensteiges, einer Straße von Koschtal nach Angbar, welche die neue Grafschaft stärken sollte. Insbesondere das bislang stets abgelegene kleine Dorf Rhôndur erfuhr in der Folge einen kräftigen Aufschwung. Erstmals wurde auch das metenarer Hinterland beachtet, nachdem über Generationen nur Daskat im Vordergrund stand. Allerdings gebar diese Straße auch einen neuen Zankapfel, wurde das neu gegründete Dorf Kargen doch sowohl von Metenar, als auch von der Salzmark (dem späteren Rohalssteg) beansprucht. Der Streit wurde dadurch geschlichtet, dass die Seneschalkin Angbarte das Amt eines Grenzgreven einrichtete, der fürderhin derlei Streitigkeiten zu schlichten hätte. Weise entschied er, dass Kargen zwar der Salzmark zugesprochen werden sollte, Metenar im Gegenzug jedoch Ländereien entlang des Bächleins Riesel bis hinauf zur Feste Flusswacht erhalten möge. Für Metenar erwies sich der Tausch zunächst als wenig erfreulich, war das neu gewonnene Land doch von einem nahezu undurchdringlichen wenn auch wildreichen Laubwald überwuchert. Freivogt Arngrimm Grauenstein befahl einigen seiner unfreien Bauern das Land binnen 12 Götterläufe urbar zu machen, andernfalls würden sie schwer bestraft. Nach Ablauf der Frist waren die Bauern jedoch kläglich am dichten Unterholz und wohl auch der eigenen Trägheit gescheitert. Als die freivögtlichen Aufseher am Tage der Abrechnung die Rodungserfolge betrachten wollten, fanden sie nichts und niemanden vor. Nach einigen mühsamen Versuchen die Untreuen im Dickicht zu suchen, gaben sie schließlich auf, und berichteten ihrem Herren vom vermeintlichen Tode der Unfreien, der nach einem gewaltigen Zornausbruch den Forst für Unbewohnbar erklärte, und das Vorhaben schlichtweg vergaß. Die Arbeiter aber hielten sich im Wald versteckt, und verließen ihn nie mehr. Erst viele Jahre später wurden ihre Nachkommen wieder entdeckt, die unterdessen die Ortschaft Wolftal gegründet hatten und dort seit jenen Tagen zurückgezogen und weltfremd leben. Ein bezeichnender Beweis dafür, dass dies eine der wenigen Niederlagen der Grauensteiner blieb, war die List der Grimdora Grauenstein, der es selbst dann gelang an der Macht zu bleiben, als allerorten die Priester des Praios ihr Szepter schwangen. Sie ließ sich zur Laienpriesterin weihen und unterstellte sich freiwillig dem Praiosgeweihten von Daskat, wohlwissend dass der gute Hederan ein barmherziger und braver Mann war, dem wenig daran lag auf seine alten Tage noch ein Land zu regieren. So blieb in Metenar im Prinzip alles beim alten, wenn man von der nominellen Zusprechung der traditionell zwergischen Gebiete in Traschforst zu Metenar bei der ersten verbindlichen Grenzbeschreibung absieht, was jedoch erst später Auswirkungen zeigen sollte. Nicht zuletzt den Rondrageweihten im ehrwürdigen Tempel von Rhôndur kam dieser Umstand zugute, der so als einziger des Kosch verschont und erhalten blieb. Als Nachfolger des greisen Hederan wurden Kinder und Enkel der listigen Grimdora Grauenstein gewählt, so dass Metenar noch lange Zeit eine Insel der alten Ordnung in der geknechteten Lichtei Greifenpass, wozu sich der Schetzeneck nun zählen durfte, blieb. Rhôndur hingegen wurde zur geheimen Oase von Rondragläubigen aus dem gesamten Reich. Ihnen gelang es unter dem Schutz der grauensteiner Vogtvikare nicht nur fortzubestehen, sondern so manche Tradition des bedrohten Kultes zu bewahren. |
Die „Freivögte“ von Metenar
245 bis 256 BF Bau des Grevensteiges Gründung von Kargen (von Seneschalkin Angbarte) 257 BF Grenzgreve schlichtet den Streit um Kargen 258 bis 270 BF Urbarmachung scheitert Gründung Wolftals 335 BF Erlaß des Herren der Lichtei Greifenpass legt erstmals die Baroniegrenzen fest Der zwergische Traschforst wird nominell metenarisch Die Vogtvikare von Daskat (I)
