Zwei Edelleute und ein Banner im Schmutz

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Ausgabe Nummer 82 - Phex 1047 BF


So manches ist geschehen während der langen Belagerung des Bärenstiegs – mehr, als wir berichten können. Doch die nebenstehende Episode wollen wir unserer Leserschaft nicht vorenthalten, da zu befürchten ist, dass sie den Auftakt zu weiteren unheilvollen Ereignissen darstellt.

Die Schriftleitung

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Zwei Edelleute und ein Banner im Schmutz

Eine alte Feindschaft flammt neu auf

BÄRENSTIEG, Tsa 1047 BF. Bei der winterlichen Belagerung des Bärenstiegs kam es kurz vor dem Sturm auf die Burg zum Streit zwischen den alten Feinden Baron Brumil Wackerstock und Hakan von Nadoret, der ob seiner Heftigkeit in einer weiteren Fehde münden könnte.

Nach einer Lagebesprechung aller Kommandanten im Zelt des Grafen Jallik von Wengenholm konnte Hakan von Nadoret nicht an sich halten und äußerte seinen Unmut über das kleine Aufgebot der Baronie Drift, das aus nur vierzehn Kämpfern bestand, mit den Worten: „Kleines Aufgebot eines kleinen Barons“.

Brumil Wackerstock ließ das nicht auf sich sitzen und forderte von seinem Vasallen Hakan von Nadoret, dass dieser das Drifter Banner in die Schlacht trüge, um sein Aufgebot zu vergrößern. Der Nadoreter lachte auf und warf das Drifter Banner in den Matsch; daraufhin bedachte er Baron Brumil mit etlichen höhnischen Worten, die von diesem mit nicht weniger deftigen Ausdrücken erwidert wurden, sodass den anwesenden Kommandanten die Schamesröte ins Gesicht stieg. Graf Jallik und die Wehrmeisterin Alvide von Eichental mussten schlichtend eingreifen und die Streithähne trennen, aber der Schaden war angerichtet, die Ehre der beiden Kontrahenten verletzt. Dass ein in den Matsch geworfenes Banner einer Fehdeerklärung gleichkommt, war allen Anwesenden sofort bewusst. Der herausgeforderte Baron war jedoch nicht um Kalmierung bemüht, sondern hob den sprichwörtlichen Fehdehandschuh auf, indem er Hakan von Nadoret einen „untreuen Vasallen“ nannte und ihm drohte, sein Lehen – das Junkergut Durstein – zu entziehen.

Es bleibt zu hoffen, dass es bei diesem unschönen Schlagabtausch bleibt und ausnahmsweise Worten keine Taten folgen.

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