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'''Schänken des Kosch: Auf dem Koschtaler »Traviahügel«'''
'''Schänken des Kosch: Auf dem Koschtaler »Traviahügel«'''
''Von [[Nebendarsteller ist::Phexhilf Ragather]].''


Wenn die Hitze von [[Akteursnennung ist::Praios]]’ Antlitz über [[Ortsnennung ist::Kosch|unser schönes Heimatland]] zu strahlen beginnt, in den Monden der milden Göttin [[Akteursnennung ist::Peraine]] und des ehernen [[Akteursnennung ist::Ingerimm]], wissen die guten koscher Wirtsleute, daß es fortan schwer wird, das gute [[Briefspieltext mit::Bier]] — welches gar mancher Koscher mit ganzem Herzen liebt — vor dem Verderben zu bewahren.
Wenn die Hitze von [[Akteursnennung ist::Praios]]’ Antlitz über [[Ortsnennung ist::Kosch|unser schönes Heimatland]] zu strahlen beginnt, in den Monden der milden Göttin [[Akteursnennung ist::Peraine]] und des ehernen [[Akteursnennung ist::Ingerimm]], wissen die guten koscher Wirtsleute, daß es fortan schwer wird, das gute [[Briefspieltext mit::Bier]] — welches gar mancher Koscher mit ganzem Herzen liebt — vor dem Verderben zu bewahren.
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Am Praiostag nach dem [[Briefspieltext mit::Fest der eingebrachten Früchte]] hatte ich das Vergnügen diesen Ort während des [[Briefspieltext mit::Koschtaler Bierfest|Bierfestes]] zu besuchen, wenn, während zugleich in der Stadt ein gewaltiger Markttrubel herrscht, nahezu jeder Bürger, Zwerg oder Bauer herauswandert um hier nach Herzenslust zu feiern.
Am Praiostag nach dem [[Briefspieltext mit::Fest der eingebrachten Früchte]] hatte ich das Vergnügen diesen Ort während des [[Briefspieltext mit::Koschtaler Bierfest|Bierfestes]] zu besuchen, wenn, während zugleich in der Stadt ein gewaltiger Markttrubel herrscht, nahezu jeder Bürger, Zwerg oder Bauer herauswandert um hier nach Herzenslust zu feiern.


Während dieses abschließenden Höhepunktes der Stollenzeit lassen sich die Wirte stets ganz besondere Attraktionen einfallen, die den besonderen Charakter des jeweiligen Wirtshanges unterstützen, so daß jeder der Gäste einen Platz nach seinem Geschmacke findet. Wie etwa den Höhlenschank, der als einziger selbst unterirdisch liegt und dessen angenehme Kühle eine wahrhafte Wonne in heißen Tagen bedeutet. Leider ist auch die Bewirtung etwas kühl und karg — so daß es mir schien, als würde hier vor allem streuniges Gesindel lungern.
Während dieses abschließenden Höhepunktes der Stollenzeit lassen sich die Wirte stets ganz besondere Attraktionen einfallen, die den besonderen Charakter des jeweiligen Wirtshanges unterstützen, so daß jeder der Gäste einen Platz nach seinem Geschmacke findet. Wie etwa den '''''Höhlenschank''''', der als einziger selbst unterirdisch liegt und dessen angenehme Kühle eine wahrhafte Wonne in heißen Tagen bedeutet. Leider ist auch die Bewirtung etwas kühl und karg — so daß es mir schien, als würde hier vor allem streuniges Gesindel lungern.


Ganz anders am Wurzelschank, der von [[Akteursnennung ist::Hügelzwerge]]n geführt wird und entsprechende Herzlich- und Gemütlichkeit verspricht, wenn er auch recht klein und daher meist von den zahlreichen, gutgelaunten Gästen (in erster Linie Angroschim) überfüllt ist. Den meisten Platz bietet der Weißgäns- und Hirschenschank, der aus zwei benachbarten Wirtshängen entstand, welche in einst kargeren Götterläufen zusammengelegt wurden. Heute macht man hier, mit frisch gezapftem original [[Briefspieltext mit::Ferdoker Bier|Ferdoker]], sicher das beste Geschäft, auch wenn der Hang doch viel am ursprünglichen Reiz der schetzenecker Lebensart verlor.
Ganz anders am '''''Wurzelschank''''', der von [[Akteursnennung ist::Hügelzwerge]]n geführt wird und entsprechende Herzlich- und Gemütlichkeit verspricht, wenn er auch recht klein und daher meist von den zahlreichen, gutgelaunten Gästen (in erster Linie Angroschim) überfüllt ist. Den meisten Platz bietet der '''''Weißgäns- und Hirschenschank''''', der aus zwei benachbarten Wirtshängen entstand, welche in einst kargeren Götterläufen zusammengelegt wurden. Heute macht man hier, mit frisch gezapftem original [[Briefspieltext mit::Ferdoker Bier|Ferdoker]], sicher das beste Geschäft, auch wenn der Hang doch viel am ursprünglichen Reiz der schetzenecker Lebensart verlor.


