Entführung des Prinzenpaares - Holzsuche: Unterschied zwischen den Versionen
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[http://golgariten.de/dramatis-personae/golgariten/timokles-hydidon/ Timokles] war etwas verwundert über die harten Worte der [[Ortsnennung ist::Almada]]nerin und meinte gegenüber [[alm:Antara d'Altea|Antara]]: "Aber Schwester, die beiden sind doch bereits zu [[Akteursnennung ist::Boron]] geschritten. Man kann nur noch um ihre Seelen beten. Was hat es für einen Belang, wenn man die Leichen noch untersucht?" Der Knappe war innerlich höchst aufgewühlt. Er hatte nie vernommen, dass man Tote nach der Sterbeursache untersuchen müsse, wenn keine ernstliche Gefahr drohte. In älterern Schriften hatte er sogar gelesen, dass das alleinige Anfassen, geschweige denn Untersuchen eines Leichnams, augenommen der Tätigkeiten für die Bestattung, bereits an Leichenschändung und Fledderei galten. Diese Gedanken flogen durch seinen Kopf und so ignorierte er die Anweisungen seiner [http://golgariten.de/dramatis-personae/golgariten/lyeria/ Mentorin], dass er ein Grab ausheben sollte, und folgte Antara, damit sie keinen Fehler vor den Zwölfen begehe. Als sie sich nun prüfend über die Toten beugte, fuhr er ihr in den Arm und warnte sie: "Du solltest das lieber nicht tun, Antara! Es ist verboten! Sie sind tot und wir sollten uns um ihre Seelen und um die Belange der Lebenden kümmern." Der Knappe hatte die Kälte vergessen und hatte durch die Aufregung einen hochroten Kopf bekommen. | [http://golgariten.de/dramatis-personae/golgariten/timokles-hydidon/ Timokles] war etwas verwundert über die harten Worte der [[Ortsnennung ist::Almada]]nerin und meinte gegenüber [[alm:Antara d'Altea|Antara]]: "Aber Schwester, die beiden sind doch bereits zu [[Akteursnennung ist::Boron]] geschritten. Man kann nur noch um ihre Seelen beten. Was hat es für einen Belang, wenn man die Leichen noch untersucht?" Der Knappe war innerlich höchst aufgewühlt. Er hatte nie vernommen, dass man Tote nach der Sterbeursache untersuchen müsse, wenn keine ernstliche Gefahr drohte. In älterern Schriften hatte er sogar gelesen, dass das alleinige Anfassen, geschweige denn Untersuchen eines Leichnams, augenommen der Tätigkeiten für die Bestattung, bereits an Leichenschändung und Fledderei galten. Diese Gedanken flogen durch seinen Kopf und so ignorierte er die Anweisungen seiner [http://golgariten.de/dramatis-personae/golgariten/lyeria/ Mentorin], dass er ein Grab ausheben sollte, und folgte Antara, damit sie keinen Fehler vor den Zwölfen begehe. Als sie sich nun prüfend über die Toten beugte, fuhr er ihr in den Arm und warnte sie: "Du solltest das lieber nicht tun, Antara! Es ist verboten! Sie sind tot und wir sollten uns um ihre Seelen und um die Belange der Lebenden kümmern." Der Knappe hatte die Kälte vergessen und hatte durch die Aufregung einen hochroten Kopf bekommen. |
Aktuelle Version vom 2. April 2022, 15:40 Uhr
Timokles war etwas verwundert über die harten Worte der Almadanerin und meinte gegenüber Antara: "Aber Schwester, die beiden sind doch bereits zu Boron geschritten. Man kann nur noch um ihre Seelen beten. Was hat es für einen Belang, wenn man die Leichen noch untersucht?" Der Knappe war innerlich höchst aufgewühlt. Er hatte nie vernommen, dass man Tote nach der Sterbeursache untersuchen müsse, wenn keine ernstliche Gefahr drohte. In älterern Schriften hatte er sogar gelesen, dass das alleinige Anfassen, geschweige denn Untersuchen eines Leichnams, augenommen der Tätigkeiten für die Bestattung, bereits an Leichenschändung und Fledderei galten. Diese Gedanken flogen durch seinen Kopf und so ignorierte er die Anweisungen seiner Mentorin, dass er ein Grab ausheben sollte, und folgte Antara, damit sie keinen Fehler vor den Zwölfen begehe. Als sie sich nun prüfend über die Toten beugte, fuhr er ihr in den Arm und warnte sie: "Du solltest das lieber nicht tun, Antara! Es ist verboten! Sie sind tot und wir sollten uns um ihre Seelen und um die Belange der Lebenden kümmern." Der Knappe hatte die Kälte vergessen und hatte durch die Aufregung einen hochroten Kopf bekommen.
