Monasterium ad Saxum Corvi Sanctum de Garrensande
◅ | Anzeigen |
|
Marschall erneut verschollen! | ▻ |
Monasterium ad Saxum Corvi Sanctum de Garrensande
Das Boron-Kloster zu Garrensand
„Dörfer, Berge, Baronien“ — Unser Kosch (Teil VII)
„Pallida mors aequo pede pulsat pauperes tabernas regumque turres“ -
Der bleiche Tod betritt gleichermaßen die Hütten der Armen wie die Türme der Könige!
„... undt so wählte ich diesen Spruch des alten Meysters Yerolf des Schweigsamen, der Rabe war zu Punin vor vielen hundert Jahren, zu der Regel, die diesem Chloster in Abgeschiedenheyt das Hertz voll Trostes füllen möge. Undt ich wählte zum Orthe des Chlosters das Garreneck zu Drift, an dessen Spitze der heylige Rabenfelsen thront undt die Fluten des Stromes theilt.
Und dorten setzten wir den Steyn undt segneten ihn undt arbeiteten fortan, dem GOtte zu huldigen, unserem HErrn BOron. Undt so schufen wir das Chloster Garrensand am Rabenfelsen.“
So schrieb Drasmo von Punin-Berg in die Chronik des Klosters zu Garrensand, im Jahre des Falls der Hunderttürmigen 565.
Drasmo war der erste Abt in diesem Kloster, das Sharban von Al'Muktur gegründet hatte, damit die Geweihten dorten fernab vom Trubel der Welt, eingeschlossen nur in den schweigenden Mantel ihres Glaubens an Boron, in ihren Gebeten zu ihrem Gotte versinken mögen. Das Kloster Garrensand war eines der ersten Boronklöster überhaupt, sicher aber das erste Kloster inmitten der Koscher Berge, wenn man von der alten Simia-Abtei im Ferdokschen absieht und von womöglich existierenden Zwergenklöstern in den Bergen.
Die Mönche und Priester aber, die in dieses Kloster eintraten, verpflichteten sich zu beten und zu arbeiten. Und so legte sich das Gebot des Schweigens über Garrensand, nur die Glocken des Klosters und die Stimme des Abtes drangen allzeit nach außen - und die Mönche am Tage des Todes, wenn sie in die Lande zogen, um die Leute zu bekehren.
Das Kloster Garrensand steht noch heute da, wo Sharban von Al’Muktur es begründet hat. Es hat im Laufe der Jahrhunderte so manche Erweiterung erfahren und ist weiland auch schon einmal niedergebrannt, als der Ork da war. Doch dann wurde es mit den Mitteln des Fürsten zu Angbar wieder errichtet, größer und prächtiger als zuvor. Und der Einfluß des Klosters wuchs von da an mehr und mehr in den Drifter Landen und bei der Drifter Bevölkerung. Ja, manch ein Baron zu Drift klagte bitterlich, daß der Abt sein Volk verführte! Am ärgsten aber trieb es der Abt Vurian von Garrensand, der sich nämlich mit dem Namenlosen verbündete - Boron steh uns bei! - und der erst vor vier Jahren vertrieben ward. Es folgte der Abt Kalchas der Seher, der ein frommer Mann war, voll eifrigen Glaubens und voll Haß auf die Häresie des Visarkultus. Und so machte er sich diesen Haufe zum Feind, der alsbald kam und Kalchas ermordete und in die Fluten warf, das Kloster aber in Brand steckte, daß die Bibliothek und andere Teile des Klosters ein Raub der Flammen wurden. Darnach verließen viele Brüder das Kloster und der Nachfolger des Kalchas, der brave Pelgor Larbentrost aus Doldorf, konnte sie nicht halten. Viele gingen nach Metenar in das Kloster Trolleck, denn sie folgten dem Märtyrer Kalmun Breckenbart, der den gleichen Weg genommen hatte in seinem Kampf gegen den falschen Visar.
