Das Ende der Hexenhatz

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Ausgabe Nummer 30 - Efferd 1024 BF

Das Ende der Hexenhatz

Schändliche Entführerin ergriffen — Baronssohn womöglich ermordet

Lange schon währten die Untersuchungen um die Vorfälle von Hexerei und schwarzer Magie in Metenar und Umgebung. Doch nun endlich haben die wackeren Streitern für Recht und Ordnung um Baron Graphiel Stragon Lacara von Metenar und Inquisitor Celesto Custodias einen entscheidenden Sieg errungen.

Die Wurzel des Übels

Doch bevor wir zum Ende kommen, wollen wir den Anfang noch einmal betrachten: Diesen nahm die schreckliche Angelegenheit bekanntermaßen auf einem Feste des darpatischen Cronconsuls zu Angbar, Herrn Edric von Firunslicht, im Hesinde des Jahres 29 seiner allergöttlichsten Magnifizenz Kaiser Hals, auf dem ein dunkelmagischer Anschlag auf die hohen Gäste (darunter Seine prinzliche Hoheit Edelbrecht vom Eberstamm persönlich) vereitelt werden konnte.

Der ebenfalls anwesende Inquisitorius Celesto Custodias aus Hartsteen nahm sich der Angelegenheit unverzüglich an, und wenig später stand fest, daß es sich bei der Attentäterin tatsächlich um eine Hexe handelte. Zur näheren Befragung sollte sie dann auf Kystral ob Rhôndur verlegt werden, wie der Baron von Metenar vorschlug. Doch während der Überführung gelang der Gefangenen trotz schärfster Bewachung die Flucht mittels Magie und wohl Hilfe von außen.

Unverzüglich wurden Nachforschungen angestellt und schnell waren erste Hinweise gefunden, daß das Übel aus Metenar selbst zu kommen schien, allein die genaueren Umstände blieben lange im Dunkel verborgen, und so zogen sich die Untersuchungen hin, an denen neben dem Baron und dem Inquisitor zeitweise auch der Circator des Praiosstiftes Findelstin, Gurvan von Eberstamm-Ehrenstein, und letztlich auch Hochwürden Tarjok Boquoi vom Angbarer Hause des Götterfürsten sowie die Barone Merwerd Stoia von Vinansamt und Barytoc von Bragahn beteiligt waren.

Nach dem bitteren Höhepunkt, der schändlichen Entführung des kindlichen metenarischen Thronfolgers durch das rachsüchtige Hexenweib, kam es in der verunsicherten Bevölkerung mehrmals zu schweren Unruhen, deren Ausweitung durch beherztes und entschiedenes Eingreifen jeweils verhindert werden konnte. Mehrere Überführte wurden in diesen Monaten der reinigenden Lohe übergeben. Der zur Befragung arretierte Apothekarius Vitus Miraclus ward wohl auf der Flucht erschossen, und Hochwürden Custodias mahnte die verantwortlichen Soldaten streng ab. Der gefangene Magier Parsik Grabenwind wurde auf Wirken Hochwürden Tarjok Boquois hin den Wächtern Rohals überstellt zur Gildengerichtsbarkeit. Jedoch schien ihm nichts nachzuweisen zu sein, war er doch kurze Zeit später wieder auf freiem Fuß.

Licht ins Finstere

Anfang Rahja nun jedoch bekam Hochwürden Celesto Custodias offensichtlich den entscheidenden Hinweis. Woher, war nicht in Erfahrung zu bringen, doch schien sich der Inquisitor seiner Sache sehr sicher, als er seine Mitstreiter und Gefolgsleute sammelte, um in den Nordwesten der Baronie zu ziehen, zur Bergwacht Traschforst hin. Mit ihm zogen die Barone Graphiel Stragon von Metenar, Barytoc von Bragahn und Merwerd Stoia von Vinansamt, während Hochwürden Boquoi in Rhôndur verblieb, dort die Ordnung während des anstehenden Jahreswechsels aufrecht zu halten. Doch hielten sich geheime Gerüchte, daß er diesem plötzlichen Umschwung im Vorgehen des Inquisitors zunächst wenig Vertrauen entgegenbrachte, weil sich die Nachforschungen die Flüchtige betreffend in den letzten Monaten bisher eher schleppend dahin gezogen hatten. Jedoch kündigte Tarjok Boquoi an, in einigen Tagen nach dem Rechten zu sehen, wie die Suche in Traschforst liefe.

