Von edelsten Geschlechtern - Kosch-Kurier 32

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Ausgabe Nummer 32 - 1025 BF

Von edelsten Geschlechtern

Von allerhand denkwürdigen Unterredungen und Audienzen ist dieser Tage aus unserem Koscherland zu hören. Das denkwürdigste Gespräch führte wohl die Fürstinmutter Thalessia von Eberstamm-Ehrenstein, mit Ihrer Hochwürden Angronda von Barschgrund. Nicht wegen seines Inhalts — welcher der Schriftleitung des Kuriers gänzlich unbekannt blieb —, sondern wegen des Zeitpunkts: Die Fürstinmutter zog es vor, mit der Meisterin des Flusses zu konversieren, statt der Abreise des Prinzen Edelbrecht beizuwohnen. Am Hofe hört man, Durchlaucht Thalessia sei über die Brautwahl ihres Enkels verärgert und hätte lieber eine neue Verbindung zum tobrischen Herzoghaus gesehen, welchem sie selbst entstammt.

Durch einen Augenzeugen erhielt der Kurier Kenntnis von einem weiteren Gespräch mit hochadliger Beteiligung, das allerdings mit phexischer Heimlichkeit geführt wurde. Auf den ersten Blick deutete nichts darauf hin, daß jene in zwei Wollmäntel gehüllte Zecher in der Taverne zum treibenden Ruder in Drift mehr als Schäfer oder Schiffer waren. Doch erkannte sie unser Gewährsmann — ein Offizier der Feste Thûrstein — zweifelsfrei: Die eine war Lucrania Nilsitzer, die Hauptfrau des nordmärker Söldnerhaufens Ogerschelle, der andere kein geringerer als der alte Baron Ontho Steigbügel von Uztrutz. Was der einstige Verschwörerbaron unerkannt außerhalb seines Lehens bei der Söldlingsdame suchte — ob ihn rondrianische oder rahjanische Motive leiteten — versuchte unser Gewährsmann vergeblich zu ergründen. In der Taverne schwor gar jedermann, noch nie von einem Baron Ontho gehört zu haben …

Zu einer Unterredung unter vier Augen suchte im Perainemond der Junker Erm vom See seinen jüngeren Vetter Angbart von Salzmarken-See auf. Bereits seit einigen Monden sucht der greise Junker seine alten Tage zu nutzen, um sein einst großes Geschlecht zu sammeln und zu neuem Ruhm zu führen. Trotz zunehmender Gebrechen in Rücken und Knien ritt Junker Erm zum Schloß des Barons von Rohalssteg, welchem Herr Angbart als Vogt dient. Auch hier ist dem Kurier nicht bekannt, worüber sich das Gespräch drehte, doch soll es sehr lebhaft und hitzig geführt worden sein. Man darf wohl von einem veritablen Streit sprechen, konnten doch sogar in der Waschküche im Kellergewölbe Wortfetzen wie „Noioniten“, „Verbrecher“, „Familienehre“ und „Feigling“ vernommen werden. Junker Erm soll im Anschluß zornesrot das Schloß verlassen haben und zum Sitz der Rohalswächter zu Angbar weitergeritten sein.

Mehr Freude dürfte der Junker an einer Nachricht aus dem Darpatischen haben: Seine Enkelin Mechtessa von Lutzenstrand-See, Gemahlin des Barons von Geistmark und Gesandte des Fürsten in Rommilys, ist bereits im Firun mit einem gesunden Sohn niedergekommen. Das zweite Kind der noch jungen Ehe wird auf den Namen Baduar Feron Hakan hören — „zu Ehren dreier großer Ritter“, wie der stolze Vater gesagt haben soll.

Im Hinterkosch hat es dagegen ein weiteres Mitglied des Hauses vom See in Amt und Würden gebracht. Der edle Valpo G. vom See wurde von Seiner Hoheit Jast Gorsam vertrauensvoll zum herzoglichen Mundschenk ernannt. Damit obliegt Herrn Valpo auch die Aufsicht über die Wein- und Bierkeller der Feste Eilenwîd zu Elenvina. Mit Freude werden dies jene koscher Edelleute vernehmen, die in diesen Tagen am Bankett zum 60. Tsatag des Herzogs teilnehmen, namentlich der in solcherlei Dingen aufmerksame Graf Growin von Ferdok, die Barone von Geistmark und Bärenfang nebst anderen Herrschaften. Wiewohl Herr Growin ein erfahrener Botschafter des Kosch ist, stimmt‘s verwunderlich, daß sich das Fürstenhaus beim Herzog entschuldigen ließ.