Schurkenstreich trifft Brakem
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Schurkenstreich trifft Brakem
Uztrutz. Oft genug wird in diesen Tagen den Wohltätigen Gutes mit Schlechtem vergolten. So wurde erst kürzlich die Uztrutzer Niederlassung der Brakem-Südmeerkompagnie derer zu Stippwitz von einem unerwarteten Schicksalsschlag in Form eines infamen Anschlages hart getroffen. Dabei diese, bei Angbar ansässige Gesellschaft trotz ihrer erst verhältnismäßig kurzen Geschichte durch Förderung des Handels in unserer Kosch und mit Außerkosch viel Segensreiches bewirkt.
Es handelte sich hierbei nicht etwa um einen schnöden Raubüberfall, sondern um einen Akt reiner Boshaftigkeit, wie der zuständige Kontoriatssekretär Goldor Fahnenglück mitteilte: „Mitten in der Nacht fangen diese Ferdoker Federviecher auf einmal wie wild zu gackern an, als sei der Fuchs im Gehege — daß da was nicht ganz im reinen war, hab’ ich mir sofort gedacht. Mit gezücktem Streitkolben bin ich nach draußen gestürmt, doch als ich auf der Treppe bin, kam plötzlich dieser markerschütternde Schrei. Ich ... na, auf dem Hof liegt jedenfalls Torben, unser Bursche am Boden und rührt sich nicht, und neben ihm da prasseln schon die Flammen...“, so die Schilderung des Augenzeigen gegenüber dem Kosch-Kurier.
Ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Gebäude konnte von den beherzten Löschhelfern verhindert werden; es gelang jedoch nicht, den Brand weiter einzudämmen, so daß die betroffene Lagerhalle im weiteren Verlauf der Nacht komplett niederbrannte.
Aufgrund der andauernden Löscharbeiten konnte die Suche nach den Tätern erst am Morgen aufgenommen werden und verlief bislang leider erfolglos. Dringend tatverdächtig ist jedoch der in der Grafschaft als notorischer Unruhestifter bekannte Salix Movert vom teihen Rau, auf dessen Urheberschaft zahlreiche am Tatort entdeckte Parolen hinweisen.
Der ehemalige Schreibergeselle und selbsternannte "Edelfreie" hatte sich (sic!) in der Vergangenheit schon mehrfach abfälligst gegen die Brakem-Händler gewettert. Ebenfalls gesucht, aber nicht auffindbar, sind Salix’ Gefährtin Havva, "die Harte" und ein zweiter Mann, der nach Aussage einer Herbergswirtin ein Halbelf mit dem Namen Doldron sei.
Neben dem von den Brandstiftern am Kopf verwundeten Knecht Torben und einigen, nicht mehr rechtzeitig aus dem Westteil der Lagerhalle zu rettenden Ziegen forderte der Brand keine Opfer. Dennoch wird der entstandene Sachschaden auf annähernd 5000 Dukaten geschätzt, da neben einer Menge Getreide auch mehrere Quader edlen Mohagoniholzes und viele exotische Würzstoffe verbrannten. In Anbetracht dieser beträchtlichen Summe, die sich wohl, wegen fehlenden Lagerraums zu erwartender Verluste, noch vergrößern wird, wurde von Seiten der Brakem eine Belohnung von 150 Silbertalern für die Ergreifung der Täter ausgesetzt.