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Die gleißenden Zeiten (414 - 466 BF)
Jedenfalls bis zu jenem Tage, als Priesterkaiser Kathay zu Leuwensteyn gemeuchelt, und damit ein loderndes Feuer der Rachsucht entzündet ward. Dem gleißenden „Sommer von Feuer und Blut“ widerstanden nun auch keine tapferen Metenarer mehr. Als die flammenden Wogen der Inquisition die Baronie erreichten, und sich die jahrelange Deckung des Rondratempels durch den daskater Praiosgeweihten offenbarte, verschlang die Feuerflut in grenzenlosem Hass alles was einst noch Hoffnung barg. Vogtvikar Gerbrand Grauenstein wurde mitsamt seiner Sippe in Daskat öffentlich grausam zu Tode gefoltert und danach verbrannt. Die Rondraburg von Rhôndur hielt 33 Tage der Belagerung stand, ehe sie durch Verrat fiel. Sämtliche Geweihten wurden quer durch die Lichtei getrieben und in Angbar dem Scheiterhaufen überlassen, während der altehrwürdige Tempel völlig geplündert, und teilweise als neuer Praiostempel genutzt wurde. Einzig ein Geweihter konnte entkommen: Leubold der Wahrer. Ihm gelang es die Schwertscheide Baduars und andere Kultgegenstände in den Tempelgewölben einzumauern und Wissen des traditionellen Rondrakultes bewahrend mit sich zu nehmen. So sehr man in den Götterläufen zuvor von den Praioten verschont blieb, so sehr versuchten sie nun alles nachzuholen, was ihnen zuvor verwehrt wurde. Allen zwergischen Protesten zum Trotz wurde auf der Basaltsäule am Trolleck, einem Heiligtum des Angrosch, eine gewaltige Burg der Inquisition errichtet. Niemand vermag zu sagen, wie viele Opfer in ihren Kerkern während der Herrschaft des Greifen ihr Ende fanden, doch die riesigen Zellengewölbe machen die damaligen Augenzeugenberichte, die zeitweise von täglichen Gefangenentransporten berichteten, glaubwürdig. Der Rittersteig, eine einstmals mächtige, heute jedoch weitgehend überwucherte, Straße von Rhôndur zum Trolleck zerschnitt das angestammte Land der Angroschim. Es mag daran gelegen haben, dass immer wieder Bäume und Felsen aus unaufgeklärter Ursache den Weg versperrten, oder gar der Baduarspass zwischen Angbar und der heutigen Burg Fürstenhort 464 BF plötzlich durch einen gewaltigen Erdrutsch abgeschnitten wurde. Bis heute halten sich Gerüchte, man habe an der Stelle des Abbruches Spuren zwergischer Meißel gefunden... Selbst vor der damals schon tausendjährigen Rondraburg von Rhôndur machten die Praioten nicht halt, und schliffen die meisten Gebäude bis auf ihre Grundmauern. Wohl wäre auch der letzte Rest verschwunden, wenn sich nicht Zwerg und Mensch unter dem Banner Rohals zusammengefunden, und die Praiosdiener vertrieben hätten. |
414 BF Ermordung des Lichtboten Kathay („Gleißender Sommer“) Grausamer Strafzug der Inquisiton Die Vogtvikare von Daskat (II)
415 BF Ende der rhôndurer Rondrianer Leubold der Wahrer rettet Wissen und Heiligtümer 415 bis 427 BF Errichtung der Inquisitionsburg Trolleck und des Rittersteigs (Unmut der Angroschim) Die Inquisitoren von Trolleck
438 BF „Die Tränen von Trolleck“ (453 bis 465 BF) (Schleifung der Rondraburg) 465 BF Zwerge und Menschen vertreiben die Praiosgeweihten |
Die Rosenzeit (466 - 603 BF)
