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*'''30 . Praios – [[Ratstag]].''' Die Damen und Herren der Stadträte von Angbar, Ferdok und kleineren Städten müssen sich vor der Bürgerschaft für die Taten des vergangenen Jahres rechtfertigen. | *'''30 . Praios – [[Ratstag]].''' Die Damen und Herren der Stadträte von Angbar, Ferdok und kleineren Städten müssen sich vor der Bürgerschaft für die Taten des vergangenen Jahres rechtfertigen. | ||
*'''30. Praios – [[Tag von Brig-Lo]].''' Gemeinsamer Götterdienst von Geweihten des Praios, [[Rondra]], [[Efferd]] und [[Ingerimm]] in Angbar und Ferdok im Gedenken an die [[ | *'''30. Praios – [[Tag von Brig-Lo]].''' Gemeinsamer Götterdienst von Geweihten des Praios, [[Rondra]], [[Efferd]] und [[Ingerimm]] in Angbar und Ferdok im Gedenken an die [[Zweite Dämonenschlacht]]. | ||
*'''17. Rondra – [[Tsatag Kaiser Retos]].''' Wenngleich längst kein offizieller Feiertag mehr, trifft sich der [[Bund der Alttreuen]] nach wie vor zu abendlichen Runden um die "guten alten Zeiten" zu begießen, in denen das "Mittelreich noch das Mittelreich und Kaiser noch echte Kaiser" waren. | *'''17. Rondra – [[Tsatag Kaiser Retos]].''' Wenngleich längst kein offizieller Feiertag mehr, trifft sich der [[Bund der Alttreuen]] nach wie vor zu abendlichen Runden um die "guten alten Zeiten" zu begießen, in denen das "Mittelreich noch das Mittelreich und Kaiser noch echte Kaiser" waren. | ||
*'''23. Boron – [[Tsatag Kaiser Hals]].''' Seit der Krönung Kaiserin Rohajas zunehmend unbedeutend. | *'''23. Boron – [[Tsatag Kaiser Hals]].''' Seit der Krönung Kaiserin Rohajas zunehmend unbedeutend. |
Version vom 23. Juni 2008, 21:12 Uhr
Praios | Rondra | Efferd | Travia | Boron | Hesinde | Firun | Tsa | Phex | Peraine | Ingerimm | Rahja |
Praios - Fürst der Götter; Gott der Sonne, der Ordnung und Gerechtigkeit.
Die Koscher waren in ihrer Geschichte nie sonderlich fanatisch – weit entfernt von den Zuständen in anderen Provinzen. Während der Sonnengott im Volk eher traditionell als Gott der Obrigkeit distanziert betrachtet wird, geht seit der Priesterkaiserzeit selbst der hiesige Adel eher pragmatisch mit den Lehren Praios’ um. Man tut meist wenig mehr als seine Pflicht, wenn es gilt die Praioswend zu feiern oder an Kaiserinnengeburtstagen den Tempel zu besuchen. Einzig wichtige Verträge werden auch im Koscherland gerne im Beisein eines Praioten besiegelt.
Das Herz der meisten Koscher Edelleute schlägt ansonsten eher für die schützende und ritterliche Mutter Rondra, den väterlichen Ingerimm oder der heimeligen Travia als beim gestrengen Praios. Ausnahmen, wie das traditionell dem Stift Prasunk verpflichtete Haus Nadoret oder den Baron von Metenar, der gar als Ritter des Bannstrahlordens und Reichsrichter in fernen Elenvina weilt, mag man als Bestätigung dieser Regel sehen. Mit dem praiosfrommen Adel der Nordmarken oder Greifenfurts ist der koscher jedenfalls kaum vergleichbar.
