Hilderich auf Drachenhatz

Aus KoschWiki
Version vom 4. Dezember 2022, 20:02 Uhr von Kunar (D | B)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 9 - Ingerimm 1016 BF

Hilderich auf Drachenhatz

Anders erging es nun dem Recken Hilderich von Süderland. Kaum von einer ersten Inspection der Wehrtüchtigkeit der tobrischen Ordensbesitzungen zurückgekehrt, machte sich der noch junge Marschall der Golgariten ebenfalls auf die Suche nach den Untier — hatte er doch gleich so vielen anderen Recken das Gelübde abgelegt, „nicht zu ruhen, nicht zu rasten, als bis der Wurm erschlagen“ sei.

Begleitet nur von einem ältlichen Waffenknecht, dem treuen Warmhald Erzingen — denn einen Knappen lehnte er ab — zog er von Angbar ins Gebirge. Drei Tage später passierte die beiden die beiden Bärenklamm, von wo aus Herr Hilderich die Spur des Drachen aufnehmen wollte, und dies war für lange Zeit das letzte Mal, daß man von Ritter und Knappen Zeitung vernahm.

Schließlich war es bereits die Zeit, da Firun sein eisiges Zepter ergriff und Herrschaft hielt, und auf Twergentrutz, der Ordensfeste, alldieweil begann sich der Komtur von Kosch zu sorgen. Als wenn die Gram um seinen entführten Sohn für den Burgherrn nicht des Unglücks genug gewesen wäre, war man nun seit Wochen schon ohne Nachricht von Herrn Hilderich, wie es sich wahrlich nicht für einen Ritter schickt, zumal wenn jener Großgebietiger der Ordenstruppen ist. Gewißlich mußte ihm ein Unglück zugestoßen sein, argwöhnte Komtur Nottr, und gebot, nach dem Vermißten suchen zu lassen.

Bald war die Schar zusammengestellt: Hochgeboren Nottr selbst führte die Suche an, und mit ihm gingen mit ihm zwei weitere Ritter und ihre Knappen. Als Führer hatte der Baron Mesmar Reinholt, einen wahrhaft erfahrenen Bergläufer, und dessen Schwestersohn Ruprich Meiringhof ausgewählt.

Getreulich fragten sie in jedem Dorf und Weiler, und jeder noch so kleinen Bauernkate nach einem „Ritter im weißen Ordensrock.“ Auch wenn’s zuweilen eine mühsame Plackerei für die edlen Kriegsleute war, so konnten sie doch Schritt um Schritt der Spur Hilderichs folgen. Kreuz und quer durch die winterlichen Berge führte sie ihr Weg, viele Praiosläufe schon, doch war niemand gewillt, die Hoffnung aufzugeben.

Endlich erreichte die Gesellschaft den Weiler Adlergang unweit eines hohen Gipfels. Keiner der Dörfler konnte Auskunft geben, so daß sich die Ritter schon zum Rückwege (sic!), denn überdies kündigte sich ein Schneesturm an. „Herr,“ sprach Ritter Wiliburd, „mir scheint, als daß wir kein Glück haben werden. Wenn Frater Hilderich im Kosch und am Leben ist, dann wird er schon Wege und Mittel finden, uns Nachricht zu schicken. Wir aber werden ihn kaum aufspüren können.“

Nun aber war das Unwetter schon hereingebrochen. Die Ritter beschlossen, bei den Dörflern Gastung zu nehmen für die Nacht, was diese auch ohne viel Tun gewährten. Denn jeder weiß, wie hart die Winterszeit und ihre Unwetter insbesondere im Gebirge ausfallen.

Da bemerkte die Knappin des Herrn, grad’ als sie ihrer Pflicht nachkommen und die Tiere der Reisegesellschaft versorgen wollte, im Stall eines Bauern eine graugescheckte Stute aus der Rohalssteger Zucht, wie sie nicht wenige Ritter und auch Herr Hilderich sein eigen nennen. Und wirklich, der Hochgeborene Komtur Nottr selbst erkannte sie als das Roß seines verschollenen Gefolgsmannes. Die hätten sie von einem einsiedlerischen Kräutermännlein, gab der Bauer zur Auskunft, nach dem wie und woher des Tieres gefragt. Jener, Eblo Tanninger mit Namen, sei unlängst ins Dorfe eingekehrt, und habe das Pferd zum Tausch gegen Mehl, Salz und allerlei andere Vorräte gelassen.

