Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm - Kosch-Kurier 31

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Ausgabe Nummer 31 - 1024 BF

Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm im Koscher Zwiegespräch

Mit dieser Ausgabe eröffnen wir eine Serie von Gesprächen mit berühmten Persönlichkeiten unseres Fürstentums. Unsere Gesellschaftsschreiberin Elida von Cellastein stellt hierzu einige Fragen, von denen eine jede einer anderen Gottheit gewidmet ist. Wir hoffen dem geneigten Leser hiermit die großen Frauen und Männer, welche die Geschicke unserer Provinz so trefflich lenken und bestimmen, näher bringen zu können.

Beginnen wollen wir diese kleine Reihe mit niemand geringerem als Kordan, dem Barone der Geistmark, in dessen trutziger Burg ich nun weile. In Gesellschaft des stattlichen Hochgeboren und seines hageren Bediensteten, des Magus Malzan Lichterlohe.

Zunächst erlaubt mir die Frage nach Eurem vollständigen Namen nebst Titulator?

Hochgeboren Kordan Alberich von Blaublüten-Sighelms Halm, Baron von Geistmark, Reichsritter. Zudem trage ich den Titel des Reliquiars im Orden der Hanghasenhatz zu Oberangbar.

(TSA) Wann und wo seid Ihr geboren?

Das Lichte Deres erblickte ich auf dem Rittergut meiner Eltern im Gratenfelsschen — doch merkt wohl, sowohl die Blaublütens als auch natürlich die Sighelms Halm sind ein Koscher Geschlecht! Wann ... das war wohl 11 oder 12 vor Hal, am 18. des FIRunmondes.

(TRA) Habt Ihr eine Familie?

Vor zweieinhalb Jahren habe ich mit Mechtessa von Lutzenstrand-See den Traviabund geschlossen. Leider sehen wir uns nicht häufig, denn meine Gemahlin weilt als Gesandte des Fürsten in Rommilys. Ihr scheint übrigens mit dem Herrn PHEX zu reisen, denn ich kann euch eine Neuigkeit für Euer Blatt mitteilen, die mir selbst erst vor kurzem gemeldet wurde: Meine Gattin ist zum zweiten Male von Tsa gesegnet und wird, so die Götter es wollen, im FIRunmond niederkommen. Unser erstes Kind Efferdane, zählt nun schon anderthalb Jahre.

Was für eine freudige Nachricht, wir wünschen hierfür allen Segen der Zwölfe. (PRA) Welche Gottheit, glaubt Ihr, steht Euch am nächsten?

Potzblitz, was fragt Ihr da! Die Götter wohnen in Alveran, sie stehen mir doch nicht nahe wie ein Onkel oder ein Waffenbruder! Aber wenn Ihr meint, welchen Göttern ich besondere Ehrung zolle: Das sind natürlich die Herrin RONdra und der Herr PRAios, nebst der gütigen Mutter TRAvia.

(ING) Was seht Ihr als Eure Lebensaufgabe?

Haltet ein einen Augenblick! Wenn ich’s mir recht bedenke, hatte ich wohl manches Mal, im dichten Schlachtengetümmel, wenn das Glück sich zu uns wendete oder übermächtige Feinde bezwungen werden konnten, das Gefühl, als stünde die himmlische Löwin mitten unter uns, gar neben mir. Aber zu Eurer nächsten Frage: Meine Lebensaufgabe ist jene, die die Götter mir gegeben haben: Mein Lehen gerecht zu regieren, meine Untertanen zu schirmen, Fürst und Reich zu dienen.

(HES) Was würdet Ihr als Eure größten Talente und Vorzüge bezeichnen?

Das Fechten und Lanzenreiten natürlich, das habe ich von Kind auf gelernt. Das sind die Talente; meine Vorzüge, hmm ... das ist wohl schwierig (der Baron krault in seinem gepflegten Barte) ... es sind wohl jene, die ich mit so vielen andern teile: die rechte Koscher Wesensart. Verweilt nur ein paar Wochen im Darpatischen, und Ihr wisst, wovon ich rede!

...und was als größte Schwächen?

Ich bin wohl zu aufbrausend und ungeduldig, wo es nicht um das militärische Handwerk geht.