Antara sah den Knappen kopfschüttelnd, ja fast vorwurfsvoll an. "Ihr habt da oben in Rabenhorst nicht eben oft mit Leichen zu tun, oder? Selbst ein Toter kann noch sehr viel über seine letzten Augenblicke erzählen. Bei uns in Punin schaut öfter mal die Decimo Criminale vorbei, um bei den Opfern eines heimtückischen Mordes weitere Hinweise zu erlangen. Wären das hier brave Bauersleut in einem normalen Winter, so könnten wir davon ausgehen, daß der Herr Firun ihrem Leben ein Ende gesetzt hat. Aber die Hütte ist nicht bewohnt, die beiden stammen also nicht ursprünglich von hier. Und diese Kälte mutet fast schon Niederhöllisch an. Wenn irgendetwas ungewöhnlich ist am Tod dieser armen Seelen, dann sollten wir es wissen, schon alleine weil das Kronprinzenpaar in der Nähe verschollen ist." Dann lächelte sie kurz. "Und sieh es so: solange wir sie untersuchen, können wir auch dafür Sorge tragen, daß es ordentlich und in Würde geschieht." Wieder ernster fuhr sie fort: "Wußtest Du, daß die Ketzer in Al'Anfa den Leib der Toten sogar öffnen?" Sie schauderte bei dem Gedanken, nicht nur wegen der Kälte.
Timokles wurde übel bei dem Gedanken daran, dass man den sterblichen Leib eines Menschen öffnen würde. Dies käme einer Verstümmelung der Seele gleich. Der Knappe versuchte sich jedoch zu beherrschen und nickte nur stumm, ließ die Boroni aber die Leichname genauer untersuchen, immer mit einem prüfenden Blick über die Schulter Antaras.
"Nun gut, Wehrmeister, der eine schlägt, der andere trägt", reimte Urion belustigt, ob der falschen Titulierung des Hundsgrabers. "Da Ihr der mit dem Handbeil seid, bin wohl ich es, der die Last trägt. Aber nun auf, auf! Nicht dass wir auch so enden wie die beiden. Es wird auch bald dunkel und dann kommt erst die richtige Kälte." Er nahm seine Schneeschuhe und wandte sich zum Eingang.
Antara begann die ineinander verschlungenen Menschen zu untersuchen. Beide waren schon recht alt, wohl über sechzig Götterläufe, und recht mager. Ihre blaugefrorene Haut war gegerbt, was auf ein Leben unter offener Sonne schließen ließ, wie sie Bauern und Fahrendes Volk häufig haben. Vor allem Hände und Füße trugen starke Erfrierungsmale. Ihre Kleidung war einfach, mehrere Lagen aus Wolle und grobem Leinen, hölzerne Knöpfe, der Mann trug eine Lederhose mit wollenem Unterbeinkleid, alles schon recht abgetragen. Wunden oder andere Einwirkungen von Gewalt konnte sie nicht erkennen.
Anselm berichtete Answin in zwei, drei kurzen Sätzen alles, was er von der Alm wusste, und während die beiden sich ein wenig nützlich machten, um der Reisegesellschaft das Lager etwas vorzubereiten, fragte Anselm: "Wie geht Eurer Familie, werter Freund?"
"Danke der Nachfrage, euer Hochgeboren, es geht ihnen den Zeiten entsprechend gut."
Der Vogt war inzwischen deutlich aufgetaut, allein der Windschutz den die Hütte bot sowie die Wärme die die Tätigkeit ihm spendete hatten seine Lebensgeister wieder geweckt.