Als sich Praios’ Sonnenscheibe am nächsten Morgen früh über den schneebedeckten Gipfeln des Kosch erhob und die letzten der düsteren Sturmwolken vertrieb, machte sich die Schar der Golgariten auf zur Wohnstätte des Kräuterkundigen. Die Dorfälteste hatte Weg und Richtung gewiesen, doch genauer vermochte niemand den Ort zu sagen.

Dennoch war’s noch vor Mittag, als die Schar auf den Tanniger traf, der sich auf einem Streifgang befand. Freundlich grüßend, erkundigte er sich nach dem Behufe der Rittsleute, und führte sie dann, ohne ein weiteres Wort zu verlieren (ein seltsamer alter Kauz war er ganz gewiß, ein wenig wunderlich geworden durch lange Götterlaufe in aller Abgeschiedenheit vom Trubel der Welt) zu seiner Hütte, wo auf einem Lager von Stroh ein Mann lag, arg geschwächt und mit einem zerschmetterten Bein.

Es war niemand anders als Warmhald, der Waffenknecht, der mit Marschall Hilderich ausgezogen war. Jener nun konnte den Ordensrittern endlich Kunde vom Verlauf der Queste und dem Schicksal seines Herrn bringen.

Eines schicksalhaften Nachmittages waren sie nach langer vergeblicher Suche auf den Eremit gestoßen, welcher ihnen von nächtlichem Flügelschlag und Feuerschein hoch droben im Adlergang berichtete. Dem Hinweis des Einsiedlers folgend, erreichten sie nach mühsamem Aufstieg zu Fuß (die Pferde hatten sie im Tale zurücklassen müssen) ein kleines Hochplateau, nicht mehr als 40 Schritt im Geviert. Die verbrannten Reste eines einzelnen Exemplars der typischen Kosch-Kiefer waren das erste, was die Kletterer erblickten, und dahinter, am Südrand des Plateaus, ein dunkles Loch in der Felswand.

War dies das Ziel ihrer Reisen, der Unterschlupf des Wurmes? Der Baumstumpf von seinem feurigen Odem versengt? Ritter Hilderich, der nur mit einem Kettenhemd gewappnet war, vervollständigte die Rüstung mit einem einfachen Helm und zog das aranische Krummschwert aus seiner Scheide.

Behutsam einen Fuß vor den anderen setzend, näherten sich die Jäger der Steilwand... Noch war nicht eine Schuppe des Drachen zu erblicken, doch lag ein schwacher, aber nicht zu verkennender Geruch in der sonst so klaren Höhenluft, wie auch ein Hauch von Pest und Schwefel.

Nichts aber geschah, kein plötzliches Rauschen mächtiger Schuppen, kein geschuppter, feuriger Dämon, der über sie herfiel. Am Eingang der Höhle jedoch (denn eine solche verbarg sich hinter dem Loch im Fels) fand sich eine Unzahl tiefer Kratzspuren, als hätte ein irrer Riese versucht, den Berg mit seinem Schwert zu verletzen. Auch war das Gestein zu beiden Seiten und weiter nach innen von Feuer schwarz gefärbt. Verbarg sich das Monster in seinem Nest? Tapfer traten der Ritter und sein Gefolgsmann ins Dunkel.

Da aber erwartete sie — nichts. Weder die dunkle Eingangshöhle noch die zwei von ihr abzweigenden Tunnel wären groß genug gewesen, um einem Untier, wie es zu Fürstenhort erschienen war, als Versteck zu dienen. Schon wollten sie sich enttäuscht zum Ausgang wenden, als ein seltsames Kratzen ertönte. Dann erfüllte mit gräßlichem Fauchen eine Feuerwolke den niedrigen Raum mit heißem Tod.

