Wiedereinweihung des Rondratempels von Marano

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Ausgabe Nummer 5 - Tsa 1014 BF

Wiedereinweihung des Rondratempels von Marano

Seine Hochwürden Gaspardan von Trontal-Wiesenfeld von Luring leitete die feierliche Zeremonie zum Gedenken an die glorreiche Schlacht und zur Weihung des Tempels.

Marano/Garetien. Nach dem Aufruf der beiden Kuratoren des Rondratempels zu Marano, dem Reichsritter Nestor von Sassandra zum Fels| und Seiner Gnaden Jirtan Rondradan waren zahlreiche Adelige, Ritter, Edle und vor allem Rondrianer aus der Umgebung und aus der Ferne sowie einige andere Personen zu diesem Ereignis nach Marano angereist. Darunter Graf Growin von Ferdok nebst einer Abordnung der Ferdoker Rondrageweihtenschaft und 28 Reiterinnen der Garde, die Barone Baskan Schladromir von Otterntal, Otwin von Schwarzberg und Darow von Nortmark zu Heidenbach, der gar aus dem fernen Bornland angereist war.

Vor der feierlichen Zeremonie zur Einweihung wurden die Gaben der Gäste, die zum Wiederaufbau des Tempels dienten, übergeben. Als erste überreichten Graf Growin und der Rondraritter Anghin von Duna, ein persönlicher Freund des Grafen, in symbolischer Geste einen Geldbeutel mit zwölf Dukaten. Der bei weitem größte Teil der Spenden der Ferdoker Bevölkerung wurde aber in Form von Baugestein, Schmiedewaren und anderen Naturalien für den Aufbau des Tempels dargebracht. Dabei steuerten die Gardereiterinnen, von denen ja einige Kameradinnen bei jener glorreichen Verteidigung Maranos gegen die Orken fielen, einen nicht unerheblichen Teil bei,

Auch der Baron von Otterntal war aufgrund der zur Zeit mißlichen Lage in Albernia nicht in der Lage, mehr als einen symbolischen Dukaten zu überreichen, sicherte jedoch den Bauherren für die Zukunft seine volle Unterstützung zu. Nach und nach traten dann die weiteren Spender vor und überreichten Geld- und zum Teil wertvolle Sachspenden, so eine güldene Rondrastatuette, ein Gemälde mit einer Szene aus der Ogerschlacht oder eine Originalabschrift des "Heiligen Buches der Thalionmel". Alles in allem kamen wohl gut 2000 Dukaten zusammen, so daß einschließlich mit den eigenen Mitteln die Vollendes des Werkes sichergestellt scheint, was sich in der Überschwenglichkeit, mit der Seine Gnaden Jirtan den Spendern dankte, ausdrückte.

Anschließend hielten Jirtan Rondradan und Gaspardan von Trontal-Wiesenfeld eine Andacht ab, in deren Verlauf nun die Weihung des zukünftigen Tempels vollzogen werden sollte. Nach einer Lesung aus dem Buch "Geron" forderte Gaspardan die anwesenden Anhänger der Kriegsgöttin auf, auch in Zukunft so tapfer für ihren Glauben zu streiten, wie es die Mönche von Marano getan hatten. Dann wandte er sich gen Sonnenaufgang und sprach die traditionellen Worte, mit denen schon seit Jahrhunderten alle Weihungen vorgenommen werden: „Cum animum, corpum et gladium pro Rondra.“, machte die obligatorischen Verneigungen in die vier Himmelsrichtungen und die zwiefache gen Brig-Lo* und sprach wieder zu den Gläubigen: „Rondras Wille ist geschehen, Euch obliegt es nun, ihn zu vollenden!“

Schnell endete diese einfache, aber doch ergreifende Zeremonie und nach zwei ebenfalls kurzen Ansprachen von Seiner Hochgeboren von Otterntal und anschließend Seiner Hochwohlgeboren von Ferdok begannen die unterhaltsamen Programmpunkte. Man gedachte das Geschehene noch bis tief in die Nacht hinein zu feiern. Mit Rücksicht auf rondrianische Tugenden war das Mahl zwar einfach gehalten, aber dafür reichhaltig und es wurden Ferdoker Bräu und Apfelwein gereicht, während man sich an Lammkeule oder Rinderbraten gütlich tat. Kurz nach Sonnenuntergang hatte das Fest einen seiner Höhepunkte, als der Baron von Heidenbach die Bühne betrat und die Ballade der "Mönche von Marano" vortrug, ein Lied, das die Answesenden durch seine heroischen Inhalte und die Brillanz der Vorführung in Begeisterung versetzte, was sich nach dem Verklingen der letzten Töne in wahren Beifallsstürmen äußerte. Erschien einem die Stimmung nun kaum noch zu steigern, so irrte man, denn kurz darauf betraten zwei glutäugige, stolze und kräftige Tulamiden die Bühne. Diese vollführten mit ihren exotischen Khunchomern nun einen Säbeltanz, der mit Eleganz, Bravour und Mut vollführt die Zuschauer — und besonders die Zuschauerinnen — in helles Entzücken versetzte. Als auch dieses Ereignis ein Ende gefunden hatte, löste Jirtan Rondradan die Tafel auf und man begab sich allgemein in das Festzelt, wo das Orchester zum Tanze aufspielte und man bei Wein und Bier Gelegenheit zu diversen Gesprächen hatte.

Abgeschlossen wurde das Fest im Grunde von einem herrlichen Feuerwerk, das den Himmel in allen erdenklichen Farben erhellte, denn anschließend begann die Gesellschaft, sich langsam zurückzuziehen, obwohl einige Unverbesserliche noch bis zum Morgengrauen durchhielten.

Densin Smidt