Die stehenden Steine - Kosch-Kurier 83

Die stehenden Steine
Neue ambosszwergische Musikgruppe sorgt für Furore
FERDOK, Ingerimm 1047 BF. Eine reisende Gruppe Ambosszwerge sorgt mit ihrem Musikstil für Furore und erhitzt gleichzeitig die Gemüter. Dabei begeistern und provozieren die Mitglieder bewusst mit einer Mischung aus Althergebrachtem und Neuem.
Wer bei dem Namen „Die Stehenden Steine“ an einen Geodenzirkel denkt, irrt sich. Tatsächlich ist er inspiriert von dem zwergischen Prinzip „Einen stehenden Stein hält man frei von Moos“.
Während die Rhythmen eindeutig auf Bergbau- und Handwerkslieder zurückgehen, sind bei den Melodien neuerliche Einflüsse von außerhalb der Stollen auszumachen. Die Instrumentierung ist ebenso gemischt: Zum einen werden traditionelle Trommeln verwendet, zum anderen Zwergenlauten zum Klingen gebracht, die man eher bei Hügel- und Brillantzwergen vermuten würde.
Gerade bei den jüngeren Angroschim in den großen Städten wie Angbar und Ferdok ist diese Abwechslung höchst willkommen. Hingerissen von den Takten und den eingängigen Kehrversen singt und tanzt das Publikum mit. Den Wirten ist‘s recht, führt eine solche körperliche Betätigung doch zu hinreichendem Bierkonsum. Einige uneingeweihte Menschen sollen sich zu der Aussage verstiegen haben, es mute wie eine urtümliche Art der Angroschverehrung an.
Doch gerade von den Traditionalisten kommt die schärfste Kritik: Wahlweise heißt es, dies sei ein Verrat an den guten alten Bräuchen, eine Schande für die Zwergenheit oder ein Sinnbild für den Mangel an Talent, den man besser in Gareth ausgelebt hätte. So wurde in Ferdok versucht, eine Aufführung durch Herbeiholen der Stadtwache zu beenden. Die Musiker kommentierten dies ganz unbeeindruckt: „Die Garde soll besser ihre eigene Musik machen. Das geht schon mit nur drei Leuten!“
Tatsächlich sollen sich in den Ambossbergen schon die ersten Nachahmer gefunden haben, die sogar noch weitergehen und eine härtere Gangart anstreben. Ob dieser „Metall-“ oder „Erzmusik“ ein ebensolcher Erfolg beschert sein wird, lässt sich jedoch noch nicht feststellen.