Hätten Ritter und Waffenträger nicht gezögert, so wären sie gewiß gänzlich zu Asche verbrannt. So aber waren sie dem hinterhältigen Angriff entronnen. Sich hinter einen großen Felsblock kauernd, spähten die Recken nach draußen. Und dort lauerte riesig, goldbronzen geschuppt, der Drache, und musterte die Menschlein mit gierigem Blick.

Zu groß war das Untier, als daß es in die Höhle hätte gelangen können, da mochte es scharren, kratzen und wüten soviel es wollte. Der Wurm wagte es nicht, seinen schlanken Hals hereinzustecken. Doch auch die zwei Golgariten konnten sich nicht hervorwagen. Einmal wollte der Ritter hervorspringen und dem Monster einen raschen Streich versetzten, da spie es ihm einen vernichtenden Flammenstrahl entgegen. Noch einmal konnte der Knecht den Ritter zurückreißen und vor dem Schlimmsten bewahren. An ein rondrianisches Vorgehen aber war nicht zu denken. Jeder Schritt hinaus hätte den sich’ren Tod bedeutet.

Einen vollen Tag, und den guten Teil des zweiten hatten sie ausgeharrt, doch niemals wich der Drache von seiner Lauer und tat auch nicht einmal eines seiner kalten, grausamen Augen zu. „Nun langt’s. Komm vorwärts!“ hatte Herr Hilderich seinem Begleiter befohlen und diesen an der Schulter gefaßt. „Wir wollen uns einen anderen Ausgang suchen.“

So schritten die beiden mutig voran in die dunklen Tiefen. Der Weg aber erwies sich als schwierig: bald zweigten hier, bald dort Gänge zur Seite ab, die aber fast ebenso schnell ihr Ende erreichten oder in wieder andere mündeten.

Nach einer Weile hatten sich Ritter und Knecht erschöpft auf den Boden gehockt. Schweigend saßen sie nebeneinander und nährten sich an ihrer Wegzehrung, als aus dem Dunkel der Tunnel kleine, graugepelzte Gestalten hervortraten. Einer nach dem anderen seien sie Schritt um Schritt näher herangetreten, ohne einen Laut von sich zu geben. Zwar waren die Ungeheuer nicht mehr als kindsgroß, doch ob ihrer bloßen Zahl und ihres gräulichen Aussehens um so bedrohlicher erschienen. Weder Fackellicht noch lautes Lärmen schreckte die Graubolde, und auch als die Schwerter aus den Scheiden fuhren, wichen sie nicht.

Plötzlich aber hatten sie den Herrn Hilderich ergriffen, der sich zu wehren wußte und mehr als einen der Ihren erschlug, doch — vergebens. Von der Übermacht seiner Gegner sei er entwaffnet worden und verschleppt in die Tiefen ihres Bergwerkes, erzählte der getreue Warmhald weiter.

Er aber sei im Kampf von seinem Ritter getrennt worden, schließlich entkommen, und eiligst gerannt, Hilfe zu holen, doch bei seiner Flucht aus der Höhle — Oh, Unglück! — vom plötzlichen Lichte geblendet einen tiefen Hang hinabgestürzt. Zum Glück sei ihm keiner der Finsterlinge hinaus gefolgt — denn Praios’ Antlitz hatten sie zu recht gescheut, aber dann sei’s dunkel auch um seinen Geist geworden, so daß der wackere Mann in der Kälte wohl bald seinen Wunden erlegen wäre, wenn ihn nicht der brave Tanninger gefunden und gepflegt hätte.

Dies also hörten die Ritter vom Golgariten-Orden, und es dauerte nicht lange, bis ihr Ratschluß gefallen war: Zwölf Stunden später drangen der Twergentrutzer Baron und seine Begleiter in die finsteren Höhlen ein, nachdem sie den schrecklichen Lindwurm weit und breit nicht hatten erblicken können.

Wo nun der Fackelschein die dunklen Gänge hell erleuchtete und die Schritte so vieler Krieger weithin hallten, da schien die finstere Höhle gleich viel weniger schrecklich als sie Warmhald beim ersten Mal erlebt hatte. Er führte nun die Schar auf dem Weg, den er mit dem Marschall begangen und markiert hatte.

