Neuigkeiten aus den Grafschaften - Kosch-Kurier 81

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Ausgabe Nummer 81 - Hesinde 1047 BF

Neuigkeiten aus den Grafschaften

Fröhlich geht es zu im Traviamond, wenn die Ernte eingebracht ist – ein letzter freudiger Reigen, bevor dann die grauen Nebel des Boronsmondes und der grimme Frost Einzug halten im Lande Baduars und Halmdahls

Gedenken an Fürst Blasius

OBERANGBAR. Zu einer Feier der besonderen Art versammelten sich einige Mitglieder des Hanghasenordens am 15. Travia in Oberangbar: Man gedachte des verstorbenen Fürsten Blasius und beging den Tsatag des verehrten Landesvaters (wie zu dessen Lebzeiten) mit einem Entenschießen.

Baron Wolfhardt von der Wiesen und seine Gattin legten Blumen vor der Statue des seligen Fürsten nieder, welche seit einigen Jahren am Ufer des Großen Flusses aufragt und wachsam nach Norden schaut (siehe KOSCH-KURIER Nr. 64, Seite 1). So wird der gute Fürst noch immer von seinen Untertanen verehrt.

Unmut in Koschtal

KOSCHTAL. Beim Koschtaler Bierfest Anfang Travia wurde nicht nur getrunken, sondern auch gesprochen und gesungen – und zwar manches, das Graf Wilbur auf Grauensee nicht gefallen dürfte. Denn viele Koschtaler machten ihrem Unmut darüber Luft, dass der Schetzeneck keine eigenständige Grafschaft mehr ist – und Koschtal nicht mehr Residenzstadt.

Mehr als einmal erklang an diesem Abend das Lied „O Koschtal, stolze Grafenstadt“, das noch aus alten Zeiten stammt, weshalb es nicht verwundert, dass die Büttel ein Auge zudrückten. Dass aber auch die Verse „Oh weh, oh weh, / Am Grauen See / Bestimmt man übern Sylbersee“ ungestört erklingen durften, ist weniger selbstverständlich. Bei den meisten Sängern handelte es sich übrigens um Burschen und Maiden, welche zu der Zeit, als Graf Helkor noch auf Burg Götterzahn herrschte, vermutlich noch in den Windeln lagen.

Trennung am Tag der Treue

PÜSCHELN. Ganz und gar travia-ungefällig verlief der Tag der Treue in dem ansonsten so idyllischen Dörfchen Püscheln. Gleich fünf Paare zerstritten sich am allerheiligsten Tage der Wildgans wegen des Vorwurfs der Untreue. In drei der Fälle war der Verdacht, wie sich bald herausstellte, unbegründet. Schuld war wohl eine Hand- und Kartenleserin, die einigen braven Bauern einen Bären aufgebunden und mit ihrem Geschwätz das Misstrauen unter den Eheleuten geschürt hatte.

Als man dies durchschaut hatte, wollte man die Alte mit Tritten und Rutenschlägen davonjagen, doch sie war bereits über alle Berge – oder vielmehr: über die Tarnel

Raugriff ungewöhnlich früh

TWERGENTRUTZ. Ungewöhnlich früh fiel dieses Jahr der erste Schnee, selbst für Wengenholmer Verhältnisse. So wurde das ernste Fest Raugriff in Twergentrutz erstmals seit vielen Jahrzehnten vor dem Sankt-Kupperus-Tag begangen. Auf den frühen Schneefall folgte aber eine Reihe milder Tage, so dass die Alten nur verwundert die Köpfe schüttelten ob des launischen Wetters; die Jungen aber freuten sich, dass sich Herr Firun noch etwas Zeit ließ, bis er das Land mit seinem Tuch zudeckte.

Rasche Strafe für dreisten Dieb

RHÔNDUR. Nicht immer mahlen die Mühlen der Gerechtigkeit langsam – manchmal kann es auch sehr schnell gehen. Dies erfuhr ein Einbrecher, der in der Nacht zum 3. Boron ins Kontor des Kaufmanns Aurelius Olberg einbrach. Als er mit seiner Beute aus dem Fenster klettern wollte, stürzte er ab und brach sich den Hals. Er hätte sich wohl besser an den Wahlspruch der Olbergs gehalten, welcher da lautet: „Ehrlich währt am längsten.“

Karolus Linneger