Zwergischer Tempelbaumeister vermisst
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Zwergischer Tempelbaumeister vermisst
Perainepriester unter Verdacht
STORCHKLAUSEN, BRN. GEISTMARK. Aufruhr herrscht auf der Baustelle des Peraineklosters Storchsklausen in der Geistmark: Wie uns der Krambold Ferling Bocksaum mitteilte, wird dort seit mehreren Tagen der Baumeister Murrax Sohn des Dwarrax vermisst. Mit ihm verschwunden seien auch seine Baupläne für das Kloster.
Meister Murrax leitete den Wiederaufbau im Auftrag des Barons von Geistmark. Im Namen der Perainekirche stand ihm als Berater Umbold Vierblumen, der Hüter des Frühlings und designierter Klostervorsteher, zur Seite. Die beiden seien sich schon bald regelmäßig in die Haare geraten, erfuhr Bocksaum, der jüngst auf seiner Wanderschaft in Storchsklausen Halt machte, von den Bauleuten. Offenbar hielt Hochwürden Vierblumen die Pläne des Koschimer Erzzwergen für zu wenig perainegefällig, forderte eine leichtere, lichtere Bauweise, mehr Holz statt Stein und verlangte zudem, dass die Reliefs von perainegläubigen Menschen statt von Angroschim gefertigt würden.
Am Abend vor dem Verschwinden des Baumeisters soll es zu einem besonders heftigen Streit gekommen sein. Hochwürden Vierblumen habe Meister Murrax vorgeworfen, er wolle im Tempel heimlich angroschgefällige Darstellungen anbringen lassen, hörte Bocksaum von einem zwergischen Balkenschreiner. Dabei seien derbste Schimpfwörter gefallen, die auf der ganzen Baustelle vernommen worden seien. Wegen dieser Auseinandersetzung argwöhnen manche der Angroschim, Hochwürden Vierblumen habe den Baumeister samt seinen Plänen verschwinden lassen. Einige drohen, so berichtet uns der Krambold, den Bauplatz zu verlassen.
Unter den menschlichen Arbeitern dagegen sähen viele diese Beschuldigung als Angriff auf die Göttin selbst, was schon zu kleinen Rangeleien geführt habe. Indessen verlangsame der Verlust der Pläne den Fortgang des Baus wesentlich. Völlig überfordert mit der Situation seien die zwei Büttel, die den Bauplatz im Namen des Geistmärker Barons überwachen.
Ein böser Stern steht weiterhin über Storchsklausen. Der Wiederaufbau des Peraineklosters, das die Orks vor 15 Jahren niedergebrannt haben, erlitt im Laufe der Zeit immer neue Rückschläge, zuletzt durch das unheilige Feuer des Alagrimm (siehe dazu unseren Überblick über die Perainekirche im Kosch-Kurier Nr. 44, S.12ff.).