Neuer Wehrmeister ruft zum Rat nach Fürstenhort

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Ausgabe Nummer 35 - 1027 BF

Neuer Wehrmeister ruft zum Rat nach Fürstenhort

ANGBARFÜRSTENHORT. Im Namen des durchlauchten Fürsten hat der von diesem nach der Schlacht um den Rhodenstein neu bestallte Wehrmeister der Provinz, Rittmeister Torben Raul Baduar von Hammerschlag, die Vasallen des Hauses Eberstamm zusammengerufen, um ihren Rat zu hören, wie es Vasallenpflicht ist. Gesprochen werden soll über die Wehr des koscher Landes, und weil dem so ist, verfügte Seine Durchlaucht, daß er die Gefolgsleute seines Hauses nicht in Angbars Schloß Thalessia empfangen, sondern auf dem steinernen Sitz Halmdahls anhören wolle — in Fürstenhorts Halle, der alten Burg der Eberstamms.

Dem Befehlshaber der fürstlichen Truppen — den berühmten Schlachtreitern und den wackeren Hellebardieren, den Baronen, Junkern und Rittern und schließlich den Landwehrhaufen und Kriegsleuten der Grafschaften — schwebt offenbar einiges vor, wie die Wehrfähigkeit des Landes ertüchtigt werden solle, zumal als Lehre aus den vielfach heftigen und verlustreichen Schlachten der jüngsten Götterläufe. Man entsinne sich der ungezählten Gefechte, die seit dem Verschwinden des guten Kaisers Hal zu fechten waren, sei es auf der Heimat Boden oder anderorten, wohin die koscher Kämpen zogen, dem Ruf von König und Königin folgend oder um den Freunden anderswo im Reiche beizustehen: im Answin-Jahre, als die Orken durch den Kosch auf Gareth zogen, jüngst Seit an Seit mit Greifenfurtern und Weidener — und stets und wieder auf den finsteren Schlachtfeldern des Ostens, in der Dritten Dämonenschlacht gar!

So will der neue Wehrmeister unter anderem eine Truppe von berittenen Bogenschützen ausheben, welche bei Bedrohungen rascher als die schwer gepanzerten Schlachtreitern zu verlegen und dem Feinde entgegenzusenden ist.

Dem zutiefst rondrianisch gesinnten Grafen Jallik von Wengenholm wird dies mit Sicherheit übel aufstoßen, und auch beim Grafen Growin von Ferdok darf der Wehrmeister kaum auf Unterstützung hoffen. Der Ferdoker hofft eher auf eine Neubelebung der Angbarer Sappeure, welche seit den schrecklichen Verlusten und dem Verlust der Regimentsfahne in der Dämonenschlacht nicht wieder erstanden sind.

Diese Sappeure sind — oder waren — gleichwohl ein kaiserliches Regiment, was die Sache nicht einfacher macht. Das Reich aber steht — insgesamt wohl mehr noch als die Provinz Kosch — vor den gleichen Problemen wie diese: durch Jahre der Kämpfe geleerte Säckel und ausgedünnte Reihen waffenfähiger Männer und Frauen.

Burgholdin der Jüngere