So sind auch Prunk und offene Zuschaustellung der Macht unserer Herrschaft eher fremd, und ein geselliger Abend im gemütlichen Schloss gilt allemal als behaglicher als ein gestrenger Auftritt als Richter unter der Gerichtseiche. Auch die Praioskirche selbst zeigt sich im Kosch meist mehr als andernorts von ihrer bescheidenen Seite. Umso mehr, nachdem sie nach überstandenem Schisma und der Zerstörung der garether Stadt des Lichts einiges an Einfluss verlor und ihren künftigen Weg erst noch finden muss. Freilich sind die Geweihten auch im Kosch respektable Hüter von Recht und Herrschaft, doch meist lassen sie den Adel gewähren und wirken nur im Hintergrund oder wenn es im Namen ihres Gottes dringend erforderlich erscheint. Es soll auf dem Land gar einfache Geweihte geben, die sich im Wirtshaus zu den braven Bürgern gesellen und dort in gemütlicher Runde Legenden vom guten Wirken der Gerechtigkeit und Wahrheit erzählen...
Aus der Historie
Die Lehre des Praios soll schon zu frühesten Zeiten Bosparanischer Besiedlung in unser Land gekommen sein. Wie es heißt sei der legendäre Entdecker Admiral Sanin selbst ein Anhänger des Allordnenden gewesen. Bis heute führt ein Pilgerzug vom heutigen Ferdoker Tempel hinauf zu jener Stelle, an der einige steinerne Säulen den Standort der ursprünglichen Greifen-Kathedrale markieren – zu der angeblich Sanin selbst den Grundstein gelegt haben soll. Aus jenen frühen Tagen geben heute vor allem Legenden Zeugnis. So die Mär vom bosparanischen Edlen (nach anderen Überlieferungen war er damals nur ein Hirtenjunge) Aldiran von Wergen, der sich in den Koschbergen verlaufen hatte und fast verhungert wäre. Doch ein rotgoldener Sonnenstrahl fiel auf einen greifenförmigen Felsen und wies ihm den Weg hinab ins Tal ... so schildert man bis heute die Entdeckung des Greifenpasses. Diese Geschichte ist eine der wenigen, welche die Dunklen Zeiten überdauerte. Viele Heiligtümer und Wissensschätze gingen damals mit dem Verfall der Frömmigkeit verloren. Erst während der Klugen Kaiser erholte sich der Glaube an Praios auch im Kosch durch das Wirken besonnener Geweihter, welche jedoch meist im Schatten der vom Vorbild des Fürsten Baduar geförderten Rondrakirche standen.
Die Priesterkaiserzeit begann im Kosch daher ungleich bescheidener als anderswo. Seneschall Vinan V. konnte seine Führungsrolle in unserer Provinz behalten, indem er sich kurzerhand dem Götterfürsten weihen ließ. Als Sonnenvogt regierte er mit ruhiger Hand über das nach der Neuordnung verbliebene Land der Lichtei Greifenpass. Während der Norden, mit weiten Teilen Wengenholms und der Geistmark dem Greifenfurter Geweihten unterstellt worden war, und im Ferdoker Land die dortigen Grafinquisitoren herrschten. Doch auch diese wirkten im Land zunächst als umsichtige Ordner, brachten bis heute gute und nützliche Neuerungen: Lehensgrenzen wurden verzeichnet und festgelegt, Chroniken geordnet, der Rittersteig zwischen Nadoret und Fürstenhort errichtet oder der Baduarsteig zwischen Fürstenhort und Angbar ausgebaut, und Bevölkerungsregister angelegt - wobei auch niederen Familien in diesem Zuge ein Nachname verliehen wurde. Die Register dienten vor allem als Grundlage für eine gerechte, allerdings auch harte, Besteuerung der gesamten Bevölkerung mit dem „Greifenzehnt“. Auch wenn in den Wirren der Kaiserlosen Zeit so manche Aufzeichnung verloren