Peraine: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Januar 2009, 17:08 Uhr
Praios | Rondra | Efferd | Travia | Boron | Hesinde | Firun | Tsa | Phex | Peraine | Ingerimm | Rahja |
Peraine - Göttin der Pflanzen und Tiere, der Ackerbau und Viehzucht, Mutter der Heilkunst und Kräuterkunde
Freilich gilt auch im Kosch die Mutter der Fruchtbarkeit vor allem bei den Bauern sehr viel und ist meist ihre meistverehrte Göttin, deren Festtage den Jahreskreis bestimmen. Bereits zu Frühlingsanfang gilt es im Ferdokschen als Brauch grüne Bändchen an Freunde zu verschenken – wenn man diese so lange trägt, bis man den ersten Storch sieht, dann kann man sich etwas wünschen. Überhaupt gilt, wie in den meisten zwölfgötterfürchtigen Landen, freilich auch im Kosch der Storch als Bote von Glück und Fruchtbarkeit. Stolzieren Störche etwa beim Beackern des Feldes der Pflugschar hinterher (was sie oft tun um aufgebrachtes Wurmgetier zu verspeisen), gilt dies als Hinweis für das Wohlwollen der Göttin und reichen Ertrag. Kaum ein Zeichen wird als günstiger angesehen als ein Storchennest auf dem Hause oder im Orte – ihm schreibt man je nach Ort Glück, sichere Ernte, Gesundheit, viele gute Geburten oder gar alles gemeinsam zu. Grund genug für viele Dörfler auf ihren Dächern Wagenräder und Körbe als Nisthilfen anzubringen. Kein Wunder, dass sich Dörfler wie aus dem geistmärkschen Bauersglück voller Stolz rühmen seit Generationen schon jährlich Störche zu beherbergen, oder dass regelmäßige Versammlungsorte der heiligen Vögel, wie die südlich von Angbar gelegene Storchenau am Angbarer See, fast schon Pilgerstätten der Gläubigen sind. Mühlen sollen angeblich von Störchen gemieden werden, weil sie deren Klappern nicht leiden können, weshalb manch frommer Bauer sein Korn lieber etwas weiter karrt, statt direkt neben einem Müller wohnen zu müssen. Schwangeren hängt man gerne Anhänger um den Hals die den besagten Schreitvogel oder das Symbol der Göttin zeigen - je nach Stand, aus Achat, Holz oder schlichten getrockneten Apfelringen. Diese Talismane bleiben nach der Geburt noch für mehrere Wochen oder Monde an der Wiege hängen. Im Tal der Rakula wird die Schlafstatt der Kinder oft auch mit Knoblauch geschmückt – weil dieser nicht nur der Peraine heilig ist, sondern auch vor bösen Geistern schützt (und nebenbei im Essen sehr gesund sein soll). Im Wengenholmschen wird diese Bedeutung eher der Zwiebel nachgesagt und gleichwohl gerne verspeist, in den Hügellanden hingegen scheint man dem Apfel den Vorzug zu geben. So sollen auch die zahlreichen, am Wegrand der wichtigen Landstraßen stehenden, fürstlichen Apfel- und Birnbäume ihren Ursprung darin gehabt haben, dass ein Fürst aus Dank für die Genesung seines Kindes der Göttin jene Bäume pflanzen ließ – von denen bis heute der Wanderer seine Verpflegung nehmen darf. Eine Tradition, die seither auch von den folgenden Fürsten – bis hin zu Durchlaucht Blasius – aufrecht erhalten wurde. Auch in der Stadt Ferdok findet man so manchen Apfelbaum zur Ehre Peraines und als willkommenen Imbiss zwischendurch. Schon die Apfelblüten gelten als segensreich und werden in manchem Ort gepflückt und (nicht selten im Rahmen des Saatfestes) auf die Felder gestreut.
