Bericht der Sappeurin Gilda Weißendorf

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Ausgabe Nummer 23 - Rahja 1021 BF

Bericht der Sappeurin Gilda Weißendorf

„Ja, also, vom Feind habe ich nicht viel gesehen, ich bin wie die anderen unseres Kommandos nur in den Gräben und Tunneln vorgegangen. Schon bei der Heerschau hatten wir einen Sonderauftrag, dort haben wir nämlich schon die ersten Gräben und Tunnel näher an den Feind vorwärtsgetrieben. Der Rest des Heeres wußte nur das, was sie sahen. Aber was die Maulwürfe, die Zwerge des Bergkönigs und wir Angbarer dort schufteten …

Ich habe die Unmengen an Gestein und Erdreich in großen Korbtragen ins Freie gebracht. Immer näher kamen wir der Mauer, sagten unsere Korporale. Viele Angroschim waren schon seit Stunden durchgehend dabei, keiner wollte nur einen Handbreit fehlen.

An mindestens drei Stellen wollten wir unter der Mauer durch, ein Tunnel und der große Graben waren dazu gedacht, die Mauer zum Einsturz zu bringen und unsere Truppen dicht und ohne feindlichen Beschuß an diese heran zu bringen. Hundearbeit war’s, aber alles lief nach Plan, auch wenn die schrecklichen Schrei der Sterbenden oben in den Ohren dröhnten, obwohl mindestens 20 Drom Erdreich dazwischen waren.

Da, als ich gerade wieder in den Tunnel hinein wollte — ich hatte gerade Gestein nach draußen getragen — vibrierte der Boden unter mir, als wenn Ingerimm zornig wäre. Ich warf mich zu Boden, um zu beten und um Gnade zu bitten. Da passierte es: Eine große Feuerlanze, ein Fauchen wie von fünf Drachen, und ich hörte noch die Schreie meiner Kameraden, die in den Tunneln verbrannten. Irgendetwas hatte dort gewirkt, und die Feuersbrunst verbrannte alles um mich herum.

Erst als ich wieder zu atmen wagte, bemerkte ich den scharfen, nach Öl und Pestilenz schmeckenden Geruch. Ein Trupp Angroschim, ein Ingerimmgeweihter voran, hat dann viele der Leichen geborgen, bis es nicht mehr weiter ging, und mich auch weggeschafft. Ich bemerkte erst später, wie schlimm ich tatsächlich verbrannt war. Ob die Angroschim die Tunnel weiter vortreiben konnten, weiß ich nicht.“

Die tapfere Sappeurin Gilda Weissendorf starb verstarb kurz nach dem Gespräch mit unserem Mitarbeiter Koljosch Bärensdinger in der Obhut der Therbuniten — Schriftl.