Von den Runen

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Ausgabe Nummer 22 - Ingerimm 1021 BF

Von den Runen

Grumosch Gimmelding © M. Lorber

Mit Sorge betrachten wir eine Unsitte, welche seit einer Weile um sich greifen scheint. Besonders im Hügelvolke scheinen die ehrwürdigen Runen des Rogolan zunehmend in Vergessenheit zu geraten, welche doch unsere Völker verbinden wie sonst nur der Glaube an den Urvater.

Von gar manchem Kind Aswadurs1) ist uns zu Ohren gekommen, das die Schrift der Angroschim nurmehr als Altertum betrachtet, wie ein Amboßzwerg die uralten Zeichen des Angram2, und stattdessen die Schrift der Menschen angenommen hat. Bei aller unbestrittenen Freundschaft zu den Menschlingen ist es doch notwendig die alten Werte unserer Vorväter nicht zu vergessen, zumal es doch inzwischen gar manchen guten koscher Menschen gibt, der nicht nur ein passables Rogolan spricht, sondern obendrein noch unsere Schrift besser beherrscht, als viele traditionslose Hügelzwerge. Um diesem Makel ein Ende zu bereiten, wollen wir dieses Schriftwerk nützen um die alten Zeichen des Rogolan wieder in unser Gedächtnis zu rufen.

Nebenstehend seht Ihr auf den zwei großen Stelen die 20 Runen des kleinen Rogolan, auf der kleinen Stele zu Füßen des Steinmetzen die 4 zusätzlichen Zeichen, wobei wir das kehlig gesprochene „gh“ (wie in „Bach“) und das spitz gesprochene „kh“ (wie in „Wichtel“) bisweilen in getrennten Runen geschrieben sehen.

Ansonsten bereitet lediglich das zwergische „S“ vor allem jungen Angroschim — und den meisten Menschen — noch Schwierigkeiten. Auch hier gibt es ein rauschendes „S“ (wie in „Kosch“), und ein spitzes „S“ (wie in „Zischeln“), welches bisweilen auch das „Z“ der Menschen ersetzt.

So man ein Bedürfnis verspürt Laute in das Rogolan zu übertragen, welche ansonsten nur dem menschlichen Wortschatze entstammen, so gilt die Regel, daß man „J“ und „Y“ als „I“; sowie „Ä”, „Ö“ und „Ü“ als „AE“, „OE“ oder „UE“ schreibt.

In der Hoffnung unserer Sprache und Schrift einen Dienst erwiesen zu haben, schließen Wir, Grumosch aus der Sippschaft Gimmelding, Sohn des Garboin, Enkel von Gridumox, Rogalosch des Kosch, Obmann des Rats von Alters Her, am 3 x 3 x 3. Tage des Nebelmondes im Jahre des Friedensfestes vor den Hallen von Koschim.

1) Erster Bergkönig des Kosch

2) Alt-Zwergisch