Drache über Albumin
◅ | Ausbau der Stadtmauer Ferdoks macht Fortschritte |
|
Unser Kosch (Teil II) — Vinansamt | ▻ |
Drache über Albumin
Albumin. zwar sind die größten Teile unserer Heimatprovinz inzwischen von den Schwarzpelzen gesäubert, doch im nördlichsten Zipfel Koschs, jenseits Ange gibt es noch immer Gemarkungen, die von marodierenden Orks kontrolliert oder heimgesucht werden, so daß (sich!) von dort nur sehr wenige oder gar keine Nachrichten erhalten.
Zu diesen Landstrichen gehört vor allem Albumin, der nördlichsten (sic!) Baronie Koschs, zu der sogar schon einige Ausläufer des Finsterkamms gehören. Baron Lechdan von Jerganquell hat sich zwar mit seinen Mannen in dem an der Straße nach Andergast gelegenen Ort Albumin verschanzt und ihn bislang beharrlich gegen jedwede Angriffe geschützt, doch weite Teile der Baronie liegen gänzlich schutzlos dar.
Wie es scheint, sind Orks und Oger nicht das einzige widerwärtige Gezücht, das sich während dieser unruhigen Zeiten in unseren Landen einzunisten versucht. So konnte man in den letzten Monden wiederholt Berichte oder Gerüchte von einem Drachen vernehmen, der in dieser Gegend wiederholt aufgetaucht sein soll. Wenn man allen Geschichten Glauben schenkt, müssen ihm schon einige einsame Wanderer, entlegene Gehöfte und verirrtes Vieh, aber auch mehrere Schwarzpelze zum Opfer gefallen sein.
Der glaubwürdigste Bericht, der uns vorliegt, stammt von Ifrina Eisenlat, einer wandernden Perainegeweihten:
„Er flog hoch über mir durch den Himmel, gen Nordwest. Es war ein rotbronzener Lindwurm, fast metallisch glänzend in der Sonne, mit schlankem Leib und Kopfe. [...] Seine Größe vermag ich nur schwer zu schätzen, mit seinem Schwanze vielleicht an die acht Schritt lang, vielleicht mehr — vielleicht weniger. Seine Spannweite betrug wohl das eineinhalbfache seiner Körperlänge. Fast wäre ich hingerissen worden von seiner Anmut und Schönheit, mit der er dahinflog, doch dann wurde mir seine Gefährlichkeit bewußt und ich versteckte mich im Gebüsch...“
Genauere Angaben könnten vielleicht die Zwerge von Verrâhk, einer kleinen Zwergensiedlung in den südwestlichen Ausläufern des Finsterkamms, geben. Diese müßte wohl nahe des Aufenthaltsortes des vermeintlichen Drachen liegen, doch schon seit geraumer Zeit gibt es keine Nachrichten mehr von dort, so denkt man in den Hallen des Bergkönigs Gilemon bereits daran, mutige Drachenjäger aus dem Volke der Angroschim dorthin zu entsenden.
Da wir dieses Geschöpfe bisher nicht einordnen können, noch Aussagen über seine Gefährlichkeit geben, aber wir wollen (sic!) dennoch eine Warnung an all diejenigen ausgeben, die sich im Bereich der Baronie Albumin aufhalten oder gar die Straße gen Andergast zu benutzen gedenken.
V.L.