"Ihr wisst ja selbst wie es bei uns steht" - schließlich waren Boronshof und Hundsgrab nahezu benachbart und weniger als einen Tagesritt voneinander entfernt - "der Ork hat sich längere Zeit nicht blicken lassen und die Ernte war reichlich genug, um das Gut übers Jahr zu bringen und noch ein paar zusätzliche Dukaten abzuwerfen, was man ja nicht von jedem Jahr sagen kann. Ich hoffe nur, dass der Wintereinbruch bei uns nicht genauso stark war, wie hier - dann könnte es schwierig werden noch im Winter wieder nach Hause durchzudringen. Und mein Ältester ist inzwischen ein echter Wildfang - ich hatte gehofft den Winter nutzen zu können um ihm etwas mehr Disziplin und die Grundlagen des Waffenhandwerks beibringen zu können. Er ist jetzt im rechten Alter für solcherlei Betätigungen! Wie steht es denn bei Euch? Sind alle gesund und bei Kräften?"
Auch während der kleinen Handreichungen, die bei der Herrichtung der Hütte notwendig waren und im Gespräch mit dem Hundsgraber warf Answin von Boronshof doch immer wieder einen achtsamen Blick zum Prinzen hinüber.
„Es geht uns so weit recht gut. Die Ernte war ausreichend für Pechackern und die Geschäfte mit den Erzeugnissen der Firnisse laufen auch besser seitdem, wie Ihr schon sagtet, der Ork sich nicht mehr so weit im Süden blicken lässt. Firunwärts von Hundsgrab an der Grenze zum Beldenhagschen bei „Solfsheim“ gab es wohl einige Kontakte und seitdem des Barons Ort „Gerbalds Hof“ vor einigen Götterläufen gebrandtschatz wurde ist der Ort die letzte wehrhafte Station der Baronie. Ich selbst spreche recht häufig mit den Kieselburgen und wir ziehen an einem Strang – so wie es eben sein sollte in der Mark.“ Munter arbeitete der Junker weiter und war allem Anschein mal ganz zufrieden mit solch einfachen Aufgaben.
„Meiner Angetrauten, Khorena, ergeht es gut. Wir sind ja erst seit dem Praios dieses Jahres vermählt und derzeit besucht sie gerade ihren Bruder Rondrigo von Aarenstedt und befindet sich, den Göttern sei Dank, wohl in besseren Umständen wie wir. Euer Ältester ist also im besten Knappenalter, nicht wahr? Wie ist sein Name und meint Ihr er sollte einen Knappenherrn bekommen?“
"Der Bursche heißt Raslan, nach meinem Vater. Und ihr habt wohl recht - es wäre an der Zeit ihn an einen anderen Hof zu schicken. Gerne würde ich auch die Tradition der Knappschaft in unserer Familie wieder aufleben lassen, gibt es doch wenig Möglichkeiten zwei Familien enger aneinander zu binden als die Erziehung eines Knappen. Und echte Freundschaften sind es, die wir in diesen Zeiten mehr brauchen als alles andere! Allein ich wüsste nicht wohin ich meinen Sohn senden soll. Mein Vater hielt damals nicht viel von dem Titel eines Ritters, und er schickte meinen Bruder und mich lieber auf die Offiziersschule, denn in die Knappschaft. Da konnte man zwar auch die eine oder andere Freundschaft schließen, doch sind viele meiner ehemaligen Kameraden in den Schlachten der letzte Jahre gefallen, und die, die übrigblieben, haben mehr als genug mit sich selbst zu tun. Ganz davon abgesehen, dass auch unter ihnen keine Ritter ist, zu dem ich meinen Sohn geben könnte. Und die Mark ist mir doch in manchem immer noch fremd - zu lange war die Armee und nicht meine Heimat der Ort an dem ich zu Hause war."
Bei den letzten Worten wurde der Vogt von Boronshof leiser um schließlich ganz zu verstummen und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen...
Anselm blickte Answin ernst aber doch freundlich an, verharrte in seiner Arbeit und erwiderte anschließend: "Ihr seid kein Fremder in der Markgrafschaft Greifenfurt, Answin. Ihr seid mir immer ein willkommener Nachbar und seid immer auf Burg Pechackern willkommen!"
