Fortgegangen mit dem Wind

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Ausgabe Nummer 25 - Peraine 1022 BF

Fortgegangen mit dem Wind

Über das rätselhafte Fortgehen des Barons Flußkrabbe

HAMMERSCHLAG. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist seit nunmehr über drei Monden der Baron von Hammerschlag fort von seinem Lehen. An einem sonnigen, aber kalten und windigem Morgen, dem 11. Tag des Tsamondes war es, als die Burgwache Hammerschlags ihren Baron durch das Tor reiten sah, mit zwei Pferden, leicht bepackt, doch ohne ein Wort des Grußes oder des Abschieds.

Ohne daß er seinem Gesinde ohne Gefolge etwas über sein Ziel oder seine Beweggründe mitgeteilt hätte, ritt er in den kalten Nordostwind.

Schon mancher Edelmann Koschs oder auch anderer Lande war in der Vergangenheit lange und unbekannter Weise fort von Heim und Lehen, doch ob der Baron Hammerschlags je wieder zurückkehren wird, scheint uns höchst fraglich. War es seinerzeit im Jahre 16 Hal Weisheit, Ironie oder bloß ein schieres Versehen, aus welchem heraus unser verschollener Kaiser den Elfen Flußkrabbe zum Baron Hammerschlags, dem hügeligen Vorgebirge des Amoß, „Zwergenland“ sozusagen, ernannte? Doch mit allem Ernst und gewiß nicht gänzlich ohne Geschick und Erfolg verstand er es seine Aufgabe zu bewältigen, glücklich aber schien er nie dabei.

Allem Anschein nach waren es die Auswirkungen der Dämonenschlacht, die den sensiblen Elfen zu seinem Entschluß veranlaßten. Sein einziger enger Vertrauter, der tapfre Ritter Diethelm Lander war seit jener Schlacht verschollen. Sogar seine Gemahlin, die Magierin Lysra Sternklar (obgleich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unter den Gefallenen) kehrte seither nicht zurück in die heimischen Gemächer.

So wurde der selten redselige Elf stiller und melancholischer denn je, verließ kaum noch sein Heim und empfing auch keine Gäste. Niemand auf der Burg ahnte jedoch, daß der Baron bald fortziehen würde, oder bemerkte es, als er frühmorgens sein Pferd sattelte und so gut wie alles, was seine letzten 13 Jahren ausmachte, hinter sich ließ, selbst die Schatulle mit der Baroniekasse, die der alte Burgweibel Alrich Dunnerschlach unversehrt vorfand. 1

Unterdessen verwaltet der fast 70jährige Dunnerschlach auch die alltäglichen Geschäfte der Baronie und wartet auf eine Nachricht von oder über seinen Herrn. So bleibt der Redaktion nur noch im Namen aller wohlgefälligen Koscher dem Baron von Hammerschlag den besten Segen der heiligen Zwölfe auf seinen uns unbekannten Pfaden zu wünschen.

Helmbrecht Jolen

1 Die Redaktion hofft in diesem Zusammenhang, die ausstehenden 9 Taler für in der Vergangenheit in gutem Vertrauen geleistete Kosch-Kurier-Zustellungen noch zu erhalten.