Neuer Schwung im Sumpf - Die Lage spitzt sich zu
◅ | Klammwinkel ist eingeschlossen |
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Die Kraft der Erdmutter | ▻ |
10. Travia 1044 BF, Klammwinkel
Tag siebzehn der Einkesselung durch das Moor und die Situation wurde immer dramatischer, d.h. wenn man eine Verschlechterung der Lage überhaupt noch als solche wahrnehmen wollte. Klammwinkel, jener Ort am Rande des Moorbrücker Sumpfes, war längst nicht mehr existent. Der Großteil der Häuser war 'verschwunden'. Lediglich einige wenige waren noch zu sehen- Naja, zumindest deren Dächer. Der Rest war einfach im Morast versunken und die Giebel und Firste würden es auch bald sein. Nur der Platz um den Schrein der ewig jungen Göttin war unangetastet geblieben. Dies musste ein alveranischer Fingerzeig sein. Menschen wie auch Zwerge hofften auf die Hilfe Tsas in dieser Stunde größter Not. Was blieb ihnen auch anderes übrig?
Die Sappeure hatten Bretter und Bohlen aus den sich im Abstieg befindenden Häuser besorgt, um den Platz durch eine Art umlaufenden Steg zu verbreitern, so dass alle Platz fanden. Pfähle hatten sie gerammt und darauf Plattformen errichtet, aber auch diese würden sich vermutlich nicht ewig halten und untergehen. Finger um Finger würden sie in die Tiefe gezogen.
Zu allem Überfluss gingen ihnen auch noch die Lebensmittel aus. Der Proviant, den die Soldaten mitgebracht hatten, würde stark rationiert noch maximal für drei Tage reichen. Die Vorräte, die sich im Dorf befunden hatten, waren längst aufgebraucht, oder schlicht verdorben, die Tiere im Moor verendet oder ebenfalls verspeist worden.
Zum Glück vermochte es der Geode Wasser aus dem Moor zu gewinnen und zu reinigen, so dass es genießbar war. Die schiere Anzahl an Einwohnern und die dadurch notwendige Menge Wasser aber zehrten seine Kräfte aus, wie er es ausdrückte.
Bald schon würden die Streitigkeiten ausbrechen. Die Stimmung war bereits jetzt gereizt. Es war nicht die Frage ob, sondern wann es passieren würde. Mensch, wie auch Angroschim würden für etwas zu Essen oder zu Trinken töten, dessen war sich der Hauptmann bewusst und alles was ihm blieb war beten. Beten zum Allvater und zu seiner Tochter Simia, die der Schöpfer aller Zwerge mit Tsa gezeugt hatte und die bereits die Angroschim des Bergkönigreiches Lorgolosch aus der durch Borbarads Schergen eingeschlossenen Stadt Schatodor in den Beilunker Bergen errettet hatte.
Der Herr Ritter Grimm, der von drei Tagen aufgebrochen war, um Hilfe zu holen, würde nicht wiederkommen. Thorix hatte den guten Mann bekniet, kein solches Alveranskommando zu unternehmen, aber er war in seinem Starrsinn nicht aufgehalten gewesen - bedauerlich, sehr bedauerlich, denn Thorix hatte den alten Haudegen gemocht. Seine Einfluss auf die Dorfbewohner war Zeit seiner Gegenwart groß gewesen. Nun, da er offenbar seinen zu großen Ambitionen erlegen war, fehlte sein Durchsetzungsvermögen. Thorix hatte es schwer sich bei den Menschen durchzusetzen. Noch konnte er sie mit Androhungen von disziplinarischen Maßnahmen zur Ruhe bewegen - dies Recht hatte er sich in Anbetracht der Situation und der Abwesenheit des Ritters schlicht herausgenommen, doch auch dies würde nicht mehr lange ziehen. Seine Autorität wurde längst von einigen der ganz aufmüpfigen angezweifelt.
Kurzum, die Lage spitzte sich zu.