Entschlossen blickte er dann den Boronshofer an und schlug vor: "Es wäre mir Ehre, Euren Ältesten, Raslan, als Knappen an meiner Seite zu wissen. Ich würde ihm alles lehren, was einen Ritter ausmacht, und ihm zur Ehre vor den Zwölfen, Praios und Rondra vor, gereicht!"
"Nun, denn", sagte der Wehrmeister. "Immerhin sind wir ja zu dritt. Sicherlich wolltet ihr den Hauptmann nicht unterschlagen, oder?" lachte der Wehrmeister.
Ardo hatte unterdessen bereits die Tür geöffnet und war in den Schnee hinausgetreten. Langes Gerede war in der derzeitigen Situation unnütz. Was man brauchte war Brennholz, und das schlug sich nicht von alleine. Ungeduldig schaute er zurück in die Hütte, wo denn die anderen blieben. "Können wir dann?"
Der Wehrmeister schmunzelte immer noch. "Ja,ja, sofort!" sagte er, streifte sich die Schneeschuhe über und ging hinaus.
Sie legte die Decke wieder über die Beiden. "Anscheinend war es der grimme Herr Firun, der die beiden armen Seelen eingefordert hat." Die Möglichkeit, daß es nicht der grimmige Gott sondern sein verderbter Gegenspieler war, wollte sie lieber nicht laut aussprechen. "Dann lass sie uns nun zur Ruhe betten, soweit das an diesem Ort möglich ist. Ein ordentlicher Anger wäre mir dazu deutlich lieber." Sie schleifte Timokles mit vor die Tür, wo die beiden sich mühten ein Loch in den Schnee zu graben. Vor dem steinhart gefrorenen Boden allerdings mußten sie kapitulieren. "Hm", brummte die schöne Boroni. "Wir können sie wohl nur hier im Schnee beisetzen, und im Frühjahr wird sich jemand um ein ordentliches Grab kümmern müssen." Der Gedanke behagte ihr ganz und gar nicht, aber die toten Lande waren weit weg im Osten, da mochte zumindest der Feind sich nicht ihrer Leiber bemächtigen.
Trotz der grimmen Kälte lief Timokles der Schweiß den Rücken hinab und durchnässte seine Kleidung. Mehrere Schritt waren sie schon in die Schneedecke eingedrungen. Dann lehnte er sich auf seine Schaufel und hielt kurz inne, als Antara ihn ansprach. Er meinte daraufhin außer Atem: "Ich denke, dass der ehrenwerte Abt vom Rabenhorst sehr wohl eine Delegation hierher entsenden wird, um die armen Seelen ihrer borongefälligen Ruhe zuzuführen. Wenn die Schneeschmelze eintritt, ist ja auch der Weg um einiges leichter." Dann rammte er die Schaufel in den festgetretenen Schnee und meinte: "Ich sage meiner Mentorin bescheid, dass das Grab bereitet ist. Dann können wir eine kleine Andacht feiern." Timokles wandte sich um und stapfte durch den Schnee auf die Almhütte zu.
Schwer beladen mit einem Stapel langer Kiefern- und Fichtenholzstämmen, die der Wehrmeister geschlagen hatte, kehrte Urion zur Alm zurück. Nur mit dieser Ladung würden sie die Nacht wohlig und warm verbringen können, aber der Wehrmeister und der Hauptmann waren der Auffassung, dass ein mehr nicht schaden könnte. Und so würden auch die beiden mit noch mehr Brennholz zur Hütte zurückkehren. Urion betrat die Hütte und beförderte seine Fracht direkt neben die Feuerstelle. Er sah, dass Anselm bereits das Lager um die Feuerstelle bereitet hatte und raunte ihm leise zu: "In meinem Rucksack ist das Fässchen, über welches wir sprachen. Ich werde noch kurz den anderen helfen. Nehmt Euch schon mal einen ordentlichen Zug. Wir kommen gleich."
