Goldfische im Angbarer See?: Unterschied zwischen den Versionen
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Eben das aber behauptet der Ferge [[Hauptdarsteller ist::Jannik Krumenpflog]], der doch den See kennt wie seinen Schnupfbeutel: „Gefahrn bin ich wie immer, hab’ abgelegt bei Angbar, oben auf der [[Ortsnennung ist::Thalessia]] hat sogar ein Fräulein gestanden und verträumt herabgeschaut. Tüchtig gerudert und gestakt haben wir, mein Bursch’ Alrich und ich.“ | Eben das aber behauptet der Ferge [[Hauptdarsteller ist::Jannik Krumenpflog]], der doch den See kennt wie seinen Schnupfbeutel: „Gefahrn bin ich wie immer, hab’ abgelegt bei Angbar, oben auf der [[Ortsnennung ist::Thalessia]] hat sogar ein Fräulein gestanden und verträumt herabgeschaut. Tüchtig gerudert und gestakt haben wir, mein Bursch’ Alrich und ich.“ |
Aktuelle Version vom 2. Juni 2023, 06:03 Uhr
Goldfische im Angbarer See?
Was einem Fährmann Wundersames in den Wassern erschien
ANGBAR. Manch eine Legende oder Mär mag sich ja um den Angbarer See ranken, nimmer jedoch hat man von einem Schwarm goldener Fische gehört, die unter seinen Wellen dahinziehen sollen.
Eben das aber behauptet der Ferge Jannik Krumenpflog, der doch den See kennt wie seinen Schnupfbeutel: „Gefahrn bin ich wie immer, hab’ abgelegt bei Angbar, oben auf der Thalessia hat sogar ein Fräulein gestanden und verträumt herabgeschaut. Tüchtig gerudert und gestakt haben wir, mein Bursch’ Alrich und ich.“
Mitten im See aber, wo’s Wasser mehr grün als blau is’ und manchmal ide Sonne Silberblitze hinwirft, hab ich’s mit einem Male golden leuchten sehn. Zuerst dacht’ ich, es sei nur der Blick vom Herrn Praios, aber der schickte sich ja fast schon an, seine Pferde drüben in Wengenholm in den Stall zu bringen — wofür er ja bestimmt seine Diener hat, so wie unser Herr Fürst das ja auch nicht selber machen würd’, und dann der Götterfürst, wo denke man hin!
Aber ich wollt’ ja von den Fischen erzählen: Mit einem Mal’ seh’ ich sie also, viele Dutzend goldene Fischlein ganz dicht unterm Spiegel, grad’ so wie die Forellen im Mühlenweiher sich tummeln, wenn die Fliegen ihre Larven ins Uferschilf legen! Und sie haben richtig meinen Kahn umschwommen, die goldnen Fische mein’ ich. Einmal kreisrund herum, und dann sind sie abgetaucht. Gleich hab’ ich den Bursch’, den Alrich, gerufen, damit er’s auch sehen konnt’. Hab’ ich doch, Alrich. Da nickt er.”
In den Schänken und Tavernen der Fürstenstadt, wo sie bald ihre Runde machte, wurde die Mär verschieden aufgenommen. Die einen lachten über Jannik Krumenpflog, der schließlich — „nur der Gesundheit wegen, versteht sich!“ — zum Frühmahl ein Ferdoker Dunkel zu trinken pflegt; andere hielten es für durchaus möglich, daß Meister Efferd in einer Laune auch goldene Fische in den See gesetzt habe — schließlich mag sich ein Gott auch einmal an schwimmendem Tand erfreuen.
Die Hesindepfaffen zogen wissende Gesichter und wälzten alte Folianten aus dem Albernischen, wo es bekanntlich solch wundersamen Geschichten zuhauf hat. Für klar und offenkundig erklärten nur Tarjok Boquoi, der Diener des Götterfürsten die Sache: ein letzter Blick des Alveraniden auf die tüchtigen Koscher war’s, der da im See geleuchtet.
Weitaus profaner und bedenklicher hingegen sind jene Gerüchte von Rohals versenkten Schätzen oder dem verlorenen Zwergengold, das etliche gierige Gemüter im frühesten Morgengrauen mit allerlei Kuttern auf den See hinaustrieb. Fündig wurde allerdings keiner.