ging, fußen auch die heutigen Listen zumeist auf jene Verzeichnisse. Zwar wurde das Rondrakloster Leuwensteyn schon früh requiriert und zur Hauptresidenz der Lichtei ausgebaut - anders als in Nachbarprovinzen, blieben aber die Lehren Rondras wie die Rittertugenden Baduars tief im Adel verwurzelt und wurden auch von den Vertretern der Priesterkaiser zunächst respektiert. Erst die Ermordung des Lichtboten Kathay im Jahr 414 BF in besagter Abtei Leuwensteyn entfachte mit dem „Sommer von Feuer und Blut“ ein loderndes Inferno, das selbst die strengen Taten im Namen des Götterfürsten andernorts im Reich in den Schatten stellte. Was bisher an Milde herrschte, schwenkte nun in unnachgiebige Härte um, sah man doch die gemäßigten Verhältnisse im Kosch als Grund für das Attentat. Vor allem die Inquisitoren von Leuwensteyn, Trolleck und Ferdok, Heladora, Lumificius und Prankrecht, walteten unnachgiebig ihres Amtes. So wurden mit vereinter Kraft acht Geoden in ihrem uztrutzschen Steinkreis verbrannt – als ihre Geister hernach zaubernd umherspukten pflanzte man das, bis heute gepflegte, bannende Praiosblumenfeld. Auch das gesamte Dorf Rankhag im Nadoretschen wurde mitsamt der Bevölkerung niedergebrannt, als die Bürger die Zahlung des erhöhten Praioszehnts verweigerten – heute steht an dieser Stelle das Ort und Stift Prasunk. In den späten Jahren mehrte sich der Widerstand der Koscher, insbesondere der Zwerge, gegen die gestrengen Priester. So heißt es etwa, dass der Bergrutsch, der den Baduarspass (wichtiger Weg von Angbar ins Praioskloster Trolleck) von Angroschimhand ausgelöst wurde. Jedenfalls war die Erleichterung groß, als die Zeit der Priesterkaiser endete.
Bald schon versuchten die ersten Barone ihre Grenzsteine zu verrücken, was Rohal in seiner Weisheit jedoch durch die Schaffung der Grenzgreven unterband. Was er nicht verhindern konnte (oder wollte) war jedoch die schleichende Abwendung der Koscher und des Adels von der Praioskirche – wenig verwunderlich nach den bitteren Pein der Priesterkaiserzeit. Erst das Wirken gemäßigter Geweihter, wie Hamwiede Goldscheins (der „wandernden Segnerin“ zur Zeit Halmdahls), des Kunhag vom Pfade (langjähriger Beichtvater Holdwins) oder Wilbur von Zweizwiebeln-Sighelms Halm (bis ins Jahr 1016 BF Hochgeweihter Angbars), brachte durch das Vorleben gerechter und ehrlicher Lebensweise die Lehren wieder etwas näher an die Herzen der Koscher. Gerade unser Fürstenhaus, dessen Erneuerer Holdwin dank seines Beichtvaters Kunhag den Herren Praios hoch achtete, mühte sich dessen Licht zu erhalten, so dass der Götterfürst so manchen Geweihten aus seinen Reihen erwählte. Zuletzt sorgte die Sonnenkirche durch das zeitweilige Schisma zwischen den Lichtboten Jariel und Hilberian für Wirbel im Lande. Auch wenn letztlich wieder Ruhe einkehrte, blieb doch eine Reihe verschiedener Auffassungen innerhalb der Priesterschaft bestehen ... und nach dem Ende der Garether Zentralmacht sieht so mancher seine Lehre als jene, welche der Kirche den Weg zu neuer Stärke weist.
- siehe auch
- Sonnenfürsten - die Priesterkaiserzeit im Kosch
Feiertage
- Praiostag - Generell gilt er auch im Kosch als schönster Tag der Woche. Von den Geweihten wird es jedoch nicht gerne gesehen, dass man ihn häufig nicht nur zur Besinnung im Götterdienst, sondern auch ausgiebig zur Muße und Zerstreuung in abendlicher Wirtshausrunde nutzt.