Doch Boron in seiner Gnade nahm Pelgor Larbentrost zu sich und bestimmte dessen Nachfolger: Calamun ya Sfardas de Ysarti, der Abt ist. Und dieser ist ein heiliger Manne schon jetzt und von Boron gesegnet, wie offenbar ist, und er gab den Mönchen des Klosters neue Kraft und wies ihnen den Weg aufwärts aus dem Tal der Verzweiflung und den Weg in den Orden der Golgariten. Denn es mag nicht recht sein, wenn ein Orden zu Ehren des Boron nur aus Kriegern bestünde, warumb nun die Mönche des Klosters das geweihte Fundamentum des Ordens bilden.
Calamun ya Sfardas de Ysarti
Der neue Abt des Garrensand-Klosters ist ein sehr asketisch aussehender, fast sechzigjähriger Geweihter aus dem Alten Reich. Man merkt ihm nicht nur seine vornehme Herkunft aus dem Ritterstand, sondern auch seine vorzügliche Bildung an. So geschieht es mitunter, daß Abt Calamun vom fließenden Ur-Tulamidya ins fließende Alt-Güldenländisch wechselt, um schließlich mit einer Frage auf Bosparano zu schließen. Auch die Schriften, Prophezeihungen und Kanones der Boron-Kirche kennt er alle, das meiste sogar auswendig, was er mit seiner strengen Ausbildung in Punin erklärt. Dortselbst hatte er lange Jahre die Mönche angeleitet, ehe er vor wenigen Götterläufen nach Garrensand kam, um Circator zu werden, also mit strengem Blicke der Verfehlungen der Mönche zu achten. Seitdem bekannt ward, daß sich der Orden der Golgariten begründen werde, mit permissio des Raben, da ward Calamun dafür, diesem Orden das geistig Fundament zu liefern. Schon seit seiner Ankunft in Garrensand war Calamun der heimliche Abt gewesen; zwar hatten Vurian einst und später vor allem Kalchas mehr Einfluß und eine größere Anhängerschar, doch die alltägliche Arbeit erledigte Calamun. Die Wahl Pelgor Larbentrosts durch das Klostercapitel war eine Art Protest gegen den ehrgeizigen Circator, jedoch hatte damals niemand mit dem schnellen Ableben des sanften Abtes gerechnet. Nach dem Auszug der alten Pelgor-Larbentrost-Fraktion nach Trolleck unter Malchias von Schnellenbrück war die Wahl Calamuns Formsache. Calamun versteht es, sich auf den Kreis derer sensibel einzustellen, die er beeindrucken möchte. So beherrscht er hervorragend die Rolle des entrückten Mönches, von Boron beseelt; auch gelingt es ihm, in Verhandlungen mit einem Geschick aufzutreten, daß sich selbst eingefleischte tulamidische Feilscher im Nachhinein fragen müssen, wie er es nun eigentlich geschafft hat, sie von seiner Meinung zu überzeugen. Mit diesen Künsten der Zunge, die er entgegen dem Anraten seines Abtes eifrig studiert hatte, obschon Boron doch die Rede als Übel allen Übels aus der Welt verdammen will, gelang es Calamun auch, innerhalb der letzten vier Monde mehr als zwanzig neue Novizen zu werben - sechs allein aus dem Dörfchen Doldorf in Bragahn, aus dem Kalchas der Seher und Pelgor Larbentrost stammten.
Oleande Thalia von Zwischenwasser
Die sehr hagere und hochgewachsenen Oleande von Zwischenwasser, Schwester des Barons Immo von Zwischenwasser, hat nach dem Märtyrertod des Kalmun Breckenbart dessen Nachfolge im Kloster angetreten und führt die Fraktion der heißblütigen Visarverfolger. So sind viele Mönche dieser Gruppe außerhalb der Klostermauern damit beschäftigt, predigend durch die Lande zu ziehen und die Visaristen zu finden und zu vernichten. Ein anderer Teil dieser Gruppe aber hat sich den Schnellenbrückern angeschlossen, denn obschon ihre Interessen diametral sind, zieht es beide Gruppen nach Metenar. Oleande genoß ihre Ausbildung im Borontempel zu Elenvina, ihre größte Erfahrung aber waren zwei Jahre im Selemer Noionitenkloster und der Besuch an der Anatomieschule zu Vinsalt. Zurück im heimatlichen Kosch schickte der Bruder Oleande in das Kloster Garrensand, in dem sie nun schon seit zehn Jahren den Dienst an ihrem Gotte verrichtet. Olenade ist ein sehr selbstbewußte Persönlichkeit, die sich so leicht nicht von Abt Calamun einschüchtern läßt und noch immer die wichtigste und streitbarste Wortführerin der Opposition darstellt. Zudem ist sie die Führerin einer ganz anderen Gruppierung, die quer durch die theologischen Auffassungen der Geweihten geht: So gibt es nämlich Fraktionen nach Herkunft der Mönche; und Oleande gehört der Koscher Gruppe an, also jenen, die aus der unmittelbaren Umgebung des Klosters stammen. Oleande übt im Kloster das angesehene Amt der Scholastica aus, ist also für die Ausbildung der Scholaren zuständig.