Über den Rittersteig

So brach man denn ohne ihn auf gegen Ende des Rahjamondes im vergangenem Jahre. Celesto Custodias schien mit einem Male von einem innerem Feuer der Zuversicht erfüllt, brannte schier vor Ungeduld. Immer wieder trieb er im Verein mit Lupold Greifenberg, dem Hauptmann seiner Kriegsleute, den Trupp zu größerer Eile an. Baron Graphiel bedrängte ihn mehrmals, doch zu sagen, was er erfahren habe. Schließlich sei es sein Sohn, der entführt worden sei und dem diese Suche ja wohl ebenso gelte wie der Hexe selbst. Er geriet über dessen beharrliches Schweigen zu dem Thema fast in argen Streit mit dem Inquisitor, mit dem er sich doch sonst so einig war.

Einzig das schlichtende Eingreifen der anderen beiden Barone konnte schlimmeres verhindern, doch zeigten auch sie sich verständnislos zu diesem Vorgehen, vor allem der beinahe schon schinderischen Eile.

Die Männer waren sicherlich ob der nahenden Namenlosen Tage und des heißen Wetters nicht friedvoller gestimmt, und die Laune sank, während der Inquisitor selbst einen ernsten und entschlossenen Grimm an den Tag legte und bei Fragen auch weiterhin nur feststellte, er habe aus seinen Untersuchungen die entsprechenden Erkenntnisse gezogen.

Wachende Dickschädel

Die Pforte zur Bergwacht ward schon durchschritten, da wurde der Zug gegen Abend hin aufgehalten. Eine Brücke ward blockiert und gehalten von wohl einem Dutzend junger Angroschimkämpfer, die sich standhaft weigerten, die „unruhestiftenden Großlinge“, wie sie den Inquisitor und seine Begleiter nannten, in ihre friedliche Heimat einzulassen.

Der Inquisitor hob unverzüglich zu einer geharnischten Rede an und sagte den Zwergen den Zorn des Götterfürsten voraus, wenn sie seinem Diener den Weg versperrten. Üblen Mächten geböten sie so Unterschlupf. Die Zwerge schüttelten nur einhellig den Kopf und meinten, Väterchen Angrosch würde sie schon längst in ihrem Tun ermahnt haben, wenn dies denn so wichtig sei, und sahen strikt davon ab, den Weg freizugeben.

Nun war es Baron Graphiel genug. Er stellte den sturen Brückenbesetzern wutentbrannt ein Ultimatum: Wenn sie sich weiterhin gegen ihn auflehnten, dann wolle er, der Baron über Metenar, ihnen schon Mores lehren. Außerdem verlangte er sofort seinen Lehnsmann, den Berggreven von Traschforst zu sprechen. Endlich erreichte es dann Baron Barytoc im Gespräch Angroscho zu Angroscho, daß sie nach kurzer Beratung unter sich einen aussandten, ihren Berggreven zu holen.

Gorek, Sohn des Arbolasch, der Berggreve der Bergwacht Traschforst, erschien dann auch am nächsten Morgen schon bald und zeigte sich auch leicht verärgert. Es bedurfte nur weniger Worte seinerseits, und die Zwerge räumten die Brücke frei.

Meister Gorek zufolge handelte es sich bei den Sturköpfen um einige übereifrige Burschen aus dem Dorfe Walling, die mit ihren kaum dreißig Jahren in jugendlichem Übermut wohl einen schweren Fehler begangen hätten, den er die Herren doch bat, ihnen nachzusehen. Es sei ja auch kein zu großer Schaden entstanden. Es gelang ihm im Verein mit den Baronen Barytoc und Merwerd, zuerst deren Standesgenossen Graphiel und mit diesem zusammen auch den verärgerten Inquisitor zu überzeugen, diese Sache mit Milde zu handhaben, denn man habe wichtigeres zu tun.