- 1. Praios – Praioswend. Man trägt zur Mitternacht die Feuer zusammen, welche während der Namenlosen Tage Schutz spendeten - Entzündung großer genau geschlichteter Holzstapel, im Wengenholm rollt man zur Sommersonnenwende Flammenräder ins Tal. Während des ersten Sonnenaufgangs im neuen Jahr finden Praiosmessen statt. Zur Mittagsstunde Jahressegen durch die Hochgeweihten von Angbar und Ferdok.
- 2. Praios - Fürstlich Gnaden. Fürst Blasius verteilt in Angbar Gaben an die Armen, stiftet den Lehrlingen und Gesellen Freibier und gibt den Kindern ein Festmahl. Bei der Großen Audienz können auch Bittsteller aus dem Volk ihre Anliegen vorbringen. Von Sonnenaufgang bis –untegang ist es jedermann erlaubt mit Armbrust, Speer und Beil in die fürstlichen Forste zu ziehen, um „nach seinem Bedarfe“ Holz zu schlagen und Wild zu jagen (ausgenommen freilich Wildschweine).
- 2. Praios – Praioshangeln. Alle zwölf Jahre (zuletzt 1023 BF) dürfen einige ausgewählte Rechtsbrecher versuchen, an einem langen Seil über die Schwertschlucht zwischen Koschgau und Bärenfang zu klettern. Wer es schafft, soll frei sein.
- 30 . Praios – Ratstag. Die Damen und Herren der Stadträte von Angbar, Ferdok und kleineren Städten müssen sich vor der Bürgerschaft für die Taten des vergangenen Jahres rechtfertigen.
- 30. Praios – Tag von Brig-Lo. Gemeinsamer Götterdienst von Geweihten des Praios, Rondra, Efferd und Ingerimm in Angbar und Ferdok im Gedenken an die Zweite Dämonenschlacht.
- 17. Rondra – Tsatag Kaiser Retos. Wenngleich längst kein offizieller Feiertag mehr, trifft sich der Bund der Alttreuen nach wie vor zu abendlichen Runden um die "guten alten Zeiten" zu begießen, in denen das "Mittelreich noch das Mittelreich und Kaiser noch echte Kaiser" waren.
- 23. Boron – Tsatag Kaiser Hals. Seit der Krönung Kaiserin Rohajas zunehmend unbedeutend.
- 26. Rahja - Tsatag Kaiserin Rohajas. Feierlichkeiten zu Ehren der Kaiserin, vor allem in der Reichsstadt Angbar und unter den Ferdoker Lanzerinnen, dem Kaiserlichen Garderegiment.
- 30. Rahja - Jahresscheid. Bei einem Götterdienst am letzten Sonnenuntergang vor den Namenlosen Tagen werden geweihte Lichter entzündet, deren Schein (und das der Kerzen, die daran entfacht wurden), das Wirken des Namenlosen bannen soll.
- siehe auch
Wichtige regionale Heilige
- Aldiran von Wergen - Als einfacher Hirtenjunge Entdecker des Greifenpasses, später Erbauer der Wergenburg. Gilt zwar nicht als offizieller Heiliger, doch so mancher in Wengenholm erzählt seine Legende in ähnlichem Licht.
- Kunhag vom Pfade - Der Beichtvater des Fürsten Holdwin. So manche Entscheidung führt man auf den klugen Rat des besonnenen Ratgebers zurück. Damit tat er viel für die Erholung des Ansehens der Praiospriesterschaft nach den Priesterkaisern. Seine Nachfahren bekleiden bis heute das Amt des fürstlichen Hof-Geweihten des Praios. Auch er ist kein offizieller Heiliger, doch bis heute unvergessenes Beispiel eines guten Geweihten.
Heilige Artefakte
Eher als abschreckendes Beispiel, denn als Heiligtum, mögen die in großen Gläsern eingelegten Stücke der hingerichteten Hexe gelten, die einen Anschlag auf den Priesterkaiser Kathay verübt hatte. Sie sind heute auf mehrere Tempel verteilt – von Gareth über Angbar bis nach Prasunk, wo noch weitere schauerliche Zeugnisse der Priesterkaiserzeit aufbewahrt werden, unter anderem eine Galerie von Zungen lästerlicher Redner.
