Thronfolger Metenars entführt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ausgeblieben aber ist bis dato — wie Vogt [[Nebendarsteller ist::Nirwulf Sohn des Negromon|Nirwulf]] unlängst scharfsinnig anmerkte — jegliche Forderung der Entführerin, so daß zu rätseln bleibt, weswegen diese den Baronet in ihre Gewalt gebracht hat.
Ausgeblieben aber ist bis dato — wie Vogt [[Nebendarsteller ist::Nirwulf Sohn des Negromon|Nirwulf]] unlängst scharfsinnig anmerkte — jegliche Forderung der Entführerin, so daß zu rätseln bleibt, weswegen diese den Baronet in ihre Gewalt gebracht hat.


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Aktuelle Version vom 9. Juli 2023, 18:55 Uhr


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Ausgabe Nummer 27 - Travia 1023 BF

Thronfolger Metenars entführt

Attentäterin von Angbar schlägt wieder zu

METENAR. Wohl fünf Monde waren bereits seit dem Attentat einer Hexe auf dem Ball des darpatischen Gesandten zu Angbar ins Land gezogen. Während Baron Graphiel von Metenars und Inquisitorius Celesto Custodias’ Pflichten diese vorübergehend in die Fremde führten, gingen die Untersuchungen in der Umgebung des Grevensteigs zwischen Angbar und Koschtal weiterhin eifrig ihren Gang.

Unter der Leitung des recht behutsam vorgehenden Circators Gurvan von Eberstamm-Ehrenstein (einem Vetter des Fürsten mütterlicherseits, dem Sohn Efferdanes der Älteren, der gestrengen Gouverneurin der Stadt des Lichts und Baronin von Bergthann im Darpatischen) hatten sich die aufkeimenden Unruhen zunächst wieder etwas beruhigt, wenngleich es stimmen gab, welche energischere Untersuchungen im Stil von Hochwürden Custodias und des Barons forderten.

Die noch immer schwelende Angst vor den Umtrieben der finsteren Hexe führte gleichermaßen zu erhöhter Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Im Weiler Pantrach etwa, wies man die netten Herren gar auf eine nahegelegene Köhlerin hin, die sich ebenfalls als verruchtes Hexenweib offenbarte — wenngleich nicht als das gesuchte. Dieses schmiedete derweil woanders ihre finsteren Pläne …

Just in jener Zeit hatte wohl niemand damit gerechnet, daß sich der nächste Schurkenstreich ausgerechnet in der Burg Kystral bei Rhôndur ereignen würde, die als Stützpunkt der Mannen um Custodias diente.

Die abendliche Dämmerung war bereits hereingebrochen, die Inquisitoren auf dem Rückwege aus Rohalssteg. Noch war aber keiner der Diener PRAios‘ auf der Burg angekommen — vielleicht von den Widrigkeiten des Weges aufgehalten gar, so daß die alte Feste, einzig von den wenigen Burgwachen behütet der nahenden Dunkelheit trotzte.

Coletta, das Kindermädchen des Barons von Metenar, war wie allabendlich dabei Klein-Elchard, den einzigen Sproß des hochgeborenen Paares, zu Bette zu bringen. Behutsam wog sie den knapp zweijährigen Baronet mit einer Mär in den Schlaf.

Ein leises Geräusch hinter ihrem Rücken ließ sie innehalten, und als sie sich umdrehte, zischte dichter Nebel vom Fenster hinein in die Kammer — darin verborgen eine kaum erahnbare Gestalt.

Als die Dienerin ihre kurz entschwundenen Sinne wiederfand und um Hilfe schreien konnte, war der Spuk bereits vorbei, der Nebel lichtete sich und zum namenlosen Schrecken der Dame fand sie das Kinderbett neben sich leer vor. Die Gestalt jedoch war, diesmal mit dem Thronfolger als Beute, ebenso schnell wieder aus dem Fenster entfleucht, wie sie gekommen war.

Schon die Tatsache, daß sich vor dem Fenster ein viele Schritt tiefer Graben ausbreitet, macht klar, daß einzig ein des Fluges mächtiger Entführer am Werke sein konnte. Wer sonst, als die rachsüchtige Hexe mag dies gewesen sein.

Dieses üble Verbrechen hinterließ großes Entsetzten im Lande und brachte die kurzfristig etwas entspannte Lage wieder zum Kochen. Circator von Eberstamm-Ehrenstein hat alle Hände voll zu tun, die Rachegelüste der metenarischen Bevölkerung zu zügeln, die allenthalben wettert, man werde das falsche Weib schon zu finden wissen und ihr mit Ingerimms Segen den Garaus machen.

Indes sind die Gehilfen des Celesto Custodias und die versammelten Bannstrahler eifriger denn je am Werk um dieses scheußliche Verbrechen aufzuklären, bevor es zu offenen Konflikten durch die Bürgerschaft kommt. Doch spätestens bei der Rückkehr des ohnehin als gnadenlos bekannten Barons von Metenar aus dem Süden mag es der verruchten Hexe schlecht ergehen!

Ausgeblieben aber ist bis dato — wie Vogt Nirwulf unlängst scharfsinnig anmerkte — jegliche Forderung der Entführerin, so daß zu rätseln bleibt, weswegen diese den Baronet in ihre Gewalt gebracht hat.

Losiane Cendrak