Wer die wichtigeren Bürger Koschtals und Umgebung treffen will, sei an den Ammernschank verwiesen, in dem ich an jenem Tage unter anderem den Bürgermeister mit Familie, mehrere Zunftsmeister und gar den [[Briefspieltext mit::Ontho Steigbügel von Uztrutz|Baron von Uztrutz]] betrachten konnte, als sie sich mit [[Ortsnennung ist::Darpatien|darpatischen]] „Köstlichkeiten“ verwöhnen ließen. Dieser mit Abstand teuerste Wirtshang ist die Traviahügel-Dependance der „[[Ortsnennung ist::Goldene Koschammer|Goldenen Koschammer]]“, des nobelsten Gasthauses der Stadt, und bekannt dafür, zu jedem Bierfest die Küche eines anderen [[wikav:Aventurien|aventurischen]] Winkels vorzustellen. Es heißt, der Wirt [[Briefspieltext mit::Adran Schirrerbock]] sei auf diesen Einfall gekommen, als er zu [[Ortsnennung ist::Angbar]] die „[[Ortsnennung ist::Gaststuben Aventuriens]]“ besuchte, und wie gar mancher Feinschmecker sogleich davon begeistert ward.
Wer die wichtigeren Bürger Koschtals und Umgebung treffen will, sei an den '''''Ammernschank''''' verwiesen, in dem ich an jenem Tage unter anderem den Bürgermeister mit Familie, mehrere Zunftsmeister und gar den [[Briefspieltext mit::Ontho Steigbügel von Uztrutz|Baron von Uztrutz]] betrachten konnte, als sie sich mit [[Ortsnennung ist::Darpatien|darpatischen]] „Köstlichkeiten“ verwöhnen ließen. Dieser mit Abstand teuerste Wirtshang ist die Traviahügel-Dependance der „[[Ortsnennung ist::Goldene Koschammer|Goldenen Koschammer]]“, des nobelsten Gasthauses der Stadt, und bekannt dafür, zu jedem Bierfest die Küche eines anderen [[wikav:Aventurien|aventurischen]] Winkels vorzustellen. Es heißt, der Wirt [[Briefspieltext mit::Adran Schirrerbock]] sei auf diesen Einfall gekommen, als er zu [[Ortsnennung ist::Angbar]] die „[[Ortsnennung ist::Gaststuben Aventuriens]]“ besuchte, und wie gar mancher Feinschmecker sogleich davon begeistert ward.


Entschieden einheimischere Kost (wie bei den meisten Wirten) bietet der Bachenschank, welcher stattdessen für seine erlesenen Bänkelsänger bekannt ist. Zwar dringen allerorten zwergische Schunkellieder und Festmusik an des Besuchers Ohr, doch nirgends mit derart bemerkenswerter Qualität. Es heißt, die besten Bardinnen und Barden spielten hier schon auf — freilich zumeist Meister der Schule Torbenia.
Entschieden einheimischere Kost (wie bei den meisten Wirten) bietet der '''''Bachenschank''''', welcher stattdessen für seine erlesenen Bänkelsänger bekannt ist. Zwar dringen allerorten zwergische Schunkellieder und Festmusik an des Besuchers Ohr, doch nirgends mit derart bemerkenswerter Qualität. Es heißt, die besten Bardinnen und Barden spielten hier schon auf — freilich zumeist Meister der [[wikav:Bardenschule Torbenia|Schule Torbenia]].


