Frisches Blut und neue Pläne

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Ausgabe Nummer 67 - Rahja 1043 BF

Frisches Blut und neue Pläne

Zahlreiche Adlige treten dem „Bund der Alttreuen“ bei

ENTENSTEG, Rahja 1043 BF. Es war ein lauer Tag im Rosenmond, als sich der Bund der Alttreuen auf Burg Entensteg in Sindelsaum versammelte. Zum ersten Mal fand das Bundestreffen nicht in Nadoret statt, aber der Bund wollte offensichtlich ein Zeichen setzen und hatte sich daher auch nicht für Uztrutz oder Bärenfang entschieden, wo ebenfalls Alttreue Barone sind, sondern für Entensteg, möchte das Haus Entensteg doch Teil des Bundes werden und damit einige andere Adlige aus den Hügellanden zu einem Beitritt anregen.

Sowohl die Burg als auch das dazugehörige Dorf platzten aus allen Nähten, und so hatte sich ein großes Zeltlager gebildet, wie bei der alljährlichen Entensteger Turney auch. Die größten Gruppen stellten freilich die Teilnehmer aus Nadoret, Uztrutz, Koschgau und Bärenfang dar, sind dort doch die Barone beziehungsweise der Pfalzgraf selbst Mitglieder im Bund. Auch die Händlerin Neralda Ulwine Neisbeck aus Drift war vor Ort.

Höhepunkt des Treffens war sicherlich der formale Eintritt etlicher Sympathisanten in den Bund. Die Junker Furgund von Entensteg, Polter von Pirkensee und Angrich von Zweizwiebeln, ebenso die Ritter Urguluk von Dahrendorf und Ardan von Bärenstieg sowie der Fürstliche Schlachtreiter Metzel vom Grauen Schild wurden in diesen Tagen zu Alttreuen. Damit konnte der Bund zum ersten Mal Mitglieder in Wengenholm und der alten Grafschaft vom Angbarer See gewinnen.

Die eigentlichen Beratungen fanden hinter verschlossener Tür statt, doch drang am Ende einiges an mein Ohr, was die Projekte des Bundes betrifft: So wurde beschlossen, für den Marktplatz von Rakulbruck in der Ferdoker Mark eine Statue des Kaisers Reto zu stiften. In Entensteg, direkt an der Reichsstraße III, soll eine Statue zu Ehren Aldirans von Wergen errichtet werden, des Entdeckers des Greifenpasses, der durch Zwergenhand im berüchtigten „Wergenburgmassaker“ starb. Dem Tempel der Travia in Heimthal, der stets etliche Waisenkinder betreut, übereignet der Bund einen Obstgarten im Dorf, der bisher dem Haus Entensteg gehört hat. Dem Dursteiner Praiostempel wird zu Ehren aller Märtyrer ein Relief geweiht, das den opfervollen Abwehrkampf der Bewohner des Kastells Yaquirquell gegen ein Zwergenheer unter Tordisch Grimm darstellen soll. Des Weiteren erwarb der Bund ein göttergefälliges Gemälde der Angbarer Malerin Sephira Topfler für den Perainetempel zu Bärenstieg.

„Zwergische Propaganda mag uns gerne als Unholde darstellen, doch der Bund der Alttreuen ist eine Kraft, um die gute alte Zeit im Kosch wiederherzustellen“, äußerte sich Baron Erzbart von Drabenburg nach den Beratungen. „Deshalb haben wir unter anderem beschlossen, das teilweise verklärte Geschichtsbild im Kosch durch die Darstellung auch vergessener Helden wieder ins rechte Licht zu rücken“, ergänzte Gunelde von Nadoret.

Zweifelsohne hat der Bund durch seine Stiftungen viel Gutes getan und durch den Beitritt der Neumitglieder einiges mehr an Zugkraft gewonnen. So mag man auch das rauschende Fest nicht übel nehmen, welches im Anschluss an die Beratungen gefeiert wurde.

Garubold Topfler