Dieser gemeinsame Aufstand war der Grundstein für einen Pakt der zwei Völker, welcher unter der rohalschen Grevin Groinsa feierlich in Worte gefasst und besiegelt wurde. Fortan würden die Menschen den Traschforst als eigenständiges Territorium der Angroschim achten, wie auch die Zwerge die menschlichen Ansiedlungen im Tal achten würden. Ein Akt der bis heute ungebrochenen Freundschaft. Die weise Zwergin Groinsa war es auch, die Metenar seine alte Ordnung wiedergab. Fortan regierten wieder Freivögte in Daskat als Sprecher eines fünfköpfigen Weisenrates – und wenngleich es keine phexgesegneten Grauensteiner, sondern zumeist eher schwache Herrscher mit laschen Zügeln waren, begann sich das Land von den erlittenen Strapazen wieder gut zu erholen. Die „Rosenzeit“ nannte man diese glücklichen Jahre, als Rhôndur wie Daskat gleichermaßen von dieser Blume umrankt zu sein schienen. Man ergötzte sich an den Künsten, tanzte, feierte und ließ sich treiben. Vor allem die traditionsgemäß genußfreudigen Daskater schwelgten in diesen Jahren, und so zog wieder ein Traum des alten Glanzes in die Mauern der Stadt. Die alten Häuser aus bosparanischer Zeit wurden liebevoll hergerichtet, zwischen helaistischen Säulen parlierten die Bürger und philosophierten mit Edlen und Geweihten. Aus der alten Zitadelle der Stadt wurde ein blühender Lustgarten, und Arkenida, der Palast der Vögte, war mehr als einmal Schauplatz fröhlicher Feste. Zwar blieb man in Rhôndur bodenständiger, doch auch dort begannen die alten Stadtmauern zu verfallen, und die Klingen zu verrosten. Selbst die Magier tummelten sich in Metenar, tauschten ihr Wissen offen mit den Hexen, Druiden und Geoden. So war es auch wenig verwunderlich, dass sich einige Magier – angeführt von einem gewissen Zulipan von Punin in Daskat niederließen. Merkwürdiger war da schon, dass gar mancher im Umfeld von Freivögtin Rahjane plötzlich verschwand, und ihro Hochgeboren selbst plötzlich außerordentlich merkwürdig und magiefreundlich wurde. Schon bald zog der Zirkel des Almadaners in die Hallen der Arkenida ein und ging dort so manchen seiner Forschungen nach. Erst nachdem die Magierkriege übers Land zogen, wurde der Grund offenbar, warum in den letzten Jahren so viele Angroschim in und um Daskat verschwanden. Zulipan erwies sich als finsterer Schwarzmagier und eifriger Schüler eines gewissen "Borbarad", der die Freivögtin bezaubert hatte und dessen größte Obsession es war die Magieresistenz der Zwerge zu ergründen und auszubeuten. Unzählige Opfer seiner Experimente wurden in den Gewölben des Palastes gerichtet, ehe einige tapfere Geoden und Hexen das düstere Geheimnis ergründeten, die Schergen des Schwarzmagiers in dessen Abwesenheit vertrieben und die Stätte seines Unwesens befreiten. Doch wehe, schon bald rächte sich Zulipan und bannte die Befreier mit einem mächtigem Zauber in die Eulenschlucht, ehe er weiterzog und erst Jahre später durch den Hochkönig Ambros selbst gefällt wurde. Bis heute hat die Gildenmagie in Metenar einen schweren Stand, ebenso wie auch die Schlucht verflucht blieb, und kein verstandbegabtes Wesen sich auch nur in deren Nähe begibt. Die wunderschöne Freivögtin Rahjane aber blieb trotz aller Erlösungsversuche solange sie noch lebte im Bann des Puniners und sprach nurmehr wirr und ohne Verstand. Metenar drohte einmal mehr in Wirrnis zu versinken, was den Zwölfen zum Dank dadurch gemildert wurde, dass die Rondrageweihte die Ordnung in der Freivogtei aufrecht erhielten, so gut es wenige Geweihte vermochten. Dennoch konnten sie weder den Einzug der Erzzwerge in die bislang hügelzwergischen Hallen von Walling beeinflussen, noch jene grausame Katastrophe verhindern, die das Jahr 600 BF brachte. Die Geweihten waren gen Ferdok gezogen und hatten dort ihren Teil zum glorreichen Sieg über die Orken beigetragen. Die Baronie jedoch mussten sie schutzlos zurücklassen, was sich bitter rächen sollte. Versprengte Horden der geschlagenen und mordlüsternen