Am ungewöhnlichsten jedoch, erschien mir der Brauch im Katzenschank, in dem jährlich „die [[Akteursnennung ist:.Hexen|Hex]]“, ein gräuslich verkleidetes Weib auf ein Podest aus einem alten [[wikav:Steineiche|Steineiche]]nstumpf steigt und eine, mit derart übler Zunge geführte, Schmachrede auf allerlei anwesende örtliche Autoritäten hält, daß es mich wunderte, daß nicht sogleich ein gleißender Flammenstrahl vom Himmel fuhr. Diese Dreistigkeit ist wohl eine Folge der Praioslosigkeit der Bevölkerung, seit der [[Ortsnennung ist::Praiostempel zu Koschtal|Koschtaler Tempel]] niederbrannte — wurde diese Rede doch allerseits lautstark bejubelt und belacht, ehe man begann sich in einem wilden „Hexentanz“ auszutoben.
Am ungewöhnlichsten jedoch, erschien mir der Brauch im '''''Katzenschank''''', in dem jährlich „die [[Akteursnennung ist::Hexen|Hex]]“, ein gräuslich verkleidetes Weib auf ein Podest aus einem alten [[wikav:Steineiche|Steineiche]]nstumpf steigt und eine, mit derart übler Zunge geführte, Schmachrede auf allerlei anwesende örtliche Autoritäten hält, daß es mich wunderte, daß nicht sogleich ein gleißender Flammenstrahl vom Himmel fuhr. Diese Dreistigkeit ist wohl eine Folge der Praioslosigkeit der Bevölkerung, seit der [[Ortsnennung ist::Praiostempel zu Koschtal|Koschtaler Tempel]] niederbrannte — wurde diese Rede doch allerseits lautstark bejubelt und belacht, ehe man begann sich in einem wilden „Hexentanz“ auszutoben.


So erstaunlich es auch klingen mag, dies war durchaus nicht die einzige Provokation auf diesem Feste, traf man sich währenddessen doch auf dem Gipfel des niedrigen Hügels zu einem Armbrustschießen. Dies allein vermag freilich noch nicht zu empören, doch das Ziel der Bolzen, die diese Bürger schossen durchaus — erkannte jeder kundige Gast doch ohne Mühe einen, an einer etwa zehn Schritt hohen Stange, angebrachten Vogel: den Wappenadler des [[Ortsnennung ist::Liebliches Feld|Horasreiches]]!
So erstaunlich es auch klingen mag, dies war durchaus nicht die einzige Provokation auf diesem Feste, traf man sich währenddessen doch auf dem Gipfel des niedrigen Hügels zu einem Armbrustschießen. Dies allein vermag freilich noch nicht zu empören, doch das Ziel der Bolzen, die diese Bürger schossen durchaus — erkannte jeder kundige Gast doch ohne Mühe einen, an einer etwa zehn Schritt hohen Stange, angebrachten Vogel: den Wappenadler des [[Ortsnennung ist::Liebliches Feld|Horasreiches]]!
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Man mag von Glück sprechen, daß es hierher keinen Lieblichfelder verschlagen hatte, der mitansah, wie jeder Treffer, jedes abgebrochene Stück, von großem Jubel begleitet wurde, oder die Siegerin gar — mit einem Kranz aus Alrichsbeeren — zur „Schützenhoras“ gekrönt wurde. Selbst die Obrigkeit schien nicht dagegen angehen zu wollen — alldieweil Ritter [[Nebendarsteller ist::Idamil Wubblinger]], des [[Briefspieltext mit::Helkor von Bodrin|Grafen]] alter Waffenmeister, gar selbst in dieser Konkurrenz eifrig mitstritt.
Man mag von Glück sprechen, daß es hierher keinen Lieblichfelder verschlagen hatte, der mitansah, wie jeder Treffer, jedes abgebrochene Stück, von großem Jubel begleitet wurde, oder die Siegerin gar — mit einem Kranz aus Alrichsbeeren — zur „Schützenhoras“ gekrönt wurde. Selbst die Obrigkeit schien nicht dagegen angehen zu wollen — alldieweil Ritter [[Nebendarsteller ist::Idamil Wubblinger]], des [[Briefspieltext mit::Helkor von Bodrin|Grafen]] alter Waffenmeister, gar selbst in dieser Konkurrenz eifrig mitstritt.