Als Thesaura des Klosters Garrensand übt Yedos die Verwaltungsgewalt über die Mensa Capituli, den Klosterbesitz aus. Er ist einer der wichtigsten Sprecher des Klostercapitels, wobei er als sehr gerissen gilt. Sein harmloses Aussehen haben viele schon zum Anlaß genommen, den scharfsinnigen Geist zu unterschätzen, der Yedos innewohnt. Seinerzeit war er gemeinsam mit Kalmun Breckenbart in Punin ausgebildet worden, ist allerdings sogleich nach Empfang der Weihe in das Kloster Garrensand eingetreten, wo der Sohn eines Hufschmiedes sich langsam in der Hierarchie des Klosters emporarbeitete. Am tiefen Glauben des Fraters Yedos ist nicht zu zweifeln, denn mit gewaltigen Worten und einer weniger gewaltigen Stimme verfolgt Yedos die Austreibung der Visar-Apostasie; somit ist er der Fraktion zuzurechnen, der auch Oleande angehört, gemeinsam sind sie die zweiköpfige Antipode zu Abt Calamun. Yedos allerdings versteigt sich nur außerhalb der Klostermauern zu mitreißenden Predigten, wo diese nottun, um dem Volk den Kopf wieder geradezurücken, innerhalb überläßt er das Reden Oleande, denmn hier ist er mehr Mönch seines Gottes als Visaristenhetzer, so daß auch hier sein ganzes Können noch nicht eingeschätzt werden kann, auch nicht vom Abt selbst ... Unter den Herkunftsgruppen weitreichenden Einfluß haben auch die Interessen des Puniner Zirkels, einer Verbindung von Geweihten, die lange Jahre in Punin zugebracht haben, gleich welcher Herkunft sie sonst sein mögen. Nur in diesem Zirkel gelingt es Abt Calamun beispielsweie, sich mit Yedos Haarpflug collegial auseinaderzusetzen. Ansonsten ist ihr Verhältnis von äußerst borongefälliger Wortarmut geprägt.
Paratas Al-Mashedh von Kunchom
Sehr wenig tulamidische Borongeweihte gibt es, noch weniger haben ihren Weg in das Kloster Garrensand gefunden, doch Frater Paratas hat es geschafft, mit seiner frommen Demut zu Boron und seinem Verständnis dafür, vor den streitenden Parteien des Klosters klein beizugeben und den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, zum Cellerarius des Klosters zu avancieren. Somit ist er für die Versorgung des Klosters und die Bestände an Lebensmitteln und Versorgungsgütern zuständig, arbeitet mit Yedos Haarpflug recht eng zusammen und enthält sich ansonsten jeder Anteilnahme. Schon unter Vurian hat ihm das dabei geholfen, den Konflikten zu entgehen. Meistens allerdings hält sich Paratas in der Priorei Rabenfeld auf, um dort die Bewirtschaftung der klostereigenen Felder zu beaufsichtigen. Den dortigen Prior, Anastan von Rommilys, kann er leicht beeinflussen, was ihm womöglich einen Triumph beschert, der ihm innerhalb der Klostermauern ewig verwehrt wäre.