Dem stimmte der dann auch eher aus Zweckdienlichkeit zu, wie mir schien, er legte den Unbedachten als Buße jedoch auf, die Brücke nun wieder zu sperren und zu bewachen, damit keiner Traschforst verlassen oder betreten könne, was sie nach Bitte des Berggreven auch getreulich taten.

Ein Zeuge erzählt

Unglücklicherweise traf dieser Ausschluß auch den Berichterstatter selbst. Bislang war ich in gebührendem Abstand zu den hohen Herren mitgereist, aber dennoch nah genug, um getreulich Zeitung zu geben von den Geschehnissen. Nun jedoch ließ mich seine Hochwürden durch Bewaffnete von seinem Trosse entfernen. Einer der Soldaten erklärte mir, sein Herr sei schlecht zu sprechen auf unsereiner.

So muß sich der Bericht nun also im weiteren auf Hörensagen stützen und dabei zu großen Teilen auf die Aussage eines Bergbauern, eines kauzigen alten Mannes, den ich im nördlichem Traschforst einige Tage später aufsuchte und der wohl maßgeblich am Erfolg des Inquisitors beteiligt war. Sein Hof liegt nicht weit der Nordgrenze Traschforsts, am efferds gelegenen Rande des sogenannten kargen Landes. Dorthin kam der Zug des Inquisitors und der Barone wohl am Abend des zweiten Praios und quartierte sich über die Nacht ein. Am nächsten Tage schon sollte es zum Entscheidungstreffen zwischen den Truppen des Lichts und einem ganzem Zirkel übler Hexen kommen, die wohl schon einige Zeit dort im Walde an der Baroniegrenze unter Führung der entflohenen „Hexe von Angbar“ ihr Unwesen trieben.

Auf die Frage, warum der Einsiedler, Arbel Eppelhalm mit Namen, diese Vorgänge nicht schon vorher gemeldet habe, wo er doch anscheinend davon gewußt habe, antwortete dieser zuerst nur mit einem Schulterzucken und etwas unverständlich in seinen Bart Gebrummeltem. Dann jedoch stellte sich heraus, daß er wohl Angst vor den Zauberinnen hatte und deren Rache fürchtete für den Fall, daß er sie verriete. Demnach, was er mir dann berichtete, war diese Furcht wohl begründet. Um so mehr muß man den Verdienst der wackeren Streiter würdigen.

Das furiose Finale

Im Grollen eines aufziehenden Gewitters schließlich marschierte der Trupp nachmittags durch die Ausläufer des Troll-Barlatz-Waldes, nachdem man am Morgen des dritten Praios aufgebrochen war. Geführt von dem ortskundigem Eppelhalm kämpften sich die Edlen und Soldaten durch das dichte Unterholz, während über ihnen die Wolken heranzogen und ab und an ein Blitz durch das schummrige Licht flackerte.

Die Schwüle ließ den Männern und Frauen den Schweiß in Bächen über die von Zweigen und Ranken zerkratzte Haut rinnen, während der Weg leicht bergan führte, immer tiefer in den düster wirkenden Wald. Schließlich war wohl Rauch zu riechen, der die Nähe des Ritualplatzes verriet. Der Geruch von verbranntem Fleisch lag nur schwerlich zu erahnen in der Luft.

An dieser Stelle ließ Eppelhalm dann noch einige obscure Geschichten über seltsame Praktiken der Landbevölkerung wider schädliche Magie einfließen, die wir in diesem Bericht geflissentlich übergehen wollen. Jedenfalls beschloß der sichtlich abergläubische Bauer, lieber ein wenig zurückzubleiben bei dem nun folgenden Zugriff.

Die hohen Herren verteilten ihre Truppen in einem weiten Kreis, um wohl von allen Seiten auf die Lichtung vorstoßen zu können, doch noch bevor dies geschehen war, krächzte ein großer Rabe laut auf und Hochwürden Custodias gab den Angriffsbefehl, wohl weil das ein Hexentier zu sein schien.