Heilige Orte
Als bedeutsamste Stätte des Götterfüsten gilt der Greifenpass mit dem Greifenfelsen. Der Legende nach habe Praios selbst dem Hirtenjungen Aldiran den einzig sicheren Weg über die Koschberge gewiesen. Seit 1029 BF hat Fürst Blasius (wie es heißt auf Anraten seiner Hof-Geweihten Ulabeth vom Pfade) den Pass dem Angbarer Hochgeweihten Tarjok Boquoi zum Lehen gegeben, auf dass die Einnahmen den Wiederaufbau der angeschlagenen Praioskirche unterstützen. Seither baut der Statthalter Tarjoks, Derian Palagion von Solfurt, den Greifenpass zu einer würdigen Pilgerstätte aus und lässt unter anderem einen Bußweg mit vergoldeten Mahnbildnissen errichten.
Ein anderes Heiligtum in den Koschbergen ist die Praiosschlucht in den metenarer Bergen, die einst als Stätte für Praiosurteile genutzt wurde – zuletzt um Graphiel als rechtmäßigen Sohn und Erben von Baron Myros von Metenar zu legitimieren. Ungleich bekannter ist die Schwertschlucht zwischen den Baronien Bärenfang und Koschgau, die noch bis heute Stätte des Praioshangelns (siehe Feiertage) blieb. Pikanterweise ist die Schwertschlucht eigentlich ein Heiligtum der Rondra, das dennoch als Ort dieses praiosgefälligen Brauches dient. Auch die Ruine des alten ferdoker Tempels gilt als heilige Stätte, stand hier doch die älteste Stätte zu ehren Praios in der Provinz. Erwähnung sollte auch das Praiosblumenfeld in der Baronie Uztrutz finden, in dessen Mitte noch immer ein verwunschener Geodenkreis steht. Es ist die traditionelle Aufgabe des Barons von Uztrutz auf dieses Feld aufzupassen, damit es nicht verkommt und der alte Fluch wieder ausbricht.
Wichtige Tempel
Den Haupttempel der Provinz findet man in Angbar, der Reichsstadt und Fürstenresidenz. Der hiesige Lichthüter gilt auch als höchster Geweihter des Kosch. Eine Ehre, die einst die Kathedrale Alt-Ferdoks innehatte. Nachdem jedoch der Große Fluss 162 BF seinen Lauf geändert hatte, und die alte Stadt aufgegeben wurde, verlor Ferdok dieses Privileg an Angbar. Der neue Tempel von Ferdok erscheint daher auch ungleich bescheidener als der alte ... von dem nurmehr Ruinen künden (in denen angeblich noch Schätze aus vergangenen Tagen liegen sollen). Bedeutsam wurde, vor allem in den letzten Jahren des Schismas, die Abtei Findelstin am Angbarer See. Einst als Ort der Besinnung und Klausur errichtet, findet man hier ein Sammelsurium jener Geweihter, die sich während des Kirchenstreits besonders eifrig für eine der Seiten engagiert haben. Wie es heißt, sollen sie hier nach dem Willen des Wahrers der Ordnung Mittellande, Pagol Greifax, in der Stille des Klosters ihre Demut wiederfinden. Nachdem die Kirche nach Gareths Fall nun neue Wege sucht, mögen die ersten einstigen „Rebellen“ schon bald eine Gelegenheit für ihre Rehabitilation sehen. Einen der prunkvollsten Tempel findet man im Stift Prasunk. Seine Pracht übersteigt jene des älteren Brudertempels in der unweit gelegenen Stadt Nadoret deutlich. Leicht zu sehen, dass er in der Priesterkaiserzeit entstand – und so manche güldene Statue soll mit dem Vermögen verbrannter Ketzer bezahlt worden sein. In der Mahnerkapelle jedenfalls, sind blutige Zeugnisse der Priesterkaiserzeit ausgestellt, und auch