Aus der Historie
Uralte Sagen aus den Dunklen Zeiten lassen vermuten, dass das gemeine Volk in jenen Tagen der ersten Siedler häufig eher Wald-, Baum- oder Feldgeistern, Wurzelwichteln und Blumenwesen huldigte – obwohl Paranja eigentlich schon früh eine Göttin der Bosparaner Siedler war. Der älteste bekannte Tempel ist jener in Borking, der wohl in der Zeit des Zwölfgötteredikts 98 v. BF begründet worden sein mag. Die Geweihten Peraines gewannen in den frühen Jahren des Neuen Reiches rasch an Bedeutung, als es galt fruchtbares Ackerland aus der Wildnis neu- oder zurück zu gewinnen. Um 300 BF herrschte eine schlimme Dürre im Schetzeneck, selbst die gütige Gräfin Perdia aus dem Hause Brandoval lag im sommerlichen Fieber, als ihr die Gebende erschien. Am Tag darauf gab die Herrscherin all ihre Kornvorräte den Bauern, doch sollten sie dieses Korn nicht einfach zermahlen und zur Brot backen, sondern im Vertrauen auf die Göttin aussähen. So mancher Bauer gehorchte jedoch nicht und schlug sich insgeheim doch den Magen voll, hatte jedoch nur kurz etwas davon, denn der Hunger kehrte bald wieder. Die gehorchenden Frommen aber sahen nach einigen Tagen wie frischer Regen auf ihre Felder fiel und ihnen ein vielfaches vom ausgesäten Korn schenkte – genug, um auch ihre voreiligen Nachbarn mit gutem Brei und Brot zu versorgen und diese zur guten Göttin zu bekehren. Auch als die Brandovals in den Tagen der Priesterkaiser ihren Titel an die Sonnenvögte der Lichtei Greifenpass verloren, galten sie den Landleuten noch lange als geheime Herrschaft, die Notleidenden mit Rat und Tat half – und den Gedanken an ein einiges Schetzeneck aufrecht erhielt. So manches mal gerieten sie so auch mit der Obrigkeit jener Tage aneinander, bis das Haus Brandoval schließlich vom Lichtboten "großzügig" mit dem Fürstentitel des Orklandes belehnt wurde – und von dort letztlich vom Versuch der Urbarmachung nie wiederkehrte. Unter Rohal wurden nicht nur die Heilmagie, sondern auch die heilkundigen Geweihten gefördert und so manches Spital errichtet, so dass selbst die Pockensieche von 470 BF im Kosch recht glimpflich verlief. Nachdem Magierkriege und Fürstenlose Zeit überstanden waren und das Haus Eberstamm neue Ordnung ins Land brachte, schrieb die Geweihte Ulide aus Sindelsaum ihr Bäuerliches Brevier – eine Sammlung kleiner Lieder und weiser Bauernregeln, von denen viele bis heute den Jahreskreis auf so manchem Hof bestimmen. Vorerst letzte Station auf dem blühenden Wege Peraines ist die Ansiedlung des Dreischwesterordens in Gôrmel, wo die neuen und hergerichteten Kurgebäude in Kürze ihre Weihe erfahren sollen. Feiertage
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Während der Dunklen Zeiten werden von den Siedlern eher Naturgeister als die Göttin Paranja verehrt.
Zwölfgötteredikt. In Borking wird der erste Perainetempel erwähnt.
Gräfin Perdia Brandoval, der man später den Ehrennamen "Lindengrün" gibt, rettet die Bauern von Schetzeneck mit Peraines Hilfe vor dem Hungertod.
Die letzten Nachkommen des perainegesegneten Hauses Brandoval werden von den Prieserkaisern zu "Fürsten des Orklandes" erhoben - und verschwinden dort beim Versuch das Land urbar zu machen.
Die kräuterkundige Jungfer Selissa wird in Herbonia als Hexe verbrannt
Die Pockensieche verläuft im Kosch dank fähiger Heiler recht glimpflich
Die Peraine-Geweihte Ulide aus Sindelsaum verfasst das Bäuerliche Brevier, dessen kluge Bauernregeln heute zum Allgemeingut gehören.
