Ein Bündnis und ein langer Schatten

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Ausgabe Nummer 82 - Phex 1047 BF

Aus den Stollen: Ein Bündnis und ein langer Schatten

Zwerge rüsten sich für kommende Gefahren

BERGWACHTEN TOSCH ISNASOTAR UND ÂRXOZIM, Tsa 1047 BF. In den Reihen der Angroschim mehren sich die Stimmen, die von einem nahen Heldenzeitalter warnen – und vielerorts trifft man entsprechende Vorbereitungen. Der KOSCH-KURIER berichtete unter anderem in seiner letzten Ausgabe auf Seite 14 darüber. Nun hat unser Chronist Burkhard Ludolfinger weitere Kenntnisse über die Vorkehrungen unter dem Berge erhalten – auch wenn dies ursprünglich gar nicht sein Ziel war.

Eine gute Gelegenheit

Es war zu Beginn des Tsamondes, da ich Tharnax Sohn des Thorgrimm im Angroschtempel von Angbar traf. Der Hauptmann a. D. der Angbarer Sappeure weilte in der Stadt, um seinen Sohn Thorix, einen vielversprechenden Weibel des Sappeurregiments, zu besuchen. Ich nutzte die sich mir bietende Gelegenheit und fragte den Bergvogt von Ârxozim nach seiner Meinung zur aktuellen Fehde unter den Menschen. Seine Antwort indes verwunderte mich etwas. Er habe sich mit Wichtigerem zu befassen, kanzelte er mich zunächst barsch ab.

Wühlschrate im Berg Isnasot

Auf meine vorsichtige Rückfrage hin, was es denn da Konkretes gäbe, was seiner Aufmerksamkeit bedürfe, meinte der Bergvogt, dass er bereits zu Beginn des Jahres auf Anweisung des Bergkönigs von Koschim eine kleine Abordnung von Kriegern der Hämmer von Ârxozim in die Wacht Tosch Isnasotar im Twergentrutzer Land geführt hätte. Man sei dort bei Minenarbeiten auf Wühlschrate gestoßen, ein Problem, welches die Wacht im Berg Isnasot nahe der Ortschaft Angersteig nicht alleine bewältigen konnte. In dieser Sache schien der streitbare Angroscho durchaus gesprächsbereit, und so fuhr er fort.

Bereits kurz nach der Ankunft dort habe er sich selbst von der Existenz der Steinbeißer, welche die Angroschim übrigens Kraballim nennen, überzeugen können. Es habe einen kurzen, aber heftigen Kampf gegeben, den man mit etwas Glück ohne viel Blutvergießen auf Seiten der Krieger aus Ârxozim gewinnen konnte. Die Wahrscheinlichkeit sei aber groß, dass in den Tiefen des Berges noch weitere Wühlschrate hausten und die in der Bergwacht lebenden Angroschim bedrohten.

Ein Bündnis zwischen den Wachten

Bei den folgenden Gesprächen zwischen ihm und Barox Sohn des Tarix, dem Bergvogt von Tosch Isnasotar, habe man sich deswegen auf ein Bündnis der beiden Wachten verständigt. Demnach verbleiben stets Krieger aus Ârxozim in Tosch Isnasotar, welche dort eine Wehr aufbauen und die Mitglieder der zu bildenden Einheit aus Bergleuten im Tunnelkampf ausbilden, bis die Wacht sich selbst verteidigen könne.

Eigentlich sei Tosch Isnasotar für eine eigenständige Bergwacht ja viel zu klein, doch die dort lebende Isnagraw- (auf Garethi Eisenbuddler-)Sippe sei viel zu stur, um ihre Heimat einfach aufzugeben. Daher wolle man den dortigen Angroschim so gut wie möglich beistehen.

Düstere Vorzeichen

Das sei aber lange nicht alles. Darüber hinaus sei er bereits seit Monden im ständigen Austausch nicht nur mit Bergkönig Gilemon Sohn des Gillim von Koschim, sondern auch mit Borindarax Sohn des Barbaxosch, dem Urenkel des Rogmarog von Isnatosch und gräflichen Vogt von Nilsitz, seinem Bruder Thorin Drachentöter, der in der Grafschaft Schlund als Hauptmann einer Bombardeneinheit dient, und Dwarosch Sohn des Dwalin, dem Oberst des Eisenwalder Garderegiments Ingerimms Hammer.

Die Vorzeichen würden sich mehren, sagte der Bergvogt voller Überzeugung, ohne mich jedoch zunächst darüber in Kenntnis zu setzen, was er damit meinte. In Senalosch, „der letzten Festung“, hätte man diese längst erkannt, aber lange nicht überall; auch Koschim müsste sich wappnen. Das Heldenzeitalter aber sei gekommen, platzte es dann aus Tharnax Sohn des Thorgrimm hinaus. Er schien sichtlich erregt. Albrax, der Hochkönig der Angroschim, habe Recht, der Drache rege sich.

An dieser Stelle wurde er plötzlich eine Weile ganz still und geriet offenkundig in dunkles Grübeln. Tiefe Schatten legten sich über die Miene des Angroscho, der bereits zwölf Jahrzehnte gesehen hat. Es dauerte einige Zeit, bis er wieder zu mir sprach, und es war mir, als sei die darauf folgende Schimpftirade eine sich selbst verabreichte Medizin, um die finsteren Gedanken abzuschütteln.

Eine klare Meinung

Am Ende unseres Gesprächs kam der Sohn des Thorgrimm dann doch noch auf die Fehde und damit meine ursprüngliche Frage zu sprechen. Die in diesem Zusammenhang von ihm geäußerten, sehr deutlichen Worte, speziell zum Datum der Ausrufung der Fehde, dem 1. Travia, werde ich hier nicht wiedergeben. Leser des KOSCH-KURIER wissen aber, dass der Bergvogt eine sehr kräftige Sprache pflegt – und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass er auch diesmal nicht mit blumigen Umschreibungen und (zumindest für meine Ohren) neuartigen Wörtern gegeizt hat.

Burkhard Ludolfinger, mit Ergänzungen von Mattosch Sohn des Joharl