Tscharshai zogen weiter den Großen Fluß hinab um sich für die verlorene Schlacht bitter zu rächen. Daskat lag ihnen wie eine reife Frucht zu Füßen, die alten Festungen in der Rohalszeit verkommen, die Waffen zu Schmuck und Werkzeug umgeschmiedet. In der Stadt fand sich niemand, der je ein Schwert in der Hand gehalten hatte, und entsprechend leichtes Spiel hatten die blutrünstigen Schwarzpelze. Binnen einer Nacht hinterließen die Wilden nichts als Blut und Verderben. Von der einst wohl tausendköpfigen Einwohnerschar blieb am Ende ein kläglicher Rest von einigen Dutzend siecher Flüchtlinge. Und als die Horde weiter Richtung Bragahn gezogen war, hinterließ sie von der einst so stolzen Stadt nichts als Ruinen, die schon bald in den Hochwassern des Großen Flusses versanken und mit ihnen auch die Erinnerung an jene einst so stolze Stadt, deren Namen man heute nur noch in Hesindetempeln und mahnenden Lehrbüchern über die Sträflichkeit der Götter- und Tugendlosigkeit nennt. |
468 BF Unter Groinsa, der rohalschen Grevin, schließen die Angroschim des Traschforstes mit den Metenarern den „erzenen Pakt“ Die Freivögte von Metenar (II) - „Rosenzeit“
466 BF Rückkehr des Rondrageweihten Leubold dem Wahrer 523 BF Pocken verlaufen glimpflich 586 BF Zulipan von Punin begründet den Daskater Magierzirkel 593 BF Magierkriege ziehen ins Land 593 BF Schlacht an der Eulenschlucht 598 BF Erzzwerge (Sippe Trufak) in Walling 600 BF Die Orken vernichten Daskat 603 (nach manchen Quellen 600)BF Ausrufung der Baronie Metenar |
Die Baronie Metenar (603 BF-1004 BF)
Die Lehre der TSA besagt, dass aus Tod neues Leben erwächst. Eine Weisheit die sich für Metenar bewahrheitete. Denn das Ende der daskater Freivogtei gebar zugleich den Beginn der freien Baronie Metenar, deren Geschicke fürderhin von Rhôndur aus gelenkt wurden. Den Rondrageweihten gelang es die Flüchtlinge aufzunehmen und aus dem hinterlassenen Chaos neue Ordnung zu schaffen. Sie entsandten einen Boten gen Gareth, und im Jahre 603 BF (die meisten neueren Quellen datieren dies auf 600 BF, was jedoch wohl nur aus „ästhetischen“ Gründen der leichteren Merkbarkeit geschieht) wurde Korbrandt von Blaublüten, wie es heißt einer der Streiter vor Ferdok, zum ersten Baron gekürt. Ein Wendepunkt in der Geschichte, der den Beginn der „Neuzeit“ in der Baronie markiert. Noch immer zeigt das Wappen Metenars die drei blauen Blüten ihrer ersten Barone, wenngleich mit schwarzem Rande. Eine regelmäßig bis heute fortgeführte Chronik gibt uns seither getreulich über die zunächst überaus erfolgreiche Fortentwicklung des Lehens Kund. Unter anderem wurde die einstige Ritterburg Kystral zu Rhôndur nach und nach zur würdigen Stätte kluger und umsichtiger Entscheidungen der Barone ausgebaut, jede Sippe mit Namen versehen, um erste Steuerlisten anzufertigen, eine neue Landwehr aufgestellt und die besten der Baronie dienten fortan ihrem Herren als Berater (Holde). Die Straßen und Brücken wurden behutsam erneuert, der Handel zu den Nachbarbaronien aufgenommen und weite Teile des bis dahin brach liegenden Landes urbar gemacht. In diese Phase des Aufbruches und der Besiedlung fiel unter anderem die Gründung des Dorfes Belmach. Auch wenn die dortige Pferdekoppel nie großen Ruhm erlangte, so besteht sie doch bis heute fort. Doch wehe, bald schon waren die glücklichen Gründerjahre vorbei, fiel doch mit dem finsteren Drachen Greing eine namenlose Plage über die Lande am Schetzeneck herein. Als die alte Baronin Sephira an der Seite von Schwertbruder Tradal bei ihrer Quest wider den Wurm, der kurz zuvor Koschtal niedergebrannt hatte, von diesem gnadenlos ums Leben