Fürst Idamil vom Eberstamm soll zu dieser Zeit die erste Apfelallee gepflanzt haben um der Göttin für die Genesung seines Sohnes Alphak zu danken.
Der Dreischwesternorden lässt sich an den heilsamen Quellen des Ortes Gôrmel nieder. |
Wichtige regionale Heilige
Neben Bibernell aus Storchsklausen von der in diesem Artikel an mehreren Stellen berichtet wird, sei hier die Jungfer Selissa aus Herbonia erwähnt, die als Kind zur Zeit der Priesterkaiser von Peraine (manche meinen auch von den Elfen des Waldes) die Kunst der Kräuterzucht gelehrt bekam und so vielen Kranken half – schließlich aber von Neidern und übereifrigen Praios-Anhängern als Hexe verbrannt wurde. Auch die mildtätige Gräfin Perdia von Schetzeneck wird von vielen als Heilige verehrt, wie überhaupt die ganze Sippe Brandoval als fromm und von der Göttin gesegnet gilt – und dereinst wiederkehren soll um den Schetzeneck zu neuer Blüte zu führen. Nicht nur in Koschtal heißt so manche Jungfer Perdita, was soviel wie „kleine Perdia“ bedeutet. Angeblich wird mancherorts im Ferdokschen auch die Zwergin Grambalda aus Grambax’ Sippe fast wie eine Heilige von Peraine und Travia verehrt, sagt man ihr doch nach, dass sie durch einen glücklichen Zufall das heutige, mit Hopfen gebraute, Bier erfand. Letztlich mag es aber doch weniger fromm als gesellig gemeint sein, wenn in koscher Schenken der Trinkspruch erschallt: „Grambalda fürs Bier, danken wir Dir!“
Heilige Artefakte
Bis 1012 BF wurde im Kloster Storchsklausen das Setzholz der Bibernell verwahrt. Dieser Reliquie sagt man verschiedene wundertätige Wirkungen nach. Leute, die es berührt haben, wurden geheilt, Pflanzen, die damit gesetzt wurden, sollen besondere Wirkungen erhalten haben. Allerdings treten diese Wirkungen nicht verlässlich ein, sondern hängen offenbar vom rechten Glauben ab, so dass das Setzholz im strengen Sinne nicht als Artefakt gelten kann. Seit die Orks Storchsklausen gebrandschatzt haben, ist das Setzholz verschollen. Mag sein, dass es mit dem Kloster verbrannt ist, mag sein, dass die Orks es achtlos weggeworfen haben - oder gar, dass ein ahnungsloser Schwarzpelz-Bauer heute damit sein Feld im Orkland bestellt. Um die Fürstlichen Apfelbäume rankt sich mittlerweile die Legende, dass an einem von ihnen ein Goldener Apfel (wahlweise auch eine Birne) hinge – und wer von diesem koste bliebe für all seine Lebtage von jeglichen Zipperlein verschont.
Heilige Orte
So mancher Ort gilt unter den Landleuten als von Peraine gesegnet. Neben der bereits erwähnten Strochenau am Angbarer See, den heilkräftigen Quellen von Gôrmel (die freilich ebenso als Heiligtümer der Tsa gelten), und dem sagenhaften Goldenen Apfel wird so manchem alten Baum oder Hain Wunderkraft zugeschrieben. Kein Heiligtum hat jedoch die Bedeutung von Storchsklausen und des dortigen Blütengrundes erlangt.