Wo aber mochte der Gefangene eingekerkert sein? War er nicht schon von den Graubolden erschlagen oder gar verspeist worden, wie es in einer alten Koscher Mär heißt?

Noch bevor sie den Ort des Überfalls erreichten, vernahmen die Suchenden schlurfende Geräusche. Rasch dunkelte der gewitzte Ruprich die Laterne, die ihnen bisher so gute Dienste geleuchtet hatte, mit seinem schweren Lodenmantel ab. Schweigend standen sie nun in finsterster Dunkelheit. Da trotteten aus einem Nebengang mehrere goblingroße Gestalten, ohne auch die Schar der Golgariten auch nur zu bemerken. Der Komtur bedeutete seinen Mannen, den Graubolden zu folgen.

So gelangten sie schließlich ans Ende einer großen, durch Kohlenglut schwach erleuchteten Kaverne, in der sich wohl sechs Dutzend der grimmen kleinen Gesellen versammelt hatten. Dicht gedrängt hockten die Graubolde beieinander — einige schienen zu schlafen, wieder andere lagen so starr rund reglos, daß sie gar tot sein mochten, von ihren Kameraden unbemerkt.

Noch unheimlicher aber waren die wenigen, die sich regten. Mit abstoßenden Grunzlauten labten sie sich an den halbverwesten Resten einer Gemse, oder was immer der Kadaver einst gewesen sein mochte. Ihr Meister aber war von kleiner Gestalt wie ein Zwerg, und es schien, als ob der Bösewicht tatsächlich aus jenem Volk stammte.

Weit hinten aber war etwas zu erkennen, das den Recken Hoffnung gab. In einem großen hölzernen Gestänge, das nur zu sehr den Tierkäfigen glich, in denen manche nordländischen Schausteller Bär oder Luchs dem staunenden Volk präsentieren, kauerte zusammengesunken ein Mann, dessen am Leib getragene Fetzen nichts anderes waren als der Mantel eines Ordenskriegers. Und auch wenn der Kämpe führwahr müde und mager schien und die Recken nicht gleich bemerkte, so war doch der Herr Hilderich gefunden und am Leben!

„Laßt uns sehen, ob wir nicht die Wächter umgehen und ihnen den Gefangenen hinter dem Rücken zu verbringen können“ sagten die Golgariten einander, ohne aber viel der Worte zu verlieren. Während Ritter und Komtur noch berieten, entdeckte die Knappin des Herrn Wiliburd unversehens einen niedrigen Gang, der nicht weit entfernt abzweigte. An seinem Ende stieß sie auf einen schmalen aber langen Schacht im Boden, durch den schwach das Gemurmel der Graubolde zu vernehmen war.

„Er muß nicht weit vom Zwinger enden.“ ließ sich der Ruprich Meiringhof vernehmen, der von allen über die größte Erfahrung mit Minen, Stollen und ähnlichen Dingen verfügte, und auch einige Männer aus dem Kleinen Volk seine Freunde nannte. „So ist dies ein Weg, den es zu gehen gilt.“ entschied der Komtur und blickte ins Rund. Wer wollte es wagen?

Eben schickte Herr Gerulf, der von den Rittern der jüngste war, sich an, die Hand zu heben, um seine Bereitschaft zu bekunden, da trat niemand anders als Mesmar Reinhold vor und ließ schon den schweren Rucksack von den Schultern gleiten.

Nicht auf die besten Wünsche der Rittsleute achtend, zwängte sich der alte Bergführer in den engen Kamin. Die übrigen eilten derweil geschwind zum Höhlentor zurück, um mit einem gewagten Angriff die Aufmerksamkeit der Wächterscharen abzulenken. Die aber ließen sich nicht in die Flucht schlagen, als die Golgariten mit blanken Klingen hervortraten, und rannten auch nicht in wilder Wut auf sie ein. Nur langsam näherten sich die ungleichen Gegner.

„Wie soll’s dem Mesmar nur ergehen, wenn wir ihm nicht die Feinde entzieh’n?“ mochte der Komtur gedacht haben, als er mit den Seinen schweigend den Kampf begann. Einzig das dumpfe Grummeln der Bolde war in der finsteren Kaverne zu hören, doch alsbald schnitt Stahl durch Fell und Fleisch, und der Boden war mit rotem Blut besudelt.

