Verrat und Krieg in Greifenfurt
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Verrat und Krieg in Greifenfurt
Prinz Edelbrecht und Markgräfin Irmenella in Not
Ein freudiges Fest hatte Graf Jallik auf der Angenburg für die Streiter der Kämpfe im Wengenholm angesetzt. Aus dem Wengenholm strömten die Gäste in großer Zahl herbei und auch so mancher Ferdoker, oder Hügelländer fand seinen Weg zur Angenburg. Der Graf fand warme Worte für seine tapferen Mitstreiter und auch der zahlreichen Gefallenen wurde gedacht. Obwohl die Mauern der Angenburg noch immer nicht wiederaufgebaut worden sind und die Feierlichkeiten im Gesindesaal stattfanden wurde es doch ein rauschendes Fest und so stießen viele Kämpfer auf ihre Waffenbrüderschaft an. Doch selbst die schönsten Feste sind irgendwann vorbei und so war es auch hier.
Graf Jallik bat jedoch seine weitgereisten Gäste aus Ferdok und Hügellanden noch einige Tage als seine Gäste zu verweilen. Gerne nahm so mancher weitgereister Adlige das Angebot an. Allen voran Graf Growin, der es sich nicht hatte nehmen lassen seine Freund und Kampfgefährten Jallik, trotz des weiten Weges, persönlich die Aufwartung zu machen.
Es waren gerade einige wenige Tage vergangen als ein abgehetzter Bote aus Greifenfurt eintraf. Gar schlimme Kunde brachte er von unserem nördlichen Nachbar. Der Meister der Mark, Tilldan von Nebelstein, soll sich gegen Markgräfin und Prinz Edelbrecht verschworen haben und gar im Bunde mit den Schwarzpelzen stehen. Die Markgräfin hatte er in ein Kloster abgeschoben und Prinz Edelbrecht gar mit Gewalt fest gesetzt. Zahlreiche der Koscher Ritter aus des Prinzen Gefolge sollen dabei erschlagen worden sein. Einzig die junge Thalessia von Nadoret überlebte das Gemetzel.
Doch der Nebelsteiner hatte die Rechnung ohne unseren tapferen Prinzen gemacht. Ihm gelang die Flucht aus der Gefangenschaft und in aller Hast begann er Truppen zu sammeln, um die Ränke des Nebelsteiners zu durchkreuzen. Auch die Markgräfin brach aus ihrem Rückzugsort auf und rief ihr Gefolge zu den Bannern. Der durchtriebene Nebelsteiner hatte derweil den Großteil der Märker geblendet und ein Heer an der Grenze zur Wildermark zusammen gezogen. Gerüchte über Schwarzpelze in der Mark machten bereits die Runde. So manchem braven Koscher kamen da schon Erinnerungen an den Orkensturm hoch, der vor einigen Jahren ja auch den Kosch so bitter heimgesucht hatte. Zu allem Überfluss war auch der Sohn des Markgrafenpaares, Prinz Ulfried, war in der Gewalt des Nebelsteiners.
So kam es das der Bote zur Angenburg geritten kam um um Hilfe zu bitten. Graf Growin zögerte freilich nicht lange und neben Baronin Alvide von Eichental schlossen sich auch einige andere Ritter seinem Gefolge an. In aller gebotenen Hast wollte der Graf von Ferdok an die Seite der Markgräfin eilen.
Während die kleine Gruppe also aufbrach musste Graf Jallik mit guten Worten zurückgehalten werden sich sogleich persönlich anzuschließen. Stattdessen sandte er zahlreiche Boten aus. Zum einen um den Heerbann der Grafschaft an der Stolzenburg zu sammeln und zum anderen um die schlimmen Nachrichten zum restlichen Adel des Kosch zu tragen.
Wenige Tage darauf erreichten Order des Fürsten die Stolzenburg und der fürstliche Vogt Feron von Nadoret führte seine zweihundert Streiter aus den Toren der Burg heraus und brach gen Greifenfurt auf. Im ganzen übrigen Kosch begannen sich fürstliche Truppen gen Norden aufzumachen, aber Wehrmeister und Fürst sahen davon ab einen allgemeinen Heerbann auszurufen bevor klar war ob die Orks überhaupt tatsächlich in Greifenfurt eingefallen waren.
Es sollten nur wenige Tage der Unsicherheit folgen, als schließlich Brieftauben von einem Sieg über den Nebelsteiner berichteten. Bald darauf brachten berittene Boten ausführlichere Kunde. Markgräfin Irmenella und Prinz Edelbrecht waren in der Baronie Hasenfeld, weit im Osten der Markgrafschaft auf das Heer Tilldans getroffen. Der Meister der Mark bezichtigte die Markgräfin dem Wahnsinn anheimgefallen zu sein und die Mehrheit des Greifenfurter Adels ließ sich von seinen Worten blenden. Nur wenige Greifenfurter standen an der Seite Irmenellas, dafür waren aber Koscher und Weidener Streiter zugegen. Erst als es zur Schlacht kam wandte sich schließlich der Großteil der Greifenfurter vom verräterischen Meister der Mark ab. Der Verräter fiel ebenso im Kampf wie zahlreiche seiner Gefolgsleute. Zu allem Unglück wurde aber auch Prinz Ulfried von Wertlingen Tod aufgefunden. Die Freude über den Sieg war darob arg getrübt. Bald sprach man von der Schlacht am Stein die hier gewütet hatte. Zahllose Greifenfurter waren gefallen und auch so mancher Koscher und Weidener hatte sein Ende gefunden, doch trotz aller Schreckensmeldungen wurde kein Einfall der Schwarzpelze gemeldet.
Alle Vorbereitungen für einen Krieg wurden im Kosch daraufhin eingestellt. Der Wengenholmer Heerbann löste sich wieder auf und auch Feron von Nadoret machte mit seinen Truppen kehrt. Um seinen Sohn Edelbrecht jedoch im Kampf gegen Schwarzpelz und verstreute Anhänger des Nebelsteiners zu unterstützen unterstellte Fürst Blasius die, erst vor wenigen Jahren aufgestellten Kompagnien, „Marschall Geldor“ unter Junker Reto von Bodrin-Hardenfels und „Herzogin Efferdane“ unter Baron Hagen von Salmingen-Sturmfels dem Kommando seines Sohnes. Beide Verbände befinden sich zur Zeit der Drucklegung bereits in Greifenfurt.
Erfreuliche Nachrichten brachten aber die zurückkehrenden Streiter aus Greifenfurt dann doch zurück. So ist dem Markgrafenpaar bereits 1032 in der Ruhe des Klosters Rabenhorst die Zwillingskinder Aldeac Baduar und Madalieb Thalessia von Wertlingen geboren worden. 1035 folgte dann Raul Shazar von Wertlingen. Trotz des Todes von Prinz Ulfried ist das Erbe des Prinzen Edlebrecht somit gesichert.
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