Wichtige Tempel
Unmöglich, an dieser Stelle auch nur annähernd alle Tempel der Provinz zu erwähnen. In jedem zweiten Bauerndorf mag man einen geweihten Baum, ein Standbild, Schrein oder gar Tempelbau finden – der sich oft auf den ersten Blick nicht von den Landhäusern umher unterscheiden mag. Darum wollen wir uns hier auf eine Auswahl der bedeutsameren Stätten beschränken. Der Legende nach wurde das Perainekloster Storchsklausen in der Zeit Kaiser Tolaks gegründet, nachdem eine schwere Seuche den nördlichen Kosch heimgesucht hatte. Die Geistmärker Geweihte Bibernell soll durch inbrünstige Gebete und selbstlose Krankenpflege die Göttin so gerührt haben, dass sie eines Tages überall ein bisher unbekanntes heilkräftiges Kräutlein wachsen ließ. Zum Dank stiftete der damalige Baron der Geistmark das Kloster, das sich Bibernell zum Heim und danach zur Ruhestatt erwählte. Über ihrem Grab soll schon im nächsten Jahr der Blütengrund entstanden sein, der später Teil des Zwölferwegs wurde. Im Orkzug von 1012 BF wurde Storchsklausen gebrandschatzt und alle Bewohner erschlagen. Zwei Travia-Akoluthen stellten aus eigenem Entschluss das Gesindehaus wieder her und benutzten es als Heim für Waisen des Orkkriegs. Als alle Bewohner dem Kindesalter entwachsen waren, wurde das Heim aufgelöst, und Baron Kordan von Geistmark beschloss die Wiedereinrichtung des Perainestifts. Sie konnte bisher nicht abgeschlossen werden: Erst sorgten Geldmangel und Streitigkeiten zwischen dem leitenden Priester der Peraine und dem zwergischen Baumeister für Verzögerungen, dann brannten das Gesindehaus und das bereits wieder aufgebaute Wohnhaus der Geweihten im unheiligen Feuer des Alagrimm nieder. Einzig der nur halb vollendete Tempelbau entging den Flammen wie durch ein Wunder. Bedeutsam ist Storchsklausen auch, weil dort mit dem Hüter des Frühlings und der Saat, einer der Hüter der vier Jahreszeiten lebt. Die weiteren finden sich im Kurort Gôrmel (Sommer/Wachstum und Heilung), im uralten von ehrwürdigen Baumriesen umwachsenen Tempel zu Borking im Nadoretschen (Herbst/Ernte und Pilzkunde) und in Harkingen bei Hammerschlag am Fuß der Ambossberge (Winter/Vorratshaltung). Auch der eher kleine Tempel der Rosenschwestern von Feldhain bei Koschtal, der einst von Gräfin Perdia gestiftet wurde, gilt als besonders bedeutsam. Jedes Mitglied der dortigen kleinen Ordensgemeinschaft pflegt ein Leben lang seinen eigenen Rosenstock, an dessen Zustand man die Verfassung des Pflegenden ablesen können soll. Naturgemäß gelten die dortigen Geweihten als Kundige der Rosenzucht und der Gewinnung von Duftwasser. Überhaupt haben sich über die Jahre so manche Tempel und Priester den Ruf weit gerühmter Spezialisten auf ihrem Gebiete erworben, die immer wieder von Pilgern aufgesucht und um Rat gebeten werden. So gilt der Auersbrücker Tempel nicht nur als Zuflucht der braven Bürger in der Zeit der Unordnung und streunender Unholde im Borrewald, sondern auch als Stätte der Rübenkunde, während man sich im benachbarten Zweizwiebeln auf die namensgebende Bodenfrucht versteht, im Scheunenartigen Haus zu Alt-Garnelen auf die Viehzucht, zu Birnbrosch auf den Obstanbau, während man in Sindelsaum als Gemüse- oder Getreidebauer Hilfe sucht – und das nicht nur, weil dieser Tempel in einer Alten Mühle untergebracht wurde, aus dem die Geweihten einst einen dreisten Wucherer von Müller vertrieben hatten. Auch