im Ort, der auf den Ruinen des Ketzerortes Rankhag errichtet wurde, sollen die Opfer der Priesterkaiser noch immer umgehen. Vor allem von Pilgern und Durchreisenden ist der kleine Tempel zu Ehren des Hüters am Greifenpass besucht, das dazugehörige Hüterkloster ist dagegen dem ungeweihten unzugänglich. Es heißt, darin werden allerlei gefährliche und ketzerische Objekte verwahrt. Den Praiostempel von Drift lässt erst seit kurzem der neue Baron Narmur von Drift erneuern. Lediglich von regionaler Bedeutung sind die Häuser und Burgkapellen, wie man sie etwa in Steinbrücken oder Moorbrück findet. So manche Tempel haben auch die Blütezeit während der Priesterkaiser nicht überdauert und dienen heute anderen Zwecken. So das Kloster Leuwensteyn, das einst Zentrale der priesterkaiserlichen Lichtei Greifenpass war, heute jedoch ironischerweise dem Hesinde-Orden der Draconiter dient. Auch die Feste Trolleck, als Inquisitorenburg errichtet, sah einst viele Geächtete in seinen Kerkern sterben – heute dient sie bezeichnenderweise einem Boronkloster als Wacht und Schutz. |
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Bedeutende Geweihte
„So wie der Custos Lumini von Angbar der Kopf der koscher Praioskirche ist, so sei der Abt von Findelstin ihr Geist, die Custos Luminis von Ferdok ihr Herz und die Inquisitoren von Angbar und Ferdok ihre Hände. Der Greifenpass aber ist ihr größter Schatz.“
Derian Palagion von Solfurt, während einer Predigt 1028 BF
Als unbestrittenes Oberhaupt der Koscher Praioten gilt Tarjok Boquoi, Lichthüter von Angbar und zudem Baron vom Greifenpass. Schon seitdem er 1010 BF die, durch Namenlose Umtriebe in Chaos gestürzte Baronie Drift wieder ordnete, erwarb er sich große Achtung. Seither gilt er vielen als gestrenges Auge, das getreulich über den Kosch wacht. Nominiell steht die Ferdoker Tempelvorsteherin dem Angbarer gleich, doch wird der Tempel der Residenzstadt seit Jahrhunderten als der gewichtigere anerkannt. Selbst unter Praiosgeweihten gilt der alte, weißhaarige Abt von Findelstin Ubriel Gelsach, als unbestrittene Autorität. Selbst Hochwürden Tarjok soll mehr als einmal Findelstin aufgesucht und den Abt um Rat in geistigen Dingen gebeten haben. Kein Wunder, dass die Kirche ihn damit beauftragt hat jene Geweihten in seine Obhut zu nehmen, die sich in der Vergangenheit als allzu aufsässig und ehrgeizig erwiesen haben. Er weiß zu zügeln und führt auf weise Art jeden zurück auf den Pfad der Demut. Unter seinen Schützlingen befinden sich derzeit: Perjin von Nadoret ä.H., der Sohn des answinistischen Barons Dajin, Gerdin Berwangk, der angeblich seinen Tempel wegen ungezügelter Fleischeslust verlassen musste und Ailacon Havorod, der angeblich aus falschem Ehrgeiz lästerliche Schriften verbreitete. Wohlbeleibt und gemütlich, wie so manches ihrer Schäfchen – so gilt Francala vom See-Salmingen, die Tempelvorsteherin der Grafenstadt Ferdok, als typische Vertreterin einer volksnahen Praiotin. In der Tat versucht sie die Lehren des Götterfürsten eher durch das Erzählen blumiger Legenden und als gute Ratgeberin und Richterin zu verbreiten, als durch Strenge und Ehrfurcht.
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