Angesichts dieser Ausuferungen seien die Koschtaler daran erinnert, daß diese götterlosen Bräuche dem Ruf der ansonsten wahrhaft traviawürdigen Festivität nur zu schaden vermÜgen. Obschon es eher unwahrscheinlich ist, daß dermaleinst dem ganzen Traviahügel dasselbe Schicksal widerfahren könnte, wie dem Schwarzen Schank — jenem, aufgegebenen Stollengarten, der jedem hiesigen Bürger in seiner überwucherten Verfallenheit kalte Schauer über den Rücken zu jagen scheint ... auch wenn mir keiner erzählen wollte, warum dort kein Wirt mehr zapfen mag und diesen Teil des Berges lieber verwildern läßt.
Angesichts dieser Ausuferungen seien die Koschtaler daran erinnert, daß diese götterlosen Bräuche dem Ruf der ansonsten wahrhaft traviawürdigen Festivität nur zu schaden vermÜgen. Obschon es eher unwahrscheinlich ist, daß dermaleinst dem ganzen Traviahügel dasselbe Schicksal widerfahren könnte, wie dem '''''Schwarzen Schank''''' — jenem, aufgegebenen Stollengarten, der jedem hiesigen Bürger in seiner überwucherten Verfallenheit kalte Schauer über den Rücken zu jagen scheint ... auch wenn mir keiner erzählen wollte, warum dort kein Wirt mehr zapfen mag und diesen Teil des Berges lieber verwildern läßt.


[[Kategorie:Tafelfreuden]]
[[Kategorie:Tafelfreuden|Traviahuegel]]

Aktuelle Version vom 20. März 2024, 19:19 Uhr


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 15 - Phex 1019 BF

Schänken des Kosch: Auf dem Koschtaler »Traviahügel«

Von Phexhilf Ragather.

Wenn die Hitze von Praios’ Antlitz über unser schönes Heimatland zu strahlen beginnt, in den Monden der milden Göttin Peraine und des ehernen Ingerimm, wissen die guten koscher Wirtsleute, daß es fortan schwer wird, das gute Bier — welches gar mancher Koscher mit ganzem Herzen liebt — vor dem Verderben zu bewahren.

Gar viele findige Schankherren haben im Laufe der Jahre ihre eigene phexische List entwickelt, um diese Schwierigkeit zu überwinden. So zieht die Wirts- und Braugilde zu Koschtal, der Grafenstadt des Schetzeneck, seit vielen Götterläufen in den Sommermonden hinaus auf den Traviahügel — nur ein halbes Stundenglas vor den Mauern der Stadt gelegen. Dort, im Inneren jener von den Zwergen in den Grund getriebenen Stollen, lagern die Fässer mit dem herzhaften Gebräu, so wie dies wohl in gar vielen Orten des Fürstentums Brauch ist.

Hier jedoch fahren nicht mehr an jedem Morgen die Fuhrwerke hinaus um neue Fässer aufzuladen. Vielmehr spart man sich den Schweiß, indem man die Wirtsstuben der Stadt an schönen Tagen während der „Stollenzeit“ (von Ingerimm bis Travia) schließt, und den Ausschank gleich auf den Hügel der Göttin des Heimes verlegt. Gar gemütliche Gastgärten haben sich so an den bewaldeten Hängen des Berges ausgebreitet, in denen man — je nach Geschmack — ein süffiges Dunkles oder herbes Helles im kühlen Schatten der alten Bäume genießen kann.

Am Praiostag nach dem Fest der eingebrachten Früchte hatte ich das Vergnügen diesen Ort während des Bierfestes zu besuchen, wenn, während zugleich in der Stadt ein gewaltiger Markttrubel herrscht, nahezu jeder Bürger, Zwerg oder Bauer herauswandert um hier nach Herzenslust zu feiern.

Während dieses abschließenden Höhepunktes der Stollenzeit lassen sich die Wirte stets ganz besondere Attraktionen einfallen, die den besonderen Charakter des jeweiligen Wirtshanges unterstützen, so daß jeder der Gäste einen Platz nach seinem Geschmacke findet. Wie etwa den Höhlenschank, der als einziger selbst unterirdisch liegt und dessen angenehme Kühle eine wahrhafte Wonne in heißen Tagen bedeutet. Leider ist auch die Bewirtung etwas kühl und karg — so daß es mir schien, als würde hier vor allem streuniges Gesindel lungern.

