Die Schöne vom Wengenwald
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Die Schöne vom Wengenwald
ADLERGANG. Genau sieben Tage nachdem sie in Adlergang ihre alte Heilerin Ulide zu Grabe getragen hatten und sich schon fragten, wer nun nach den kleinen und großen Wehwehchen der Dörfler sehen und ihnen das Wetter vorhersagen sollte, erschien Luxanda vom Wengenwald. Ohne viel Fragens nahm sie die kleine Kate unweit des Dorfes in Besitz, in der Ulide gehaust hatte, und teilte mit, dass sie fortan dort wohnen würde. Denjenigen, die sich zu fragen trauten (aber das waren nicht viele, denn die Schönheit Luxandas verschlug vielen die Sprache, weil sie dachten, dass diese Frau gewiss etwas Besseres als sie selber sei), gab sie zur Antwort, dass sie die Nichte Ulides sei. Niemand in Adlergang konnte sich mehr erinnern, wann die alte Ulide ins Dorf gekommen und wo sie Verwandte hatte, aber man nahm Luxandas Ankunft hin, da sie eine recht ordentliche Heilerin und Kräuterfrau ist, wie die ersten feststellten, die sich zu ihr trauen. Doch war sie von ganz anderer Art als die greise Ulide. Zwei jungen Dingern, die ihr die Milch für ihren prächtigen Kater bringen, soll die Schöne erzählt haben, wie sie danach strebe, die stattlichsten Mannsbilder der Grafschaft in Rahjas Namen für sich zu gewinnen. Den starken Belch Müllerssohn und den Almgreven Gobrom Sackstrunk hat sie wohl schon um den kleinen Finger gewickelt, doch hält sie wohl gar nach solchen Recken wie dem Rondrageweihten Lucardus von Hirschingen oder dem Grafengefährten Lucrann von Auersbrück Ausschau, am Ende gar nach Herrn Jallik selbst!