Fehde an der Sindel: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Januar 2023, 12:24 Uhr
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Fehde an der Sindel
Aus den Gesprächen des Söldners Ettel im Gespräch mit dem Kosch-Kurier bei Galoschs Steinerweicher in Angbar
Wie alles begann
„Ja diesmal ging es hoch her im friedlichen Kosch. Sonst finden solche Fehde ja eher im Außerkosch statt, aber diesmal musste ich gar nicht weit reisen. Und unblutig ist es auch geblieben. So leicht ist andernorts kein Feld als Söldner zu verdienen. Mir soll es Recht sein.“ — Ettel nickt zur Bestätigung — „Der Hintergrund ist wohl schon lang, ich hab’ bei der Anwerbung auch nur halb zugehört. War ja schon spät und ich war in Gedanken schon in der Neuen Bastey. Es ging um ein Stückchen Land, welches nördlich der Sindel bei Salzmarken liegt. In den letzten Jahren hatte es wohl dem Junker Angbart gehört, aber dann hat es sein Baron Conrad einfach an seinen Nachbarn Baron Erlan verschenkt, war wohl früher mal Teil seiner Baronie. Vermutlich wohl um dem forschen Junker ein Schnippchen zu schlagen. Naja, der Junker Angbart hat beim Grafen geklagt, aber der Landrichter Gero vom Kargen Land, wohl ein Freund des Baron Erlans, hat seine Klage abgelegt.
In jüngster Zeit haben die Sindelsaumer dann wohl auch noch angefangen, einen festen Turm dort am Fluss zu bauen. So hat es dann scheinbar immer wieder Kabbeleien gegeben, bis Baron Erlans Schwester Selissa und Junker Angbarts Tochter Ingrimma einen Zweikampf gefochten haben. Dabei hat Selissa die arme Ingrimma mit der Lanze ins Gesicht getroffen und so zur Herrin Rondra geschickt. So was ist nicht fein und der Junker Angbart war auch reichlich ungehalten. Wer mag’s ihm schon verdenken? Die Sindelsaumer behaupten freilich, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat. Naja, so hat der gute Junker jedenfalls auf Rache gesonnen.“
Von den Vorbereitungen
„Hier in Angbar hat mich des Junkers Nichte direkt angeworben. Eine kleine Fehde galt es zu fechten und der Sold war gut, also machte ich mich auf Umwegen nach Salzmarken auf. Dort hatte der Junker seinen Schwager Junker Relf von Angenbrück, den Söldnerhaufen der Bärenklammer Spießläufer und noch einiges an anderem Kriegsvolk versammelt. Nicht gerade ein kleiner Haufen, aber die Ländereien des Junkers sind scheinbar nicht gerade klein und die Salzsiederei hat sein Haus reich gemacht. Was die Sindelsaumer derweil getrieben haben, kann ich nicht sagen. Nicht viel, würde ich mal vermuten. Die haben wir jedenfalls ganz schön überrascht.“ — lacht und bestellt sich das nächste Bier.
Von der Fehde
„Ende Peraine ging es dann los. Junker Angbart hat die Fehde erklärt und, wie es sich gehört, die drei Tage zwischen Erklärung und Fehdebeginn abgewartet. Ha. Da war auf einmal was los auf dem Sindelsaumer Ufer. Der Baron hat in aller Eile seine Kämpfer geschickt, hat er doch vermutet, dass wir uns das Land zurückholen wollten. Wir mussten uns derweil in der Burg verstecken, damit der Sindelsaumer nicht wusste, wie gut wir vorbereitet waren.
Nachdem die drei Tage um waren, ging es dann los. Ein Haufen unter Junker Relf bestieg nachts Boote auf dem Angbarer See und machte sich auf Richtung Barabein. Sie hatten einen Streich ersonnen, mit dem sie die Burg des Barons ohne Belagerung einnehmen konnten.
Wir legten uns derweil des Nachts auf die Lauer. Ein Reitertrupp drang nach Sindelsaum vor und trieb eine Rinderherde ab. Da war der Herr Baron nicht mehr zu halten und machte sich gleich an die Verfolgung. Vom Kämpfen versteht er wohl nicht allzu viel, denn mit nur acht Begleitern ritt er direkt in unsere Falle. Immerhin hat er sich dann auch gleich ergeben und keine Dummheiten angestellt. Wir zogen also eilig zur Burg des Junkers, um unsere Gefangenen in Sicherheit zu bringen. Des Sindelsaumers Kämpfer saßen derweil auf der anderen Uferseite am Feuer und haben nichts Böses geahnt. In Barabein ging wohl auch alles glatt und die Burg war in der Hand unserer Leute. Junker Angbart hielt also Trümpfe in seiner Hand. Das war mal ein starkes Stück. Als einfacher Junker einen Baron so vorführen, Respekt. Für den würde ich jederzeit wieder streiten.“ — Lacht erneut und hebt seinen Krug.
„Der Rest der Fehde war dann nicht viel los. Wir standen Wache auf der Burg und die Sindelsaumer hatten sich endlich zusammengerauft und uns eingeschlossen. Einen Sturm trauten sie sich aber nicht. Immerhin hatten wir zahlreiche der Ihren als unsere Gefangene. Mir wurde darob fast schon langweilig. Ständig zu schauen, ob sie sich doch nicht heran wagen würden, war nicht gerade spannend. Immerhin, der Sold hat gestimmt, und gut gespeist haben wir auch. Der Junker Angbart hatte sich wahrlich gut vorbereitet. Die hohen Herrschaften haben dann verhandelt und es ging lange hin und her. Schließlich kam sogar Erbprinz Anshold und hat vermittelt. Dann ging es dann doch schnell. Die Sindelsaumer haben ganz schön zahlen müssen, während der Junker Angbart nur seinen Sohn auslösen musste, der war uns bei einer Spähmission verloren gegangen. Das Stückchen Land blieb aber bei Sindelsaum, ging aber an ein Kloster. So waren sie sich dann doch handelseinig geworden.“
Das Ende
„Junker Angbart hat es denn Sindelsaumern ganz schön gezeigt, wenn ihr mich fragt. Tote gab’s, Mutter Travia sei’s gedankt, auch keine. Naja, so war die Geschichte auch wieder vorbei für mich. Es gab eine kleine Erfolgsprämie und so bin ich wieder nach Angbar zurückgekehrt und sitze seitdem eigentlich hier.“ — Grinst erneut und bestellt ein weiteres Bier. „Fragt sich nur, ob es da jetzt ruhig bleiben wird. Wer weiß, vielleicht will Baron Erlan ja die Schmach rächen, oder Junker Angbart will Selissa zur Strecke bringen. So schnell brauche ich mich um meinen Sold jedenfalls nicht zu sorgen.“
Irdischer Hinweis: Im gedruckten Kurier ist im Titel von Garosch Steinerweicher die Rede. Natürlich ist Galoschs Steinerweicher gemeint.