Von der Magie im Koschland

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Ausgabe Nummer 32 - 1025 BF

Von der Magie im Koschland

Ein Überblick aus Quellen

„[...] Vielleicht mah es Euch noch nicht aufgefallen sein, Spektabilität, doch gibt es im Koscher Land weder eine Akademie noch erwähnenswerte Collegi der magischen Kunst. Nun fragt Ihr Euch sicher, wo wir den Grund dafür suchen müssen, daß es unsereins in diesem Landstriche so schwer hat. Um diese Frage, eine alte und gute im übrigen, erschöpfend zu beantworten, müssen wir zunächst zwischen zwei groben Regionen unterscheiden, deren Trennlinie in etwa entlang der Südspitze des Sees von Angbar in Richtung Ferdok verläuft.“

Aus einem Brief eines Garether Magus an Racalla von Horsen-Rabenmund

Der Süden

Die grauenhaften Zeiten der Magierkriege mögen lang hinter uns liegen, doch bis heute mag man manche der von ihnen hinterlassenen Wunden zu spüren. In den koscher Grafschaften Ferdok und Schetzeneck gibt es viele Stätten angeblicher Schlachten, die vom einfachen Volk als verwunschene Plätze gemieden werden. Es seien hier der Salminger Dunkelforst, die Moorbrücker Sümpfe, der Hexenwald im Koschgau, die metenarische Eulenschlucht oder der Stille Grund am Südufer des Angbarer Sees erwähnt. An letzterem fand das letzte Gefecht des Zwergen-Hochkönigs Ambros gegen den Schwarzmagier Zulipan von Punin statt, jedoch bereits einige Jahre nach den eigentlichen Magierkriegen. Mag dies wie die Gerüchte von seltenen Chimären1 noch der Aberglaube von Unkundigen sein, es bleibt eine Tatsache: daß das astrale Netz bisweilen noch heutige heftige Störungen erkennen läßt.

Dies mag sich positiv, wenig oder gar nicht äußern, aber die gelegentliche Verformung von oft harmlosen Zaubern hat schon gar manchen Magus in arge Bedrängsnis gebracht, wie aus folgendem Stück Dunkelforster Dorfchronik ersichtlich wird:

„… wurde der betrügerische Gassenzauberer mit Knüppeln, Steinen und Mistgabeln aus dem Orte getrieben, nachdem er die gesamte Ernte von Gersten-Alrich aus purer Bosheit mit einem Orkan umherwirbelte, wo er doch vorher angab, er wolle dessen kranke Kuh Müschle gesund zaubern…“

Amtsbuch des Büttels Bolzer Pockendunckel

Der Norden

Die nördlichen Grafschaften, namentlich Wengenholm und Angbarer See geheißen, wurden von den Magierkriegen zwar verschont — doch das heißt beileibe nicht, daß es ein Magus hier leichter hat. Vielmehr liegt die Tücke am vermeintlichen Grund der Verschonung, der massiven Konzentration des Koschbasalts nämlich. Ehedem wurde dieser Stein wohl als Ingerimms Schutz seiner Zwerge wider die finstere Drachenmagier erschaffen, und auch heute noch hält seine Wirkung an. Durch die massiven Astralstudel und -löcher fällt es ungemein schwer zu zaubern, so man nicht Geode oder Hex’ ist, die gegen dieserlei Antimagie immun scheinen. Wahrlich schweren Grund für den ehrbaren Magus bietet der Kosch …

„Ein böses Gelächter erschallte in den ehrwürdigen Hallen des Bergkönigs, als wäre selbst Angroschs Erz erheitert. „Na, werter Zaubermeister, wir warten weiter auf ein beeindruckendes Lichterspiel, in dessen Glanz unser heiliges Herdfeuer verblasse… Habt Ihr etwa zuviel versprochen?“ — Sprach‘s, und wieder ertönte schallendes Zwergengelächter aus elf mal elf Kehlen, während der ehrwürdige Meister der Illusionsmagie mit hochrotem Haupte mit seinen verzweifelten Zauberversuchen fortfuhr und dicke Schweißperlen seine hohe Stirn verunzierten. „Wartet nur einen Augenblick, Euer Bergkönigliche Majestät werden staunen, wenn… na, wieso, bei den Niederhö… das war doch noch nie, … na, was…““'

Erzählung der Kramboldin Gelda

Eine Ausnahme gibt es offenbar, jenen Landstrich, in dem einst der Turm des Magus Algorton stand, wo in den Magierkriegen eine finstere Schlacht um Burg Koschwacht geschlagen wurde und seit dem Jahre 16 die Magisterin Domaris von Atall mit Billigung des Barons haust.

