Reichsgericht verzögert

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Ausgabe Nummer 12 - Firun 1018 BF

Reichsgericht verzögert

Pamphleth fordert Klage gegen märkischen Herzog Jast Gorsam

GARETH. Ein unvorhergesehenes Ereignis verzögerte den Beginn eines ohnehin schon überaus verworrenen Prozesses vor dem Obersten Reichsgericht.

Bevor überhaupt über Schuld und Unschuld der des Hochverrats beschuldigten angeklagten tobrischen Adeligen Sherianus von Darbonia und Feron von Rallerfeste verhandelt werden konnte, erklärten zwei Cammer-Richter, der hochwohlgeborene Graf von Ferdok und der Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, in einem schriftlichen Pamphlet, sie wollten nicht urteilen, solange der Herzog Jast Gorsam vom großen Fluß Reichs-Seneschall sei. Als nominell oberster Richter sei ein Herr untragbar, der zu Answins Zeiten den Garetiern seine Tore verschlossen habe und gar in des Praios heiligem Tempelrund sein Schwert gegen den Groß-Inquisitor erhob. Ihrer Forderung, die Reichs-Cron-Anwältin Efferdane von Ehrenstein möge Klage gegen den Herrn der Nordmarken erheben, schloß sich wenig später der Großteil der übrigen Cammer-Richter an.

Selten hat man Reichs-Rat Eorcaidos so erbost erblickt wie im Augenblick der Verlesung des Beschwerdeschreibens — hatte er doch mühselig eine Unzahl von Beweismaterial herbeigetragen und einzeln kommentiert und fürchtete eine erhebliche Verzögerung, wenn nicht gar das Scheitern des Prozesses.

Tatsächlich vergingen einige Tage, bis an die Richter eine Botschaft des Reichsbehüters selbstselbstens erging, er werde der Worte wider den Herzog gedenken, wünsche aber einen unverzüglichen Beginn des Prozesses — woraufhin die klageführenden Richter ihrem Anliegen genügen getan sahen und die Verhandlung beginnen ließen, denn treu waren sie dem Reichsbehüter allesamt..

S.F.