Als vor vier Jahren der ketzerische und machtbesessene Abt Vurian von Garrensand von seinem namenlosen Herrn geholt wurde und Drift befreit ward, da sah es eine Zeit lang so aus, als würde Faragund von Angbar zum neuen Abt gewählt werden, doch erschien sodann Kalchas der Seher auf dem Plan, und danach Calamun, so daß Faragund sich dessen entsagen mußte. Dennoch ergriff er, dem man boshaften Ehrgeiz nachsagt, nicht die Gelegenheiten, anderorten emporzukommen, sondern blieb in Garrensand, wo er nun die Nachfolge Calamuns im Amte des Circators angetreten hat. Und nichts scheint Faragund nun mehr Freude zu bereiten, als auf die strenge und peinliche Einhaltung der Glaubens- und Ordensregeln zu achten. Faragund allerdings ist völlig unberechenbar; so findet man ihn nicht in der Gruppe der Koscher, obwohl er Angbarer ist. Seine Ausbildung in Kuslik und Punin verbindet ihn auch nicht mit den Altreichern oder dem Puniner Zirkel. Man weiß zwar wohl, daß Faragund den Übertritt zum Golgaritenorden befürwortet, doch hindert ihn das nicht daran, offen an diesem Schritt zu zweifeln. Oftmals reagiert er auf Geschehnisse der Zeit mit misanthropem Zynismus, dann aber kann er voll des Mitgefühls und des altruistischen Tatendranges sein. Innerhalb der Klostermauern ist Faragund geachtet und verehrt, doch nicht beliebt. Außerhalb hingegen verbindet ihn eine gute Beziehung zu Baron Tarjok Boquoi von Drift, zu Narmur von Karma, Edler von Durstein, und zu Baron Barytoc Naniec Thuca von Bragahn. Seit einem Unfall vor zwei Jahren, bei dem er eine Leiter hinabgestürzt war, trägt er eine Halskrause, die ihm den Kopf stützt.
Ganz knapp nur haben Golgaris Fänge den Garrensander Bibliothekar vor vier Jahren verfehlt; damals als die Bibliothek nach dem Überfall der Visaristen zur Hälfte niederbrannte und unschätzbare Werte und unwiederbringliches Wissen vernichtet wurden. Einige Wochen lag Berdin darnieder, sein Herz hatte ihm kurz den Dienst versagt, und auch heute noch klagt er oft über Herzschmerzen. Doch widmet er sich nun mit frischem Mut dem Wiederaufbau der Bibliothek. Erst nach der Wiederinstandsetzung des Gebäudes überkam ihn neuer Kummer - beim Anblick der vielen leeren Regale. Das spornte ihn an, im ganzen Lande nach Büchern zu suchen, und mehr noch als früher werden die Novizen herangezogen, Bücher zu kopieren, zum einen um sie der Bibliothek zuzuführen, zum anderen, um sie zu verkaufen und aus dem Erlös weitere Codices und Handschriften zu erwerben. Berdin verfügt über zwei ausgezeichnete Illustratoren: Cinator von Mengbilla und Ilyda von Neetha, deren Meisterwerke viel zum Ruhm des Klosters beitragen. Auch Berdins Stellvertreter Alrik Matterer von Albenhus ist als vorzüglicher Buchbinder weithin bekannt. Die Bestände der Bibliothek hütet der langsam alt werdende Berdin hinter dicken Mauern, und nicht jeder hat hier Zutritt.
