Feste im Jahreslauf II

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Ausgabe Nummer 23 - Rahja 1021 BF

Feste im Jahreslauf

Wie man im koscher Lande zu feiern versteht

TSA

5. TSA In Steinbrücken und anderen im letzten Orkrieg zerstörten Siedlungen wird den Bragahner Brüdern gedacht, jenen Freiwilligen aus den verschont gebliebenen Regionen, die beim Wiederaufbau halfen. Typisches Volksfest mit wenigen besinnlichen Momenten.

30. TSA Tag der Erneuerung. Keine großen Feierlichkeiten im Kosch.


PHEX

PHE Am ersten Marktag wird beim Tollen Treiben in Angbar zum Frühjahrsbeginn sämtliches Viehzeug durch die Gassen der Stadt getrieben. Ehrung des bestens Schafszüchters und Bocksrittt der wagemutigen Jugend.

PHE Efferdsgnadentag. In der ersten Vollmondnacht erwartet eine Menschenmenge beim Sonnenaufgang am Knie der Ange die Lesung des Flutorakels. Dort erhebt sich ein Turm, an dessen Außenseite seit undenklichen Zeiten der Wasserstand markiert wird. Der oder die Efferdgeweihte reist zur Befragung des Orakels eigens aus Angbar in die Geistmark.

16. PHE Tag des Phex. Seit der spektakulärem Ablösung von Reichsvogt Thuresch, Sohn des Rarx, durch Anglinde Markwardt 143 v. Hal finden an diesem Tag in Angbar keine Ratssitzungen mehr statt.

30. PHE Am Vortag des Saatfestes backen die Frauen das Perainebrot und Belmartkränze, die Männer bereiten die Saat vor und die Kinder ziehen mit den Familienältesten auf die Wiesen um gemeinsam Blumen zu sammeln, aus denen Blumenkränze und anderer Schmuck geflochten werden. Vielfach wird der letzte Abend, an dem das Bier nach dem Reinheitsgebot zum billigeren Winterpreis verkauft wird, in den Schänken ausgiebig ausgenutzt.


PERAINE

1. PER Das Saatfest wird wie andererorts auf dem Lande innig und kaum anders gefeiert (mit ein wenig mehr Bier und besserem Essen vielleicht).

18. PER Hasenfest — Die Saat sollte ausgestreut sein, Gelegenheit für eine kleines Dank- und Fruchtbarkeitsfest in Hoffnung auf Peraines Gnade. Warum Kaninchenbraten und für die Kinder süße Kuchen in Hasenform dazugehören, ist unbekannt.

27. PER Beim Maraskantag gedenkt man vor allem des 2 Hal auf dem Feldzug gefallenen Fürsten Berndrich vom Eberstamm. Beliebter Anlaß für Landwehr-Übungen und Ehrungen verdienter Veteranen.


INGERIMM

1. ING Tag des Feuers — Große Feuermette und feierliche Neueglut im Tempel der Flamme, Funken davon werden die Geweihten der kleineren Ingerimmtempel übergeben. Ingerimms Stein wird den Gläubigen gezeigt. In der Nacht zuvor Weihe von Novizen, tags Segnung von Waffen und Meisterstücken, nachmittags Erhebung neuer Meister und Gesellen, anschließend „geselliges Beisammensein“ in den Zunfthäusern.

2. ING Woche der Elemente (bis 7. ING). Erz und Humus werden vielerorts in vielen Ingerimmtempel und an verschiedenen Heiligen, teils geheimen Stätten verehrt — die Geoden sollen auch die übrigen Elemente hinzunehmen.

8. ING Tag des Aufbruchs. Wichtiges Fest der Zwerge, auch in der menschlichen Bevölkerung gern zum Anlaß für festliche Umtrünke und Bankette genommen. Beginn der Wanderjahre der Gesellen.

21. ING Am Tag der Waffenschmiede beginnt die berühmte Angbarer Warenschau (bis 23. ING), ein Volksfest in zwergischem Stil mit Faßrollen, Hammerwerfen, Blaskapellen, Freibier und vielem mehr. Nur der vom Fürsten bestellte Schwertgreve darf Werkstücken das begehrte Signet ANG-XXI.ING erteilen. Zum Ingerimmsmarkt kommen Kaufleute von überall her, und neben den einheimischen Meistern reisen die angesehensten Waffenschmiede Aventuriens an oder entsenden Commisionäre. Einige zwergische Meister der Kunstschmiede, der Juweliere oder Mechaniker fertigen in einem Jahr nur ein einziges Werkstück, das am Ende der Warenschau für unerhörte Dukatensummen seinen Besitzer wechselt.