gebracht wurde, bedeutete dies einen weiteren Wendepunkt in der Historie der Baronie. Lange Götterläufe von Unglück und Krieg waren es, die nun hereinbrachen. Zwar schien es, als hätte die verheerende Flut am Großen Fluss von 12 nach Eslam II neben viel Leid ihr Gutes, fiel durch die Änderung des Flusslaufes doch die bis dahin Nadoreter Wacht Munkelstein, mitsamt ihrer Edlen Jusmine auf Munkelstein den Metenarern zu – die Nachbarn jenseits des Stromes jedoch vergaßen diese Schmach nie. Über Generationen waren die Nadoreter schlecht auf die „Blaublüter“ zu sprechen und dachten gar nicht daran den verarmenden Metenarern beizustehen. Ein angeblicher Goldfund in den Koschbergen löste in jenen Tagen einen regelrechten Rausch der Hoffnung aus, und zog allerlei Gesindel in die Baronie. Am Ende erwies sich der Schatz als wertlos und klein, vor den Toren der Grafenstadt Koschtal jedoch hatte sich mit Colena (damals noch Goldbach geheißen) ein neues Dorf gebildet, Herberge lichtscheuer Gestalten die fortan die Umgegend tyrannisierten. Die Not gebar Neid und Untreue. Baron Bernwart II (der sich später Berwin nannte) fand sich unter jenen Vasallen, die sich unter der Führung Junker Pflögbaumes gegen ihren Fürsten Angfold auflehnten, aber schon bald von Graf Lemgurd von Schetzeneck zurechtgestutzt wurden. Fortan mühte sich der Metenarer, den man bis heute „den Reumütigen“ heißt, um Wiedergutmachung und erwies sich wie seine Kinder als treuer Vasall und ehrfürchtiger Rondrianer. An ein erneutes Auflehnen war ohnehin nicht zu denken. Die Landwehr war ein ärmliches Häuflein, das vor allem unter der Ägide des streitbaren Fürsten Ontho in diversen Scharmützeln dezimiert wurde. Mehr als einmal, insbesondere während der Fehde zwischen dem angbarer Fürsten und koschtaler Grafen, zogen plündernde Horden durch die Dörfer und Höfe. Trauriger Tiefpunkt aber war der Krieg mit den Nordmärkern. Einmal mehr zog die metenarische Landwehr für Fürst Ontho und den Kosch in die Schlacht. Nur eine Handvoll kehrte, wenngleich siegreich, an der Seite Baron Halmwins zurück – der Fürst aber war tot. Seine Tochter Fürstin Anglinde aber war herrisch, eigensinnig und skrupellos. Selbst den tapferen Streitern im Gefolge ihres Vaters schenkte sie statt ihrer Hilfe nur Verachtung. Als die grausame Hungersnot des Götterlaufs 818 BF dem Kosch so manche Seele raubte, raffte sie alles Korn in ihrem Palaste zusammen. Auch im armen Metenar herrschte derart bittere Not, dass wohl die Hälfte der Einwohner jämmerlich verhungerte – darunter auch Baron Halmwin, der letzte Nachfahr der direkten Linie derer von Blaublüten. Erst nach der Absetzung Anglindes im Jahre 820 BF erholte sich die Baronie allmählich von den leidvollen Jahren. Durch den weisen Seneschalk Lorinox wurde die Hopfenzucht in Metenar heimisch, und die verkommenen Straßen erneuert. Als Kaiser Valpo starb und die ungeklärte Thronfolge das Reich in die Erbfolgekriege stürzte, war der metenarer Junker Herald auf Munkelstein einer der ersten im Kosch, welcher aus dieser Ungewißheit seinen Vorteil zog. Machtgierig und voller Hass stürzte er seinen Lehnsherren Toran, als dieser die Hand seiner Tochter Rondalind verschmähte, welche sich daraufhin aus Kummer ersäufte, und riss die Baronswürde an sich. Ein Wechsel der das Volk zunächst kaum grämte. Erst nach der Schlacht an der Kargener Brücke und dem „Saustechen“ auf Burg Fürstenhort offenbarte sich das wahre Gesicht der Mehringer. Im Namen des neuen „Kaisers“ Porquid herrschte Herald kaltherzig, eigennützig und voller Willkür. Wenig besser erging es den Zwergen am Trolleck. Ungeachtet des „erzenen Paktes“ machte Porquid seinem treuen Waffenbruder und grausamen Helfer bei der Erstürmung Burg Fürstenhorts, dem Söldling Knurrbold von Rüpeln, die seit den Priesterkaisern verkommene Burg Trolleck nebst Umland zum Lehen. Die Schlachten zwischen „Kaiser“ Barduron von Gareth und „Kaiserin“ Rhondara von Albenhus forderten ebenso hohen Blutzoll unter der hilflosen Bevölkerung, wie zahllose unsinnige Zwistigkeiten zwischen den diversen selbst ernannten schetzenecker Herrschern. Immer wieder wurde vor allem besagtes Trolleck, wichtige Verbindung zu Fürstenhort und Bärenfang und angebliche Schatzkammer Porquids zum Streitobjekt. Erst nach der Rückkehr der Eberstamms auf den koscher Thron klärte sich die Lage – Grambold auf Munkelstein stellte sich listig auf die Seite Fürst Holdwins, als dieser seinen Vatermörder Knurrbold von Rüpeln gefangen setzte – und bekam zum Dank sein Lehen bestätigt. Zum Leidwesen der Metenarer, die so weiterhin einem umbarmherzigen Herren Untertan waren. Als der bärbeißige Krieger in einem von Kaiser Pervals grausamen Turnieren von Gareth sein Ende fand, weinte ihm in seiner Heimat niemand eine Träne nach. Sein Sohn und Erbe Dingel war das Gegenteil seines Vaters – schwach und kränklich – mehr der Feder denn dem Schwerte zugetan. Allerdings ebenso hemmungslos vergnügungssüchtig – zudem dem eigenen Geschlechte zugeneigt – was seinen Beinamen „der Elfische“ erklärt. Die rauschenden Feste auf dem neu errichteten Schlosse Ulmenau kosteten ebenso wie die neue Residenz ein Vermögen. Jährlich wachsende Abgaben wurden von den Metenarern murrend gezahlt, in der Hoffnung unter seiner Nachfolgerin Orelia würde sich die Lage bessern. Doch weit gefehlt – Orelia rühmte sich ein Jahr als „Ministerin“ Kaiser Bardos zu Gareth „gedient“ zu haben, und hatte den dortigen ausschweifenden Lebensstil derart verinnerlicht, dass sie ihn auch weiterhin zu genießen gedachte. Unvorstellbare Orgien wie zu den besten Zeiten Bosparans gehörten auf Ulmenau zu häufigen Ereignissen. Schon bald hieß man die schöne Baronin „Cella von Schetzeneck“ – ein Name der von ihren Untertanen keineswegs mit Wohlwollen ausgesprochen wurde. Während sie mit ihren Gespielen in Wein und Wollust schwelgte, darbten die Bauern und Bürger. So war die Freude groß, als Kaiser Reto selbst, im Zuge seiner Grundreform, nicht nur Flusswacht von Rohalssteg und Colena von Drakfold nach Metenar überschrieb, sondern auch die verkommene Baronin zugunsten ihres Bruders Gerwin absetzte. Während Orelia noch zehn Götterläufe ihrer Regenbogenstaubsucht frönte um schließlich im Alter von 48 Jahren einsam und unglücklich zu sterben, zeigte sich Gerwin als fähigster Baron unter den Mehringern. Gerecht und barmherzig regierte der „Dicke Gerwin“, was vor allem seinem neidvollen Neffen Herald missfiel. Insgeheim erdachte der einzige Sohn Orelias einen finsteren Plan, wie er an „seinen rechtmäßigen“ Thron gelangen könnte. So fand man Baron Gerwin in einer lauen Sommernacht des jungen Jahres 1004 BF tot in seinem Speisesaal – angeblich an einem Wachtelknöchelchen erstickt. Seine Zofe schöpfte sofort Verdacht und wies so mit Hilfe des rhôndurer Apothekarius nach, dass der fettleibige Baron vielmehr vergiftet wurde. Jahrelange Empörung brach sich Bahn – schließlich sandten die Bürger Boten gen Gareth, um die Thronfolge des vermeintlichen Mörders Herald zu verhindern. |
Die Barone von Metenar (I)