Doch Zahn und Krallen trafen ebenso, und bald schien es, als sollten auch die Golgariten von der schieren Übermacht bezwungen werden. Der wilde Zwerg trieb sie mit groben Knüppelhieben zu immer neuen Attacken, und für jeden Finsterling, der unter den Streichen der Golgariten fiel, warfen sich drei neue in den Kampf.

Ein gewaltges Poltern und Krachen aber durchbrach die Stille der Höhle, als eben der Ritter Wiliburd stürzte, weil ein halbes Dutzend Graubolde seine Beine umklammerten, und es nicht zum Besten für die golgaritischen Kämpen stand. Über und über mit Staub bedeckt, Haupthaar und Bart in wilden Strähnen abstehend, erhob sich eine riesenhafte Gestalt vom Boden und fluchte in donnernder Wucht.

Es war der Mesmar Reinholt, der im Dunkel auf seine alten Tage einen Griff verfehlt hatte. Als die Graubolde seiner ansichtig wurden, schien plötzlich der Zant unter sie gefahren: „Rabbatz! Rabbatz!“ schrieen sie mit seltsam schrillen Stimmen, die gar nicht an ihr finsteres Grummeln erinnern wollten.

Wahrlich, in ihrem Schreck hielten die einfältigen Finsterlinge den wack’ren Mesmar für den Berggeist selbst, der nun an ihnen Rache nehmen wollte! Kein Halten war mehr: Wie ihr Meister auch toben mochte, die Graubolde flohen in hellen Scharen, bis der Zwerg alleine stand. Da schien Phexen der Frau Rondra zur Hand gegangen sein, wenn bei all den tapferen Rittern ein einfacher Mann den Sieg brachte! Ritter Gerulf von Tannerau sprang mit einem Satz vor den Schurken hin, und schwang schon seine gefürchtete Klinge — da tat sich mit einem Mal die Erde auf, und hindurch schritt der Schurke (als wenn’s die beste Kaiserstraße wär’!), so daß die Tapferen des Golgaritenordens das Nachsehen hatten.

Der Sieg aber war ihrer, und der Gefangene frei. Hilderich von Süderland war’s nicht beschieden gewesen, schon Uthar zu durchschreiten. Trotz seiner Schwäche beugte er sich auf, um den Komtur zu umarmen (und da jubelten die Golgariten innerlich). Herr Nottr sprach Dank dem gnädigen Herrn Richter der Toten, und vergaß dabei auch die himmlische Löwin nicht.

Unter allerhand Plunder und Tand, den die Graubolde wohl arglosen Reisenden geraubt hatten, die ihnen in die Hände fielen, fand sich schließlich ein mit Zacken bekränzter Helm, der trotz Schmutz und Rost deutlich das Zeichen des Ebers trug. Und siehe: es war die Krone Hardubrands, des Zweiten, aus jenem Teil des fürstlichen Schatzes, der verschollen ist seit den Tagen Alphaks des Alten, den der Verräter Porquid erschlagen ließ in der Kaiserlosen Zeit

Golgariten.gif

Es bleibt ungewiß, welche Bedeutung die jüngsten Geschehnisse für unsere Provinz haben werden, ob wirklich der alte Greing wiedergekehrt ist, des Übels Wurzel in längst vergangenen Götterläufen zu suchen ist.

Einem tapferen Ritter ist es nur knapp verwehrt gewesen, dem Untier den Garaus zu machen. Der Kosch setzt seine Hoffnungen in die übrigen Recken des Landes. Möge ihnen mehr Glück beschieden sein als dem treuen aber erfolglosen Ritter Falk Barborn zu Siebental, der auszog, um dem Wurme das Fürchten zu lehren. Nachdem sich jener mehrere Wochen im umwegsamen Gebirge von Fürstenhort und Bärenfang verritt, kehrte er schließlich stolz mit der bewundernswerten Beute von drei Schneekaninchen zurück…

Für den Kosch-Kurier: S. Fegerson