Baron und Inquisitor bekämpfen das Dunkel
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Baron und Inquisitor bekämpfen das Dunkel
Feldkaplan setzt Kunde aus Metenar in anderes Licht
„Ja, denkt Ihr denn die Gefahr im Osten erfassen zu können? Nein, das Spiel der Finsternis war noch nie ein offenes. Wo die Verkommenheit latent schwärt, da ist sie am gefährlichsten, weil sie sich dem direkten Erkennen und Begreifen der gewöhnlichen Menschen entzieht. Das Wirken verborgener Kräfte zu enthüllen aber ist Profession der Inquisition.“
RHÔNDUR. Festgestellt werden muß, daß mit dem irreführenden Schreiben „Tage aus Feuer und Blut“ ein Demagoge verzerrende Bilder des Geschehens aus der Baronie Metenar erzeugen wollte.
Dem besonnenen Beistand von Celesto Custodias, Glaubensbruder des Barons, ist es zufürderst zu verdanken, das kein Mensch mit Verstand dem bedeutenden Reichsrichter Graphiel Stragon unterstellt er sei außerstande seine Funktion auszuüben. Denn genau darauf lief offenbar dieses unerträgliche Machwerk eines Täuschers, dessen Identität noch immer nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte, hinaus. Bedauerlicherweise wurde dieses Gewäsch vorschnell veröffentlicht.
Wer nach Metenar kommt, hat ausgiebig Gelegenheit sich zu überzeugen, wie wohl es den Bürgern Mentenars geht die das Tageslicht nicht scheuen. Fromme Menschen die Hand in Hand mit den Freiwilligen der Bürgerwehr als tapfere Männer und Frauen der Stunde das Städtchen vor weiteren hinterhältigen Anschlägen beschirmen. Angriffe, die sich häufen. So steht derjenige auf den darpatischen Gesandten im Kosch (Kosch-Kurier 26 berichtete) in einer Reihe mit dem Überfall auf den Baron Stragon (Kurier 27) und dessen Eskorte durch eine Meute von Paktierern, oder was auch immer hier an armen Kreaturen als Werkzeug des Bösen sein Unwesen treibt.
Unglaublich, aber wer hätte zu glauben gewagt, daß im altehrwürdigen Kosch ein aufrechter Streiter für Recht und Ordnung so unbequem ist, das man sein Kind entführt, weil er sich selbst zu verteidigen weiß und das man ihn dann in diesen schlimmen Stunden öffentlich verleumdet, weil er nicht zerbricht, sondern sich weiter zum Wohle seiner Untertanen gegen die Bedrohung stemmt. Aber das ist die harte Wahrheit des Lebens in der sich herausstellt, wo Freund und Feind stehen. Ein schwerer Schlag für einen liebenden Vater und treusorgenden Lehnsherren sein Kind und seine Untertanen, die Herrn Graphiel wie eigene Kinder am Herzen liegen, in Gefahr zu wissen.
Es zeugt von der Standhaftigkeit eines wahrhaftigen Kriegers der Ordnung des Sonnengottes wenn Hochgeboren Stragon diesen Seelenschmerzen trotzt und Seite an Seite mit seinem Freunde Custodias unermüdlich nach all den ekelhaften, moralischen Monstern sucht die in dunklen Winkeln an sinistren Plänen spinnen. Grundlos aber wäre jede weitere Aufregung, denn wo solche Kräfte des Lichtes wie der gewissenhafte Inquisitor und der kühne Baron des Bannstrahls wirken da wird endlich alles gut werden.
Walem Barkus, Feldkaplan
Außer durch den in der Steinbrücker Schreibstube des Kuriers vorstellig gewordenen Autor dieser Zeilen fehlen weitere Nachrichten aus Metenar. Einzig daß sich offenbar die aus eigenem Antrieb herbei geeilten Barone von Bragahn und Vinansamt einem Zug in den Metenarer Wald angeschlossen haben, wo Baron Graphiel von Metenar die Entführerin seines Sohnes vermutet, scheint gesichert.