Erhängte gefunden

Aus KoschWiki
Version vom 15. Februar 2023, 23:03 Uhr von Kunar (D | B) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Briefspielindex |Titel=Erhängte an der Blattlosen Eiche |Reihe=Kosch-Kurier 16 |Teil= |Datum=1.1020 |Zeit= |Autor={{Briefspieler|Benutzer:Fs|}} |Logo=Wappen…“)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 16 - Praios 1020 BF

WengenholmAngbarer See. Erneut zum Schauplatz eines grausigen Geschehens geworden ist die berüchtigtigte „Blattlose Eiche“ (eibe?) im nördlichen Kosch.

Am Morgen des 19. Rondra passierte ein Detachment Fürstlicher Schlachtreiter in der Schwüle des Spätnachmittags den unheimlichen Baum in der Harschenheide, an dem die Grenzen der Baronien Oberangbar, Garnelhaun und Geistmark zusammentreffen. „Das Krächzen der Boronsboten verhieß nichts gutes“, berichtete Hauptmann Hardulf von Ödenhof später. „Ich ließ die Abteilung vorsichtig näherrücken.“

Schreckliches offenbart sich dort den Rittsleuten: In den kahlen Ästen des knorrigen, uralten Stammes baumelte der Leichnam eines Erhängten, umschwirrt von krächzenden und pickenden Aasfressern, die sich am toten Fleische gütlich taten.

„Sub-Lieutenant Iralda von Hirschingen erbot sich, den Baum zu erklettern, und durchschlug den Galgenstrich mit einem Schwerthieb“, schildert der Hauptmann weiter. „Allein, wir konnten von der Toten wenig mehr feststellen, als daß sie eine Frau war und die einfache Kleidung des Volkes trug – so sehr hatten die Vögel sie zugerichtet, boronseimitihr.“

Bewohner der umliegenden Dörfer Harschburgen, Eberrast und Hannos Hof berichteten dem Korrespondenten dieses Journals von einer Gruppe Reisender, die gut eine Woche zuvor bei ihnen Gastung gesucht hätten. Jene Fremden hätten sich nicht nur einer seltsamen Außerkoscher Sprache befleißigt, sondern zudem des öfteren Erkundigungen nach magischen oder sonstwie verruchten Orten eingeholt. Die Freibäuerin Jelissa Sirbenkrug meinte sich gar daran zu erinnern, daß sie von den Fremden ausdrücklich nach der Blattlosen Eiche gefragt worden sei.

Ob die Tote zu jener Reisegesellschatft gehörte und aus welchem Grunde sie ermordet wurde, konnte jedoch bislang nicht festgestellt werden. Auch ist unklar, ob womöglich eine Verbindung zu den auf ähnliche Weise vom Leben zum Tode gebrachten Orks besteht, deren Kadaver jüngst im Greifenfurtschen Nardesfels gefunden wurden. Von den geheimnivollen Fremden fehlt gleichfalls jede Spur.

S.F.