Das Feuer eines Drachen
Auf der Suche nach den Elementen
Wie schwierig oder gefährlich es war, die von Lorthax genannten Elemente herbeizuschaffen, sollen die folgenden beiden Berichte zeigen. Die übrigen wackeren Streiter im Namen Ingerimms mögen es uns verzeihen, wenn wir nicht alle Heldentaten in unserer Ausgabe abdrucken, sondern uns auf diese beiden Exempel beschränken, zumal Feuer und Erz besonders ingerimmgefällig sind.
Das Feuer eines Drachen
Am Körper mit Brandblasen und Wunden gezeichnet, kehrten drei tapfere Recken zurück zur Thalessia, aufgewühlt von der Begegnung mit dem Erzfeind ihres Volkes. Denn wer anders als zwergische Helden hätte den Versuch wagen sollen, das Feuer eines Drachen zu beschaffen?
So waren es Graf Growin, Herr zu Ferdok, und die bergköniglichen Gesandten und Söhne des Bongrom, Bonglorosch und Brombom, die auf der Spur der ersten Weihe des Heimsteines in den äußersten Norden Wengenholms eilten, in des Grafen Wehrkutsche und schließlich zu Fuß. In Koschim holten sie Rat ein von den Spähern, den Drachenkämpfern und Weisen des Bergkönigreichs, dann führte ihr Weg weiter zu einem vergessenen Bergweiler und höher noch in die Einsamkeit der Gipfel.
Dort, von wo einst die von Fürst Berndrich ausgesandten Recken mit dem Feuer eines Drachen zurückgekehrt waren, standen sie in einer Gebirgshöhle einem leibhaftigen Höhlendrachen gegenüber — wenngleich in menschenähnlicher Gestalt.
Wohl war das Untier von den Streitern Berndrichs einst nur verwundet, aber nicht gänzlich überwunden worden und hatte auf diese Weise überlebt und den Weiler unter seine geheime Herrschaft gezwungen! Mehr aber werden wir nie erfahren, fand doch das Geschöpf Pyrdakors seinen Tod durch Äxte, Hämmer und Bolzen der Zwerge, welche beide Leiber, den menschlichen wie den drachischen, zerschlugen. Auch fanden alle jene Drachen-Diener, die mehr berichten können, den Tod.
Doch soll nicht verschwiegen sein, dass jenes Gefecht auch für die tapferen Angroschim um ein Haar den Tod durch Drachenfeuer hätte bedeuten können, und dass es nicht zuletzt der flinken jungen Ritterin Lanzelind aus dem Gefolge des Ferdokers zu verdanken ist, dass es nicht so kam. Meister Growin und Meister Brombo büßten in dem Kampf ihre Bartpracht ein. Das verlöschende Feuer des Drachen aber fingen die Helden in einer Laterne ein und brachten es nach Angbar in die Thalessia.
Meister Brombo, seines Zeichens Steinmetz, kehrte hernach an den Ort des Kampfes zurück, da er die Höhle des Drachen und alle Zeichen seines Kultes mit eigener Hand Stein für Stein zerschlagen wollte, möge dies sechs Wochen, sechs Monde oder sechs Jahre dauern.
Die Namen der Streiter für das Feuer:
- Growin Sohn des Gorbosch, Graf von Ferdok
- Lanzelind von Hochfeld, Erste Ritterin von Ferdok
- Bonglorosch, Sohn des Bongrom, Ratsherr der Unteren Pforte
- Brombo, Sohn des Bongrom, Ratsherr der Oberen Pforte