Ganz anders am Wurzelschank, der von Hügelzwergen geführt wird und entsprechende Herzlich- und Gemütlichkeit verspricht, wenn er auch recht klein und daher meist von den zahlreichen, gutgelaunten Gästen (in erster Linie Angroschim) überfüllt ist. Den meisten Platz bietet der Weißgäns- und Hirschenschank, der aus zwei benachbarten Wirtshängen entstand, welche in einst kargeren Götterläufen zusammengelegt wurden. Heute macht man hier, mit frisch gezapftem original Ferdoker, sicher das beste Geschäft, auch wenn der Hang doch viel am ursprünglichen Reiz der schetzenecker Lebensart verlor.

Wer die wichtigeren Bürger Koschtals und Umgebung treffen will, sei an den Ammernschank verwiesen, in dem ich an jenem Tage unter anderem den Bürgermeister mit Familie, mehrere Zunftsmeister und gar den Baron von Uztrutz betrachten konnte, als sie sich mit darpatischen „Köstlichkeiten“ verwöhnen ließen. Dieser mit Abstand teuerste Wirtshang ist die Traviahügel-Dependance der „Goldenen Koschammer“, des nobelsten Gasthauses der Stadt, und bekannt dafür, zu jedem Bierfest die Küche eines anderen aventurischen Winkels vorzustellen. Es heißt, der Wirt Adran Schirrerbock sei auf diesen Einfall gekommen, als er zu Angbar die „Gaststuben Aventuriens“ besuchte, und wie gar mancher Feinschmecker sogleich davon begeistert ward.

Entschieden einheimischere Kost (wie bei den meisten Wirten) bietet der Bachenschank, welcher stattdessen für seine erlesenen Bänkelsänger bekannt ist. Zwar dringen allerorten zwergische Schunkellieder und Festmusik an des Besuchers Ohr, doch nirgends mit derart bemerkenswerter Qualität. Es heißt, die besten Bardinnen und Barden spielten hier schon auf — freilich zumeist Meister der Schule Torbenia.

Am ungewöhnlichsten jedoch, erschien mir der Brauch im Katzenschank, in dem jährlich „die Hex“, ein gräuslich verkleidetes Weib auf ein Podest aus einem alten Steineichenstumpf steigt und eine, mit derart übler Zunge geführte, Schmachrede auf allerlei anwesende örtliche Autoritäten hält, daß es mich wunderte, daß nicht sogleich ein gleißender Flammenstrahl vom Himmel fuhr. Diese Dreistigkeit ist wohl eine Folge der Praioslosigkeit der Bevölkerung, seit der Koschtaler Tempel niederbrannte — wurde diese Rede doch allerseits lautstark bejubelt und belacht, ehe man begann sich in einem wilden „Hexentanz“ auszutoben.

So erstaunlich es auch klingen mag, dies war durchaus nicht die einzige Provokation auf diesem Feste, traf man sich währenddessen doch auf dem Gipfel des niedrigen Hügels zu einem Armbrustschießen. Dies allein vermag freilich noch nicht zu empören, doch das Ziel der Bolzen, die diese Bürger schossen durchaus — erkannte jeder kundige Gast doch ohne Mühe einen, an einer etwa zehn Schritt hohen Stange, angebrachten Vogel: den Wappenadler des Horasreiches!

Man mag von Glück sprechen, daß es hierher keinen Lieblichfelder verschlagen hatte, der mitansah, wie jeder Treffer, jedes abgebrochene Stück, von großem Jubel begleitet wurde, oder die Siegerin gar — mit einem Kranz aus Alrichsbeeren — zur „Schützenhoras“ gekrönt wurde. Selbst die Obrigkeit schien nicht dagegen angehen zu wollen — alldieweil Ritter Idamil Wubblinger, des Grafen alter Waffenmeister, gar selbst in dieser Konkurrenz eifrig mitstritt.

Angesichts dieser Ausuferungen seien die Koschtaler daran erinnert, daß diese götterlosen Bräuche dem Ruf der ansonsten wahrhaft traviawürdigen Festivität nur zu schaden vermÜgen. Obschon es eher unwahrscheinlich ist, daß dermaleinst dem ganzen Traviahügel dasselbe Schicksal widerfahren könnte, wie dem Schwarzen Schank — jenem, aufgegebenen Stollengarten, der jedem hiesigen Bürger in seiner überwucherten Verfallenheit kalte Schauer über den Rücken zu jagen scheint ... auch wenn mir keiner erzählen wollte, warum dort kein Wirt mehr zapfen mag und diesen Teil des Berges lieber verwildern läßt.