Ballade von Fürstenhort
◅ | Hilderich auf Drachenhatz |
|
Diebesbande enttarnt | ▻ |
Ballade von Fürstenhort
er Reiter eilet durchs tiefe Tal,
auf Schneefeld hoch glüht Sonnenstrahl.
Er trabt im Schweiß durch kalten Schnee,
er will noch heute an Koschtals See;
noch heut’ mit dem Pferd in den sicher’n Kahn,
will drüben landen vor Nacht noch an.
Denn grausige Kunde gehet durchs Land:
Greing, der Alte, lauert mit Klauenhand
auf eisigem Gipfel und hütet den Hort
und giert nach des Reiters Blute dort.
Auf schlimmem Pfad, über Klamm und Stein,
brauset der Reiter zur Schlucht herein.
Doch ’s ist Halmdahl der Keiler,
der Fürst des Kosch und der starke Pfeiler
von Tapferkeit und Heldenmut,
und listig ist er schon auf der Hut.
Da gellt durch die Lüfte ein grauser Schrei:
Der Drache, Greing, springt geifernd herbei!
Die Schuppen schimmern in blutrotem Schein,
gülden und rot — die Augen, verborgen und klein,
blitzen verschlagen in uraltem Hass
und sehen im Fürsten schon Drachenfraß.
Doch dieser legt ein den eichenen Schaft,
und reitet zum Sturme mit Heldenkraft.
Und der Gott will’s — Praios, erhaben! —
dass Halmdahl dem Drachen die Wunde geschlagen!
Berstend stoben die Funken hinfort —
der Drache verlie§ kreischend den Hort.
Doch Halmdahl der Keiler kniet nun fromm darnieder
und pries die Gštter, die einmal wieder
dem mutigen Herz und der kühnen Hand
den Sieg gegebenen im Koscher Land.
Doch Greing hoch über Felsen und Klamm
schwor Rache den Fürsten von Eberstamm.
Wo Greing dereinst den Hort bewacht, dort
ließ Halmdahl errichten Burg Fürstenhort.
Zur Ballade: Eine moderne Schilderung der historischen Ereignisse, der geneigten Leserschaft zur lehrreichen Lektüren zwecks besseren Verständnisses. (Die Schriftleitung.)