Aus Koscher Landen - Kosch-Kurier 35
Nun kommen sie wieder nach Twergentrutz, die ingerimmgefälligen Pilger. Denn ein weiteres Mal ist vom Schleifstein der Heiligen Ingerimiane, der im Angbarer Tempel verwahrt wird, nach tausenden und abertausenden Waffen- und Werkzeugweihen nicht mehr als ein Kiesel geblieben. Und wie es Brauch ist, sucht man in Twergentrutz nach einem neuen Artefakt der Heiligen, denn dort zwischen Greifenpaß und Firunszapfen war ihre Heimat. Dazu läßt ein Geweiher Ingerimms den vom letzten Schleifstein verbliebenen Rest einen steilen Felshang herabrollen, auf daß er den Weg zum neuen Twergentrutzer Schleifstein weise. Dies ist keine leichte Prüfung für Ingerimms Jünger, denn oft dauert es Wochen, bis ein Stein gefunden ist, der mit des Gottes Segen mit einem Mal „ein Ritterschwert, eine Zwergenaxt und das Messer eines braven Landsassen zu vollendeter Schärfe zu schleifen vermag“.
Der Erzhort der Tiefen Lande — die nur von wenigen bemerkte Ordensniederlassung der Draconiter in Angbar — ist nicht mehr. Die Äbtissin Syldrake Lohenfels überwarf sich offenbar mit den Oberen ihres Ordens, welche deshalb — und aus anderen, geheimen Gründen — die Schließung des Hortes anordnete. Syldrake Lohenfels galt als profunde Kennenerin der Zwergenheit, unbestimmten Berichten zufolge soll es aber auch zu Auseinandersetzungen mit Koschimer Bruderschaften gekommen sein, die gar mit Waffengewalt zwischen diesen und von der Äbtissin besoldeten Schergen ausgetragenen wurden. Die unterirdische Halle des Erzhortes in Angbar untersteht nunmehr den Geweihten des Hesindetempels. Schriftgut wurde zum Teil nach Vinansamt in die Abtei Leuwensteyn verbracht, die nunmehr einzige Niederlassung des Drachenordens im Kosch, welche ohnehin deutlich größer ist.