Anselm nickte Urion zu und erwiderte: "Gerne, werde ich von dem Brandt einen Testschluck nehmen, Danke Euch." Sprachs und machte sich daran, dass Fässchen nett zu platzieren und eine kleine Verkostung vorzunehmen.
Man hatte die Leichen der beiden Erfrorenen in ihre eisige Ruhestätte gelegt. Eine kleine Trauergemeinde hatte sich versammelt und fror erbärmlich in dem nun aufkommenden eisigen Sturm. Antara mußte an sich halten, damit ihre Zähne nicht unkontrolliert klapperten und bedauerte es zutiefst, daß sie keinen Schal vor das Gesicht legen konnte, da sie die Beisetzung zu leiten hatte. Der Rest von ihr war in die dicken Wintersachen gehüllt, die man ihr gegeben hatte und machen aus ihrer anmutigen Gestalt eine formlose Masse in vage menschenförmiger Gestalt. Die wenigten Teilnehmer sahen allerdings keinen Deut besser aus in ihrer dicken Kleidung. Sie hatte sicherlich von schon würdevolleren Beerdigungsgesellschaften gesprochen.
"Ehre und Furcht gebühren dem Herrn des Endes. Ihr Gläubigen, beuget das Haupt vor unserem Herrn BORON!" Sie mußte die Worte ungewohnt laut sprechen, fast schon schreien, damit man sie gegen den Wind überhaupt vernahm. Alle beugten den Kopf irgendwie, auch wenn das unter den Mützen und Kapuzen fast nicht auszumachen war. "Wir sind hier zusammengekommen, um diesen beiden armen Seelen auf ihre letzte Reise zu schicken und ihren Körper die letzte Ruhe zu geben, zumindest bis das Wetter eine angemessenere Bestattung erlaubt. Niemand hier kannte die Beiden oder weiss etwas über sie zu sagen, also bleibt uns nur ihre Seelen dem Ewigen zu empfehlen, damit er sie aufnimmt." Antra spürte, wie der eisige Sturm ihr Gesicht lähmte und ihr das Sprechen bald unmöglich machen würde. Die Blicke der Umstehenden zeigten auch unmißverständlich, daß niemand Wert auf eine lange Grabrede legte. Die Geweihte schlug also das Zeichen des gebrochenen Rades über den beiden Leichnamen, und ohne Umschweife begann sie den eigentlichen Segen zu sprechen: "Herr des Todes, zwei Menschen will ich Dir anempfehlen. Lass Deine göttliche Gerechtigkeit den Urteilsspruch finden für die Derekinder. Sie schieden aus dieser Welt, und wir, die wir zurückgeblieben sind, vermögen nicht zu sagen, nach welchem der zwölfgöttlichen Paradiese ihr Herz sich sehnt, wo ihre Seele Einlass begehrt. Schicke Deinen Raben aus, diese rastlose Seelen zu fangen. Möge Golgari sie führen vor Rethon, die Allwissende. Mögen diese Seelen nach Deinem Urteil finden, was für sie bestimmt." Sie fühlte, wie die Kraft ihres dunklen Gottes durch ihren Körper floss, und sie dabei so in Verzückung setzte, daß sie augenblicklich die Unbilden des Wetters vergaß. Sie nickte kurz, zum Zeichen daß die Beerdigung beendet war. Während die Umstehenden schnell wieder in die relative Wärme der Hütte flüchteten, begann Timokles Schnee von dem Haufen, den sie aufgetürmt hatten, wieder in die Grube zu werfen. Nach einem kurzen Augenblick, den sie brauchte um der göttliche Euphorie Herr zu werden, half sie ihm dabei. Schließlich waren die Leiber im Schnee verschwunden und Timokles rammte einen Ast in den Schnee, an dem sie aus Zweigen mehr schlecht als Recht geflochtenes, gebrochenes Rad festgemacht hatten.
"Das war vermutlich die traurigste Beerdigung, an der ich jemals teilgenommen habe!" brüllte Antara ihrem Ordensbruder über den Wind zu. Der nickte zwar, aber ob er sie verstanden hatte war zweifelhaft. Die beiden Knappen flüchteten ebenfalls in den Schutz der Hütte.