Der Aufbau des Klosters
Über eine Brücke nur ist das Kloster zu erreichen. Wenn man diese überschritten hat, gelangt man durch das niedrige Torhaus schreitend in den Vorhof, an dessen Ende sich die hohen Klostermauern erheben. Viele Fensterhöhlen scheinen den Gast anzugrinsen, hinter wenigen sieht man des Abends Licht, denn hier hausen die Geweihten und derer hat’s wenig dieser Tage. Dem Torbogen unter den Zellen der Mönche folgend, gelangt man in den Hof des Klosters, rings umschlossen von den Gebäuden. Linker und rechter Hand erheben sich die großzügigen Unterkünfte für die Mönche, denn einstmals habe es hier weit mehr den hundert Mönche gegeben. Geradezu ist der Blick frei auf das Refektorium, wo die Mönche zu speisen und sich zu versammeln pflegen. Zwischen diesem und den linken Unterkünften erhebt sich der kleine, schmale Sharbanturm, in dem eine Schmiede untergebracht ist. Rechts des Refektoriums folgt erst die Küche, worauf sich anschließt das Haus des Abtes, nicht viel mehr als ein Seitenflügel. Und dem Abt gehört wohl nur die obere Etage, denn darunter befinden sich die Kreuzgewölbe und die Vorratskeller. Gleich daneben endlich ist der Tempel des Boron, gekrönt von einem freskenreichen Tympanon, über dem sich der breite Turm der Tempelhalle erhebt, von roten Schindeln gekrönt. Das Innere dieses Tempels aber ist düster, woran auch die bunten Scheiben - kostbar! - nichts ändern können, gemahnt doch alles darinnen an die Vergänglichkeit der Irdischen. Das Relief ringsum gar zeigt Totenköpfe! Doch goldgeschmückt ist der Altar des Raben, dessen Standbild darauf thront. Durch eine Tür zur rechten des Alters gelangt man in den Capitelsaal des Klosters, wohinter sich weitere Vorratsräume anschließen. Einen Flügel weiter, der wie ein Dorn aus den Mauern des Dormitoriums ragt, befinden sich die Stallungen und die Heulager. Links des Altars aber ist die Tür, die in die Bibliothek führt. Es gibt außer dieser nur noch eine weitere. Hinter dem Haus des Abtes und dem Tempel befindet sich ein umschlossener zweiter Hof, ein Wandelgang der Mönche, der an den zwei anderen Seiten umschlossen wird von dem zweistöckigen Scriptorium und der Bibliothek. Auf ihrem Dache aber steht der Rabenturm, in dem die zinnernen Glocken hängen, die vom Bibliothecarius allein geläutet werden dürfen!
Doch das Kloster steht auf einem Felsen, der zur Flußseite hin verwandelt wurde in glatte, wehrhafte Mauern – doch ist der Fels dahinter nicht länger massiv! Denn die Mönche vergangener Götterläufe haben hier tief gegraben und dunkle, unheimlich Katakomben geschaffen, Katakomben mit Nischen, in denen die Gebeine der Mönche und Äbte von Anbeginn des Klosters bis heute ruhen, aller Äbte bis auf die des wahnwitzigen Vurian und des heiligen Kalchas. Man sagt gar, die Gänge der Katakomben wären in einem Muster der Mystik angelegt worden und gäben, wenn man sie entschlüsselte, die Antwort auf manch eschatologische Frage. Doch hat sich noch niemand er Wahrheit nähern können, denn die Schriften zur Entschlüsselung der Rätsel lagern in den Tiefen der verbotenen Bibliothek.
Der Rabenfelsen
Vor dem Garreneck, auf dem das Kloster Garrensand thront, erhebt sich der Rabenfelsen aus den Fluten des Großen Flußes. Schon die Schriften der Expedition des Admirals Sanin, die den Großen Fluß erkundete, erwähnte diesen Felsen und wies ihn bereits dem Heiligen Raben zu. Geformt ist er wie der senkrecht aus dem Fluß ragende Schnabel eines Raben. Tief dunkel bis schwarz ist sein Gestein. Schon seit Jahrhunderten war es Brauch, die Todgeweihten des Gerichtes von den Höhen des Felsens hinab zu stürzen in die wirbelnden Tiefen, unter denen sich zerklüftetes Felsgestein verbirgt, das jeden Menschen zerschmettert. Auch heute noch geschieht es mitunter, daß ein Wegelagerer oder Visarist hier derartig zu Tode gebracht wird. Der Rabenfelsen in der Mündung des kleinen Drifter Flüßchens Unwyn in den Großen Fluß ist Pilgerstätte für viele Gläubige, die dann gegen ein zuweilen winziges, andernmals gar generöses Glaubenssalär in den Zellen des Klosters nächtigen können. Seit den Geschehnissen um Kalchas allerdings kommen auch viele Wallfahrer, um des Märtyrers Kalchas zu gedenken, der an dieser Stelle von seinen Feinden in die Fluten des Großen Flusses gegeben wurde.
Der Autor, Beorn Siepe, Edler zu Hüttental & Gelehrter der Historie, weilt derzeit als Gast des Klosters in Garrensand.
