Eitel und intrigant die Darpaten? I

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Ausgabe Nummer 15 - Phex 1019 BF

Wir, Ihre Wohlgeborene Exzellenz Ismena Selinya Junivera von Rabenmund (j. H.), durch die Gnade der Fürstin Kanzlerin von Darpatien, Edle zu Wachtberg, Junkerin von Rabenmund etc. an Seine Exzellenz Reichs-Ritter Duridan von Sighelms Halm, Kanzler des Kosch etc.

Der Zwölfe Segen, Travia vor!

Leider liegt dieser Botschaft kein erfreulicher Anlaß zu Grunde. In unserem Fürstentume sind nämlich in letzter Zeit Stimmen laut geworden, die die Bestrafung einiger Koscher fordern, welche als Redakteure in Ferdok ihr Werk verrichten.

Mit äußerster Befremdung vernahmen Wir die Verunglimpfung der Kaisertreue der darpatischen Ritterschaft durch eine Postille, welche in Eurer Provinz verfertigt wird und den Namen „Kosch-Kurier“ trägt. Darinnen der darpatische Adel, welcher auf Einladung Ihrer Königlichen Majestät Emer unlängst zu einem Convente in Gareth erschien, als intriganter, sich nicht um den Reichsfrieden scherender Adelshaufen geschildert wurde. Dies ist eine böswillige Unterstellung, welche dem schädlich Hämmern an den Grundfesten von Reich, Dere und Alveran gleichkommt.

Wie dem Grußwort der Fürstin selbstselbstens zu entnehmen, geht es dem darpatischen Adel darum, den Frieden zu bewahren und die Widersacher dieses Friedens in die Schranken zu weisen und niederzuwerfen, wo immer es nötig ist. Im Falle Darpatiens ist dies das Gebahren der Gräfin von Zweimühlen-Zwerch, die sich immer wieder auf das Keckste wider ihre regierende Herrin wendet, was natürlich geahndet werden muß, Ihr werdet uns sicherlich zustimmen. Dies wurde auch in der Rede Seiner Hochgeboren Ludeger von Rabenmund (ä. H.), Baron von Dergelsmund, offenbar.

Um so mehr verletzt es die Ritterschaft, den Hochadel, ja das gesamte Fürstentume, wenn in einem Blatte, das eine breite Leserschaft nicht nur im Kosch hat, solch intrigante Verleumdungen ausgestoßen werden! Dies ist eine Schmach, die noch vor wenigen Götterläufen nur mit Blut abzuwaschen gewesen wäre. Da wir aber alle dem Reichsfrieden als solchem durchaus verhaftet sind, mögen wir diese Angelegenheit auch auf rohalschem Wege lösen.

Als Lösung dieses unseres Problemes schlagen wir als Satisfaktion der verletzten darpatischen Ehre einen Widerruf dieser Schmähungen in der Postille, welche sie ausgestoßen, vor, damit die traditionell guten Beziehungen zwischen unseren Fürstentümern nicht durch das Werk dahergelaufener Schreiberlinge getrübet werden.

Mit der Hoffnung auf eine hesindegefällige Entscheidung verbleiben wir mit großer Hochachtung

— ISJR.

(Die Respons des Koschers entnehme der geneigte Leser nebenstehender Seite)