Wettbewerb - Schänken des Kosch

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Ausgabe Nummer 22 - Ingerimm 1021 BF

Schänken des Kosch: Wettbewerb

Seit geraumer Zeit schon präsentierten wir in dieser Reihe eine Auswahl der vortrefflichsten und zumeist auf die eine oder andere Weise außergewöhnlichen Gasthäuser, Wirtsstuben und Speiselokale unserer Provinz — von denen es im Kosch ja wahrlich nicht wenig gibt. Und da all diese über fehlenden Zuspruch nicht zu klagen brauchen, stimmt es umso befremdlicher, daß sich doch kaum jemand findet, der sein liebstes Wirtshaus und dessen Eigenheiten in ein paar Zeilen einem größeren Publikum schildert. So bekannte Lokalitäten wie den FerdokerLöwenkrug“, das Brauhaus „Alt-Angbar“ oder gar die „Gaststätten Aventuriens“ sind noch unbeschrieben.

Mag es aber sein, daß in den Schankräumen allein tumbe Zecher sitzen, die mit Griffel oder Feder nichts anzufangen wissen, und die Grünlinge2 des Abends bei Kerzenschein in ihren Schreibstuben hocken, sich die Augen verderben und nimmer ausgehen? Die Schriftleitung ist der anderer Meinung und ruft deshalb einen Wettbewerb aus: Wer immer den besten Beitrag für unsere Reihe „Schänken des Kosch“ verfaßt, mag auf Kosten dies Journals in einem jeden Lokal der „Gaststuben Aventuriens“ (welche also als Wettbewerbsgegenstand ausdrücklich ausgeschlossen sind) speisen und hernach seine Erfahrungen in einem Bericht zusammenfassen. Den Einsender des zweitbesten Eintrags lädt die Schriftleitung in eine der „Gaststuben“ (nach seiner Wahl) ein; der drittbeste im Bunde mag sich auf einen Besuch in jenem Lokal freuen, daß dem Erstplazierten den Sieg bescherte.

Die Beurteilung übernimmt eine fachkundige Kommission, für die bereits so renommierte Persönlichkeiten wie Väterchen Nirwulf und der fürstliche Oberhofkoch Filbu, Sohn des Filib, gewonnen wurden. Schluß der Abgabe ist am 1. Praios 29 Hal.

Die bereits beschriebenen Schänken: Der „Stollen“ in Twergentrutz (Nr.9), die „Badilikanerstube“ zu Fünfbrunnen (Nr. 12), „Auerbrücks Keller“ in Zweizwiebeln (Nr. 14), der Traviahügel zu Koschtal (Nr. 15), der 100jährige Eintopf im Gasthaus „Zum Roten Ochsen“ in Rottan (Nr. 19), die „Fischersruh“ am Angbarer See (Nr. 20).

2 So werden die Schreiberlinge und Gelehrten im Kosch geheißen, alldieweil sie den lieben langen Tag in ihren Kämmerlein hinter den grünlichen Scheiben aus Butzenglas sitzen, und nicht wie der Landmann bei rechtschaffener Arbeit Praios’ Schein spüren.