weiter südlich finden sich entsprechend Kundige, etwa zu Nerbusch in der Baronie Dunkelforst, wo die Geweihte nicht nur als Heilerin sondern auch als Schwester des Waldes bekannt ist, im Hopfentempel zu Rottan bei Ferdok – der auch den prächtigen Schrein von Ingen pflegt, zu Tarnelfurt in Herbonia – dem Ort der Kräuterkundigen und Hirten, dem Apfelgarten von Tallon oder dem wundersam aus lebenden Birken geflochtenen Haus auf einer Insel im Pirkensee bei Uztrutz – wo man sich auf die Fischzucht versteht. Nahezu alle Geweihten werden von ihren Schäfchen auch dann aufgesucht, wenn sie ein Kind erwarten, ihr Vieh, ein Familienmitglied oder sie selbst krank sind. Manche Tempel und Spitäler haben es zu besonderem Ruhm auf diesem Gebiete gebracht – und in so manchem findet man gar ein Mitglied des heilkundigen Ordens der Therbuniten. Lange stand das Spital zu Trallik im Ruf über die beste Heilkunst zu verfügen, mittlerweile wurde die Pflege der Siechen weitgehend von Traviageweihten übernommen, die nur noch von einem einzigen Therbuniten unterstützt werden. So hat vor allem Gôrmel mit seinen heilkräftigen Quellen Trallik mittlerweile in der Rolle als bevorzugte Pilgerstätte der Kranken abgelöst und wird bisweilen sogar von manch wohlhabendem Reisenden aus dem Außerkosch aufgesucht. Der Tempel zu Ferdok ist dagegen eher eine Stätte zur Hilfe ärmerer Schichten, hat jedoch so manchem Taglöhner schon das Leben gerettet und zu Peraine bekehrt. Noch recht jung und im Aufbau ist das kürzlich auf denkwürdige Weise noch nach dem Tode des Bürgers Aldur Stiepenbrink von dessen Geist gestiftete Meister-Aldur-Spital zu Angbar (siehe KK 36 Seite 18). Doch es zeigt schon jetzt, dass das Wirken der Göttin lebendig ist wie eh und je. |
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Bedeutende Geweihte
Iralda Mechtessa von Bodrin (geb. 992 BF in Koschtal) könnte jetzt Gräfin von Schetzeneck sein, in ihrer prächtigen Burg zu Koschtal in samtenen Kleidern wandeln, hohe Gäste bewirten und Köstlichkeiten aus fernen Landen genießen. Doch stattdessen trägt sie die einfache hellgrüne Kutte einer Novizin der Perainekirche und geht ihrer Lehrmeisterin zur Hand, der Hüterin der Saat von Gôrmel, Mutter Josmene (siehe unten). Sie arbeitet bis zum Sonnenuntergang auf dem Felde, bereitet den Brei für die Siechen, füttert sie mit großer Geduld und isst danach selbst vom aufgewärmten Rest. Es war die Liebe zu ihrem – vom Feuer des Alagrimm getroffenen – Ehemann, den sie bis zu seinem Tode pflegte, welche sie auf diesem Wege in die Arme Peraines führte. Ihr zuliebe verzichtete sie auf Thron und Titel, und auch wenn sie nominell noch immer Baronin von Drakfold ist, so zweifelt niemand, der ihre innere Zufriedenheit bei der Pflege eines kranken Kindes sieht, daran, dass sie im Dienst der Göttin ihre wahre Bestimmung gefunden hat. Seine Gnaden Umbold Vierblumen (geb. 977 BF in Weiden) wurde von der Perainekirche auf Bitten des Barons von Geistmark gesandt, um den Wiederaufbau des Klosters Storchsklausen zu beaufsichtigen. Manch einer, der mit Vierblumen zu tun hat, argwöhnt, dass seine Oberen ihn absichtlich möglichst weit von seinem Heimattempel im Weidnischen weggeschickt haben: Sein ungeduldiges Temperament und sein zänkischer Geist machen den Umgang mit ihm zuweilen sehr schwierig. Wenn er sich wieder einmal mit den Arbeitern, dem Baumeister, einem potenziellen