(RAH) Womit verbringt Ihr am liebsten die freie Zeit?

Mit meinen guten Winhaller Hunden! Ihr habt sie sicherlich unten im Hof gesehen? Prachtstiere, und folgsam wie Praiosschüler. (Bemerkung von Frau Elida: ...und grimmig wie Bornbären, einer Fremden gegenüber)

(PER) Wenn Euch ein Festmahl gereicht würde, was sollte auf der Tafel stehen?

Wildbret jeglicher Art, am besten in Bier- und Beerensosse. Eine kräftige Rübensuppe zur Vorspeise.

...und mit wem würdet Ihr es am liebsten zu Euch nehmen?

Mit den Kameradinnen und Kameraden vom Orden der Hasenhatz natürlich. Damit dieses Festmahl aber wahrlich herausragend wird, braucht es eines: Unser guter Fürst sollte mit uns tafeln. Durchlaucht ist ein ausgezeichneter Tischgenosse und ein trefflicher Esser!

(RON) Wenn Ihr Euch duellieren müsstet, womit und mit wem würdet ihr dies am liebsten tun?

Natürlich müsste es ein Lanzengang sein. Mit wem? Als Knappe hätte ich wohl Raidri genannt, für ein Ehrenduell. Unreife Knaben träumen von Ruhm, der doch weit ausserhalb ihrer Kräfte liegt ... Heute? Ritter Grifo von Streitzig wäre ein interessanter Gegner. Am Schandbaihir zu Bredenhag machte er einen trefflich rondrianischen Eindruck, den ich gern auf der Turnierbahn prüfen würde.

(EFF) Welche drei Dinge würdet Ihr auf eine einsame hinterkoscher Insel mitnehmen?

Einen guten Jagdbogen auf jeden Fall. Ansonsten hängt’s davon ab, wie lang ich dort verweilen müsste. Wär’s für immer, kämen ein Messer und eine Schaufel dazu. Sprecht Ihr nur von ein paar Wochen, wohl eher ein Feldbett und ein Fässchen Ferdoker...

(FIR) Was war der bislang größte Fang/die größte Heldentat Eures Lebens?

Von Heldentaten sollen die Sänger berichten, nicht die Krieger. Mein größter „Fang“ war wohl der Reichsverräter Wertlingen, den ich gemeinsam mit anderen hohen Herren des Reichs im Feindesland festnehmen konnte. Gerne würde ich den Jergenquell anfügen, doch der ist uns damals im Gratenfelsischen leider durch Hexerei entwischt. Mein größter Kampf war sicherlich die Orkenschlacht auf den Silkwiesen. Die Schrecken der Dämonenschlacht dagegen blieben mir großenteils erspart, da mich der Marschall zur Sicherung des Trosses eingeteilt hatte.

(PHE) … und was war die bisher größte Torheit?

Das mögt Ihr in der Kosch-Kurier-Ausgabe von Anfang 28 Hal nachlesen.

(BOR) Wie sollte dereinst Euer Gang zu Boron geschehen?

Ein jeder Krieger möchte wohl auf dem Schlachtfeld fallen, wenn er damit seiner Seite den Sieg sichern kann. Die Schwingen Mythraels zu hören ... Dennoch wäre es mir auch recht, im Sterbebett im Kreis von Freunden und Familie auf Golgari zu warten.

Welches sind Eure weiteren Vorhaben?

Ich bin kein Stippwitz, der im Schreibstübchen von langer Hand die Verdopplung seines Vermögens plant, und schon gar kein Rabenmund, der Strategien zum Aufstieg in Hofämter entwickelt. Vorderhand ist mir daran gelegen, die Geistmark, das alte Erblehen der Sighelms Halms, zu neuer Blüte zu bringen, nachdem götterlose Neubarone und Orkensturm ihr für zwei Jahrzehnte übel mitgespielt haben. Beispielsweise soll das alte PERainekloster Storchsklausen zu neuer Weihe gelangen und so den Segen der Göttin für das Lehen anrufen. Dann hat mir der Baron von Rohalssteg seinen Sohn als Pagen anvertraut. Sollte aber irgendwann die Reichsregentin die Ritterschaft zum Sturm auf die besetzten Lande rufen, so glaube ich nicht, daß ich dabei zurückstehen werde.