603 bis 620 BF Errichtung der unteren Kystralburg 608 BF Schlacht am Stillen Grund 643 BF Nadoreter Baron lässt den Turm Munkelstein errichten (Wache über den Großen Fluss) 667 BF Gründung von Belmach (671 BF Drache Greing Scharfzahn überfällt Koschtal) 709 BF Flut – Lauf des Großen Flusses ändert sich, Munkelstein fällt an Schetzeneck (Metenar) 722 BF Goldrausch – Gründung Colenas (Koschtaler Besitz) 813-815 BF Krieg zwischen Fürst Ontho und Gräfin Ulinde von Schetzeneck 815 BF Metenarische Waffenhilfe für Fürst Ontho im Krieg gegen die nordmärker Besatzer 818 BF Baron Halmwin der Treue verhungert 904 BF Die Munkelsteiner reißen die Baronie an sich Die Barone von Metenar (II) Haus Munkelstein
915 BF Schlacht an der Kargener Brücke und Saustechen: Machtergreifung „Kaiser“ Porquids 938 BF Nachbar-„Baron“ Knurrbold von Rüpeln wird unter tatkräftiger Mithilfe Baron Grambolds von Fürst Holdwin eingekerkert. Grambold wird daraufhin geduldet, Dorf und (Burg Trolleck werden metenarisch. 982 BF Kaiser Retos Grundreform Flusswacht und Colena werden metenarisch, Baronin Orelia wird durch ihren Bruder Gerwin ersetzt 990 BF Gerwin leistet den Drabenburg-Schwur 1004 BF Ermordung Gerwins durch den eigenen Neffen |
Die jüngsten Jahre (ab 1004 BF)
Tatsächlich setzte der kluge Kaiser Hal mit Myros Stragon einen Nachkommen von Baron Toran von Blauendorn zum neuen Baron von Metenar ein. Obschon man sich zunächst skeptisch zeigte, da der neue ein Fremder aus Uhdenberg, und zudem ein Magus war, erfreute man sich schon bald am neuen Lehnsherren. Auch wenn dessen nahezu verzweifelten Versuche den Metenarern HESindes Gaben näherzubringen von wenig Erfolg gekrönt waren, erwies er sich als Segen für die Baronie. Willkürliche und traditionsmissachtende Entscheidungen der Munkelsteiner, wie etwa die Umbennenung diverser Ortschaften, wurden zurückgenommen. Der „erzene Pakt“ mit den Angroschim wurde erneuert, und die Bergfreiheit Traschforst wiederbelebt. Die Steuerzahlungen wurden auf ein erträgliches Maß gesenkt. Handel und Wandel begannen, nicht zuletzt durch gute Beziehungen zu anderen Baronien wie dem almadischen Dubios, dem ferdokischen Bragahn oder beilunkschen Arbasien, wieder zu florieren. Auch die, seit den Erbfolgekriegen böse geschrumpfte Einwohnerzahl stieg erstmals wieder deutlich an, was unter anderem zur Gründung von Moorfurt, Wacheneck und Erweil führte. Bezeichnend war auch das Ende des Barons – opferte er doch sein Leben für das Königin Emers auf dem Hoftage zu Praske – ein Tag der bitteren Tränen in Metenar. Sein, erst nachträglich legitimierter Sohn und Erbe Graphiel erinnert in seinem praiotisches Wesen mehr an das Erbe Cordonians aus Priesterkaiserzeiten denn an das seines Vaters. So dass die Metenarer nicht unglücklich sind, dass der Bannstrahlritter durch seine Reichsrichterpflichten oft im fernen Elenvina weilt und die Geschicke der Baronie in den Händern seiner gutherzigen Gemahlin Ina und seines bodenständigen Verwalters Tarosch Sohn des Thrain überlässt.
Kirchenstreit: Baron Myros vertreibt den hilberianischen Praiosgeweihten Havorod, der Tempel von Rhondur brennt nieder. Zum Jahresende zieht der Bote des Lichts, Jariel, glanzvoll durch Rhondur und befriedet die Lage.
Zwergische Feuertaufe von Baron Myros auf den Ehrennamen „Federtreu“.
Bald darauf gebiert Baronin Ina dessen ersten Spross Elchard.
Landwehr und Baron streiten wider Borbarad. Baron Graphiels Leben wird durch den Wahrer der Ordnung Pagol Greifax von damonischer Seuche gerettet. Die rhondurer Schwertschwester Warburga fallt.
Die Tochter des Barons Rohalssteg kommt per Richtspruch in Obhut des metenarer Nachbarn. Kronungsritt von Konigin Rohaja entlang des Grevensteiges durch Rhondur.
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Die Barone von Metenar (III) Haus Blauendorn
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