Pervalia und Brinstreuen

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Ausgabe Nummer 46 - Rondra 1031 BF

Zu Hofe: Pervalia und Brinstreuen

Die Kaiserlichen Pfalzen im Koscherland

PERVALIA / BRINSTREUEN. Reges Treiben herrscht seit einigen Monden auf den Kaiserlichen Inseln, jenen lange Zeit in Schlaf versunkenen, beschaulichen Eilanden im Angbarer See. Nun aber kommen Tag für Tag aus den Ortschaften entlang des Ufers Fähren, Flöße und Frachtkähne, schwer beladen mit Bauholz, Steinen, Ziegeln, Gips und vielen anderen Gütern, dazu Werkzeugen und Lebensmitteln für die wohl hundert Handwerker und Tagelöhner, die sich auf Pervalia angesiedelt haben. Denn aus dem kleinen Sommerschlösschen soll eine Kaiserliche Pfalz werden, gemäß den Satzungen der Ochsenbluter Urkunde.

Über einen Götterlauf hatte man am Fürstenhofe und im Rat der Grafen überlegt, wie die Beschlüsse des Reichstags (siehe Kosch-Kurier Nr. 41, S.9 f.) am besten umzusetzen seien. Ein Passus darin besagt, dass an geeigneten Orten im Reiche Pfalzen zu errichten seien, in denen die Kaiserin auf ihren Reisen nicht nur Quartier nehmen, sondern auch Hof halten und sich den Belangen der Provinzen widmen könne. Die alte Feste Koschgau steht zwar immer noch, doch ist sie viel zu unwirtlich und abgelegen, um den neuen Ansprüchen gerecht zu werden. Deshalb wird nunmehr, wie erwähnt, das Schloss Pervalia, aber auch das Reichsgut Brinstreuen in Nadoret entsprechend ausgebaut und hergerichtet. Ihrer Kaiserlichen Majestät wird somit bald im Herzen der Provinz und auch an der bedeutenden Südroute von Ferdok über Albenhus nach Elenvina bei Bedarf ein angemessenes Quartier zur Verfügung stehen.

Pervalia

Die Älteren unter den Menschen und auch die Zwerge erinnern sich noch gut an jene Zeit, als die Kaiser häufig unser Land besuchten. Glückliche Zeiten waren das, Zeiten der Feste und des Friedens, als man das Klirren der Kelche hörte und nicht das der Waffen, als roter Wein in Strömen floss und nicht das Blut, als man die Nacht zum Tag machte und nicht die Tage finster waren wie die Nacht... So war das damals, wenn auf bunt geschmückten Schiffen die Kaiserzwillinge Bardo und Cella über den See kamen, um auf Pervalia die Sommerfrische zu verbringen.

Damals entstand das Lustschloss aus rosenfarbenem Eternenmarmor, umgeben von einem kunstvoll angelegten Garten. Das märchenhafte Gebäude mit seinem Ballsaal, den Salons und Kabinetten soll auch weiterhin im Zentrum der Anlage stehen, doch wird es derzeit um ein Stockwerk erhöht; in dem neuen Geschoss, das einen wunderbaren Ausblick auf den See bietet, sollen vor allem die Gemächer der Kaiserin und ihrer engsten Berater untergebracht werden. Des weiteren werden an das Haupthaus zwei nach hinten ausgehende Flügel angebaut. Auch der stark verwilderte Park soll wieder kultiviert und neu angelegt werden. Dem zwergischen Meister Nimosch Sohn des Nargod ist es gelungen, die alte Brunnenanlage mit den herrlichen Wasserspielen wieder instand zu setzen. Zwölf Wasserspeier in Delphinform spenden glitzernde Strahlen auf eine in der Mitte stehende Bildgruppe aus drei wunderschönen Nymphen, die außer einigen Blütenkränzen gänzlich unbekleidet sind. Sie sollen die drei Töchter des Flussvaters darstellen, doch man munkelt, dass bei ihrer Erschaffung drei „Ministerinnen“ Kaiser Bardos Modell standen. An einer anderen Stelle ist der Gartenbaumeister Lorinion Immenfreund, ein Halbelf aus Grangorien, damit beschäftigt, ein Blumenbeet anzulegen, welches die Lande des Raulschen Reiches in bunter Blütenpracht darstellt.

Die Aufsicht über diese Arbeiten führt der Reichsedle Therunbold von Cellastein, dessen Familie seit Kaiserin Cellas Zeiten den Rahjatempel auf der Nachbarinsel hütet. Pervalia selbst ist eigentlich das Gut des Prinzen Edelbrecht vom Eberstamm, der in seiner Jugend dort manches wilde Fest gefeiert haben soll. Seit seiner Heirat mit der Markgräfin von Greifenfurt hat er die Insel aber nicht mehr aufgesucht, wenngleich er immer noch den Titel eines Edlen von Pervalia trägt. Wie dem auch sei: Nach ihrem Umbau soll die neue Pfalz von Therunbold von Cellastein im Amte eines Kaiserlichen Kastellans verwaltet werden.

Brinstreuen

Ein anderer Edelmann wurde bereits vor zwei Jahren im Rahmen des Nadoreter Erbstreits (siehe Kosch-Kurier 42, S.8 und 10) zum Kaiserlichen Kastellan erhoben: Seither verwaltet Perval von Nadoret j.H. das Gut Brinstreuen, das freilich wenig mehr ist als ein stattlicher Gutshof mit einem wehrhaften Bergfried. Doch auch hier wurde unlängst der Grundstein gelegt für einen größeren Anbau sowie einige Stallungen und Vorratsräume. An Beschaulichkeit und Pracht wird sich die Pfalz Brinstreuen allerdings lange nicht mit ihrer Schwester im Angbarer See messen können — sehr zum Ärger des jungen, ehrgeizigen Kastellans.

Karolus Linneger

Meisterinformationen

Einige Abenteuerideen von Wolfhardt findet sich unter dem Titel "Weitere Abenteuerideen zu verschiedenen Artikeln" unter den Abenteuerschauplätzen.