Name | Wahl | Geburt | Tod | |
---|---|---|---|---|
Drasmo von Punin-Berg | 561 BF | 573 BF | 505 BF | 573 BF |
Theobar der Fromme von Albenhus | 573 BF | 585 BF | 510 BF | 585 BF |
Alban von Mersingen-Böckelstett | 585 BF | 591 BF | 538 BF | 591 BF |
Alrik I. Kallenbach | 591 BF | 616 BF | 541 BF | 616 BF |
Ontho Grobhand von Eberstamm | 616 BF | 620 BF | 560 BF | 620 BF |
Priscya von Gellendorf | 620 BF | 623 BF | 572 BF | 623 BF |
Urban von Kopf Bergen | 623 BF | 628 BF | 552 BF | 628 BF |
Ludîne Yeskenmoos | 628 BF | 656 BF | 588 BF | 656 BF |
Phalbo Hannit | 656 BF | 657 BF | 588 BF | 657 BF |
Qalthasar von Streitzig | 657 BF | 667 BF | 625 BF | 676 BF |
Mardana Seelenlob von Hischfurten | 667 BF | 688 BF | 606 BF | 688 BF |
Alrik II. von Ferdok-Eberstamm | 689 BF | 699 BF | 643 BF | 699 BF |
Anno von Schmallerdamm | 699 BF | 726 BF | 640 BF | 726 BF |
Opeges Kerdong | 726 BF | 727 BF | 663 BF | 727 BF |
Krudilla die Schwache Liependar | 727 BF | 729 BF | 677 BF | 729 BF |
Sermo von Drift | 729 BF | 769 BF | 700 BF | 769 BF |
Damian von Drift | 769 BF | 773 BF | 727 BF | 773 BF |
Murnalia von Kleppenhof | 773 BF | 782 BF | 725 BF | 782 BF |
Yariel von Uztrutz | 782 BF | 807 BF | 740 BF | 807 BF |
Tarcas ya Karabêsh | 807 BF | 838 BF | 752 BF | 838 BF |
Ingalf Drasser | 838 BF | 843 BF | 789 BF | 843 BF |
Sinolf von Kuslik | 843 BF | 871 BF | 780 BF | 878 BF |
Selinde Paqqels | 871 BF | 880 BF | 818 BF | 880 BF |
Elfara Walman die Wunderbringende | 880 BF | 885 BF | 809 BF | 885 BF |
Ebbo von Festum | 885 BF | 896 BF | 831 BF | 896 BF |
Kassandra Gertenhag | 896 BF | 923 BF | 849 BF | 923 BF |
Olf von Albenhus | 923 BF | 937 BF | 885 BF | 937 BF |
Almyre die Stille von Unau | 937 BF | 943 BF | 881 BF | 943 BF |
Pasqua von Maihehm | 943 BF | 945 BF | 894 BF | 945 BF |
Alrik III. von Quirod | 945 BF | 951 BF | 882 BF | 951 BF |
Ophelia Faneri y Sapra | 951 BF | 965 BF | 903 BF | 965 BF |
Jesco Dahlmann | 965 BF | 977 BF | 908 BF | 977 BF |
Malchias von Eberstamm-Mersingen | 977 BF | 986 BF | 901 BF | 986 BF |
Iphygia Helberg | 986 BF | 992 BF | 929 BF | 992 BF |
Nazir von Pildek | 992 BF | 995 BF | 932 BF | 995 BF |
Uthmar der Reine von Wînhall | 995 BF | 1002 BF | 927 BF | 1002 BF |
Vurian von Garrensand | 1002 BF | 1010 BF | 954 BF | 1010 BF |
Kalchas der Seher von Doldorf | 1010 BF | 1011 BF | 953 BF | 1011 BF |
Pelgor Larbentrost | 1011 BF | 1014 BF | 959 BF | 1014 BF |
Calamun ya Sfardas de Ysarti | 1014 BF | 956 BF |
Irdischer Hinweis: Es handelt sich um Teil VII der Serie und nicht um Teil VI. Auf diesen Fehler wird im irdischen Teil von Kosch-Kurier 11 hingeweisen. Die obige Liste der Äbte stammt aus der Datei "garrensa" und ist nicht im PDF des Kosch-Kuriers enthalten. Die Liste der Äbte auf dem Internetauftritt der Golgariten enthält einige andere Namen und Daten.