ING Am letzten Erdstag feiern die Angbarer Murgrims Brauch: durch ein göttlichen Wunder wird ein zerstörtes Artefakt neu geschaffen.


RAHJA

2. RAH Tralliker Sängerwettstreit — Der frommen Mutter Travia zu Ehren erheben in jedem Götterlauf am zweiten Tag des Rahjamondes unzählige Sänger und Chöre die Stimmen, um den besten unter ihnen zu bestimmen. Wenn nun der Sieger des Wettstreits aber ein der Göttin wahrhaft wohlgefälliges Lied vorzutragen weiß, dann läßt die Göttin an jenem — und nur an jenem — Tage aus dem unscheinbaren Holzkrug, der in ihren Tempel zu Trallik verwahrt wird, das köstlichste Bräu sprudeln, und keiner der Gläubigen bleibt durstig. Noch andere Kräfte sagen die Tralliker dem Humpen nach, von denen man aber nie ein verläßliches Zeugnis erhalten hat (daß wer daraus getrunken, nimmer ohne Freunde sei und ein ganzes Jahr keinen Hunger leiden müsse etwa, oder diejenigen alsbald heiraten würden, die nachher aufstoßen müßten).

RAH Während im Außerkosch vom ersten Rahja an sieben Tage lang der Göttin der Freuden gehuldigt wird, herrschen hierzulande nur an wenigen Orten Ausgelassenheit und Freude. Einzig in den Ortschaften rund um den Angbarer See wird bei Neumond das Seefest begangen, zu dem auch eine Kahnfahrt bei Fackelschein gehört.

30. RAH Jahresscheid — Eifrig versucht man, sich auf die Namenlosen Tage vorzubereiten. Das Vieh bekommt gesegnete Kräuter zu fressen und wird mit dem Blut von Opfertieren bestrichen, die Vorräte werden mit Mehl bestäubt, über die Türen werden zwölfstrahlige Sterne gehängt oder gemalt (je nach Stand von Kohlekritzeleien über Strohsterne und Schnitzwerk bis vergoldeten und geweihten Stern über dem Tor der Thalessia. Am Abend trifft man sich in jedem Ort zu einem großen gemeinsamen Götterdienst, an dem alle Geweihten zusammen die Bevölkerung segnen (und wehe denen, die fehlen ...). Zum Abschluß zündet man am ein heiligem Feuer eine Fackel oder Kerze an und zieht gemeinsam durch alle Gassen, wobei nach und nach jeder in sein Haus einkehrt. Das Feuer wird dann auf jede Stube und Stallung verteilt, denn nur dort, wo sein Schein hinfällt, bietet es des Nachts Schutz vor dem Namenlosen (in diesem Brauch vermischen sich wohl Elemente des Praios- und Ingerimmglaubens). Schreckliches erzählt man sich (und gerade in diesen Tagen) von Schattengeistern, die gerade darauf lauern, daß jemand zu ihnen in die Dunkelheit tritt, und davon, was geschieht, wenn eine Kerze verlischt und nicht schnell genug wieder mit einer anderen entfacht wird. So hockt dann oft genug in Wengenholmer Bergbauernkate vom jüngsten Sproß bis zum greisen Großmütterlein die ganze Sippschaft fünf Tage um eine einziges Licht zusammen, mußten sie sich doch, um vom Krambold einen ausreichenden Vorrat an Wachskerzen erstehen zu können, ein Jahr lang jeden Kreuzer vom Munde absparen. Unter den wohlhabenden Bürgern und Edelleuten gibt’s freilich solch mildtätig gesinnte wie die Komteß Iralda von Bodrin, die in jedem Jahr 1200 Wachskerzen an die Leibeigenen auf den gräflichen Gütern und die Koschtaler Städter verteilen läßt, oder den Angbarer Handelsherrn Odoardo Markwardt, in dessen Kontoren stets zum Jahrsscheid Öllaternen für gerade einmal 25 Heller zum Verkauf stehen. Am 1. Praios aber ziehen die braven Koscher mit ihren Fackeln zum Sonnwendfest und werfen sie in die heiligen Sonnwendfeuer.


Die Compilation und Beschreibung der Festtage des Koscher Landes besorgte Burgholdin der Jüngere, HES, mit freundlicher Unterstützung durch Se. Hw. Gurvan von Eberstamm-Ehrenstein, Ihr. Gnaden Ulabeth vom Pfade und Meister Barod, Sohn des Gnorod.


Irdischer Hinweis: Dieser Artikel bildete die Grundlage für den Wiki-Artikel Koscher Kalender.