Das Dämmern eines neuen Morgens

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Ausgabe Nummer 18 - Rahja 1020 BF

Das Dämmern eines neuen Morgens

YSILIAANGBAR. Von einem Pfeil eisigen Kristalls durchbohrt, fiel der Tobrier Herzogin — Frau Efferdane aus dem glorwürdigen Hause Eberstamm —in der Frühe des 18. TSA. Wohlauf aber und in sicherer Obhut zu Angbar ist das Prinzlein Jarlak.

Die Herzogin hatte in der letzten Schar wackeren Kämpen gefochten, die die alte Herzogenburg Tobriens gegen die Wellen der Feinde hielten. Sechs Mal waren die schwarzen Scharen gegen wider das Yerodinstor gebrandet (und ein um das andere Mal zurückgeschlagen worden), als das unheilvolle Geschoß die Herrin niederstreckte.

Wie des Herrn Praios Licht aus den Tiefen der mendenischen See emporstieg, das war das letzte, was die Herzogin auf Deren schaute, bevor sie in den Armen ihres Gemahls Bernfried verschied. Der aber sammelte die verbliebenen Getreuen und verließ mit ihnen durch geheime Tunnel die Stadt seiner Väter, den Leichnam seiner Gemahlin in den Armen, dieweil eine Jungfer der Herzogin beider kindlichen Sohn trug.

In einer Burg in den Drachensteinen gewannen die Heimatvertriebenen sichere Zuflucht. Schweren Herzens zwar, doch um das Wohl seines Erbens in tiefster Sorge, entschloß sich der Herzog, den Sohn in die Fremde zu senden. Bis an die Marken des umkämpften Landes gaben die Tobrier ihrem Prinzen Geleit, dann waren’s allein Prinz Edelbrecht vom Eberstamm und die verbliebenen Schlachtreiter unter seinem Befehl, die über Jung-Jarlak auf fährnisvollem Weg wachten.

In Angbar bestimmte noch vor der Ankunft des Knäbleins Seine Durchlaucht einstweilen Brimoscha, des Brogrims Tochter, welche schon unseren Fürsten und dessen Söhne an ihrer Brust nährte, zur Amme.

Jegliche Kunde fehlt indes von unseres Fürsten Bruder, Herrn Geldor vom Eberstamm, dem Zeugmeister der Heldentrutz: Niemand mag ermessen, wie groß der Schmerz des Reckens ist, welcher nach seinem Weibe (das weiland vor Tuzak gefallen) nun auch die geliebte Tochter verlor, die ihm als einzige verblieben (weswegen er einst wünschte, sie würde nimmer Ritterin).

S.F.