In einem weiten Halbkreis brachen die Bewaffneten, die noch nicht völlig ihre Positionen erreicht hatten, auf die Lichtung, auf der sich eine Gruppe von vielleicht einem halben Dutzend Frauen um ein hell loderndes Feuer versammelt hatte. Die meisten waren wohl rothaarig, und Eppelhalm meinte, es seien alles gut aussehende junge Frauen gewesen.

Sie hatten sich um ihre Anführerin geschart, ein Weib, fast unbekleidet, wenn man den Worten des Bauern Glauben schenken darf, nur einen anrüchigen Fetzen aus blauer Seide am Leib. Diese war es auch, die den Kampf eröffnete: Eine Wolke dunkelblau brennenden Feuers warf die namenlose Braut über die am eifrigsten Vorgestürmten: Ihre Waffen wurden durch unheilige Zaubermacht mit Frost überzogen wurden, ihr Fleisch verging in kalter Dämonenglut! Praiosbewahre!

Was dann geschah, konnte Eppelhalm nicht mehr genau beschreiben, denn er hatte sich aus Vorsicht einige Schritte weiter in den Wald zurückgezogen und konnte von dort nur noch das Kreischen der Weiber und die Schreie der Soldaten hören, übertönt nur vom Waffenklirren, welches ab und an ertönte. Doch dann erstarb der Kampflärm wohl, und Arbel Eppelhalm getraute sich auch wieder näher an den Kampfplatz heran.

Zwei schaurige Funde

Der Kampf war gewonnen, der Zirkel, wohl nur durch die Anführerin zusammengehalten, zerschlagen. Die Anführerin wurde gefangengesetzt und gleich vor Ort in schwere Eisen gelegt, die anderen waren heillos geflohen. Außerdem hatte man einen magischen Gegenstand erbeutet, ein unheiliges Artefakt in Gestalt einer kopfgroßen Kristallkugel, welches wohl der größte Schatz des Hexenvolkes war. Dieses gar ward nach einem Gebet des Inquisitors zum Götterfürsten gleich vor Ort zerstört, indem er es mit dem Sonnenstab heftig schlug, wodurch es in einer Lichtwolke und Tausenden von kleinen Splittern verging.

Aber dies war nicht der letzte grausige Fund. Auf dem Ritualplatz fand man am Rande auf einem flachen Stein einen schwarzen Dolch und einige saubergeschabte und verkohlte Knochen (die nach Bauer Arbels Aussage nur von einem Kinde stammen konnten) in einer größeren Menge getrockneten Blutes vor. Schon stimmten die ersten Praioskrieger eine Boronsklage zu Ehren des entführten Erbjunkerleins Elchard an, als sie von dessen hochgeborenen Vater Graphiel rüde unterbrochen wurden.

Niemals würde er akzeptieren, daß dies die Überreste seines Sohnes wären und er wisse, daß Elchard vielmehr noch immer unter den Lebenden weilen müsse. Keiner wollte dem laut Eppelhalm fast schon irre scheinenden Baron widersprechen, und so bereitete man sich auf den Rückweg vor. Doch war ein halbes Dutzend der Kämpfer übel zugerichtet worden und konnte so nicht recht mit einstimmen in den Triumphgesang zu Ehren PRAios, der die Marschierenden nun begleitete. Kaum hatte man die Lichtung verlassen, da öffnete Efferd die Schleusen, und eine Flut entlud sich, die drückende Schwüle hinwegschwemmend.

Heimkehr der Helden

Keinen vollen Tag (der Traschforst ist nicht allzu weit von Rhôndur entfernt) später zogen die Helden wieder in Baronsstadt Rhôndur ein, wo das Volk seinem Baron und dessen Waffengefährten einen würdigen Empfang bereitete. Noch auf dem Ritt durch die Stadt verkündete Hochwürden Celesto Custodias, es werde am Mittag des nächsten Tages zur ersten Stunde eine Richtung geben an der gefangenen Oberhexe, auf daß ihre Seele Einzug halte in die Niederhöllen, aus denen die Dämonenbuhle ihre Macht geschöpft hatte.