Spender für den Wiederaufbau oder gar mit dem Baron zerstritten hat, obliegt es seiner Gehilfin, der Akoluthin Birsel, die Wogen zu glätten. Dabei ist Vierblumen durchaus von ernstem Glauben an Peraine und ihre Grundsätze erfüllt. Die resolute und kräftig gebaute Heilerin Josmene Grünkapp (geb. 960 BF in Auersbrück) gilt als durchaus strenge, aber gutherzige Frau, die das Spital zu Gôrmel mit fester Hand zu führen weis. So mancher Kranke, der eine von ihr verordnete Schonkost umgehen wollte – weiß, was das in ihrem Falle bedeutet. Dabei macht ihre Behandlung auch vor Standesunterschieden nicht halt – was etwa der Oberste Hügelzwerg Nirwulf am eigenen Leib zu spüren bekam, als er von ihr persönlich mit eiskaltem Quellwasser gewaschen und in warmes Moorbad getaucht wurde (was dieser am Ende der offenbar wirkungsvollen Rosskur jedoch mit einem Dankesbrief und einer großzügigen Spende quittierte). Auch von all ihren Helferinnen, Novizinnen und Akoluthen fordert sie ohne Unterschied ganze Hingabe – selbst von ihrer prominentesten Magd Iralda von Bodrin. Doch lebt sie diesen Einsatz, mit der endlos scheinenden Energie einer Waldbauerstochter, auch vor und vermittelt dabei fast nebenbei ihr immenses Wissen auf dem Gebiet der Heilkunst. Einzig dann, wenn sie sich einige Minuten der Pflege ihres geliebten Kräutergartens widmet, gönnt sie sich etwas Entspannung und innere Einkehr ... um gleich darauf wieder mit neuem Elan einen neuen Wickel vorzubereiten. Genannt seien an dieser Stelle auch die Hüter der anderen Jahreszeiten, wie Perdita Dasmin, die alte Hüterin des Herbstes zu Borking, die selbst bei Baronin Neralda von Nadoret als Fürsprecherin der kleinen Landleute gefürchtet sein soll – oder der knorrige Kunhag, weißhaariger Hüter des Winters zu Harkingen. Darüber hinaus sind die Geweihten der Gebenden meist zu bescheiden um jenseits ihrer Region große Aufmerksamkeit zu erheischen. Sie verrichten lieber umherziehend oder in ihrer Heimat in selbstloser Bescheidenheit ihren Dienst. Der hemdsärmelige Alte Roban aus Alt-Garnelen soll sich so gut wie kein zweiter darauf verstehen krankes Vieh zu retten und lässt sich seine Tat gern mit gutem Brannt bezahlen. Gissa aus Nerbusch weiß die Gaben des Waldes für die Heilkunst zu nutzen und wusste so mit ihrer jungen Gehilfin Wiede Sirbenstein so manch Notleidenden zu helfen – soll aber im Gegenzug auch so manchen kranken Baum gerettet haben. Ulide Weißenbirk aus Pirkensee wird von manchen Landleuten abergläubisch beäugt – ist sie doch eine silberhaarige Halbelfe, doch gilt ihr Rat auch als weise. Manche Arbeiter auf dem Acker der Göttin verrichten fast heroischen Dienst. So baut Meister Storko Semmelbrot derzeit seinen Tempel in Auersbrück zu einer provisorischen Wehranlage mit Holzpalisade aus, um die braven Bürger zu behüten, die seit dem Jahr des Feuers ohne den Schutz von Adelsleuten und Bewaffneten den Gefahren des Nordens ausgeliefert sind. Während Livia Grantel aus Grantelweiher schon seit Jahrzehnten beharrlich – doch bisher weitgehend erfolglos – versucht dem Moorbrücker Sumpf Land abzuringen. Floggel Rosennag aus Twergentrutz schließlich, wurde von den Bürgern und Bauern der Stadt gar zu Sendrin gewählt und vertritt das einfache Volk der Stadt beim wengenholmer Grafen. |
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Siehe auch
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