Baron Myros’ Heldentod
Baron Myros’ Heldentod
Die Zwölfe gnädig, Boron vor! Denn wehe dem Kosch — der Tapfersten einer, Herr Myros von Metenar, ist dahingeschieden! Ehrenvoll sind die Umstände seines Todes, doch bitter die Trauer der Zurückbleibenden!
Die böse Zeitung erreicht uns aus dem fernen wikav:Praske, der markverweserlichen Feste im geplagten Osten des Reiches. Dorthin hatte nämlich der Reichsbehüter seine wackeren Streiter gerufen, jene aus Tobrien, Weiden und Darpatien zum Heerbanne, alle anderen aber, die kommen wollten, um aus freiem Willen für das Reich zu kämpfen gegen die Finsternis, die sich im Osten erhob.
Aus dem Kosch brach wohl auch so manch mut’ger Vasall auf, allen voran der Graf von Ferdok, der gute Growin, aber auch des Fürsten Kanzler Duridan von Sighelms Halm und Baron Karras von Roterz und noch so manch einer. Darunter aber auch der Edelsten einer, der weise Baron von Metenar, Myros Stragon von Kystral, der in des Königs Gefolge schreiten sollte, denn Richter des Reiches war er! Solch’ Ehre dem Hause Kystral!
Doch aber — weh! Der Schwarze Fürst hatte seine Schurken unter den edlen Adel des Reiches gemischt, und nicht der geringste dieser war der Herr von Praske selbst, der Markverweser Rondradan von Streitzig! Zuerst aber schlug der Verräter Gwendion von Nevelung zu, ein Druide, der einen wackeren Recken verzauberte, auf daß dieser mordlüstern sein Schwert erhebe; erhebe gegen unsere liebe Frau Königin und Reichsbehüterin, Emer von Gareth, die Gute und Hehre! Gar niemand hätte dieses feigen Schwerthiebes wehren können, war doch jedweder wack’re Kämpe weit, der die gute Königin vor dem heransausenden Schwerte hätte schützen können. Kein treues Schwert stand ihr zur Seite, doch der Treuesten einer: der brave Baron von Metenar.
Und siehe: der Mutige stürzte sich dazwischen, sein Körper zum Schild für seine Königin! Das Schwert aber wehrte der Metenarer ab, indem es sich in einen Leib versenkte und nimmermehr die Königin treffen könnte! Sein Leben gab der Wack’re für seine Königin und das Reich, denn der wucht’ge Hieb des Attentäters entleibte des Metenars Seele, die sogleich zu den Himmlischen, gen Alveran emporeilte, zu HESinde der Allweisen.
Der Tumult aber legte sich noch lange nicht zu Praske, schlug doch der Markverweser selbst noch einmal zu und entführte schließlich gar den jungen tobrischen Herzog, unseres guten Fürsten Bruders (des Herrn Geldors), Schwiegersohn! Zwar konnten die Edlen des Reiches, die Grafen, Barone und Ritter, den Herzog zuletzt befreien, doch bleibt der Schreck, daß selbst in nächster Nähe zur Krone des Reiches einer dem Schwarzen Fürst treu ist besitzt (sic!), bleibt die Furcht, selbst der langjährige Nachbar könnte überlaufen und dem Reich und den Göttern ein Verräter werden!
Doch des Fürsten Kanzler schickte sogleich eine Depesche nach Angbar, wie wohl auch nach Metenar. In Angbar erregte die Nachricht vom Attentat auf Reichsbehüter und Reichsbehüterin große Besorgnis. Doch auch empfand man es als schweren Schlag für das Fürstentum, daß einer der Aufrechtesten unter des Fürsten Gefolgsleuten, der altgediente Baron Myros sein Leben verloren hatte. Wohl nicht verloren, sondern mehr noch: geopfert!
Seine Durchlaucht ließ nun auch sogleich die Glocken und Gonge der Tempel erschallen und erdröhnen, auf daß dem Volke mitgeteilt werde, daß der schwarze Schrecken nicht fern sei, sondern nun schon das erste Opfer im Kosch gefordert hätte.
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