Mehr Sicherheit am Großen Fluss
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Mehr Sicherheit am Großen Fluss
Patrouillenboot Nadora wird feierlich getauft
NADORET, Rondra 1043 BF. Begleitet von schmetternden Fanfaren hielt Cantzler Hakan von Nadoret am Hafen der Stadt Nadoret eine flammende Rede zur Sicherheitslage in der Grafschaft Ferdok, die er als prekär einstuft.
Danach segnete der Bewahrer von Wind und Wogen am Großen Fluss, Belch Flusskrabbe, unter Applaus und Jubel der Bevölkerung ein mit Blumenkränzen reichlich geschmücktes, neu erbautes Schiff, das die ebenfalls anwsende Baronin, Hochgeboren Neralda Cella von Nadoret, auf den Namen Nadora taufte – in Erinnerung an die streitbare Stammmutter des Hauses Nadoret.
Publikumswirksam, von einer grün-weiß beflaggten Tribüne aus, erläuterte Hakan von Nadoret die Beweggründe für diesen Schritt vor zahlreichen geladenen Gästen, darunter Derya von Uztrutz, Erzbart von Drabenburg und Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels. Es sei vor allem die „grassierende Piratenplage“ am Großen Fluss und die „bedauerliche Überforderung des Grafen“, diesem Problem angemessen zu begegnen, erklärte Hakan von Nadoret. Man wolle dem Grafen daher unterstützend zur Hand gehen und den Piraten mit diesem neuen Patrouillenboot die Stirn bieten. Der Cantzler mutmaßte weiter, dass die „unglückliche Wahl der Barone“, die Kaiser und Graf in den beiden Lehen Drift und Bragahn getroffen hätten, wohl mitverantwortlich sei für die, seiner Meinung nach, desaströse Sicherheitslage am Großen Fluss. Schließlich sei es abzusehen gewesen, dass gerade zwei Zwerge für die Sicherung der größten Wasserstraße Aventuriens denkbar inadäquat sind. Das Haus Nadoret und seine Verbündeten wollten es aber nicht länger hinnehmen, dass Reisende und Händler am Großen Fluss um Leib und Leben fürchten müssten. Dies solle auch ein deutliches Zeichen an alle Ferdoker sein, dass das Haus Nadoret unerschrocken an der Spitze der Grafschaft stehe, wenn es um das Wohlergehen der Bürger gehe – so der Cantzler.
Aus eigener Tasche wurden daher der Bau und der Betrieb der Nadora finanziert, die künftig zwischen Thûrbrück, an der Grenze zum Hinterkosch, und Ferdok für Recht und Ordnung am und auf dem Großen Fluss sorgen werde. Das Haus Nadoret werde weder Kosten noch Mühen scheuen, um seinen zwei großen Leidenschaften nachzugehen, und das seien die Liebe zur Heimat Ferdok und die Liebe zur Fürstenfamilie – führte der Cantzler weiter aus.
Tatsächlich stieg 1042 BF die Anzahl der gemeldeten Piratenangriffe am Großen Fluss nach mehreren Jahren der Ruhe wieder markant an, vermeldete der fürstliche Zollgreve auf Burg Thûrstein, Angwart von Hasingen, unlängst. Jedoch hätten die gräflichen Flusszollgardisten die Situation unter Kontrolle. Es werde nur eine Frage der Zeit sein, bis man die Drahtzieher hinter den Angriffen dingfest gemacht habe, so der Zollgreve weiter.
Die Baronin von Nadoret scheint jedoch nicht so lange warten zu wollen, sondern befahl der Nadora, unmittelbar nach ihrer feierlichen Einsegnung die Arbeit aufzunehmen. Das schlanke, 16 Schritt lange Boot, das von 18 Ruderern und einem Segel angetrieben wird und an dessen Bug eine Hornisse dem Piratengesindel den Garaus machen soll, stieß unter frenetischem Jubel der Nadoreter Bevölkerung vom Anlegeplatz im Hafen ab und wandte sich nach einer Ehrenrunde ihrem ersten Einsatzgebiet zu – der Hinterkoscher Grenze und den Gestaden vor Drift und Bragahn.