Wohl hatte es der Inquisitor eilig, die Hexe schnell ihrem Urteil zuzuführen, welche schon einmal entfliehen konnte auf dem Transporte, denn eben jene war es, die nun wieder in der Gewalt des Custodias und nun endlich an ihrem Bestimmungsort angekommen war. Und so wurde in aller Hast Brennholz auf dem Markte zusammengetragen und aufgeschichtet, die Hexe jedoch im alten Inquisitionsturm in eine Zelle gesperrt, scharf bewacht und von Hochwürden Boquoi mit einem Bann belegt, auf daß sie nicht wieder entkäme, so kurz vor ihrem Ende.

Lodernde Flammen

Dieses erfolgte am nächsten Tage. Eine große Menge hatte sich auf dem Markte eingefunden, sowohl die braven Bürger der Stadt selber als auch so manches Bäuerlein aus der Umgebung. Sie alle wollten endlich die Hauptschuldige an all dem Leid, welches über sie gekommen war in den letzten Jahren, brennen sehen.

Die Hexe ward aus dem Kerker ins Licht des Herrn geführt, welches sie schmerzhaft zurückzucken ließ. Noch immer blinzelnd wurde sie vorwärts gestoßen auf ihrem Weg in die Mitte des Platzes. Manch Bürger brachte seine Wut mittels faulem Gemüse und lauter Beschimpfungen zum Ausdruck, welche ihr ins Gesicht flogen. Dann jedoch erreichte sie den freien Platz um den Scheiter.

Während die Verurteilte auf eine Leiter geflochten wurde, verlas der Inquisitor laut ihre Vergehen: Hämmern an den Grundfesten von Reich, Dere und Alveran, Dämonenbuhlerei, Kindsraub, sowie Hochverrat an Fürstentum und Reich. Teilweise schon in den Anhörungen in Angbar hatte die Frau dies alles gestanden, anderes war offensichtlich und vor den ehrenwerten Zeugen bei ihrer Ergreifung geschehen und so festgestellt worden.

Den größten Haß der Anwesenden erzeugte aber jener Punkt, der auf Drängen des Barons von der Anklageliste gestrichen ward, die Ermordung des Thronerben von Metenar, eines unschuldigen, herzensguten und allseits geliebten Edelknabens. Erfurchtsvolle Stille breitete sich nach freudigem Gejohle auf dem Markte aus, als der Scheiter entzündet ward und die Hexe schließlich samt der Leiter in die Glut gestürzt wurde. Laut kreischend verging sie in den Flammen, während Baron Graphiel und Inquisitor Celesto Custodias dem Schauspiel mit grimmigem Lächeln beiwohnten. Hochwürden Tarjok Boquoi hingegen schien nicht ganz zufrieden, und die Barone Merwerd Stoia und Barytoc waren wohl in der Hauptsache erleichtert, daß der Spuk ein Ende habe.

Epilog

Am nächsten Tage schon brachen sämtliche hohen Herren wieder auf. Baron Graphiel wolle zum Dank und zur inneren Sammlung mit dem Inquisitor eine Pilgerreise zum Tempel des Götterfürsten in Beilunk antreten, hörte man auf Rhôndurs Straßen. Doch zuerst führte ihn sein Weg zweifelsohne nach Angbar. Später kam Zeitung, der Metenarer hätte sich mit seinem Freund und Geistesgefährten Custodias dem nordmärker Heerzug nach Osten angeschlossen.

Schneller noch führte den Vinansamter sein Weg gen Norden, ganz so, als fliehe er vor den Metenarer Schrecken. Einzig Baron Barytoc von Bragahn, dessen Patensohn der Baronet Elchard war, stapfte grimmen Angesichts zurück in den Traschforst. Dort hatten des Berggreven Goreks Zwerge die sterblichen Überreste des Kindes in Obhut genommen, da der Baron sich immer noch weigerte, den Tod seines Sohnes anzuerkennen, obwohl man von keinem anderen entschwunden Kindlein Kunde hatte.

Erdan Serenin