„Auf meine verwunderte Anfrage, was sie bewogen habe, ihr Domizil just in jener bekanntermaßen die astralen Ströme hemmenden Berggegend aufzuschlagen, antwortete sie mir in ihrem nächsten Schreiben, daß der Paß ins Gratenfelssche gewißermaßen eine Schneise bildete. Daß dieser nun gerade Greifenpaß geheißen wurde, sei überdies eine interessante Tatsache, über die sich zu disputieren lohnen würde …“

Aus einem Brief des Magus Baranoir Mi Taer an einen Collega

Geodische Steinkreise

Nach all diesen Hindernissen und Schwierigkeiten für die aventurische Magiewelt soll jedoch nicht verheimlicht werden, daß es auch Plätze im Kosch gibt, die vor all dem Schutz gewähren — die Geodenringe. Diese sind nämlich nicht „nur“ seit jeher die üblichen Versammlungsorte zwergischer Druiden (und erleichtern, so heißt es, daher die Durchführung von Geodenritualen), sondern neutralisieren in ihrem Innern auch jegliche erwähnte Auswirkung auf Magier!

Es sind im übrigen weit nicht alle Geodenzirkel bekannt, manch vergessener Platz mag sich noch im dichten Wald verstecken (es gibt Gerüchte, daß in vielen Gefechten der Magierkriege um den Besitz solcher Steinkreise gestritten wurde).

Zuletzt seien noch zwei „entweihte“ Exemplare genannt: der Ambroskreis nördlich von Angbar, welcher inmitten in einer hügelzwergischen Siedlung liegt und praiostags ein beliebtes Ausflugsziel für Familien ist, und der Uztrutzkreis, der seit den Magierkriegen verflucht war, bis Geweihte des Sonnengottes ein Praiosblumenfeld um ihn anlegten und damit Fluch und Wirkung brachen.

Zauberkundige

Wo der Magie derartige Hindernisse in den Weg gelegt werden, hat’s wenig Zauberer, udn das freut das koscher Landvolk. Mensch und Zwerg sind hier magischen Dingen gleichermaßen mißtrauisch gegenüber eingestellt.

So überrascht es nicht, daß die gewichtigsten — und seit den Magierkriegen beinahe die einzigen — Vertreter der Gildenmagie die Mitglieder der Wächter Rohals sind, einem weißmagischen Orden, der für seine Bannmagie und die rigorose Auslegung der Gildengesetze bekannt ist. Das Haupthaus dieses Ordens, dem in der Mehrzahl Männer angehören, steht bei Angbar. Durch den Mord an seinem Ordensmeister Nostrianus Eisenkober, schwere Verluste im Tobrischen und nachlassendes Prestige am Fürstenhof sind die Wächter Rohals derzeit stark geschwächt.

„Obwohl man die Rohalswächter bei jedem Verdacht magischer Gefahr zu Rate zieht, hat es der Orden nicht geschafft, einen der seinen als Nachfolger der verstorbenen Hofmagierin Angfolde Firnschläger zu installieren. Fürst Blasius, der „Magie und anderes Elfenzeugs“ wenig Bedeutung beimißt, hat vor, die Ernennung einer neuen Leibzauberin so lange aufzuschieben, bis deren junge Elevin so weit sei — seit nunmehr fünf Jahren! Besagtes Fräulein sei so mit ihrem Studium in in ihrer Kammer beschäftigt, daß man wenig von ihr sehe, vollbringe aber bereits hier und da eine kleinere magische Dienstleistung, berichtete man mir am Hofe.“

Brief einer Hesindegeweihten, 32 Hal

So gering die Bedeutung der Gildenmagie im Koscher Land ist, so sollen doch andere Zauberkünste stärker sein als in anderen Reichslanden: die der zwergischen Geoden und die der Töchter der Erde, einer Schwesternschaft der Satuaria. Doch sind dies Gerüchte, denn beide Gemeinschaften halten sich verborgen.

„Ihr Landleute fürchte Hexerei und besenreitende Weiber mit ihren tiergestaltigen Dämonen — und zu Recht tut ihr dies, denn brennen müssen sie! Wenn euch aber ein Zipperlein plagt, dann lauft ihr zu Kräuterweiblein, weisen Frauen oder Waldzwergen und verschließt beide Augen vor dem, was diese euch in Wahrheit wollen! Bereuet! Beichtet eure Sünden vor Praios, heiligt! und betet zur guten Mutter Peraine um Genesung! Sonst aber werdet ihr zu Hexenbuhlen!“

Wanderprediger in Metenar, neuzeitlich

1 - Zwitterwesen verschiedener Tierarten, im Volke nach dem kaiserlichen ZecherValpodinger“ genannt.